Drohende ExplosionMitholz bekommt ab Mitte Juli eine Notumfahrung
SDA
3.6.2021 - 12:56
Kandersteg soll auch erreichbar bleiben, falls sich im ehemaligen Munitionslager von Mitholz eine Explosion ereignet. Ab Mitte Juli wird deshalb bis voraussichtlich Anfang November an einer Notumfahrung gebaut.
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03.06.2021, 12:56
03.06.2021, 13:49
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Mitte Juli beginnen im Berner Oberländer Dorf Mitholz die Bauarbeiten an einer Notumfahrung. Sie soll sicherstellen, dass Kandersteg im Fall einer Explosion im ehemaligen Munitionslager von Mitholz erreichbar bliebe.
Wie das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) in einem am Donnerstag veröffentlichten Sachstandsbericht schreibt, dauern die Bauarbeiten bis Anfang November. Sie bestehen darin, einen bestehenden Flurweg links der Kander zu verbreitern und Brücken zu bauen oder ebenfalls zu verbreitern.
Das VBS spricht im Zusammenhang mit dieser Notumfahrung von vorsorglichen Baumassnahmen. Falls sich in Mitholz wirklich eine Explosion ereignete, würde diese Notumfahrung ausgebaut, und zwar voraussichtlich innert fünf Tagen.
Dauerhaft gesichert werden soll der Verkehr vom Berner Mittelland ins Wallis via Kandersteg mit einer Verlängerung des bestehenden Lawinenschutztunnels Mitholz. Die BLS-Bahnstrecke soll mit einer neuen Galerie geschützt werden. Erst wenn der Strassentunnel verlängert und die Galerie gebaut ist, beginnt die Räumung des ehemaligen Munitionslagers Mitholz.
Info-Pavillon geplant
Das VBS schreibt im Bericht auch, dass im März insgesamt 47 Sprechstunden mit Betroffenen durchgeführt wurden. Ab Mai waren Hausbesuche geplant bei Personen, mit denen die Verantwortlichen noch keine Gespräche führen konnten.
Das VBS berichtet weiter von einem grossen Interesse der Medien an der geplanten Räumung des ehemaligen Munitionslagers. Im Sinne einer aktiven Information aller Bezugsgruppen will das VBS deshalb zusammen mit der BLS und dem Bundesamt für Strassen in Mitholz einen Info-Pavillon aufstellen.
Kandergrund revidiert Ortsplanung
Im Dezember hat der Bundesrat beschlossen, dass das ehemalige Munitionslager der Armee in Mitholz definitiv geräumt wird. Die Arbeiten starten nach 2030. Während rund zehn Jahren müssen die Bewohnerinnen und Bewohner von Mitholz aus Sicherheitsgründen das Dorf verlassen.
1947 waren Teile des Munitionsdepots in die Luft geflogen. Neun Personen starben. 2018 kamen Experten zum Schluss, dass die vom Lager ausgehende Gefahr grösser ist als zuvor angenommen.
Wie das VBS am Freitag weiter mitteilte, sind die Hausbesichtigungen zur Schatzung der betroffenen Liegenschaften inzwischen abgeschlossen. Die Personen, welche ihre Häuser temporär verlassen müssen, sollen entschädigt werden.
Aufgegleist ist in der Gemeinde Kandergrund, zu der Mitholz gehört, eine Teilrevision der Ortsplanung. Sie soll dafür sorgen, dass betroffene Mitholzer anderswo in der Gemeinde bauen können, wenn sie das wollen.
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Der Rundgang kostet nichts – wer die Schatzkammer sehen möchte, muss 10 Euro Eintritt dafür zahlen, ermässigt 6 Euro.
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