Jugendliche als Zielgruppe Das BAG stoppt die Kampagne mit den Fail-Videos

SDA/uri

7.10.2021 - 13:50

«Cleverer als Feuerwerk in der Hose: die Corona-Impfung»

YouTube/BAG

Mit sogenannten Fail-Videos hat das Bundesamt für Gesundheit versucht, Junge zur Impfung zu bewegen. Nun endet die Kampagne nach wenigen Wochen bereits wieder. 

7.10.2021 - 13:50

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) führt eine Werbekampagne für die Covid-Impfung mit sogenannten Fail-Videos nicht weiter. Gemäss BAG entspricht dies dem ursprünglichen Plan. Eine Reaktion auf öffentliche Kritik sei dieser Schritt nicht.

Das BAG hatte die «Really»-Kampagne erst Mitte September gestartet. Videos in den sozialen Medien zeigten Personen, bei denen einiges schiefläuft – etwa einen jungen Mann, der sich einen Feuerwerkskörper in die Hose steckt. Erklärtes Ziel der Kampagne war, jungen Menschen die Angst vor der Covid-Impfung zu nehmen.

Die Fail-Videos seien von Anfang an als erstes Element einer mehrstufigen Kampagne vorgesehen gewesen, teilte BAG-Sprecher Gregor Lüthy am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Sie würden nicht ersetzt, sondern planmässig durch die nächste Kommunikationsmassnahme abgelöst.

Als Misserfolg wertet das BAG die Fail-Videos nicht: Sie hätten aktuelle Trends aufgenommen, mit denen die Zielgruppe vertraut sei, und seien breit rezipiert worden, erklärte Lüthy.

Künftig gilt: «Lieber impfen lassen»

Künftig setzt das BAG auf den Aufruf «Lieber impfen lassen», um junge Menschen von der Impfung zu überzeugen. Er ist die Antwort auf eine Reihe rhetorischer Fragen: «Nach jeder Chilbi in Quarantäne?» oder «Vor jedem Ausgang testen lassen?» Die entsprechenden Sujets hatte das Bundesamt am Montag vorgestellt.

Gemäss BAG-Sprecher Lüthy belaufen sich die Kosten für die «Really»-Kampagne mit den Fail-Videos auf ungefähr 230'000 Franken. Mit eingerechnet sind dabei die Kosten für die Verbreitung.

Bei der Kampagne «Lieber impfen lassen» setzt der Bund nicht nur auf die sozialen Medien, sondern auch auf Plakate und Anzeigen auf Bildschirmen an öffentlichen Orten. Das BAG rechnet mit Kosten von ungefähr 1,14 Millionen Franken.

SDA/uri