Kind von LKW überfahrenAnwohnerin erhebt Vorwürfe gegen Basler Behörden
dmu
1.7.2024
In Basel ist am Freitag ein Kind von einem Lastwagen überrollt worden und ums Leben gekommen. Die Eltern äussern sich in einem Interview zu ihrem Verlust. Der Unfall hätte laut einer Anwohnerin verhindert werden können.
dmu
01.07.2024, 14:27
Dominik Müller
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Am Freitagmittag kurz kam es an der Basler Verzweigung Elsässer-/Hüningerstrasse zu einem tödlichen Unfall.
Ein LKW erfasste den elfjährigen Elior.
Anwohner haben den Kanton bereits mehrmals auf die gefährliche Stelle hingewiesen.
«Es ist einfach nur schlimm, was passiert ist», sagt Eliors Vater zu «Blick». Die ganze Familie sei untröstlich: «Wir sind innerlich leer. Doch voller Erinnerungen an ihn. Unser Elior war ein Engel auf dieser Welt.»
Zum Unfallzeitpunkt ging Eliors achtjährige Schwester nur knapp 20 Meter hinter ihm. Sie habe den Unfall zwar nicht mitansehen müssen, sei aber an der Unfallstelle vorbeigelaufen. Die Schwester und weitere Kinder hätten in der Folge auf der Strasse zu schreien begonnen und damit auch Eliors Eltern alarmiert. «Ich spürte schon früh, dass unser Sohn tot ist», wird die Mutter zitiert.
Ob der LKW-Fahrer auch Grün gehabt hat, wird noch abgeklärt. Der Warnhinweis «Achtung vor links kommenden Fahrzeugen bei Grün», der am Tag nach dem Unfall an der Ampel angebracht wurde, deutet jedoch darauf hin.
«Der Tod hätte verhindert werden können»
Dass die Kreuzung ein potenzielles Sicherheitsrisiko darstellt, kommt für einige offenbar nicht überraschend: «Der Tod hätte verhindert werden können», sagt eine Anwohnerin zu «20 Minuten». Man habe diese gefährliche Stelle auf mehreren Wegen bereits den Basler Behörden gemeldet.
Schon länger fordere die Anwohnerschaft Tempo 30 und eine Umgestaltung der Kreuzung. Im Juni unterzeichneten zudem über 200 Anwohnende eine Petition für einen sicheren Schulweg im Quartier.
Die Anwohnerin habe das Anliegen im November letzten Jahres direkt an die Basler Baudirektion gerichtet. Das Amt für Mobilität antwortete darauf, der Abschnitt sei nicht für Tempo 30 vorgesehen, die bundesrechtlichen Vorgaben seien nicht erfüllt.
«Ich verspüre Trauer und Wut, dass die Situation an dieser Kreuzung seitens der Stadt nie angegangen wurde», wird die Anwohnerin zitiert. Es handle sich bei Eliors Tod um mehr als ein tragisches Schicksal: «Unsere Bedenken wurden nicht ernst genommen.» Sie selbst habe schon mehrmals gesehen, wie an der Kreuzung die Ampel vom motorisierten Verkehr missachtet wurde.