Wie werden in den USA die Wahlzettel ausgezählt und welche Ergebnisse werden am Wahlabend bekannt werden? Millionen Amerikaner geben bereits ihre Stimme ab, doch in den Bundesstaaten gelten verschiedene Regeln.
Millionen Amerikanerinnen und Amerikaner haben bereits gewählt, doch jeder Bundesstaat hat andere Regeln, wann mit der Auszählung dieser Stimmen begonnen werden darf. Das wird dazu führen, dass manche Resultate zu unterschiedlichen Zeiten vorliegen – möglicherweise erst Tage oder sogar Wochen nach dem eigentlichen Wahltag.
Mancherorts können die Wahlhelfer schon Wochen vor dem 3. November damit beginnen, die Stimmzettel auszuwerten. Das bedeutet, sie können Wählerinformationen überprüfen und die Stimmzettel aus den Umschlägen holen, damit sie bereit sind für die Auszählung am Wahltag.
Gesetze verbieten vorzeitige Auswertung
In einigen der heiss umkämpften sogenannten Swing-Staaten verbieten die Gesetze jedoch die vorzeitige Auswertung der Stimmzettel. Am 3. November müssen Beamte dort deshalb sowohl eine Wahl durchführen, als auch sich durch eine beispiellose Zahl an Briefwahlunterlagen arbeiten.
Dadurch werden die Endergebnisse voraussichtlich verzögert. Ausserdem könnten die Resultate aus der persönlichen Stimmabgabe von der Auszählung der Briefwahlunterlagen auf den Kopf gestellt werden.
Präsident Donald Trump hat wiederholt vor der angeblichen Betrugsanfälligkeit von Briefwahlen gewarnt, ohne Beweise vorzulegen. Daher wird befürchtet, dass er Verzögerungen in der Auszählung der Stimmen nutzen wird, um Ergebnisse als unrechtmässig zu bewerten. Doch wenn Ergebnisse in diesem Jahr später eintreffen als sonst, liegt das an der Art, wie die Menschen wählen – und nicht an Betrug.
Sorge um rechtzeitige Post-Zustellung
Hier ist ein weiterer Knackpunkt: Landesweite Verzögerung bei der Zustellung der Post lösen die Sorge aus, dass Wahlunterlagen nicht rechtzeitig ankommen, um mitgezählt zu werden. Die Republikaner, darunter auch Trumps Wahlkampfteam, haben Klage eingereicht, um zu verhindern, dass auch Stimmzettel mitgezählt werden, die nach dem Wahltag ankommen.
Nach derzeitigem Stand werden im Swing-Staat Pennsylvania Stimmzettel mitgezählt, die per Post drei Tage nach dem 3. November eintreffen. Der Entscheidung ging ein Rechtsstreit voraus, der es vergangene Woche bis an das höchste US-Gericht schaffte. Die Republikaner haben eine weitere Klage dagegen eingereicht. In Pennsylvania ist die vorzeitige Verarbeitung von Briefwahlunterlagen ausserdem verboten, was den Prozess noch komplizierter macht.
In Michigan, einem weiteren umkämpften US-Staat, hat ein Berufungsgericht dagegen eine 14-tägige Verlängerung der Auszählung kassiert – was Wahlbeamte dazu veranlasste, Wähler zu bitten, ihre Stimme lieber persönlich, als per Post abzugeben. Ähnliche Verlängerungen in Wisconsin und Indiana wurden von Gerichten ebenfalls abgelehnt.
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