Shitstorm trifft Ogi und Co «Es geht nicht an, dass man alt Bundesräte derart diffamiert»

Red.

19.2.2024

Hat einen Shitstorm am Hals: Alt Bundesrat Adolf Ogi im Januar 2024 in Bern.
Hat einen Shitstorm am Hals: Alt Bundesrat Adolf Ogi im Januar 2024 in Bern.
Bild: Keystone/Peter Schneider

Adolf Ogi wittert eine «Verluderung» des Respekts: Weil er sich neben vier anderen alt Bundesräten gegen die 13. AHV-Rente ausgesprochen hat, steckt der 81-Jährige nun in einem Shitstorm.

Red.

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Adolf Ogi hat sich mit vier weiteren alt Bundesräten vor der Abstimmung am 3. März gegen die 13. AHV-Rente ausgesprochen.
  • Dafür hat Ogi einen Shitstorm geerntet, in dem er massiv beschimpft wird.
  • Der Vorgang zeugt vom Emotionalität bei der Abstimmung, während Ogi eine «Verluderung des Respekts» beklagt.

Vor der Abstimmung über die 13. AHV-Rente am 3. März kochen die Emotionen hoch. Das zeigt sich etwa an den Reaktionen auf einen offenen Brief, in dem sich fünf alt Bundesräte gegen die Initiative stellen: Doris Leuthard, Pascal Couchepin, Adolf Ogi, Johann Schneider-Ammann und Joseph Deiss hatten die 13. AHV-Rente öffentlich kritisiert.

Mit ihrem offenen Brief haben die Politiker*innen einen Nerv getroffen: Sie ernten einen Shitstorm für ihre Positionierung. Adolf Ogi habe derartiges noch nicht erlebt, schreibt die «Aargauer Zeitung» (AZ): Jede Menge negative Briefe und E-Mails – davon viele anonym – brechen über den 81-Jährigen herein. Bei der Hälfte davon liege der Ton «unter der Gürtellinie», so die AZ.

«Du bist ein absolutes A********»

«Shame on you, du bist ein absolutes A********», «Als alt Bundesrat hat man den Mund zu halten», «Es herrscht keine Freude mehr», «Sie mit Ihrer grossen Rente», hiess es von den Absendenden. Ogi scheint perplex zu sein: Als seine SVP-Partei ihn für den offenen Brief angefragt habe, habe er sich bloss «solidarisch mit dem Bundesrat» zeigen wollen.

Die AHV-Finanzen müssten gesichert werden, glaubt der frühere UNO-Sonderberater für Sport. Es gehöre zur direkten Demokratie, dass er sich für das einsetze, was der Bundesrat forciere. Der Shitstorm zeuge von einer «Verluderung des Respekts»: «Es geht nicht an, dass man alt Bundesräte derart diffamiert», nervt sich Ogi in der AZ. «Auch sie sind Menschen mit Rechten und Pflichten.»

Der Kandersteger hat die Reaktionen in drei Mappen sortiert, in denen Mails, Briefe und anonyme Zuschriften landen, heisst es weiter. Die SVP soll den Schreibenden für Ogi antworten. «Ich respektiere Ihre Meinung, teile diese aber nicht», laute der Text dazu.

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