Schliessung zahlreicher Fachmärkte Bei Migros-Mitarbeitern herrscht jetzt «maximale Unsicherheit»

zis

16.4.2024

Bereits diese Woche wird die erste Melectronics-Filiale geschlossen. (Symbolbild)
Bereits diese Woche wird die erste Melectronics-Filiale geschlossen. (Symbolbild)
KEYSTONE

In der Region Bern schliessen diese Woche die ersten Migros-Fachmärkte. Laut einem Bericht wissen die Mitarbeitenden nicht, wie es mit ihnen weitergeht.

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16.4.2024

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  • Am 13. April schliesst die Migros Aare den ersten Fachmarkt. 
  • Eine aktive Kommunikation an die rund 65 Mitarbeiter der betroffenen Fachmärkte soll nicht erfolgt sein.
  • «Im Moment herrscht maximale Unsicherheit», sagt Unia-Sprecherin Natalie Imboden.

Die Migros beginnt, wie angekündigt, Filialen zu schliessen. Das grosse Entrümpeln startet Mitte April mit je einem Standort von Melectronics und Do it + Garden, beide im Kanton Bern. Bis Ende 2024 werden diese Migros-Töchter insgesamt zehn Filialen geschlossen haben.

Welche Filialen geschlossen werden, kommunizierte die Migros bislang nicht offen nach aussen. Ein dem «Blick» zugespieltes internes Dokument zeigte schliesslich auf, welche Fachmärkte betroffen sind. Melectronics schliesst am 13. April die Filiale im Berner Einkaufszentrum Westside, Ende April jene in Brügg bei Biel, am 11. Mai ist Oftringen (MParc) an der Reihe und am 18. Mai der Standort in Worb sowie jener im Sälipark in Olten. Am 10. August geht auch die Filiale in Münsingen zu.

Auch mehrere Filialen von Do it + Garden sind von den Schliessungen betroffen. Wie die «Berner Zeitung» jetzt berichtet, sei keine aktive Kommunikation an die rund 65 Mitarbeiter der von den Schliessungen betroffenen Filialen erfolgt. «Im Moment herrscht maximale Unsicherheit», sagt Unia-Sprecherin Natalie Imboden gegenüber der Zeitung.

Für Mitarbeiter besonders schwierig

Auch die Kunden vor Ort wüssten häufig nichts von den Schliessungen, berichtet die Zeitung. An einzelnen Standorten informiere lediglich ein Plakat, dass der Betrieb bald eingestellt würde. 

Für die Mitarbeiter sei die Situation besonders schwierig. So gebe es derzeit noch keine Angaben über mögliche Kündigungen. Gegenüber der «Berner Zeitung» sagt die Migros Aare allgemein, man wolle «allen Mitarbeitenden bis zur Schliessung der betroffenen Filialen eine valable Anschlusslösung innerhalb oder ausserhalb des Unternehmens anbieten».

Der Schliessungsprozess sei bereits seit Längerem in Gang gewesen. Der Entscheid sei bereits gefallen, bevor die Migros angekündigt habe, den Konzern umstrukturieren und 1500 Stellen streichen zu wollen. «Die angegebenen Standorte sind nicht Teil der Verkaufsverhandlungen und stören den Prozess somit nicht», teilt der Konzern gegenüber der «Berner Zeitung» mit.

Bis im Sommer will die Migros laut einer früheren Mitteilung einen Käufer für Melectronics finden. Ob das gelingt, ist derzeit noch nicht klar. Die Unia befürchtet bis dahin weitere Filialschliessungen.