Eidgenössische Wahlen Stolpert Martullo? Ist die BDP am Ende? Wählt Innerrhoden eine Frau?

Von Anna Kappeler

10.10.2019

Der Wahlkampf für die eidgenössischen Räte ist eher leise. Doch das soll nicht täuschen, denn es gibt viele spannende Kämpfe: Bekannte Namen müssen zittern – und für eine Partei geht es ums Überleben.

Der Tag, auf den alle Kandidierenden hinarbeiten, rückt näher: In zehn Tagen wählen die Schweizer Stimmberechtigten ein neues Parlament. Und die Zahlen dazu können sich sehen lassen: 1'873 Frauen und 2'772 Männer bewerben sich um einen Sitz im Nationalrat. Das ist ein Rekord.

Auf 511 Listen drängen sie ins Bundeshaus, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) schreibt. Auch das ein Rekord. Zum Vergleich: Das sind 21 Prozent mehr als bei den letzten Wahlen und sogar doppelt so viele wie noch Anfang der 1990er-Jahre.



Frauenanteil von 40,3 Prozent

Doch nicht nur die Zahl der Kandidierenden steigt. 2019 könnte auch die Wahlbeteiligung steigen – und erstmals seit Jahrzehnten die 50-Prozent-Marke knacken. Auf dem Tiefpunkt 1995 gingen nur gerade zwei von fünf Wahlberechtigten zur Urne, vor vier Jahren waren es immerhin 48,41 Prozent.

Auch die Zahl der Frauen steigt und liegt bei 40,3 Prozent. Auch das ist eine Premiere. Und verglichen mit den letzten Wahlen ist das ein Anstieg von 565 Frauen oder 5,8 Prozentpunkten, wie aus Zahlen des BFS hervorgeht. Zum Vergleich: Heute beträgt der Frauenanteil im Nationalrat nur gerade ein knappes Drittel.



Frauenanteil im Stöckli noch tiefer

In der Schwersternkammer Ständerat allerdings liegt der Frauenanteil noch tiefer, bei gerade einmal rund 13 Prozent. Und: Dort wird er auch nach den Wahlen kaum steigen. Zwar gäbe es auch für das Stöckli ausreichend Frauenkandidaturen, doch könne im Ständerat «maximal auf ein Halten gehofft werden», wie Politologin Cloé Jans «Bluewin» im Interview sagte. Nun müssen die kandidierenden Frauen auch noch gewählt werden: Das Ziel der Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen (EKF) ist ein Parlament mit einer «halbe-halbe Vertretung».

Und wie sieht es beim Alter aus? Laut BFS-Analyse sind die Jungen auf dem Vormarsch. Das Durchschnittsalter der Kandidierenden ist seit den 1970er-Jahren stark gesunken. Die Zahl der Kandidaten unter 40 Jahren steigt genauso wie jene der über 60-Jährigen.

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