Sollen Schweizer Konzerne für Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden von Tochtergesellschaften im Ausland haften? Nein, findet der Ständerat. Damit dürfte am Ende das Volk das letzte Wort haben.
Die Haftung ist der Kern der Konzernverantwortunginitiative: Konzerne mit Sitz in der Schweiz sollen zur Rechenschaft gezogen werden können für Kinderarbeit auf Kakakoplantagen in Burkina Faso, verschmutzte Flüsse im Kongo oder vergiftete Bäuerinnen und Bauern auf Baumwollfeldern in Indien.
Im Ständerat standen am Mittwoch zwei Varianten für einen indirekten Gegenvorschlag zur Diskussion: Eine mit eingeschränkten und eine ohne Haftungsregeln. Die erste hatte der Nationalrat beschlossen, die zweite brachte der Bundesrat als Reaktion darauf ins Spiel.
Zum Rückzug der Volksinitiative dürfte nur die Nationalratsversion führen, wie Kommissionssprecher Stefan Engler (CVP/GR) im Stöckli in Erinnerung rief. Die bundesrätliche Version bezeichnete er als «zahnlos».
Schaden für die Wirtschaft
Dem Ständerat geht die Nationalratsversion jedoch zu weit. Er entschied sich mit 25 zu 13 Stimmen für einen Gegenvorschlag ohne Haftungsregeln. Die Mehrheit befand, die schärfere Variante würden dem Wirtschaftsstandort Schweiz schaden.
Die Schweizer Gerichte würden zur «Weltjustizbehörde», kritisierte Beat Rieder (CVP/VS). Es würde sich um eine international einmalige Regelung handeln. Schweizer Unternehmen dürften in der Folge abwandern oder bestimmte Geschäftsfelder anderen überlassen, etwa chinesischen Unternehmen, die weniger Hemmungen hätten.
Missbräuchliche Klagen
Thomas Hefti (FDP/GL) stellte fest, der schärfere Gegenvorschlag sei beinahe identisch mit der Volksinitiative. Es drohten missbräuchliche und erpresserische Klagen aus dem Umfeld von Konkurrenzunternehmen und negative Schlagzeilen.
Ruedi Noser (FDP/ZH) warnte davor, aus Angst vor der Volksabstimmung Haftungsregeln zu beschliessen. Wenn solche beschlossen würden, könnten Schweizer Unternehmen nur noch in Ländern tätig sein, in denen sie eine Haftpflichtversicherung abschliessen könnten. Noser warf den Initianten ausserdem vor, mit Beispielen zu operieren, die «nahe an der Lüge» seien. Auch Erich Ettlin (CVP/OW) zeigte sich überzeugt, dass sich Schweizer Unternehmen vorbildlich verhalten.
Ruf der Schweiz gefährdet
Für Haftungsregeln machten sich Rednerinnen und Redner von SP und Grünen stark. Es gehe auch um den Ruf der Schweiz, sagte Christian Levrat (SP/FR). Schon beim Bankgeheimnis habe die Schweiz versucht, die Augen zu verschliessen. Das habe nicht funktioniert. Es werde auch hier nicht funktionieren.
Levrat zeigte sich zuversichtlich, dass die Initiative an der Urne gute Chancen hat. Auch ein Teil der Wirtschaft sei dafür, gab er zu bedenken. Mit dem Gegenvorschlag ohne Haftungsregeln würde die Schweiz nicht zu den fortschrittlichen Ländern gehören.
Sinnvoller Kompromiss
Daniel Jositsch (SP/ZH) stellte fest, der bundesrätliche Vorschlag führe bloss zu etwas mehr Transparenz. «Das bringt letztlich nicht viel.» In der schärferen Variante sei die Haftung gegenüber der Initiative stark eingeschränkt, es handle sich bereits um einen Kompromiss. Damit könne die Wirtschaft leben.
«Wir sollten uns diesen Abstimmungskampf ersparen», sagte Jositsch. Er würde auf eine Konfrontation der Zivilgesellschaft mit der Wirtschaft hinauslaufen. Auch Lisa Mazzone (Grüne/GE) stellte den Nutzen der bundesrätlichen Version in Frage. Sie wies auch auf die Entwicklung in anderen Ländern hin. Die Schweiz könnte rasch ins Hintertreffen geraten, warnte sie.
Wie bei der Abzockerinitiative
Thomas Minder (parteilos/SH) zog den Vergleich zu seiner Abzockerinitiative. Auch damals sei die Politik nicht im Stande gewesen, einen griffigen Gegenvorschlag zu beschliessen. In der Folge sei die Initiative angenommen worden.
Nun wiederhole sich das Debakel. Auch die Konzernverantwortungsinitiative – die er ablehne – geniesse breite Unterstützung, sagte Minder. Mit dem bundesrätlichen Gegenvorschlag sei sie nicht zu bodigen. Dessen Text grenze an einen «Schildbürgerstreich». Minder sprach sich dennoch für diese Version aus.
Nachweis oder Haftung
In der Gesamtabstimmung hiess der Ständerat die Vorlage mit 39 zu 3 Stimmen bei einer Enthaltung gut. Nun ist wieder der Nationalrat am Zug. Dieser hat schon zweimal einem Gegenvorschlag mit Haftungsregeln zugestimmt. Damit könnten Unternehmen belangt werden, wenn Tochtergesellschaften im Ausland Bestimmungen zum Schutz von Menschenrechten und Umwelt verletzen – es sei denn, sie können nachweisen, dass sie die Sorgfaltspflichten eingehalten haben.
Anders als gemäss der Initiative wären die Konzerne nur für direkt Kontrollierte, nicht aber für Lieferanten verantwortlich. Gelten soll die Regelung für Unternehmen ab einer bestimmten Grösse oder mit besonderen Risiken.
Schärfere Variante abgeschwächt
Der Ständerat baute eine Subsidiaritätsklausel in die Nationalratsversion ein, bevor er diese ablehnte: Der Konzern könnte nur in der Schweiz belangt werden, wenn glaubhaft gemacht werden kann, dass eine Klage gegen die Tochtergesellschaft im Ausland erheblich schwieriger ist. Auch in anderen Punkten schwächte er die Nationalratsversion ab.
In der Bundesratsversion, die der Rat am Ende annahm, ist keine Haftungsregelung vorgesehen. Die Sorgfaltsprüfungspflicht beschränkt sich auf bestimmte Konfliktmineralien und Kinderarbeit. Zur Berichterstattung wären nur Gesellschaften des öffentlichen Interesses verpflichtet; eine Abstufung nach Risiken gäbe es nicht.
Die kultigsten Karren der TV- und Filmgeschichte
Die kultigsten Karren der Film- und TV-Geschichte
Mit Vollgas ins kollektive Gedächtnis: Diese Karren aus der Film- und TV-Geschichte sind absoluter Kult!
Der Prototyp aller Kultfilmautos: der Aston Martin DB5. Die Formensprache des urbritischen Sportwagens weckte ebenso die Leidenschaft des ersten 007-Darstellers Sean Connery wie die Formen der Damen in «Goldfinger».
Natürlich lenkte James Bond auch andere Autos: Aber fast immer stand im Fuhrpark ein Aston Martin DB5. Auch Pierce Brosnan durfte ihn 1995 in «Goldeneye» lenken – ehe er BMW fuhr.
Natürlich ist es nur eines von vielen unglaublichen Bond-Autos. Aber was Bastler Q aus dem weissen Lotus Esprit in «Der Spion, der mich liebte» (1977) machte, bleibt Cineasten für immer in Erinnerung: Elegant wie ein weisser Hai und raffiniert wie ein U-Boot konnte das Auto abtauchen.
Ja, Herbie konnte auch Zähne zeigen ... Ansonsten war der VW Käfer in bislang sieben Filmen sicherlich eines der süssesten und knuddeligsten Filmfahrzeuge aller Zeiten.
Noch ein Käfer mit Innenleben: «Bumblebee» gilt wohl als der populärste aller «Transformers». Vielleicht, weil er der Beweis ist, dass tödliche Roboter auch ganz knuffig aussehen können.
Nicht erst in den modernen «Batman»-Kinofilmen sorgte das Fahrzeug des Dunklen Ritters für Aufsehen: Schon die «Batman»-Serie aus den 60er-Jahren konnte mit einem futuristischen Flitzer aufwarten – inklusive Raketenantrieb mit Sparflamme.
Der Motorenlärm ist wichtiger als die Dialoge: In «Le Mans» (1971) stehen die Rennwagen im Mittelpunkt. Und mit seinem Porsche 917 möchte Michael Delaney (Steve McQueen) das gnadenlose 24-Stunden-Rennen unbedingt gewinnen. Sein härtester Konkurrent: der deutsche Fahrer Erich Stahler (Siegfried Rauch) mit seinem Ferrari 512S.
Christian Bale und Matt Damon nehmen es in James Mangolds aktuellem Kinofilm «Le Mans 66 – Gegen jede Chance» mit einem Giganten des Rennsports auf: Mit einem Ford GT40 wollen sie Ferrari beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans vom Thron stossen.
Locker, lässig und immer bereit für einen kleinen Firt: Paul Michael Glaser (rechts) und David Soul wurden mit «Starsky und Hutch» zwischen 1975 und 1979 Kult. Auch, weil sie diesen superschicken Gran Torino fuhren.
Ben Stiller (links) und Kumpel Owen Wilson waren eigentlich eine Idealbesetzung, um «Starsky & Hutch» 2004 auf der Leinwand wieder aufleben zu lassen. Leider geriet das Remake etwas zu albern, wenigstens war aber der 1974er Ford Gran Torino wieder mit von der Partie!
General Lee, die legendäre Kiste aus der 70er-Action-Serie «Ein Duke kommt selten allein», war ausgestattet mit der echt männlichen 12-Ton-Fanfare «Dixie-Horn». Beim Auto handelt es sich um einen Dodge Charger, Baujahr 1969.
Auch Burt Reynolds fuhr als «Bandit» in «Ein ausgekochtes Schlitzohr ist wieder auf Achse» (1980) einen Pontiac Trans Am – genauer: einen Firebird. Den V8-Bollerwagen versteigerte er 2015 für weit über 100'000 Dollar.
Die TV-Serie «Knight Rider» machte David Hasselhoff auch hierzulande zur Kultfigur. Den Ruhm verdankt er aber auch seinem Partner – das Auto K.I.T.T. war intelligenter als der Song «Looking For Freedom» und konnte sprechen. Als Hülle diente ein schwarzer Pontiac Firebird Trans Am.
Als Stuntman, der nebenbei als Kopfgeldjäger arbeitet, gehörte Colt Seavers (Lee Majors) sicher zu den coolsten Serienhelden der 80er-Jahre. Unvergessen: sein Pickup GMC Sierra Grande. Die Autos wurden bei den Drehs so in Mitleidenschaft gezogen, dass sich der Hersteller genötigt sah, den Motor unter dem Fahrersitz einzubauen, was für mehr Stabilität sorgen sollte.
Dieser 1958er Plymouth Fury erwies sich als echte Teufelskarre: «Christine» erwachte in John Carpenters Umsetzung einer Idee von Stephen King zum Leben und machte Jagd auf Menschen.
Ray Charles, James Brown und Aretha Franklin hatten Gastauftritte in «Blues Brothers». Und dennoch stahl ihnen allen das «Bluesmobil» der Brüder Jake und Elwood ein wenig die Show. Mit dem ehemaligen Polizeiauto (1974er Dodge Monaco) geht's im Auftrag des Herrn schliesslich quer durch die USA – genauso wie in der überflüssigen Fortsetzung «Blues Brothers 2000».
Die Trilogie «Zurück in die Zukunft» machte Michael J. Fox zum Weltstar. Und ein Ladenhüter-Auto weltberühmt: den DeLorean. Im Kino fungierte er als Zeitmaschine in die Zukunft und die Vergangenheit. Heute ist der DeLorean vor unter Sammlern begehrt, denn seine technische Qualität gilt unter Experten als äusserst umstritten. Von den rund 8'500 fertiggestellten Exemplaren gibt es weltweit nur noch rund die Hälfte.
Who ya gonna call? Die «Ghostbusters» aus dem gleichnamigen Kassenknüller der 80er-Jahre cruisten stilecht im «Ecto-1» durch Manhattan. Als Basis diente ein Cadillac Miller-Meteor Ambulance, Baujahr 1959. Wie der Name schon verrät, kam er vor allem als Kranken- und Leichenwagen zum Einsatz.
Und noch ein TV-Kultschlitten der 80er: Privatdetektiv Thomas Magnum (Tom Selleck) durfte sich ab und zu den Ferrari 308 GTS des Schriftstellers Robin Masters ausleihen. Der rote Flitzer ist ebenso unvergessen wie Magnums Schnauzbart.
Sonny Crockett (Don Johnson, links) und Ricardo Tubbs (Philip Michael Thomas) schrieben Fernsehgeschichte. Die Cops aus der Serie «Miami Vice» prägten sogar den Modestil der 80er-Jahre mit. Neben schicken Klamotten durften auch edle Fahrzeuge nicht fehlen – hier im Bild: der Ferrari Daytona. Crockett fuhr gerne auch – passend zum Anzug – einen weissen Ferrari Testarossa.
Die Komödie «Manta, Manta» machte 1991 Til Schweiger (rechts) berühmt. Die Fahrzeuge aus dem Film waren schon davor berühmt-berüchtigt: Der Opel Manta diente den einen als vierrädrige Witzfigur, die anderen vergötterten ihn als erschwingliche Kultkarre.
Und noch ein deutsches Kultauto aus den frühen 90er-Jahren: In «Go Trabi Go» wollen Udo Struutz (Wolfgang Stumph), Ehefrau Rita (Marie Gruber) und Tochter Jacqueline (Claudia Schmutzler) Italienurlaub machen. Hingucker war der Volkswagen der ehemaligen DDR: In der Roadmovie-Komödie von 1991 spielte der Zwickauer Zweitakter eine tragende Rolle.
So schlecht, dass es schon wieder gut war: Die alberne Komödie «Dumm und dümmer» machte Jim Carrey berühmt. Unvergessen ist nicht nur der Slapstick-Humor auf Flachwitz-Niveau, sondern auch das Auto im Hundedesign.
«Thelma & Louise» wollen ausbrechen aus ihrem tristen Alltag. Für die Reise der Protagonistinnen brauchte das oscargekröntes Roadmovie natürlich einen fahrbaren Untersatz. Ein Ford Thunderbird, Baujahr 1966 spielt für Thelma (Geena Davis, rechts) und Louise (Susan Sarandon) eine wichtige Rolle. Auch in der letzten Szene des Films ...
Klein, aber oho: Mini Cooper S-Modelle spielen die Hauptrolle in der actionreichen Krimi-Komödie «The Italian Job». Die City-Flitzer stahlen Mark Wahlberg, Edward Norton, Jason Statham und Charlize Theron glatt die Show.
Im Animationsfilm «Cars» ist der rote Rennwagen Lightning McQueen der Star. Die sympathischen sprechenden Autos eroberten die Herzen der Kinobesucher jeden Alters im Sturm.
Bekannt als TV-Serie wurde das «A-Team» im Kino neu besetzt – unter anderem mit Bradley Cooper. Geblieben ist der Dienstwagen: ein bulliger GMC Vandura. Der Van kam in Schwarz mit roten Streifen besonders markant daher.
Stuntman Mike (Kurt Russell) geht in Quentin Tarantinos «Death Proof – Todsicher» mit einem Chevrolet Nova (Bild) und in einem Dodge Charger auf Mädchenjagd.
Das wohl am häufigst eingesetzte Kultauto dürfte der Ford Mustang sein: In «Bullitt» war es ein 1968er Mustang GT, in «John Wick» ein 1969er Mustang Mach1 Coupe – und in «Nur noch 60 Sekunden» (Bild) ein Shelby Mustang GT 500, den Nicolas Cage im Film liebevoll Eleanor tauft.
Ingolstadt in Hollywood: Eigens für den Film «I, Robot» verwandelte Audi die Designstudie Audi Le Mans quattro in ein Science-Fiction-Gefährt. Später wurden Designelemente beim strassentauglichen Audi R8 übernommen. Ach ja: Auch fast alle anderen Autos im Film sind Umbauten der damaligen Audi-Modellpalette.
In der schrägen Superhelden-Komödie «Green Hornet» spielen nicht nur Seth Rogen und Christoph Waltz mit, sondern auch ein edler Chrysler Imperial Crown Sedan, Baujahr 1965. «Black Beauty» heisst der mit einem 500 PS starken Triebwerk, Maschinengewehren und anderen Gimmicks aufgerüstete Dienstwagen, der 007 gute Dienste erweisen würde.
Von der Videospielreihe auf die Leinwand – «Need for Speed» blieb auch als Film dem Erfolgsrezept der EA-Titel treu: unzählige Kultkarren (im Bild: der Koenigsegg Agera R) und Fahrer im Rausch der Geschwindigkeit.
Vin Diesel? Der verstorbene Paul Walker? Dwayne «The Rock» Johnson? Nein, die eigentlichen Stars der «The Fast And The Furious»-Reihe sind seit jeher Traumautos mit unfassbaren Pferdestärken.
Die bislang coolste Karre in «Fast and the Furious»? Vermutlich diese hier: Dom's Dodge Ice Charger aus Teil 8. Ohnehin eines der Lieblingsmodelle des glatzköpfigen Rasers. In mehreren Filmen der Reihe kommt der Charger mit unterschiedlichsten Modifikationen zum Einsatz.
In «Mad Max: Fury Road» gibt es zahlreiche fantasievoll gestaltete Kampf-Fahrzeuge zu bestaunen. Besonders irre: der Benz-Truck eines Endzeittyrannen.
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