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Corona-Übersicht New York führt Corona-Checkpoints ein – BAG erklärt Schwangere zu Risikopersonen
Agenturen/red
5.8.2020
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch 181 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus innert eines Tages gemeldet worden. Das sind deutlich mehr als am Vortag, als 130 Neuinfektionen vermeldet worden waren. Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie bisher laut den neusten BAG-Zahlen 35'927 laborbestätigte Fälle. Weltweit sind unterdessen seit Beginn der Corona-Pandemie bereits mehr als 700'000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das ging am Mittwochmorgen (MESZ) aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor.
In der Schweiz bleibe die Situation weiter «angespannt», wie Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit beim BAG, auf einer Medienkonferenz am Nachmittag sagte. Ausserdem wies er auf die erhöhte Reiseaktivität hin und sagte, die Lockerungen hätten zum Anstieg der Fallzahlen geführt. Des Weiteren informierte Mathys darüber, dass Spanien ab sofort auf der Liste der Risikoländer geführt ist – wenngleich einzelne Regionen wie die kanarischen und balearischen Inseln von der neuen Regelung ausgenommen sind. Abgesehen davon gab das BAG bekannt, dass schwangere Frauen ab sofort eine Risikogruppe darstellen.
Der Schweizer Detailhandel hat das erste Halbjahr trotz der Corona-Krise insgesamt mit einem klaren Plus abgeschlossen. Besonders die positive Entwicklung der Lebensmittel- und «Nearfood»-Märkte habe geholfen, wie es im GfK Markt Monitor Schweiz vom Mittwoch heisst. Bezogen auf die ganze Schweizer Wirtschaft ist die Coronakrise jedoch deutlich schlimmer als Finanzkrise. Der Einbruch sei viel schärfer und die Überwindung brauche viel mehr Zeit, sagte KOF-Direktor Jan-Egbert Sturm am Mittwoch in einer Video-Medienkonferenz.
Die US-Metropole New York will mit Kontrollpunkten an wichtigen Zugangsstrassen der Corona-Quarantänepflicht für Besucher aus dutzenden Bundesstaaten Nachdruck verleihen. Bürgermeister Bill de Blasio kündigte am Mittwoch an, die Checkpoints würden an Brücken und Tunneln eingerichtet, die nach New York führen. Zudem kündigte der designierte US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden an, wegen der Corona-Pandemie nicht zum Parteitag der Demokraten nach Milwaukee (Wisconsin) zu reisen.
Das Wichtigste im Überblick
- Die US-Metropole New York will mit Kontrollpunkten an wichtigen Zugangsstrassen der Corona-Quarantänepflicht für Besucher aus dutzenden Bundesstaaten Nachdruck verleihen.
- Das BAG meldet wieder einen Anstieg bei den Neuinfektionen: 181 Menschen haben sich innert 25 Stunden angesteckt.
- Das Aussendepartement nimmt nun auch Spanien – allerdings mit Ausnahmen – auf die Liste der Risikoländer.
- Neu zählt das BAG auch Schwangere zu den Risikogruppen.
- Die Johns Hopkins University zählt über 700'000 Menschen, die bereits an den Folgen von Covid-19 gestorben sind.
- Mehr als 30 US-Generalstaatsanwälte werfen Gilead, dem US-Hersteller des Medikaments Remdesivir zur Behandlung von Covid-19-Patienten, gewisse Preistreiberei vor.
21.54 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Live-Ticker
21.36 Uhr: WHO mahnt junge Menschen zu «Verantwortung» im Kampf gegen Coronavirus
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erneut junge Menschen ermahnt, «ihre Verantwortung» im Kampf zur Eindämmung des Coronavirus zu übernehmen. Je mehr junge Menschen sich wieder in Gesellschaft begeben würden, desto mehr würden sie als Überträger agieren, sagte WHO-Notfallkoordinator Michael Ryan am Mittwoch iN Genf. «Die Jungen haben eine grosse Chance, die Übertragungen durch ihr Verhalten zu reduzieren», sagte Ryan.
An Orten, an denen während der Sommerferien junge Menschen in Bars, Nacht-Clubs oder Feiern im Freien zusammengekommen waren, hatte es zuletzt vermehrt Corona-Hotspots gegeben. «Sie können entscheiden, diese Dinge nicht zu tun», sagte Ryan. Wenn die Zahl der Ansteckungen in der Öffentlichkeit steige, seien alle in Gefahr. «Fragen Sie sich: Muss ich wirklich zu dieser Feier gehen?», sagte der irische Epidemiologe.
WHO-Corona-Expertin Maria Van Kerkhove wies auf Studien hin, die gezeigt hätten, dass nur ein kleiner Teil der Infizierten für die meisten Übertragungen verantwortlich sei. Etwa 80 Prozent der Ansteckungen seien auf 10 bis 20 Prozent der Infizierten zurückzuführen.
21.13 Uhr: Rio will Silvester über Stadt verteilt feiern
Nach der Absage der Silvesterparty an der Copacabana wegen der Corona-Pandemie soll der Jahreswechsel in Rio de Janeiro über die Stadt verteilt gefeiert werden. Mit Veranstaltungen an verschiedenen Orten der Stadt wie der Christus-Statue solle die Kontrollmöglichkeit erhöht und das Verbreitungsrisiko verringert werden, berichteten brasilianische Medien am Mittwoch unter Berufung auf die Stadtverwaltung.
Die Silvesterparty in Rio ist eine der berühmtesten der Welt und zieht jedes Jahr Millionen Touristen in die Hafenstadt. Das Feuerwerk wird von Flössen in der Atlantikbucht abgefeuert, am Stadtstrand Copacabana treten auf mehreren Bühnen Musiker, Bands und DJs auf. Das Feuerwerk und die Konzerte sollen in diesem Jahr im Internet übertragen werden. Auch soll es eine Schweigeminute für Covid-19-Opfer und eine Ehrung für das Gesundheitspersonal geben.
Nach den Vereinigten Staaten ist Brasilien derzeit einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie. Bislang haben sich in dem grössten Land Lateinamerikas mehr als 2,8 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Über 95'000 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.
Experten gehen davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen noch deutlich höher liegen, da in Brasilien nur wenig getestet wird.
20.23 Uhr: Kanaren versichern alle Touristen gegen Corona
Die Kanaren versichern als erste Region Spaniens alle Besucher gegen zusätzliche Kosten im Falle einer Infektion mit dem Coronavirus während des Urlaubs auf den Inseln. Die Versicherung decke den Rückflug in die Heimat, die Quarantäne-Unterkunft sowie auch die medizinischen Kosten ab, sagte die regionale Tourismusministerin Yaiza Castilla am Mittwoch in Santa Cruz de Tenerife nach der Unterzeichnung eines entsprechenden Abkommens mit einem Versicherungsunternehmen.
«Damit machen die Kanarischen Inseln einen weiteren Schritt, um den Touristen mehr Sicherheit und Ruhe zu bieten», so Castilla. In den Genuss der Versicherung kommen den Angaben zufolge von sofort an alle Besucher, sowohl die spanischen als auch die ausländischen Urlauber. Eine wichtige Bedingung gibt es aber: Im Falle einer Infektion darf der Betroffene nicht vor Reiseantritt gewusst haben, dass er sich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckt hat, wie es in einer Mitteilung des Tourismusministeriums heisst.
Mit bisher gut 300'000 nachgewiesenen Infektionen und fast 28'500 Toten ist Spanien eines der von der Pandemie in Europa am stärksten getroffenen Länder. Die Lage hat sich inzwischen zwar deutlich entspannt, aber eine Zunahme der Neuansteckungen bereitet vor allem in Katalonien, Aragonien und Navarra im Nordosten des Landes Sorgen. Bereits vorige Woche riet das Auswärtige Amt von Reisen in diese Gebiete ab. Das Robert Koch-Institut nahm die drei Regionen in seine Liste der Risikogebiete auf.
19.49 Uhr: New York führt Corona-Checkpoints ein
Die US-Metropole New York will mit Kontrollpunkten an wichtigen Zugangsstrassen der Corona-Quarantänepflicht für Besucher aus dutzenden Bundesstaaten Nachdruck verleihen. Bürgermeister Bill de Blasio kündigte am Mittwoch an, die Checkpoints würden an Brücken und Tunneln eingerichtet, die nach New York führen.
Besucher aus derzeit 35 Bundesstaaten, die sich nach einer Ankunft in der Stadt zwei Wochen lang in Quarantäne begeben sollen, müssen dann einen Fragebogen mit ihren Daten ausfüllen. Das Dokument soll auch die Kontaktnachverfolgung nach einer Infektion erleichtern. An New Yorks Flughäfen müssen die Fragebögen bereits ausgefüllt werden, ansonsten droht eine Geldstrafe von 2'000 Dollar.
«New York City bleibt standhaft gegen Covid-19, und die New Yorker haben unglaubliche Disziplin gezeigt», sagte Bürgermeister de Blasio. «Wir werden nicht zulassen, dass unsere harte Arbeit zunichte gemacht wird, und werden weiterhin alles tun, damit die New Yorker sicher und gesund bleiben.»
Der Bundesstaat New York hatte im Juni gemeinsam mit benachbarten Bundesstaaten eine zweiwöchige Pflichtquarantäne für Besucher aus besonders vom Coronavirus betroffenen Regionen verhängt. Das betrifft unter anderem die Bundesstaaten Florida, Kalifornien und Texas, in denen sich das Virus zuletzt massiv ausgebreitet hatte. Bei Verstössen drohen hohe Geldstrafen.
Der Grossraum New York war im Frühjahr das Epizentrum der Corona-Krise in den USA. Die Lage konnte schliesslich aber weitgehend unter Kontrolle gebracht werden. Dafür breitete sich das Virus in anderen Landesteilen teils rasant aus. Inzwischen sind in den USA rund 157'000 Menschen an den Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben, davon knapp 33'000 im Bundesstaat New York.
19.12 Uhr: Maskenpflicht mit hohen Bussen in Nordrhein-Westfalen
Das deutsche Bundesland Nordrhein-Westfalen will ernst machen und bei Verstössen gegen die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen demnächst sofort ein Bussgeld von 150 Euro verhängen. Das solle schon in einer Woche gelten, teilte das Verkehrsministerium in Düsseldorf am Mittwoch auf Anfrage mit.
Die alte Coronaschutzverordnung laufe am kommenden Dienstag aus, in der neuen ab Mittwoch strebe man dann die verschärfte Regelung für Maskenverweigerer an, schilderte ein Sprecher. Auch einige andere deutsche Bundesländer setzen auf teils hohe Bussgelder. «Wer ohne Mund-Nasen-Schutz erwischt wird, muss an der nächsten Haltestelle raus und zahlen», sagte Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Hendrik Wüst. Man wolle «keine lange Diskussion mehr mit Maskenmuffeln.»
Bisher werden Bussgelder im bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland nur erhoben, wenn Fahrgäste sich trotz wiederholter Aufforderung weigern. Auch bei Schulunterricht legt Nordrhein-Westfalen vor. Nach den Ferien soll es eine Tragepflicht sogar im Unterricht an weiterführenden und berufsbildenden Schulen geben.
Im Kampf gegen die Pandemie gilt deutschlandweit eine Tragepflicht im Nahverkehr. Wie das gestaltet, kontrolliert und sanktioniert wird, ist aber den Ländern überlassen.
18.30 Uhr: Biden reist nicht zum Nominierungsparteitag
Der designierte US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden wird wegen der Corona-Pandemie nicht zum Parteitag der Demokraten nach Milwaukee (Wisconsin) reisen. Biden werde seine Rede zur Nominierung im US-Bundesstaat Delaware halten, wo er zuhause ist, erklärte die Demokratische Partei am Mittwoch. Details sollen zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden. Auch andere Redner bei dem Parteitag würden nicht nach Milwaukee reisen, hiess es.
Wegen befürchteter Gesundheitsrisiken hatten die Demokraten den ursprünglich für Juli geplanten Parteitag bereits auf August verschoben und später angekündigt, die Versammlung weitgehend digital abzuhalten. Der Parteitag ist für den 17. bis 20. August geplant.
Normalerweise nehmen an der mehrtägigen Veranstaltung Tausende Menschen teil, darunter Delegierte und Journalisten. Auch die Republikaner haben ihre Planungen für den Parteitag Ende August wegen der Corona-Pandemie umgeworfen.
Biden will bei der Wahl am 3. November gegen Amtsinhaber Donald Trump antreten. Mit welcher möglichen Stellvertreterin Biden in die Wahl ziehen will, ist noch unklar. Der 77-Jährige gilt seit April nach dem Ausscheiden seiner Mitbewerber bereits als designierter Kandidat der Demokraten. Anfang Juni hatte er sich nach eigenen Angaben bei Vorwahlen die nötigen Delegiertenstimmen für die Präsidentschaftskandidatur seiner Partei gesichert. Biden war unter Präsident Barack Obama Vizepräsident.
18.14 Uhr: Schaffhauser Rückkehrer aus Risikoländern vorbildhaft
Der Kanton Schaffhausen hat stichprobenartig 32 Rückkehrer aus Risikoländern daraufhin kontrolliert, ob sie sich an die Melde- und Quarantänevorschriften gehalten haben. Zum Zeitpunkt der Überprüfung befanden sich alle Kontrollierten wie vorgeschrieben in Quarantäne, wie die Staatskanzlei am Mittwoch mitteilte.
Wer aus einem der Länder auf der Liste der Staaten und Gebiete mit Quarantänepflicht in die Schweiz zurückkehrt, muss sich bei der kantonalen Corona-Hotline melden und zehn Tage in Quarantäne.
Die Einhaltung dieser Vorschriften wird von den Behörden stichprobenartig überprüft, bei einem Verstoss droht eine Busse von bis zu 10'000 Franken. Der Kanton Schaffhausen plant nun, die Anzahl der Stichproben zu erhöhen.
17.30 Uhr: Rom will Maskenpflicht verlängern
Italiens Regierung will die Maskenpflicht in geschlossenen Räumen und andere Massnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus weiter verlängern. Das geht aus italienischen Medienberichten vom Mittwoch hervor.
Das Kabinett berate über eine Reihe von Vorschriften, die noch diese Woche angekündigt werden sollten, hiess es bei Nachrichtenagenturen. Zu den erwarteten Beschlüssen gehöre auch die weitere Stützung der notleidenden Wirtschaft im Umfang von rund 25 Milliarden Euro, schrieb die Agentur Adnkronos am Mittwoch. Es gehe zum Beispiel um Rabatte in Restaurants, die wegen der Tourismusflaute stöhnen, andere Konsumanreize und Hilfen für den Arbeitsmarkt.
Genaue Daten etwa für die Maskenpflicht gab es zunächst nicht. Ausserdem soll die Regel bestehen bleiben, dass man im Alltag mindestens einen Meter Abstand zu anderen Menschen halten soll. Grössere Menschenansammlungen blieben verboten, schrieb die Zeitung «Corriere della Sera».
16.44 Uhr: Corona-Ausbruch in belgischem Schlachthof
Nach einem Corona-Ausbruch in einem Schlachtereibetrieb im belgischen Staden hat die örtliche Gemeinde mehr als 200 Mitarbeiter unter Quarantäne gestellt.
Das bestätigte Francesco Vanderjeugd, der Bürgermeister der Gemeinde im westlichen Teil des Landes, der belgischen Nachrichtenagentur Belga am Mittwochnachmittag. Demnach seien bisher 18 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Bis Donnerstagmittag sollen die Ergebnisse aller Tests vorliegen.
Den Angaben zufolge kann der Betrieb in dem Schlachthof weitergehen, da alle positiv getesteten Menschen in der gleichen separaten Abteilung arbeiteten.
16 Uhr: Ferienflieger von Spanien-Einstufung kaum betroffen
Für die Ferienflieger der Schweiz hat die Einstufung von Festland-Spanien als Corona-Risikogebiet kaum Konsequenzen. Sie fliegen meist lediglich auf die Balearen und die Kanaren, welche nicht unter das Verdikt fallen.
Die Swiss-Tochter Edelweiss fliegt in Festland-Spanien derzeit lediglich die Ziele Jerez und Santiago de Compostela wöchentlich einmal an, wie ihr Sprecher Andreas Meier am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.
Der Flug ans Ende des Jakobswegs entfällt indessen ab Ende August. Und die Destination Sevilla kommt erst im September auf den Flugplan. Die anderen acht spanischen Destinationen von Edelweiss liegen alle auf den Kanaren und Balearen, welche das Verdikt des Bundesamts für Gesundheit nicht trifft.
Die Airline Helvetic fliegt derzeit nur nach Palma de Mallorca auf den Balearen. Helvetic Airways beobachtet die Lage indessen ständig, wie das Unternehmen mitteilte.
15.17 Uhr: Und Schluss
Damit ist die heutige Medienkonferenz beendet. Wir danken vielmals für das Interesse!
15.14 Uhr: Stellungnahme zu Kritik am BAG
Die immense Kritik aufgrund der Datenpanne beim BAG könne er nur «mässig verstehen», sagt Mathys. Denn eigentlich funktioniere die Zusammenarbeit zwischen Bund und Kantonen gut. Aber es werde nun, da die Kantone wieder in der Pflicht seien, auch 26 verschiedene Lösungen geben.
15.08 Uhr: Zürcher Alleingang bei Passagierdaten
Der Kanton Zürich beschaffe sich die Passagierdaten direkt bei Airlines – weil die Zusammenarbeit mit dem Bund zu langsam gehe. Was sagt Mathys dazu? Man habe Kenntnis davon, setze aber ein grosses Fragezeichen, ob dieses Vorgehen legal sei. Man werde das mit dem Kanton Zürich noch anschauen müssen. Wenn diese Intervention durch Zürich dazu führen sollte, dass die Daten am Schluss dem BAG und den anderen Kantonen fehlen, müsse man aber intervenieren.
15.04 Uhr: Was gilt für Schwangere?
Was sollen Schwanger jetzt beachten – vor allem solche, die nicht im Homeoffice arbeiten können? Am Arbeitsort sei der Arbeitgeber in der Pflicht, für den Schutz zu sorgen. Im Privaten sollten Schwangere eine Maske tragen, wann immer der Mindestabstand nicht eingehalten werden könne.
14.57 Uhr: Wie würden mögliche Impfdosen verteilt?
Thema Impfstoff: Wie sollen Impfdosen künftig verteilt werden? Mathys antwortet, Details würden erst dann bekannt gegeben, welchen Impfstoff die Schweiz zu welchen Bedingungen wirklich habe. Hier sei momentan noch ein bisschen Geduld vonnöten.
Natürlich gebe es einen internationalen Wettlauf auf Impfstoffe, bestätigt Mathys auf eine entsprechende Frage. Doch er bezweifle, dass es am Schluss zu einer fairen internationalen Verteilung komme.
14.55 Uhr: Frage zu Schwangeren
Weshalb werden Schwangere erst jetzt als Risikogruppe definiert? Neue Daten hätten gezeigt, dass das Risiko erhöht sei, sagt Mathys. Daher habe man auch erst jetzt handeln können. Das genaue Risiko zu benennen, sei aber schwierig, sagt Virginie Masserey vom BAG. Dazu gebe es sehr unterschiedliche Daten. Das Risiko bestehe primär für die Frau, aber man könne nicht ausschliessen, dass das Coronavirus auch eine Gefahr für den Fötus oder das Neugeborene darstelle.
14.53 Uhr: Weitere Angaben zur neuen Daten-Plattform
Eine weitere Frage wird in den Raum geworfen? Welche Daten will das BAG im Rahmen seiner Plattform künftig verwenden – jene der kantonalen Contact Tracer oder jene aus den klinischen Protokollen der Ärztinnen und Ärzte? Sang-Il Kim sagt, in Zukunft würden beide Quellen berücksichtigt und für Auswertungen benutzt. Entscheidend sei dabei, dass man die Fälle – also die klinischen Protokolle sowie die Angaben der Contact Tracer – zusammenbringen könne.
Sang-Il Kim macht weiter genauere Auskunft über Attribute und Personenangaben, die das BAG künftig in seine Datenbank aufnehmen will. Dazu gehörten übliche Angaben wie etwa Alter und Wohnort sowie beispielsweise der Grund des Tests.
14.48 Uhr: Keinen Erwerbsersatz bei freiwilliger Quarantäne
Eine Journalistin möchte wissen, was geschieht, wenn eine Person vor Samstag aus Spanien zurückkehrt und sich freiwillig in Quarantäne begibt: Hat diese dann Anspruch auf Erwerbsersatz? Das wird seitens Bund verneint. Einen Anspruch auf Erwerbsersatz habe man nur, wenn die Quarantäne etwa vom Kantonsarzt verordnet werde.
14.45 Uhr: Fragen zur Quarantäne
Wenn jemand auf den Balearen Ferien macht und über Madrid heimreist, muss er dann auch in Quarantäne? Mathys wiederholt: Wer weniger als 24 Stunden in einem Risikogebiet verbringt, sei von der Quarantänepflicht befreit.
Und was, wenn jemand von Spanien über Paris zurück in die Schweiz reise? Im Flugzeug müsse man eine Kontaktkarte ausfüllen und das Herkunftsland nennen – wenn man dort Spanien verschweige, dann sei das ein Fall von Urkundenfälschung.
14.43 Uhr: Quarantäne umgehen – durch schnelle Rückkehr
Nun geht es wieder um den Fakt, dass Spanien neu als Risikoland eingestuft ist. Ein Journalist hakt nach, ob eine Familie, die sich momentan in Spanien aufhalte, nun zurückreisen müsse. Mathys verneint. Es gebe keinerlei Verpflichtung, in die Schweiz zurückzukehren. Kommt man vor Samstag zurück, muss man sich nicht in Quarantäne begeben, bestätigt Mathys.
Man gehe davon aus, dass es nun Leute gebe, die sofort zurückkehrten, um die Quarantäne zu umgehen. Aber die Reisebranche habe um eine gewissen Vorlaufzeit gebeten. «Diesen minimalen Vorlauf von zwei Tagen geben wir jetzt», sagt Mathys.
14.38 Uhr: Wieso Moderna?
Es gebe auch noch andere Impfstoffe, die weit vorangeschritten seien – wieso genau setzt man auf jenen von Moderna, will ein Journalist wissen? Mathys will vor Vertragsabschluss nichts Genaues dazu sagen. Nach einem Abschluss werde aber sicher eine detaillierte Kommunikation folgen.
14.37 Uhr: Mathys: «Habe Daten selbst herausgegeben»
Nun kommt ein Medienschaffender auf den BAG-Fehler vom Wochenende zu sprechen. Mathys sagt, die Aufführung sei keine Routine-Information gewesen, sondern im Hinblick auf eine spezifische Medienanfrage publiziert worden. Bei den falschen Zahlen handle es sich um einen menschlichen Fehler. Die Zahlen seien falsch kategorisiert worden.
Mathys gibt zu: «Ich habe diese Zahlen selber freigegeben. Der Fehler ist mir nicht aufgefallen.» Den Fehler habe das BAG selbst entdeckt – es seien keinerlei Hinweise darauf eingegangen, dass die Zahlen nicht plausibel seien. Mathys: «Wir werden alles tun, damit sich das nicht wiederholt.»
14.35 Uhr: Alleingang beim Impfstoff?
Bisher habe die Schweiz auf eine internationale Verteilung des Impfstoffs eingesetzt – schwenke man nun auf nationale Lösungen um? Immerhin hatte ja BAG-Chef Pascal Strupler angekündigt, dass man kurz vor einem entsprechenden Vertragsabschluss mit Moderna stehe? Mathys sagt: Man setze zwar durchaus auf eine nationale Lösung, aber gleichzeitig auf internationale Kooperation.
14.33 Uhr: Umfassendere Daten durch neue Plattform
Ein Journalist möchte wissen, wie man künftig zuverlässigere Daten über Ansteckungsorte erhalten könne – auch auf Kantonsebene. Kim antwortet, durch die neue Plattform erhoffe man sich, deutlich mehr Daten über die Situation rund um Corona in der Schweiz zu erhalten, speziell auch solche zu den Ansteckungsquellen.
14.32 Uhr: Fragerunde ist eröffnet
Nun können die Journalisten ihre Fragen stellen. Wie sieht es mit dem Transitverkehr aus, will ein Reporter wissen: Wenn jemand zum Beispiel mit dem Auto durch Spanien nach Portugal fahre? Sofern man sich nicht länger als 24 Stunden in Spanien aufhalte, dann gelte das nicht als Aufenthalt in einem Risikoland, erklärt Mathys.
14.30 Uhr: Besserer Datenaustausch
Danach spricht er über Details einer Plattform, die den Datenaustausch beim Contact Tracing zwischen BAG und den Kantonen verbessern soll. Im September soll dieser Austausch möglichst weit automatisiert werden.
Die Vorteile dieses verbesserten Datenaustauschs seien unter anderem, dass der Datenschutz verbessert werden könne und die Daten besser und einfacher ausgewertet werden könne.
14.24 Uhr: Covid-App
Jetzt spricht Sang-Il Kim über die Corona-App: Rund 2,1 Millionen Downloads seien gezählt worden. Ausserdem seien im vergangenen Monat 327 Covid-Codes über die App eingegeben worden – das entspreche zehn Prozent aller Neuinfektionen, so Kim. Er zeigt sich froh über diesen Wert, der über den Erwartungen liege.
14.20 Uhr: Rückkehrer aus Risikoländern
Der Corona-Erwerbsersatz gelte auch für die unverschuldete Quarantäne, erklärt nun Michael Schöll vom Bundesamt für Justiz. Wer also eine Spanien-Reise gebucht habe, bevor das Land auf die Risikoliste gesetzt worden sei, habe man trotzdem Anspruch auf einen Lohnersatz während der anschliessenden Quarantäne. Man wolle damit Klarheit schaffen und verhindern, dass Rückkehrer aus Risikoländern aus Angst vor finanziellen Einbussen keine Quarantäne einhalten.
14.15 Uhr: Schwangere gelten als Risikogruppe
Neu habe das BAG entschieden, schwangere Frauen als Risikogruppe einzustufen. Der Grund sei, dass sie im Vergleich zu gleichaltrigen, nicht schwangeren Frauen einem erhöhten Gesundheitsrisiko ausgesetzt seien, erklärt Mathys. Dieser Schritt sei jedoch als reine Vorsichtsmassnahme zu betrachten.
14.14 Uhr: Cassis hat in Belgien interveniert
Noch ein Wort zu Belgien, kündigt Mathys an: Nachdem Belgien die Kantone Waadt, Genf und Wallis auf eine rote Liste gesetzt hatte, habe Aussenminister Ignazio Cassis mit Brüssel telefoniert und darauf hingewirkt, dass zumindest Waadt und Wallis wieder gestrichen wurden.
14.12 Uhr: Risikoländer
Nun kommt er auf die überarbeitete Liste der Risikoländer zu sprechen. Er bestätigt, dass Spanien – wie bereits erwartet worden war – auf die Liste gesetzt worden sei. Man habe aber erstmals von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, einzelne Regionen von dieser Quarantänepflicht auszuklammern: namentlich die kanarischen und balearischen Inseln.
Nicht mehr auf der Liste stehen Russland, Asarbaidschan sowie die Vereinigten Arabischen Emirate. Neu aufgenommen wurde unter anderem auch Rumänien.
14.10 Uhr: Contact Tracing
Als nächstes geht Mathys auf das Contact Tracing ein. Er warnt vor Fällen, die die Überwachung von vielen Kontaktpersonen nach sich ziehen würden: Solche könnten die Contact-Tracing-Kapazitäten der Kantone rasch einmal an den Anschlag bringen. Auch wiederholt er die Empfehlung an die Kantone, wenn angezeigt eine Maskenpflicht in den Läden einzuführen.
14.07 Uhr: Neue Erkenntnisse
Nun geht Mathys auf einen neuen Bericht ein. Die wichtigsten Erkenntnisse: Die Reiseaktivität nehme weiter zu und habe mittlerweile ein Niveau wie vor Beginn der Covid-Pandemie gewesen sei. Die Lockerungen hätten dazu geführt, dass die Fallzahlen wieder zugenommen hätten.
Zur Maskenpflicht im ÖV sagt Mathys, dass rund 80 Prozent der Passagiere diese einhalten würden. Das sei ein guter Wert, aber natürlich müsse das Ziel sein, dass jeder sich an die Maskenpflicht halte.
14.02 Uhr: Keine Entwarnung
Mathys hat das Wort. Nachdem letzte Woche zweimal die Marke von 200 Neuansteckungen durchbrochen worden sei, seien die Fallzahlen nun wieder leicht zurückgegangen. Zurücklehnen wäre aber verfrüht: «Die Situation ist weiterhin angespannt.» Es gebe keinen Grund, jetzt sorglos zu werden. Auch mit Blick auf die internationale Entwicklung gebe es leider keinen Grund zur Entwarnung. Die Pandemie sei eher noch am Aufflammen statt am Abflachen.
14 Uhr: Die Medienkonferenz beginnt
Die Medienkonferenz ist eröffnet. Als Experten sind unter anderem vor Ort: Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit beim BAG, Sang-Il Kim, Leiter Abteilung Digitale Transformation beim BAG, Michael Schöll, Vizedirektor Bundesamt für Justiz.
13.30 Uhr: Jetzt auch Spanien auf Liste der Risikoländer
Das Aussendepartement EDA hat die Liste der Risikoländer angepasst. Neu steht auch Spanien auf der Liste – mit Ausnahme der Balearen und der Kanaren. Die Änderungen treten am 8. August um Mitternacht in Kraft.
12.55 Uhr: 181 neue Covid-19-Infizierte in der Schweiz
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) 181 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus innert eines Tages gemeldet worden, wie es am Mittwoch hiess. Das sind deutlich mehr als am Vortag.
Am Dienstag waren dem BAG 130 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus innert eines Tages gemeldet worden. Das waren fast doppelt so viele als am Vortag, aber ein paar weniger als am Mittwoch vor einer Woche. Damals waren dem BAG 193 neue Ansteckungen gemeldet worden.
In der vergangenen Woche waren dem BAG jeweils am Donnerstag und Freitag über 200 neue Fälle von Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Am Sonntag und Montag lag die Zahl der Neuansteckungen bei 138 respektive 66.
#CoronaInfoCH #Coronavirus #COVID19
— BAG – OFSP – UFSP (@BAG_OFSP_UFSP) August 5, 2020
05.08 Aktueller Stand sind 35'927 laborbestätigte Fälle, 181 mehr als am Vortag.https://t.co/RTWF8jbM2p pic.twitter.com/3bUtdvJwQ9
Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie bisher laut den neusten BAG-Zahlen 35'927 laborbestätigte Fälle. Gleichzeitig meldete das BAG im Vergleich zum Vortag eine neue Hospitalisation. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung blieb bei 1706.
In Isolation aufgrund der Kontaktrückverfolgung befanden sich 1370 infizierte Personen, wie das BAG weiter mitteilte. In Quarantäne waren 4083 Personen, die mit Infizierten in Kontakt waren. Die Zahlen stammen aus 24 Kantonen und aus Liechtenstein. 16'269 weitere Menschen waren nach der Rückkehr aus einem Risikoland in Quarantäne.
Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger von Covid-19, beläuft sich bisher auf insgesamt 815'937. Bei 5,3 Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus.
12.20 Uhr: Coronakrise schwerer als Finanzkrise
Die Coronakrise ist für die Schweizer Wirtschaft viel schlimmer als die Finanzkrise. Der Einbruch sei viel schärfer und die Überwindung brauche viel mehr Zeit, sagte KOF-Direktor Jan-Egbert Sturm am Mittwoch in einer Video-Medienkonferenz.
In der Finanzkrise vor einem Jahrzehnt habe das Bruttoinlandprodukt (BIP) nach sieben Quartalen wieder auf dem Stand vor der Krise gelegen. In der jetzigen Pandemie dürfte dagegen das BIP auch Ende nächsten Jahres, das heisst nach 8 Quartalen, noch nicht das Vorkrisenniveau von 175 Milliarden Franken erreichen, sagte Sturm. Dieser Stand dürfte erst im Laufe von 2022 wieder erlangt werden. Bei einer zweiten Infektionswelle dauere es noch länger.
Zudem sei der Fall viel tiefer. In der Finanzkrise habe der grösste Einbruch in einem Quartal 1,9 Prozent betragen. Jetzt dürfte die Schweizer Wirtschaft im zweiten Quartal 2020 schätzungsweise um 8,4 Prozent abgestürzt sein, sagte Sturm.
Allerdings sei auch die Erholung steiler, wenn man tief gefallen sei. Für das dritte Quartal 2020 geht die KOF von einem Wachstum von 6,3 Prozent aus. In der Finanzkrise war das BIP dagegen nach dem Taucher um 1,0 Prozent gewachsen.
12.05 Uhr: Detailhandel erzielt Plus im ersten Halbjahr
Der Schweizer Detailhandel hat das erste Halbjahr trotz der Corona-Krise insgesamt mit einem klaren Plus abgeschlossen. Besonders die positive Entwicklung der Lebensmittel- und «Nearfood»-Märkte habe geholfen, wie es im GfK Markt Monitor Schweiz vom Mittwoch heisst.
Insgesamt verzeichnete der Schweizer Detailhandel im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein klares Plus von 5,5 Prozent. Sogar einige Nonfood-Bereiche hätten so stark aufgeholt, dass sie das erste Semester positiv abschlossen. Unterm Strich war in diesem Segment aber durch die nachhaltige Beeinflussung des Corona-Virus ein Minus von 5,2 Prozent zu verkraften. Im ersten Quartal lag das Minus durch die Schliessung der Geschäfte gar noch bei 8,6 Prozent.
Der grosse Gewinner im Nonfood-Bereich ist die Heimelektronik. Geräte wie beispielsweise Notebooks, Spielkonsolen aber auch Gefrierschränke und Haarschneidemaschinen hätten sich besonderer Beliebtheit erfreut. Positiv aufgefallen seien aber auch Grillgeräte, Gartenbaumaterialien oder beispielsweise Swimmingpools.
11.45 Uhr: Bereits 4‘000 Aargauer mussten in Quarantäne
Seit die Quarantänepflicht für Einreisende aus Risikoländern eingeführt wurde, haben sich seit dem 10 Juli fast 4'000 Menschen im Kanton Aargau gemeldet und sich demnach wohl auch in Quarantäne begeben. Das geht aus Zahlen des Kantons hervor, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet.
Die allermeisten dieser Personen – annähernd 3'7000 Reisende oder fast 94 Prozent – sind demnach aus dem Balkan in die Schweiz eingereist. Beim Rest von rund 300 Quarantänepflichtigen seien 90 aus den USA gekommen, die anderen verteilten sich auf den Rest der Welt.
Unter allen 4‘000 Personen seien 48 bestätigte Covid-19-Fälle gemeldet worden, schreibt die «Aargauer Zeitung». Ob sich die Quarantänepflichtigen an die Vorgaben halten würden, werde durch Stichproben vom Kanton überprüft.
11.20 Uhr: Trotz Sonderweg bricht Schwedens Konjunktur ein
Trotz der vergleichsweise lockeren Corona-Massnahmen in Schweden ist die Wirtschaftsleistung des skandinavischen Landes im zweiten Quartal so stark eingebrochen wie seit mindestens 40 Jahren nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des EU-Landes schrumpfte im zweiten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorquartal um 8,6 Prozent, wie die schwedische Statistikbehörde SCB am Mittwoch in einer vorläufigen Schätzung mitteilte. Damit liegt der Rückgang aberunter den 10,1 Prozent, um die die deutsche Wirtschaft nach einer ersten Schätzung zurückging. Andere EU-Mitgliedstaaten wie Spanien und Italien hatten noch grössere Einbrüche zu verkraften.
Als Hauptgründe für den starken Rückgang führten die schwedischen Statistiker den sinkenden Export und ebenso geringeren Konsum der Privathaushalte im Corona-Quartal an. Es handele sich um den grössten Konjunktureinbruch in einem einzelnen Quartal seit mindestens 40 Jahren – seit 1980 lassen sich die entsprechenden Statistiken in Schweden vergleichen. Im Vergleich mit dem Vorjahresquartal betrug der Rückgang 8,2 Prozent. Im ersten Quartal 2020 hatte der BIP-Rückgang zum Vorquartal lediglich 0,3 Prozent betragen.
11 Uhr: Die am stärksten betroffenen Länder
10.45 Uhr: Auf Ibiza fällt die Party wohl noch länger aus
«Amnesia», «Pacha», «Hi Ibiza»: Freunde elektronischer Musik dürften die Clubs auf der spanischen Ferieninsel Ibiza in diesem Jahr vermissen. Es wird dort wohl so schnell kein DJ mehr auflegen, wegen der Coronavirus-Pandemie.
10.15 Uhr: Mehr als 700'000 Corona-Tote weltweit
Seit Beginn der Corona-Pandemie sind US-Wissenschaftlern zufolge weltweit bereits mehr als 700'000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben.
Das ging am Mittwochmorgen (MESZ) aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Inzwischen gibt es demnach bereits mehr als 18,5 Millionen bestätigte Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2.
Erst vor rund zweieinhalb Wochen war die Schwelle von 600'000 Toten und 14 Millionen bestätigten Infektionen überschritten worden. Seither hat sich die Pandemie unter anderem in den USA, Brasilien, Peru, Mexiko, Indien und Südafrika weiter ausgebreitet.
08.45 Uhr: Situation in Victoria nicht unter Kontrolle
Trotz nächtlicher Ausgangssperre und extrem strikter Massnahmen breitet sich das Coronavirus im australischen Bundesstaat Victoria weiter aus. Am Mittwoch verzeichnete die Region mit 725 Neuinfektionen und 15 Todesfällen wieder einen Rekord. Die meisten Fälle traten in der Millionenmetropole Melbourne auf.
Die Gesamtzahl der Todesopfer liegt in dem Bundesstaat mit seinen knapp 6,4 Millionen Einwohnern jetzt bei 162, in ganz Australien bei 247. Die zweite Corona-Welle war Ende Juni in Melbourne ausgebrochen. Vor knapp einem Monat wurde dort ein neuer Lockdown ausgerufen. Seit diesem Wochenende gilt zudem eine nächtliche Ausgangssperre. Diese beginnt jeden Abend um 20.00 Uhr und gilt bis 5.00 Uhr des Folgetags.
8.36 Uhr: Landis+Gyr streich rund zwölf Prozent der Stellen
Landis+Gyr tritt auf die Kostenbremse. Angesichts des derzeitigen wirtschaftlichen Umfelds und der aktuellen Aussichten sei es nötig, Massnahmen zu ergreifen. Diese zielten auf eine Optimierung der Kostenstruktur und eine Vereinfachung der Organisation ab und würden zu einem Verlust von 12 Prozent der 5'800 Stellen weltweit führen, teilte der Anbieter von Energiemanagement-Lösungen am Mittwoch mit.
Derzeit könne das Unternehmen noch keine Aussagen machen, wie viele Stellen in der Schweiz von der Restrukturierung betroffen sind. «Es ist ein globales Programm. Alle Regionen und auch die Corporate Functions werden auf den Prüfstand gestellt und derzeit sind wir mitten im Prozess und auch in Gesprächen», sagte eine Sprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur AWP.
08.30 Uhr: BMW meldet Verlust – Deutsche Post Gewinn
Der deutsche Autobauer BMW ist im zweiten Quartal des Jahres wegen der Coronakrise wie erwartet in die roten Zahlen gerutscht. Der deutsche Konzern spricht von einem Verlust von 212 Millionen Euro. Der Umsatz ging um 22,3 Prozent auf 19,97 Milliarden Euro zurück, weil das Unternehmen deutlich weniger Autos absetzte. Vor Zinsen und Steuern lag der Verlust bei 666 Millionen Euro, was etwas mehr war als von Analysten zuvor geschätzt.
Erfreuliche Zahlen vermeldet hingegen die Deutsche Post. Sie hat im zweiten Quartal bei Umsatz und Gewinn zugelegt. Besonders der Bereich E-Commerce habe sich zwischen April und Ende Juni stark entwickelt, so der Logistikkonzern. Der Umsatz stieg demnach konzernweit um rund drei Prozent auf knapp 16 Milliarden Euro. Der auf die Aktionäre entfallende Gewinn lag bei 525 Millionen Euro nach 458 Millionen im Vorjahr. In beiden Fällen hatten Analysten weniger erwartet.
6.27 Uhr: Schweiz schliesst bald Impfstoff-Kaufvertrag ab
Die Schweiz steht kurz vor dem Abschluss eines Kaufvertrages für einen Coronavirus-Impfstoff, und zwar mit dem amerikanischen Biotech-Unternehmen Moderna. Pascal Strupler, Direktor des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), sprach am Dienstagabend in der SRF-Sendung «Club» von «nur ein paar Stunden».
Moderna werde wohl als erste Firma einen Impfstoff gegen das Coronavirus herstellen. «Und mit diesem Vertrag werden wir ihn sehr schnell bekommen», sagte Strupler weiter.
Wenn der Zugang zu einem Impfstoff gesichert sei, sei es auch denkbar, dass die Schweiz bei Impfstofftests mitmache, wurde Strupler auf der SRF-Homepage vorab zitiert. Über den Preis, den die Schweiz Moderna für den Impfstoff vertraglich zugesichert hat, wollte Strupler keine Auskunft geben.
Am Sonntag sagte das BAG noch, eine Beteiligung an den Moderna-Tests sei nicht vorgesehen. Die Firma hatte der Schweiz angeboten, ihren Impfstoff an 1'000 freiwilligen Probanden testen zu können, die Kosten dafür hätten sich auf acht Millionen Franken belaufen.
6.25 Uhr: US-Staatsanwälte nehmen Gilead in die Mangel
Mehr als 30 US-Generalstaatsanwälte werfen Gilead, dem Hersteller des Medikaments Remdesivir zur Behandlung von Covid-19-Patienten, gewisse Preistreiberei vor. Dies tun sie in einem Brief an die US-Gesundheitsbehörden am Dienstag (Ortszeit) kund. Gilead habe «keinen angemessenen Preis für Remdesivir festgelegt und sollte nicht von der Pandemie profitieren und mehr tun, um mehr Menschen zu helfen», hiess es in dem Schreiben. Der Pharmakonzern berechnet den meisten Patienten 3'120 Dollar für eine Behandlungsserie oder 520 Dollar pro Ampulle.
In dem Schreiben forderten die Staatsanwälte die US-Regierung auf, Remdesivir an Dritthersteller zu lizenzieren, um die Produktion zu steigern und die Kosten zu senken. Im vergangenen Monat hatte der Hersteller Cipla seine generische Version von Remdesivir mit 53,34 Dollar pro Ampulle bewertet, was ungefähr einem Zehntel des US-Preises entspricht. Gilead-Aktien fielen nach Bekanntwerden der Informationen um 1,4 Prozent.
It is time for the Trump Administration to work with our bipartisan coalition of states to help increase the availability and affordability of Remdesivir.
— Xavier Becerra (@AGBecerra) August 4, 2020
With coronavirus cases rising across the nation, our leaders must step up and do what is best for the people.
6.15 Uhr: Coronaausbruch in St. Wolfgang unter Kontrolle
Der Coronaausbruch im österreichischen Touristenort St. Wolfgang ist nach Einschätzung der Behörden unter Kontrolle. Die Zahl der bekannten Fälle erhöhte sich seit Anfang der Woche nur noch um einen auf 79, wie der Krisenstab des Bundeslands Oberösterreich mitteilte. Die Zahl der betroffenen Betriebe in der Gemeinde blieb unverändert bei 18.
Die meisten Infizierten arbeiten in der Hotel- und Gastronomiebranche. Die Ergebnisse neuer Tests von etwa 400 Beschäftigten sollen am Donnerstag vorliegen. Als Ausgangspunkt der zahlreichen Infektionen seit Ende Juli gelten Feiern junger Saisonmitarbeiter in zwei Lokalen, die daraufhin freiwillig geschlossen hatten.
Die Behörden hatten die Infizierten über Kontaktpersonen gefunden und Schutzmassnahmen verhängt. Bis 9. August gilt eine Sperrstunde von 23 Uhr an. Im Rest des Landes muss um 1:00 Uhr nachts geschlossen werden. Abreisende Gäste müssen ihre Kontaktdaten hinterlassen. Bei der Zahl von Tagesbesuchern und Übernachtungen habe es einen spürbaren Einbruch gegeben, sagte der Geschäftsführer der örtlichen Tourismusgesellschaft, Hans Wieser. «Tatsache ist, dass uns die Situation schon stark getroffen hat.» An diesem Mittwoch will er mit Landesregierung und Stadtverwaltung einen «Comeback-Plan für den Tourismus» vorstellen.
Aktuell gibt es in Österreich nach Angaben des Gesundheitsministeriums etwas über 1'400 aktive Erkrankungen mit Covid-19. 23 Patienten werden nach Angaben von Dienstag auf der Intensivstation behandelt.
5.22 Uhr: Chinas Dienstleistungssektor wächst langsamer
Chinas Dienstleistungsbranche ist im Juli infolge des schwächeren Exportgeschäfts und anhaltenden Arbeitsplatzabbaus langsamer gewachsen. Der am Mittwoch veröffentlichte Caixin/Markit Einkaufsmanagerindex fiel auf 54,1 von 58,4 Zählern im Juni.
Die 50-Marke trennt monatlich Wachstum von Kontraktion. Der Dienstleistungssektor, auf den etwa 60 Prozent der Wirtschaft und die Hälfte der städtischen Arbeitsplätze entfallen, erholte sich zunächst langsamer als grosse Hersteller. Er wuchs jedoch im vergangenen Monat mit dem höchsten Wert seit zehn Jahren.
Anhaltende Arbeitsplatzverluste infolge eines schwächeren Exportgeschäfts sowie Lohnkürzungen und weitere Covid-19-Ausbrüche in den West- und Nordostregionen des Landes drückten die Inlandsnachfrage, hiess es weiter. Dennoch blieb die allgemeine Expansion des Sektors im Juli hoch und entsprach dem langfristigen Trend der Umfrage.
Dienstleistungsunternehmen sehen die Geschäftsaussichten derzeit optimistischer, da sich die Wirtschaft weiterhin von den Beschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus erholt. Der Subindex für das Vertrauen in das kommende Jahr verbesserte sich zudem auf den höchsten Stand seit März 2015.
4.48 Uhr: Mehr als 850 Corona-Tote in Mexiko an einem Tag
In Mexiko sind innerhalb eines Tages 857 Menschen mit dem Coronavirus gestorben. Die Zahl der Toten insgesamt stieg damit am Dienstag auf 48'869. Das sind im weltweiten Ländervergleich die drittmeisten Coronavirus-Toten.
Das Gesundheitsministerium teilte mit, dass etwas über eine Million Tests durchgeführt wurden und beinahe 450’000 positiv gewesen seien. Mexiko hat seit den ersten Wochen der Pandemie positive Testraten von 45 bis 50 Prozent, vor allem weil Leute erst getestet werden, nachdem sie bereits deutliche Symptome zeigen.
3.56 Uhr: US-Gesundheitsminister Azar reist nach Taipeh
US-Gesundheitsminister Alex Azar wird Taiwan besuchen. Der «historische Besuch wird die US-Taiwan-Partnerschaft stärken und die US-Taiwan-Kooperation verbessern, um die globale Covid-19-Pandemie zu bekämpfen», teilte das Amerikanische Institut in Taipeh am Mittwoch mit, das als de-facto-Botschaft Washingtons in Taiwan operiert. Es ist der hochrangigste Besuch eines US-Regierungsvertreters, seitdem Washington und Taipeh ihre diplomatischen Beziehungen 1979 offiziell abgebrochen haben.
Will visit #Taiwan in the coming days to convey @POTUS’s support for their global health leadership and to underscore our shared belief that free and democratic societies are the best model for protecting and promoting health.
— Secretary Alex Azar (@SecAzar) August 5, 2020
Der Besuch wird voraussichtlich für neue Spannungen zwischen Washington und Peking sorgen. China sieht Taiwan als Teil seines Territoriums an, das, wenn nötig, mit Gewalt eingenommen werden kann. Die USA haben nur inoffizielle Verbindungen mit Taiwan, sind jedoch der wichtigste Verbündete der Insel und grösster Lieferant von militärischer Ausrüstung.
Azar soll in den kommenden Tagen nach Taiwan reisen. Er wird der erste Gesundheitsminister, der auf die Insel reist und das erste Kabinettsmitglied seit sechs Jahren. Taiwan habe während der Pandemie in Sachen Transparenz und Kooperation vorbildlich gehandelt, hiess es in einer Mitteilung Azars. Die Reise sei eine Gelegenheit, die Wirtschaft und Gesundheitskooperation zwischen Washington und Taipeh zu stärken.
3.13 Uhr: Französische Hotelkette Accor streicht 1'000 Stellen
Europas grösste Hotelkette Accor hat die Streichung von 1'000 Stellen angekündigt. Die Massnahme erfolge im Hinblick auf die Coronavirus-Pandemie, teilte der französische Konzern am Dienstagabend mit.
Der Stellenabbau sei Teil eines Sparplans mit einem Volumen von 200 Millionen Euro pro Jahr, hiess es weiter. Im Vergleich zu 2019 sollen die Ausgaben um 17 Prozent reduziert werden. Accor betreibt mehr als 5'000 Hotels in 111 Ländern.
2.21 Uhr: Autovermieter Sixt zieht Geschäftsausblick zurück
Der deutsche Autovermieter Sixt traut sich wegen der Reisebeschränkungen im Zuge der Coronavirus-Pandemie keine genaue Prognose für 2020 mehr zu. Eine zuverlässige Einschätzung der Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Sixt-Gruppe für die kommenden Monate sei unmöglich, hiess es am Dienstag von dem Unternehmen.
Daher könnten die Prognose für das Jahr 2020 und der Ausblick für 2021 nicht aufrechterhalten werden, teilte Sixt weiter mit. Sowohl der im ersten Halbjahr 2020 erzielte operative Konzernumsatz von 711,3 Millionen Euro wie auch der Vorsteuerverlust von 122,9 Millionen Euro entsprächen den bisherigen Erwartungen.
Jedoch deuteten die Entwicklung der Umsätze im Juli wie auch die bisher für das laufende Quartal eingegangenen Reservierungen darauf hin, dass die für das dritte Quartal unterstellte Nachfrageerholung an Flughäfen schwächer ausfallen werde, als bisher erwartet worden war. Seinen Halbjahresbericht will Deutschlands grösster Autovermieter am 13. August präsentieren.
1.30 Uhr: Novavax: Gute Resultate nach ersten Impfstofftests
Ein experimenteller Coronavirus-Impfstoff der US-Biotech-Firma Novavax hat nach Angaben des Herstellers bei ersten Tests ermutigende Ergebnisse gezeigt. In der ersten Phase der klinischen Tests hätten alle Probanden Antikörper gegen den Erreger Sars-CoV-2 entwickelt. Dies erklärte das Unternehmen am Dienstag (Ortszeit). Bei den 131 Teilnehmern im Alter von 18 bis 59 Jahren habe es zudem keine schwerwiegenden Nebenwirkungen gegeben, hiess es weiter.
Excited to announce positive, first-in-human #Phase1 data of our #COVID19 #vaccine candidate. Please read our announcement here for details: https://t.co/f7ni8d31GR #NVXCoV2373 pic.twitter.com/LYvWVIUeul
— Novavax (@Novavax) August 4, 2020
Bei zwei Freiwilligen seien nach der Impfung obendrein mehr Antikörper gefunden worden, als bei wieder gesund gewordenen Covid-19-Patienten, teilte das Unternehmen zudem mit. Die Ergebnisse der in Australien durchgeführten Tests seien jedoch noch nicht von unabhängigen Forschern geprüft und veröffentlicht worden, hiess es.
Die ersten klinischen Tests mit wenigen Freiwilligen prüfen vor allem die Verträglichkeit eines Impfstoffs, dessen Wirksamkeit muss anschliessend in wesentlich grösseren Studien geprüft werden. Bislang ist noch nicht klar, ob und wie lange die Antikörper die Probanden tatsächlich vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen können.
Novavax hat von der US-Regierung für die Impfstoffentwicklung Anfang Juli 1,6 Milliarden US-Dollar zugesprochen bekommen. Damit soll die Durchführung eines grossen klinischen Tests mit bis zu 30'000 Teilnehmern und die Produktion von 100 Millionen Dosen des Impfstoffs NVX-CoV2373 finanziert werden. Die Firma hofft, diesen grossen klinischen Test im Herbst zu starten. Weltweit gibt es zahlreiche Impfstoff-Kandidaten.
1.02 Uhr: Beyond Meat profitiert von Coronakrise
Der US-Hersteller von Fleischersatz Beyond Meat hat die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der Nettoumsatz stieg im zweiten Quartal um 69 Prozent auf 113,3 Millionen Dollar. Analysten hatten mit einem Umsatz von 99,73 Millionen Dollar gerechnet. Das Unternehmen meldete am Dienstag (Ortszeit) zudem jedoch einen grösseren Nettoverlust von 10,2 Millionen Dollar gegenüber 9,4 Millionen Dollar im Vorjahr.
Beyond Meat konnte bei den Einnahmen aber unter anderem von Coronavirus-bedingt eingeschränkten Hühner- und Rindfleisch-Lieferungen profitieren. Hauptgründe dafür seien Coronavirusinfektionen in Schlachthäusern gewesen, hiess es. Zudem gingen laut den Angaben die Amerikaner weniger zum Essen aus und kauften stattdessen mehr im Einzelhandel ein, wo auch Beyond-Meat-Produkte vertrieben werden.
0.33 Uhr: Streaming-Start von Disney-Märchen «Mulan»
Das Disney-Märchen «Mulan», dessen Kinostart wegen der Coronapandemie mehrfach verschoben wurde, soll nun statt auf der Leinwand beim Streaming-Service Disney+ erscheinen. Die teure Realverfilmung, basierend auf dem Disney-Trickfilm «Mulan» von 1998, soll ab September bei dem Videodienst zu sehen sein, zum Preis von knapp 30 Dollar, wie der Konzern am Dienstag bekannt gab. In den USA sind wegen der Coronakrise noch viele Kinos geschlossen. In anderen Märkten, wo Lichtspielhäuser bereits geöffnet haben, könnte der Film auch dort gezeigt werden, hiess es.
Das Abenteuer-Märchen um die chinesische Heldin Hua Mulan sollte eigentlich schon am Ende März in die Kinos kommen. Die Hollywood-Premiere fand Anfang März noch statt, doch dann durchkreuzte der Kino-Shutdown die Pläne. Der Start wurde erst auf Juli, dann weiter auf August geschoben. Zuletzt kündigte Disney Ende Juli einen Aufschub auf unbestimmte Zeit an.
In der rund 200 Millionen Dollar teuren Produktion von der neuseeländischen Regisseurin Niki Caro spielt die chinesische Schauspielerin Liu Yifei die Hauptrolle. Das 2000 Jahre alte chinesische Volksmärchen «Mulan» erzählt von einem mutigen Mädchen, das aus Liebe zum Vater in den Krieg zieht, als gefeierte Heldin zurückkehrt und auf diesem beschwerlichen Weg zu sich selbst findet.
0.05 Uhr: New Yorker Gesundheitskommissarin kündigt
Die New Yorker Gesundheitskommissarin Oxiris Barbot gibt aus Protest gegen Bürgermeister Bill de Blasios Coronapolitik ihren Posten auf. Sie sei «tief enttäuscht» darüber, wie dieser den Ausbruch und die aktuellen Massnahmen zur Eindämmung steuert, schrieb Barbot in einer E-Mail, aus der am Dienstag die «New York Times» zitierte. «Während der kritischsten öffentlichen Gesundheitskrise unseres Lebens ist das unvergleichliche Expertenwissen zu Krankheiten unseres Gesundheitsamtes nicht in dem Grad genutzt worden, wie es möglich gewesen wäre», heisst es darin. Barbots Kündigung kommt, während seit Wochen diskutiert wird, wie nach den Sommerferien ein sicherer Schulbetrieb gelingen könnte.
Only fitting that my last day as @NYCHealthCommr ends like my first day began with @nycHealthy - with my kickin boots on. #GoodTrouble https://t.co/EmM9pBCh3j pic.twitter.com/BnaR1rz8g8
— Oxiris Barbot (@DrOBarbot) August 4, 2020
New York war im März und April eines der weltweiten Epizentren der Pandemie, mit inzwischen über 220'000 bestätigten Infizierten. Rund 20'000 Menschen starben an den Folgen des Virus und de Blasio wurde dafür kritisiert, zu lange mit stärkeren Eindämmungsmassnahmen gewartet zu haben. Nach oft über 6’000 täglichen Infizierten in der Hochphase wurden inzwischen seit Anfang Juni an keinem Tag mehr als 500 Neuinfektionen bestätigt. Die Quote positiver Tests liegt unter zwei Prozent, sodass Experten davon ausgehen, dass es ein realistisches Bild vom aktuellen Ausbruch gibt.
0.01 Uhr: Rockettes-Tanzshow in New York abgesagt
Die in der US-Metropole New York seit Jahrzehnten beliebte Weihnachts-Tanzshow des «Rockettes»-Ensembles fällt in diesem Jahr wegen der Coronapandemie aus. «Uns tut es leid für alle Beteiligten an der Show, genauso wie für die vielen Fans, für die das Christmas Spectacular ein geliebter Teil ihrer Feiertags-Tradition ist», teilte der Veranstalter MSG Entertainment am Dienstag mit. Üblicherweise präsentieren die Tänzerinnen die Show in der Weihnachtszeit bis zu viermal täglich vor Tausenden Zuschauern in der berühmten Radio City Music Hall. Erstmals gastierte die Weihnachtsshow dort 1933, seitdem hat sie laut Veranstalter bisher 75 Millionen Zuschauer erreicht.
Der Kulturbetrieb in New York ist wegen der Pandemie seit März zum Erliegen gekommen, die rund 40 Theater am Broadway hatten bereits vor einigen Wochen angekündigt, bis Anfang Januar keine Stücke und Musicals aufzuführen.
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