«Klar linke Positionen» Ex-Juso-Präsidentin Funiciello will mehr Macht in der SP

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7.2.2020

Tamara Funiciello will für das Co-Präsidium der SP-Frauen antreten.
Tamara Funiciello will für das Co-Präsidium der SP-Frauen antreten.
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Die ehemalige Juso-Präsidentin Tamara Funiciello strebt nach oben: In einem Interview kündigt die 29-Jährige an, für das Co-Präsidium der SP-Frauen zu kandidieren.

Die Jungen wollen mehr Macht in der Schweizer SP: Erst hatten Cédric Wermuth (33) und Mattea Meyer (32) angekündigt, im April als Duo für das Präsidium der Partei zu kandidieren – nun möchte eine weitere ehemalige Juso-Funktionärin an die Spitze. Ex-Juso-Präsidentin Tamara Funiciello sagt in einem Interview mit «Blick», dass sie für das Co-Präsidium der SP-Frauen antreten wolle.

«Ich frage mich immer, wo kann ich am meisten bewirken? Ich bin zum Schluss gekommen: Ich will die SP-Frauen mitführen!», zitiert die Zeitung die 29-Jährige. Auch über ihre Gründe für die Kandidatur gibt Funiciello Auskunft. So habe der Frauenstreik vom 14. Juni ebenso den Ausschlag gegeben wie ihre Juso-Präsidentschaft. 

«Ich habe in dieser Zeit viel erlebt, ich wurde zum Teil heftigst angegriffen. Doch die Frauen haben mich immer dann aufgefangen, wenn ich es brauchte», berichtet die Bernerin. Sie stehe auf den Schultern dieser Frauen und wolle nun, «dass auf meinen Schultern die nächste Generation stehen kann».

Klare linke Positionen

Auch hinsichtlich ihrer angestrebten Politik wird die überzeugte Feministin gegenüber «Blick» deutlich: «Wir vertreten klar linke Positionen», sagt die in Sardinien aufgewachsene Tochter einer Detailhandelsangestellten und eines Fabrikarbeiters. Und weiter: «Wir müssen es schaffen, den Feminismus in die Mitte der SP zu stellen.» Ihr Ziel sei es, «dass die Frauen nach mir mehr Rechte, mehr Möglichkeiten und mehr Gleichberechtigung haben als heute».

Konkret schlägt Funiciello etwa vor: «Wir brauchen dringend eine Arbeitszeitverkürzung.» Man müsse «überlegen, wie wir die Arbeit und den Reichtum am besten verteilen können. Das ist ein feministisches Anliegen.» Auch das Sexualstrafrecht möchte die neue Nationalrätin ändern: «Ich bin für die sogenannte ‹Ja heisst Ja›-Regel, die in Schweden bereits angewandt wird. Das heisst, dass beide Partner dem Sex zustimmen müssen.»

In Sachen «Ehe für alle» gehe ihr der Vorschlag des Bundesrats nicht weit genug, so Funiciello: «Wenn der Bundesrat schon das Regenbogenfähnchen schwenken will, dann muss er auch die Samenspende erlauben – und die Frauen nicht, wie so oft, auf die lange Bank schieben.»

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