Kommt der ukrainische Präsident nach Lugano? Die Schweiz rüstet sich für möglichen Selenskyj-Besuch

amo

4.5.2022

Erscheint Wolodymyr Selenskyj im Juli persönlich in Lugano oder nimmt er per Videoschaltung teil?
Erscheint Wolodymyr Selenskyj im Juli persönlich in Lugano oder nimmt er per Videoschaltung teil?
KEYSTONE/EPA/UKRAINIAN PRESIDENTIAL PRESS SERVICE HANDOUT

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj soll im Juli nach Lugano kommen. Es wäre seine erste Auslandsreise seit Beginn des russischen Angriffkriegs.

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Die Schweiz bereitet sich auf den Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Lugano vor. Dabei sollen höchste Sicherheitsstufen gelten. Das bestätigten mehrere involvierte Personen dem Tagesanzeiger. Seit Beginn des Angriffskriegs von Russland auf die Ukraine gilt Selenskyj als eines der Hauptziele Russlands.  

Nebst Selenskyj erwartet Bundespräsident Ignazio Cassis im Juli zahlreiche Staatschefs, darunter auch den britischen Premier Boris Johnson und den französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Die Konferenz war geplant worden, bevor Russland die Ukraine angriff. Als Geber- und Wiederaufbau-Konferenz soll der Anlass in Lugano dennoch stattfinden. Selenskyj soll am 4. Juli die Eröffnungsrede halten. 

Solch hohe Gäste stellen den Kanton Tessin und den Bund sicherheitstechnisch vor grosse Herausforderungen. Der Tessiner Sicherheitsdirektor Norman Gobbi sagte im «Tages-Anzeiger», es sei eine Ehre für den Kanton Tessin und die Schweiz, eine solche internationale Konferenz zu beherbergen.

«Aus einer Reformkonferenz ist eine Geber- und Wiederaufbaukonferenz geworden – mit sicherheitspolitisch ganz anderen Dimensionen, zumal neben den ukrainischen Vertretern auch die Anwesenheit von Staatschefs wie Mario Draghi, Emmanuel Macron oder Olaf Scholz zur Diskussion steht», so Gobbi. Der Kanton Tessin habe für die Konferenz einen Armeeeinsatz beim Bund beantragt.

Ob Selenskyj tatsächlich, wie vor Kriegsausbruch geplant, im Juli in die Schweiz reist oder per Videoschaltung teilnimmt, bleibt abzuwarten.

Wolodymyr Selenskyj bei einem seiner letzten Besuche, hier mit Bundesrätin Simonetta Sommaruga, in der Schweiz am WEF in Davos im Jahr 2020. 
Wolodymyr Selenskyj bei einem seiner letzten Besuche, hier mit Bundesrätin Simonetta Sommaruga, in der Schweiz am WEF in Davos im Jahr 2020. 
KEYSTONE/Alessandro della Valle