Umweltverbände«Energiewende und Artenschutz schaffen eine Win-Win-Situation»
om, sda
27.6.2022 - 10:00
Energiewende und Artenvielfalt lassen sich in der Schweiz gleichzeitig fördern. Dies haben sechs Schweizer Umwelt-, Energie- und Verkehrsorganisationen heute bekanntgegeben.
27.6.2022 - 10:00
Neue Wasserkraftwerke und Solaranlagen in den Bergen kollidieren oft frontal mit dem Naturschutz. Mehr noch, der Klimawandel und der Verlust an Artenvielfalt verstärken sich gegenseitig. Dies die Überzeugung der Verbände BirdLife, Greenpeace, Pro Natura, Schweizerische Energie-Stiftung (SES), Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) und WWF Schweiz am Montag an einer Online-Medienkonferenz festhielten.
Geht die Schweiz beide Krisen gemeinsam an, entsteht den Organisationen zufolge eine Win-Win-Situation. Demnach braucht es dafür einen Stopp der Energieverschwendung und einen raschen Ausbau der Solarenergie. In die Planung von Energieprojekten müssen dabei Schutz- und Nutzenüberlegungen gleichwertig einfliessen.
Politik ist gefordert
Die Politik hat es in der Hand, wie die Verbände weiter mitteilten. Gefordert sind rasch konkrete Massnahmen wie ein verbindlicher Termin für den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern, neue Gebote und Anreize bei der Energieeffizienz und ein Fotovoltaik-Standard für Gebäude.
Mit einer besseren Nutzung liessen sich 41 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs bis 2035 einsparen. Der Ausbau der Solarenergie auf bestehenden Strukturen könnte den steigenden Strombedarf decken, teilte die Umweltallianz mit.
Gemäss ihren Berechnungen ist ein Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion um zusätzliche 38 Terrawattstunden bis zum Zieljahr möglich. Das würde das Problem mit den Stromimporten lösen.
Intakte Natur nicht antasten
Weiter warnt die Allianz davor, intakte Naturräume für den Zubau in der Stromproduktion zu nutzen. Klima- und Biodiversitätskrise seien die beiden Seiten der gleichen Medaille. Moore etwa seien CO2-Senken und speicherten grosse Mengen an Treibhausgasen.
Heute fliessen pro Jahr rund 50 Milliarden Franken in den Aus- und Umbau energetischer Anlagen wie Wärmepumpen, Ladestationen oder Fotovoltaik-Anlagen auf Dächern. Um das Netto-Null-Ziel bis 2035 zu erreichen, braucht es gemäss der Allianz drei bis vier Milliarden Franken mehr pro Jahr.
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