Corona-Übersicht Oberste Lehrerin fordert mobile Luftreinigungsgeräte –  Intensivbetten fehlen

Agenturen/red

17.11.2020

Das Wichtigste im Überblick

  • Positivitätsrate von 23,4 Prozent: Das BAG meldet 4'560 Neuansteckungen bei 19'495 Tests. 142 Menschen sind an Covid-19 gestorben, 299 mussten neu ins Spital eingewiesen werden.
  • Zwischen 60 und 90 Prozent der Bevölkerung müssten geimpft werden, um die Ansteckungsketten zu unterbrechen, erklärte BAG-Frau Virginie Masserey.
  • Laut Andreas Stettbacher vom Sanitätsdienst baut die Schweiz die Infrastruktur etwa bei Lagerung und Transport von Impfstoffen aus. Auch Kühlanlagen seien beschafft worden.
  • Freie Intensivbetten in der Schweiz sind laut Stettbacher knapp. Am Morgen habe es landesweit 32 gegeben, am Mittag dann keine mehr, am Abend würden wieder einige frei. 
  • Berner Heime suchen «dringend» Personal. Im Kanton Bern sind derzeit 61 der knapp 300 Alters- und Pflegeheime von Corona-Infektionen betroffen. In gewissen Heimen fallen bis zu 50 Prozent der Angestellten aus.

Laut Angaben der Johns-Hopkins-Universität liegt die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz bei bislang insgesamt 274’534; davon gelten 169’100 als genesen. 3’608 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 verstorben. Weltweit stieg die Zahl der Infizierten auf 55’341’042, die Zahl der Toten auf 11’332’470.

In Europa sind bereits mehr als 15 Millionen Corona-Infektionen nachgewiesen worden, wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben am Dienstag ergab. Die 52 europäischen Länder sind gemessen an der Zahl der Infektionen die am stärksten betroffene Region der Welt – vor Lateinamerika und der Karibik (12,1 Millionen) sowie Asien (11,5 Millionen).

Allerdings scheint sich die Ausbreitung des Virus in den meisten europäischen Ländern zu verlangsamen. In den vergangenen sieben Tagen wurden in Europa durchschnittlich etwa 265’000 Neuinfektionen pro Tag registriert. Dies entspricht einem Rückgang von neun Prozent im Vergleich zur Vorwoche.

Das deutsche Biotechunternehmen Curevac will mit Partnern ein europäisches Netzwerk zur Beschleunigung der Produktion seines potenziellen Corona-Impfstoffs aufbauen. Ziel sei es, die bestehenden Produktionskapazitäten auf bis zu 300 Millionen Dosen im Jahr 2021 und auf bis zu 600 Millionen Dosen im Jahr 2022 zu erhöhen.

22.00 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Ticker

20.49 Uhr: Lehrerin fordert mobile Luftreinigungsgeräte

Die Präsidentin des Dachverbandes Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH), Dagmar Rösler, fordert, dass die Behörden rasche Massnahmen ergreifen, um die Luftqualität zu verbessern, darunter mobile Luftreinigungsgeräte als kurzfristige Lösung wie sie am Dienstag gegenüber der «Tagesschau» des Schweizer Fernsehens SRF sagte. Diese Geräte könne man in Schulzimmern einsetzen, wo erschwerte Bedingungen zum Lüften herrschten, zum Beispiel in Minergie-Gebäuden.

Mit dem Thema Lüften in Wintermonaten seien die Lehrer auf sich alleine gestellt, sagte Christian Hugi, der Präsident des Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverbandes. Gerade in Klassenzimmern, in denen Lüften nicht möglich sei, stelle dies Lehrer vor Probleme.

20.32 Uhr: Region Madrid will alle Einwohner testen

In der spanischen Hauptstadt-Region um Madrid sollen alle 6,6 Millionen Einwohner bis Weihnachten auf das Corona-Virus getestet werden. Die konservative Regionalpräsidentin Isabel Díaz Ayuso stellte dazu am Dienstag bei der EU-Kommission am Dienstag den Antrag, dass im gesamten Gebiet der Europäischen Union Antigen-Tests in Apotheken zugelassen werden. Die spanische Zentralregierung weigert sich, dafür grünes Licht zu geben. Die Region Madrid und die Zentralregierung liegen wegen der Pandemie seit Monaten im Clinch.

Ayuso verwies bei Twitter darauf, dass in Frankreich, Grossbritannien oder Portugal solche Tests bereits möglich seien. Massendiagnosen seien «der Schlüssel, um das Virus zu bezwingen». Bürokratie dürfe keine Bremse sein. Zuvor hatte der Chef der spanischen Behörde für Gesundheitliche Notfälle, Fernando Simón, erklärt, Antigentests in den Apotheken seien zu riskant – auch, weil sich das Personal anstecken könne.

20.17 Uhr: UNO – 84 Millionen Euro für Hungerprävention

Die Vereinten Nationen haben ein Hilfspaket über 84 Millionen Euro zur Hungerprävention während der Corona-Pandemie beschlossen. Sieben Staaten würden die Hilfen erhalten, teilte der UN-Nothilfekoordinator Marc Lowcock am Dienstag mit. Ein Fünftel der Gelder soll demnach an Äthiopien gehen. In dem ostafrikanischen Land bekämpft die Zentralregierung seit Anfang November die in der Region Tigray herrschende Volksbefreiungsfront (TPLF).

Neben Äthiopien sollen auch Afghanistan, Burkina Faso, Nigeria, Südsudan, Jemen und die Demokratische Republik Kongo Hilfen der UNO erhalten. Lowcock betonte, eine Hungersnot sei kein «unvermeidlicher Nebeneffekt» der Corona-Krise. Hungersnöte geschähen nur dann, wenn die Welt sie zulasse – sie könnten verhindert werden. Wichtig sei aber rasches Handeln, mahnte Lowcock.

19.46 Uhr: Niederlande lockern vorsichtig Massnahmen

In den Niederlanden werden die Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie vorsichtig wieder gelockert. Von Donnerstag an dürfen Theater, Museen, Kinos und Bibliotheken wieder öffnen, wie Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstagabend in Den Haag ankündigte. Kneipen, Cafés und Restaurants bleiben jedoch geschlossen. Künftig darf man in dem 17-Millionen-Einwohner-Land wieder drei Gäste zu Hause empfangen - bisher waren es zwei.

Die Niederlande hatten Mitte Oktober einen Teil-Lockdown verhängt. Die Regeln wurden dann vor zwei Wochen verschärft. Trotz der Erleichterungen geht die Regierung davon aus, dass der Teil-Lockdown erst in der zweiten Januar-Hälfte nächsten Jahres aufgehoben werden kann. Bis dahin wird auch von Auslandsreisen dringend abgeraten.

Wie die Niederländer die Feiertage verbringen dürfen, ist noch undeutlich. Grosse Familienfeiern zum traditionellen Nikolausfest werden noch nicht möglich sein. Die Regierung will auf jeden Fall verhindern, dass durch grosse Familienfeiern im Dezember eine dritte Welle über das Land rollt.

18.51 Uhr: Türkei erlässt Ausgangsbeschränkungen

Die Türkei hat wieder strengere Regeln gegen die Ausbreitung des Coronavirus erlassen. Präsident Recep Tayyip Erdogan kündigte am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Ankara landesweite Ausgangsbeschränkungen für die Wochenenden an. Sie gelten zwischen 20:00 Uhr abends und 10:00 Uhr am nächsten Morgen. Der Unterricht in Schulen wird wieder auf Online-Angebote umgestellt. Zudem dürfen Restaurants und Cafés nur noch Lieferdienste anbieten. Kinos werden bis Ende des Jahres geschlossen.

Die Bürgermeister von Istanbul und der Küstenmetropole Izmir, Ekrem Imamoglu und Tunc Soyer, hatten zuletzt scharfe Massnahmen gefordert, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. Soyer sagte, in Izmir komme hinzu, dass wegen eines Erdbebens Ende Oktober Vorsichtsmassnahmen nicht immer eingehalten werden könnten. Ärztevertreter warnten, dass Krankenhäuser an ihre Grenzen stiessen.

18.43 Uhr: Italien – über 730 Corona-Tote binnen 24 Stunden

Die Zahl der Corona-Toten ist in Italien weiterhin hoch. Am Dienstag registrierten die Behörden mehr als 730 neue Todesopfer im Zusammenhang mit der Viruskrankheit innerhalb von 24 Stunden. Solche Werte gab es auch Anfang April in einer schlimmen Phase der ersten Welle. Insgesamt stieg die Zahl der Toten in dem 60-Millionen-Einwohner-Land seit Februar damit auf annähernd 46'500.

Experten verwiesen allerdings mit Blick auf die aktuelle Ausbreitung des Virus in der zweiten Welle auch auf positive Signale. Die tägliche Opferzahl geht auf Infektionen zurück, die schon einige Zeit zurückliegen. Am Dienstag zählten die Behörden etwas mehr als 32'000 Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es mehr als 35'000 neue Fälle an einem einzigen Tag.

18.18 Uhr: EZB-Prognosen durch Impfstoff nicht gross anders

Ein wirksamer Corona-Impfstoff wird aus Sicht von EZB-Präsidentin Christine Lagarde die Wirtschaftsprognosen der Euro-Notenbank wahrscheinlich nicht grundlegend umschmeissen. Sie rechnet damit, dass 2021 die wirtschaftliche Unsicherheit etwas abnimmt. Das erste Halbjahr werde aber dennoch schwierig sein.

17.25 Uhr: 30 Mitarbeitende in Urner Altersheim infiziert

Rund 30 Mitarbeitende des Alters- und Pflegeheims Rosenberg in Altdorf sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nachdem am Wochenende bereits 30 Infektionen bei Heimbewohnerinnen und -bewohnern bekannt geworden waren, wurde die ganze Belegschaft getestet.

Der Betrieb des Heims mit rund 130 Plätzen sei aber gewährleistet, hiess es beim Kanton am Dienstag auf Anfrage. Der Sonderstab stehe in Austausch mit den Verantwortlichen des Heims und biete Unterstützung an. Innert 24 Stunden war die Zahl der Neuinfektionen im Kanton Uri um 30 auf 750 angestiegen.

Im Vergleich zu den Zahlen von vergangener Woche kommt dies im bevölkerungsmässig kleinen Kanton einer Verdoppelung gleich. In Nidwalden lag der Anstieg bei 9 Fällen (total 798) und in Obwalden bei 35 (748).

Zug verzeichnete 57 neue Fälle (2701), im zuletzt stark betroffenen Kanton Schwyz war die Zahl der Neuinfektion mit 34 (4355) weiterhin tief. Allerdings stieg die Zahl der Todesfälle um 2 auf 84. Auch im Kanton Luzern, der 181 neue Coronafälle (8286) verzeichnete, starben zwei weitere Personen an den Folgen von Covid-19 (total 58).

17.15 Uhr: Mutationen in Sibirien

Russland hat am Dienstag einen traurigen Rekord in Sachen Corona-Tote vermelden müssen: 442 Menschen sind dort innert 24 Stunden an Covid-19 gestorben, meldet «Reuters». Die NGO Rospotrebnadzor hat dabei beunruhigende Neuigkeiten: In Sibirien hat sich das Virus demnach bereits weiterentwickelt.

«Wir sehen bestimmte Veränderungen in Sibirien, die die Annahme zulassen, dass es dort bereits seine eigenen Versionen mit spezifischen Mutationen geformt hat», wird Anna Popowa zitiert. Ob diese Mutationen ansteckender oder tödlicher sind, führte Popowa nicht aus.  

Experten gehen laut «Reuters» aber nicht davon aus und glauben auch nicht, dass die Wirkung eines etwaigen Impfstoffs von den Mutationen betroffen wäre. Russland zählt laut Johns Hopkins University aktuell knapp zwei Millionen Fälle. 33'619 Menschen sind dort an Covid-19 gestorben.

17 Uhr: Berner Heime suchen «dringend» Personal

Im Kanton Bern sind derzeit 61 der knapp 300 Alters- und Pflegeheime von Corona-Infektionen betroffen. In gewissen Heimen fallen bis zu 50 Prozent der Angestellten aus. Das bedeutet laut einer Mitteilung der Kantonsverwaltung, dass gewisse Heime «dringend» auf zusätzliches Personal angewiesen sind.

In der Mitteilung der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) steht, dass momentan 455 von rund 13'000 Personen aus dem Pflege- und Betreuungsbereich ausfallen würden. Somit würden den Heimen wichtige Ressourcen fehlen. Ausserdem befinden sich rund 200 Mitarbeitende der Spitäler des Kantons Bern in Isolation oder Quarantäne.

Die GSI bittet Personen mit einer Ausbildung und/oder Erfahrung in den Pflege- und Gesundheitsberufen, die heute nicht mehr im Beruf tätig sind, in den Heimen und Spitälern für beschränkte Zeit auszuhelfen. Für solche Einsätze hat sie eine digitale Stellenvermittlungsplattform eingerichtet. Das Spitalamt hat die Spitäler des Kantons aufgefordert, sich auf die Phase «Orange» vorzubereiten.

In dieser Phase werden die Aufgaben der Spitäler neu geordnet. Die Verfügbarkeit von Normal- und Intensivbetten wird weiter erhöht. Damit diese Kapazitäten frei werden, müssen alle planbaren Eingriffe verschoben werden, wenn dies medizinisch vertretbar ist.

Durch die Verstärkung des Contact-Tracing-Teams ist es dem Kanton Bern seit dieser Woche wieder möglich, alle Isolationspersonen rasch telefonisch zu erreichen. Damit sei das Contact Tracing im Kanton Bern wieder sichergestellt.

16.30 Uhr: Schwierige Suche nach Schnelltest-Anbietern

Die Suche nach Hausärzten oder Apotheken, die die neuen Schnelltests anbieten, ist nicht einfach. Keine Hilfe ist dabei der Kanton St. Gallen: Auf Wunsch der Ärzteschaft würden dazu keine Listen veröffentlicht, heisst es auf Anfrage. Wer einen Anbieter für einen Schnelltest im Kanton St. Gallen sucht, findet die Auskunft etwa unter ihre-apotheke.ch.

Auf der Website des Apothekerverbandes Pharmasuisse gibt es eine Suchfunktion: Danach können im Kanton St. Gallen bisher in sechs Apotheken Schnelltests gemacht werden, die das Resultat jeweils innert einer Viertelstunde liefern: Je eine in Bad Ragaz, Flawil, Gossau, St. Margrethen, Wattwil und Wil.

Eine zentrale Auskunftsstelle für alle Anbieter in einer Region fehlt aber bisher. Grundsätzlich könne jede Hausärztin oder Hausarzt und jede Apotheke den Schnelltest anbieten, gibt das St. Galler Kantonsarztamt Auskunft. «Falls in einer angefragten Praxis keine Schnelltests durchgeführt werden sollten, können die Patientinnen oder Patienten durch die Praxis an Praxen weitergewiesen werden, die Tests durchführen.»

Wird der Kanton irgendwann die Informationen über die Anbieter auf seiner Homepage zu den anderen Corona-Informationen aufschalten? «Nein, auf Wunsch der Ärzteschaft wird keine Liste veröffentlicht», so das Kantonsarztamt auf Anfrage von Keystone-SDA.

Anders wird dies beispielsweise im Kanton Thurgau gehandhabt: Dort finden sich auf der Homepage im Corona-Dossier unter dem Stichwort «Testen» zumindest Informationen über die Apotheken, die Schnelltests anbieten. Bislang können sie in zwei Apotheken in Frauenfeld und in einer in Münsterlingen durchgeführt werden. Eine Online-Anmeldung ist jeweils zwingend erforderlich.

16.05 Uhr: Libanon droht Kollaps

Mehr als drei Monate nach der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut droht den Krankenhäusern des Libanon wegen steigender Corona-Fallzahlen ein Kollaps. «Die Klinik hat jetzt ihre maximale Aufnahmegrenze erreicht», sagte der Leiter des Krankenhauses der Rafik-Hariri-Universität in der Hauptstadt, Firas Abiad.

Der Leiter der Vereinigung der privaten Krankenhäuser, Sulaiman Harun, warnte, die Pandemie habe den Gesundheitssektor des Libanon an den Rand der Leistungsfähigkeit gedrängt. Viele Kliniken könnten keine Patienten mehr aufnehmen. Die libanesische Regierung hatte in der vergangenen Woche erneut einen vollständigen Lockdown beschlossen.

Noch bis Ende des Monats sind fast alle öffentlichen Einrichtungen sowie Geschäfte, Restaurants und Cafés geschlossen. Täglich gilt von 17 Uhr an eine zwölfstündige Ausgangssperre. Das öffentlichen Leben ist damit in vielen Bereichen zum Stillstand gekommen. Die Zahl der Corona-Infektionen war insbesondere nach der Explosion im Hafen am 4. August gestiegen.

Beirut am 4. November 2020.
Beirut am 4. November 2020.
Bild: Keystone

Den Hauptgrund für den Anstieg sieht Abiad jedoch in der dramatischen Wirtschaftskrise, unter der das Land am Mittelmeer seit Monaten leidet. Zudem seien die richtigen Massnahmen gegen das Virus nicht rechtzeitig genug beschlossen worden. Libanons Kliniken befinden sich schon länger in einer Krise. Weil die Regierung ihnen Geld schuldig blieb, gerieten sie unter finanziellen Druck. So fehlte Geld, um medizinische Güter zu kaufen.

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen lag in den vergangenen Tagen laut Regierungsangaben zwischen 1000 und 2000 – bei rund sechs Millionen Einwohnern. Die Zahl der Toten kletterte auf mehr als 800.

15.50 Uhr: Warum man mehrere Impfstoffe braucht

Pfizer und Biontech arbeiten an einem Impfstoff, Moderna hat einen vielversprechenden Kandidaten im Portfolio und auch der deutschen Curevac (siehe unten) werden gute Chancen eingeräumt. Während früher bei Impfungen ein kleiner Teil des betroffenen Stoffes die Immunabwehr anheizen sollte, setzen die neuen Stoffe alle auf mRNA oder Boten-RNA.

Dies macht zugleich Hoffnung auf die Entwicklung weiterer neuer Heilmittel: «Wir werden auf die Fortschritte, die 2020 gemacht wurden, zurückblicken und sagen: Das war der Moment, in dem die Wissenschaft wirklich einen Schritt vorwärts gemacht hat», beschreibt es Jeremy Farrar von der Oxford University gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Doch bringt es das, wenn mehrere Firmen einen Impfstoff anbieten? Absolut, meint der US-Epidemiologe Anthony Fauci. «Das Ziel ist, dass wir mehrere Gewinner haben», erklärte er. Der Grund: Verschiedene Bevölkerungsgruppen bräuchten verschiedene Impfstoffe. So könnte einer davon zum Beispiel verträglicher für Ältere sein.

15.10 Uhr: Impfstoffhersteller baut Kapazitäten aus

Das deutsche Biotechunternehmen Curevac will mit Partnern ein europäisches Netzwerk zur Beschleunigung der Produktion seines potenziellen Corona-Impfstoffs aufbauen. Ziel sei es, die bestehenden Produktionskapazitäten auf bis zu 300 Millionen Dosen im Jahr 2021 und auf bis zu 600 Millionen Dosen im Jahr 2022 zu erhöhen, teilte Curevac am Dienstag mit.

«Wir arbeiten derzeit mit erfahrenen Partnern in ganz Europa zusammen, um ein solides Produktionsnetzwerk aufzubauen», sagte Vorstandsmitglied Florian von der Mülbe. Am Unternehmenssitz in Tübingen befindet sich zudem eine grossvolumige Produktionsanlage im Aufbau, die von der Europäischen Investitionsbank gefördert wird.

Curevac will bis Ende dieses Jahres die für die Zulassung entscheidende Studie, die rund 36'000 Teilnehmer umfassen soll, mit seinem Impfstoff starten. Dafür will sich das Unternehmen auch einen Partner ins Boot holen. Aus der Phase-1-Studie mit dem Impfstoff hatte Curevac vor kurzem positive Zwischenergebnisse veröffentlicht.

Die Europäische Union will sich bis zu 405 Millionen Dosen des Vakzins sichern, der Vorab-Kaufvertrag sollte noch am Dienstag genehmigt werden. Ein Teil der Vorabzahlung soll in den Ausbau des europäischen Produktionsnetzwerks fliessen.

14.49 Uhr: Ende der Medienkonferenz

Die Schulen seien ein Schwerpunkt beim Einsatz der Schnelltests, berichtet Masserey noch, bevor die Medienkonferenz endet.

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14.42 Uhr: Wie viele müssen geimpft werden?

Zwischen 60 und 90 Prozent der Bevölkerung müssten geimpft werden, um die Ansteckungsketten zu unterbrechen, so Masserey. Das hänge von dem jeweiligen Experten ab, den man fragt, aber auch von der Wirksamkeit des Stoffes.

14.40 Uhr: Zur Impf-Planung

Die Aufnahme, Lagerung und der Transport von Impfstoffen werde geplant, erklärt Stettbacher. Das gelt etwa auch für Kühlanlagen für Dosen, die besonders kalt gelagert werden müssen.

14.38 Uhr: Wie lange liegen Covid-Patienten auf Intensiv?

Patienten bleiben laut Masserey im Durchschnitt 14 Tage auf der Intensivstation.

14.34 Uhr: Vorbild Österreich?

Masserey sagt, Bern beobachte interessiert das Bestreben des Nachbarlandes, die gesamte Bevölkerung testen zu lassen. 

14.31 Uhr: Was sind nicht zertifizierte Betten?

Nicht zertifizierte Betten haben entweder nicht alle Geräte oder ausreichend qualifiziertes Personal. Sie sind eine stille Reserve, deren Grösse schwankt (siehe auch Grafik unten).

14.30 Uhr: Stichwort Impfstoff

Erste Resultate seien ermutigend, aber es gebe jetzt noch keine Pläne, wer wann geimpft werden soll, so Masserey. Ein Obligatorium müsste wenn dann von den Kantonen vorgenommen werden. Eine Pflicht sei aber auch gewichtig und müsse ausreichend begründet werden. Der Bundesrat sei in diesem Punkt nicht aktiv.

14.27 Uhr: Kommen neue Massnahmen?

Jedes Land handhabe das anders, aber das Einhalten von Distanz sei ein Kern. Wie das forciert werden kann, mache jeder anders: Die Schweiz fahre im internationalen Vergleich einen Mittelweg, so Masserey. Das zu ändern sei eine politische Entscheidung. Die Zahl der Neuinfektionen müsse aber noch weiter sinken, um das Gesundheitssystem nicht zu überfordern, macht Masserey deutlich.

14.24 Uhr: Funktionieren die Schnelltests?

Es sei zu früh, das zu beurteilen, so Masserey zu den Beschwerden vieler Ärzte, die Schnelltests seien zu unzuverlässig. 

14.23 Uhr: Ist ein zweiter (Mini-)Lockdown vom Tisch?

«Ausschliessen kann man nichts», so Masserey. Sie sei aber vorsichtig optimistisch.

14.21 Uhr: Greifen die Massnahmen?

Masserey meint, es gebe Anhaltspunkte dafür, dass die Massnahmen Wirkung zeigen. Ausschlaggebend sei aber das Verhalten der Bevölkerung, appelliert die Romande.

14.19 Uhr: Fragerunde eröffnet

Masserey glaubt, die zweite Welle könne noch länger andauern, als Journalisten Fragen stellen dürfen. Ein Kollege fragt, wann das Ziel von 80'000 Tests täglich erreicht werden kann. Masserey mag da keine Prognose stellen, sagt aber, man habe 50'000 zusätzliche Antigentests. 

14.16 Uhr: Stichwort Intensivbetten

Am Morgen habe es um die 32 Intensivbetten schweizweit gegeben, so Stettbacher. Diese waren am Mittag wieder alle belegt. Am Abend rechnet er wieder mit freien Plätzen. «Sollten sich die Intensivkapazizäten weiter verknappen, könnten Plätze weiter ausgebaut werden», so Stettbacher. Das fehlende Personal sei hier begrenzend.

14.15 Uhr: Ein Drittel der Kantone ohne Intensivkapazität

Es gebe derzeit 240 Intensivbetten, die nicht zertifiziert sind, so Stettbacher. Und sagt, viele Kantone seien an der Grenze: «Heute Morgen wurden in mehr als einem Drittel der Kantone die zertifizierten Intensivplätze als vollständig ausgelastet gemeldet.»

14.10 Uhr: Lage an der Bettenfront

Andreas Stettbacher präsentiert folgende Zahlen:

14.04 Uhr: Massnahmen einhalten

Der Inzidenzwert von 967 sei weiterhin sehr hoch – auch im internationalen Vergleich. Nur weil Eingriffe verschoben und Kapazitäten ausgebaut worden seien, stosse die Intensivmedizin noch nicht an ihre Grenze. Es gelte weiterhin, Hygiene- und Abstandsmassnahmen einzuhalten – sie seien die Basis für die Stabilisierung oder gar Entspannung in vielen Kantonen.

14 Uhr: Beginn der Medienkonferenz

Virginie Masserey hat das Wort.  «Die Anzahl neuer Fälle bleibt hoch und die Lage weiter besorgniserregend», beginnt die BAG-Frau und verweist auf die gestiegene Zahl von Todesfällen. Ausserdem gebe es eine Verzögerung bei der Meldung von Fällen. Die Positivitätsrate scheine sich bei circa 24 Prozent zu stabilisieren.

13.50 Uhr: Elf Todesopfer in Bern

Im Kanton Bern ist es zwischen Montag und Dienstag zu 339 neuen Coronavirus-Infektionen gekommen. Das meldet der Kanton Bern auf seiner Corona-Internetseite. Elf weitere Personen starben an oder mit Covid-19.

Die Gesamtzahl der an dieser vom Coronavirus ausgelösten Krankheit verstorbenen Personen beträgt damit neu 273 Personen. Das Total der Corona-Infektionen im Kanton Bern erhöhte sich auf 23'449 Menschen.

Am Dienstag befanden sich 407 Personen wegen der Covid-19-Krankheit in einem Berner Spital – etwas weniger als am Vortag. Allerdings lagen am Dienstag mehr Personen auf einer Intensivstation als am Montag, nämlich 75 (Vortag: 63). 56 Personen mussten künstlich beatmet werden.

13.30 Uhr: Medienkonferenz um 14 Uhr

Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle beim Bundesamt für Gesundheit, und Andreas Stettbacher, Delegierter des Bundesrates für den Koordinierten Sanitätsdienst, informieren über den aktuellen Stand in der Coronakrise.

13.20 Uhr: Update Deutschland

Zum zweiten Mal in Folge hat die binnen 24 Stunden gemeldete Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland unter dem Wert der Vorwoche gelegen. Die Gesundheitsämter meldeten dem staatlichen Robert Koch-Institut (RKI) 14'419 neue Corona-Infektionen – knapp 1000 Fälle weniger als vor einer Woche.

Am vergangenen Dienstag hatte die Zahl bei 15'332 gelegen – und damit erstmals seit September unter dem Wert vom Dienstag zuvor (15'352). Der Höchststand war am vergangenen Freitag mit 23'542 gemeldeten Fällen erreicht worden. Deutschland hat 83 Millionen Einwohner.

Schon der Wert vom Montag hatte deutlich unter dem der Woche zuvor gelegen. Damit lag der Montagswert erstmals seit August nicht über dem der Woche zuvor. Einen weiteren Hinweis darauf, dass die Zahl der Neuinfektionen womöglich ein Plateau erreicht hat, gibt die sogenannte 7-Tage-Inzidenz: Die vom RKI gemeldete Zahl der binnen einer Woche pro 100 000 Einwohner aufgetretenen Neuinfektionen lag am Dienstag mit 141,4 leicht unter der des Vortages (143,3).

Insgesamt zählt das RKI seit Beginn der Pandemie 815 746 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 17. 11., 0 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Dienstag um 267 auf insgesamt 12'814. Das RKI schätzt, dass rund 530'200 Menschen inzwischen genesen sind.

13 Uhr: Covid-19 dritthäufigste Todesursache in Schweden

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres sind rund zehn Prozent der Sterbefälle in Schweden auf Covid-19 zurückzuführen. Damit war die durch das Corona-Virus ausgelöste Krankheit die dritthäufigste Todesursache, hiess es am Dienstag in einer Mitteilung der Obersten Sozialbehörde des Landes.

Im ersten Halbjahr 2020 waren rund 51'500 Menschen gestorben, 14'000 davon an Herz- und Kreislauferkrankungen, 11'600 an Tumoren und 5500 an Covid-19. Die Krankheit habe dazu beigetragen, dass die Sterblichkeit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei Frauen um zehn Prozent und bei Männern um 14 Prozent gestiegen sei, hiess es weiter.

Im April sei Covid-19 sogar die häufigste Todesursache gewesen. Schweden hat im Vergleich zu den anderen nordischen Ländern recht viele Sterbefälle durch die Pandemie zu verzeichnen. Schweden war eines von wenigen Ländern, die zu Beginn der Pandemie das öffentliche Leben weitgehend uneingeschränkt liessen. Es gab vergleichsweise viele Infektionen.

Bis zum Dienstag waren mehr als 6000 Menschen in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. Nachdem die Zahlen im Sommer deutlich zurückgegangen waren, sind sie nun im Herbst wieder angestiegen.

12.50 Uhr: Coronavirus grassiert in der Genfer WHO-Zentrale 

Das Coronavirus greift auch im Hauptquartier der WHO in Genf um sich. Unter den Angestellten hat es 65 Infektionen gegeben, wie aus einer E-Mail hervorgeht, die der Nachrichtenagentur AP vorlag. WHO-Sprecherin Farah Dakhlallah bestätigte die Zahl, erklärte aber, es sei unklar, ob sich das Virus in den Büros der Organisation ausgebreitet hat. Zuvor hatte die WHO versichert, an ihrem Standort habe es keine Ansteckungen gegeben.

Das Virus Sars-CoV-2 greift auch im WHO-Gastgeberland Schweiz und besonders in Genf um sich. Laut der E-Mail hat sich etwa die Hälfte der Erkrankten bei der WHO im Homeoffice angesteckt. 32 Personen hatten jedoch im Hauptquartier selbst gearbeitet, davon vier in einer Arbeitsgruppe und eine weitere, die Kontakt mit ihnen hatte.

Dieser Cluster legt nahe, dass bei der WHO Schutzvorschriften nicht eingehalten wurden. Der E-Mail zufolge sind 49 Fälle in den vergangenen acht Wochen entdeckt worden. Das entspreche in etwa der Pandemie-Entwicklung in Genf und den umliegenden Regionen, hiess es. Möglicherweise habe es bei Angestellten im Homeoffice weitere Infektionen gegeben, die gar nicht festgestellt worden seien.

WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus hatte sich zwei Wochen in Quarantäne begeben, nachdem eine seiner Kontaktpersonen positiv auf das Virus getestet worden war. Er selbst hatte keine Symptome und wurde deshalb auch nicht getestet. Am Montag nahm Tedros erstmals wieder an einer Video-Sitzung der WHO-Spitze teil.

12.30 Uhr: Massentest fördert 700 Asymptomatische zutage

Nur Massentest verraten, wie viele Bürger sich wirklich mit Covid-19 angesteckt haben. In Liverpool sind in den vergangenen zehn Tagen fast 100'000 Bürger getestet worden, berichtet «BBC». Dabei wurden 700 Personen mit der Nachricht überrascht, dass sie positiv sind, ohne es gemerkt zu haben.

Natürlich sind die Betroffenen asymptomatisch, haben also keinerlei Beschwerden. Sie wären ohne den Massentest, für den 2000 Soldaten in die englische Industriestadt eingerückt waren, nicht auf die Idee gekommen, infiziert zu sein. Nun erwägt die Regierung, Massentests vor Weihnachten auszuweiten.

11.52 Uhr: 4'560 neue Ansteckungen innert 24 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Dienstag 4'560 Coronavirus-Ansteckungen bei 19'495 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 23,4 Prozent. 142 Personen sind an den Folgen von Covid-19 gestorben, 299 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.

11.21 Uhr: Pandemie führt zu höheren Gesundheitsausgaben

Die Corona-Pandemie führt zu einem leichten Anstieg der Gesundheitsausgaben in den Jahren 2021 und 2022. Die Herbstprognose der Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) rechnet mit einer Zunahme von 3,3 respektive 3,8 Prozent.

Die entsprechenden Prognosen für die Jahre 2019 und 2020 liegen bei 3,4 respektive 3,1 Prozent. Damit steigen die gesamten Gesundheitsausgaben pro Kopf und Jahr von 9'675 Franken im Jahr 2019 auf voraussichtlich 10'431 Franken im Jahr 2022, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Prognose hervorgeht.

Grund für die etwas stärkere Beschleunigung beim Wachstumstempo sei der «coronabedingte Fokus auf die Versorgungssicherheit», heisst es im neusten, halbjährlich erscheinenden Bericht. Zudem machten das Virus und die damit verbundene Wirtschaftskrise die Leute krank.

10.55 Uhr: Mehr als 165'000 Fälle an einem Tag in den USA

Die USA haben mehr als 165'000 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages verzeichnet. Am Montag meldeten die Behörden 166'045 neue Fälle, wie aus Daten der Universität Johns Hopkins (JHU) in Baltimore vom Dienstagmorgen (MEZ) hervorging. Der bislang höchste Wert war am Freitag registriert worden, als mehr als 177'000 Fälle gemeldet wurden. Die Zahl der Toten binnen 24 Stunden lag bei 995.

Insgesamt haben sich in den USA mit ihren rund 330 Millionen Einwohnern mehr als 11,2 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Rund 247'000 Menschen starben bislang - mehr als in jedem anderen Land der Welt. Umgerechnet auf die Bevölkerungszahl liegen die USA mit gut 75 Toten pro 100'000 Einwohner laut JHU weltweit auf dem 13. Platz.

10.23 Uhr: Rekord an Neuinfektionen im Gazastreifen

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist im Gazastreifen auf einen Rekordwert geklettert. Binnen 24 Stunden wurden 486 Fälle gemeldet, wie das Gesundheitsministerium in dem von der islamistischen Hamas beherrschten Gebiet am Dienstag mitteilte. So viele Fälle an einem Tag hat es in dem Küstengebiet in der Corona-Pandemie noch nicht gegeben - der bisherige Rekord lag bei 453. Insgesamt wurden 2412 Tests gemacht, jeder fünfte Test fiel somit positiv aus. Insgesamt registrierten die Behörden im Gazastreifen bislang 11'471 Infizierte.

9.45 Uhr: Easyjet dampft Flugplan noch weiter ein

Die Corona-Pandemie hat dem britischen Billigflieger Easyjet wie erwartet den ersten Jahresverlust seiner Geschichte eingebrockt. Die Aussichten für den Winter bleiben düster. Easyjet-Chef Johan Lundgren will im laufenden Quartal jetzt höchstens ein Fünftel des ursprünglich vorgesehenen Flugprogramms anbieten. Zuletzt hatte er noch ein Viertel anvisiert. Etwas Hoffnung schöpft der Manager aus den positiven Nachrichten über einen möglichen Impfstoff gegen das Coronavirus.

Easyjet bleibe flexibel, um das Flugangebot bei anziehender Nachfrage wieder hochzufahren, teilte das Unternehmen am Dienstag in Luton bei London mit. Im abgelaufenen Geschäftsjahr bis Ende September riss der Einbruch des Flugverkehrs infolge der Pandemie den Billigflieger tief in die roten Zahlen. Unter dem Strich stand ein Minus von fast 1,1 Milliarden britischen Pfund (1,3 Mrd Franken) nach einem Gewinn von 349 Millionen Pfund im Vorjahr. Erste Eckdaten hatte Easyjet bereits im Oktober veröffentlicht. 

9.15 Uhr: Subjektives Wohlbefinden hat nicht gelitten

Die Covid-19-Pandemie hatte in der Schweiz bislang offenbar keinen Einfluss auf die Zufriedenheit mit dem jetzigen Leben und den persönlichen Beziehungen, das Gefühl von Glück oder den selbst wahrgenommenen Gesundheitszustand gehabt, wie es in einer Mitteilung des Bundesamtes für Statistik (BFS) vom Dienstag heisst.

Deutlich gestiegen ist hingegen das Vertrauen in das politische System. Während des partiellen Lockdowns stieg der Anteil Personen, die ein hohes oder sehr hohes Vertrauen in das politische System angeben, von 47,5 Prozent auf 54,0 Prozent. Besonders gewachsen ist das Vertrauen bei Personen über 65 Jahren, bei Frauen, bei Personen mit schweizerischer Nationalität und bei Personen mit höherem Bildungsstand.

Laut dem BFS befand sich die Schweiz vor der globalen Gesundheitskrise hinsichtlich des subjektiven Wohlbefindens unter den am besten gestellten Ländern in Europa. 38 Prozent der Schweizer Wohnbevölkerung hatte sich nämlich 2018 als sehr zufrieden mit ihrem jetzigen Leben bezeichnet. In Europa lag dieser Wert mit 25 Prozent deutlich tiefer.

8.08 Uhr: SNB gibt mehr für Schwächung des Franken aus 

Die Schweizerische Nationalbank gibt in der Coronavirus-Pandemie mehr Geld zur Schwächung des Franken aus als in den Vorjahren. Allein in der ersten Jahreshälfte seien es 90 Milliarden Franken gewesen, sagte SNB-Vizepräsident Fritz Zurbrügg am Montagabend.

Das ist deutlich mehr als in jedem der vier Jahre zuvor. Der Franken gilt als sicherer Hafen und ist in Krisenzeiten besonders gefragt. Hätte er stärker aufgewertet, wären die negativen Auswirkungen auf die Schweizer Wirtschaft grösser gewesen als ohnehin schon, sagte Zurbrügg.

Die SNB halte an ihrer Politik der negativen Zinsen und Devisenkäufe fest. Es sei auch in Zukunft möglich, Geldpolitik mit negativen Zinsen zu betreiben, sagte Zurbrügg. Die Bank sei sich aber der Probleme bewusst, die unterhalb einer gewissen Schwelle aufträten.

7.58 Uhr: Ölpreise steigen – Impfstoff macht Hoffnung

Die Ölpreise sind am Dienstag nach Hinweisen auf eine konstante Ölproduktion namhafter Förderstaaten leicht gestiegen. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 44,18 US-Dollar. Das waren 36 Cent mehr als am Montag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 28 Cent auf 41,62 Dollar. Damit nähern sich die Preise wieder dem Ende August erreichten Hoch nach dem Corona-Crash im Frühjahr, liegen aber weiter deutlich unter dem Niveau vom Jahresanfang.

Für Preisauftrieb sorgten zuletzt zwei Entwicklungen. Zum einen hat der US-Konzern Moderna am Montag positiv aufgenommene Testergebnisse zu seinem geplanten Corona-Impfstoff veröffentlicht. Die Aussichten für die derzeit schwächelnde Ölnachfrage wurden dadurch etwas aufgehellt.

Zum anderen zeichnet sich ab, dass der Ölverbund Opec+ auf seine geplante Förderanhebung zur Jahreswende verzichten wird. Einen entsprechenden Vorschlag unterbreitete am späten Montagabend ein technisches Komitee des Verbunds. An diesem Dienstag kommt ein Ministerausschuss zusammen, der über die Sache beraten will.

6 Uhr: Gute Moderna-News – aber erst Zwischenanalysen

Nachdem das amerikanische Biotechnologieunternehmen Moderna am Montag mit der Vorlage vielversprechender Daten für seinen Corona-Impfstoff nicht nur die Finanzmärkte in Euphorie versetzt hat, versucht der Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen die Erwartungen zu dämpfen.

Zwar sei es wirklich gute News, dass nach Pfizer/Biontech jetzt auch Moderna eine hohe Wirksamkeit bei einem Impfstoffkandidaten festgestellt habe, sagte Christoph Berger am Montagabend in der SRF-Sendung «10vor10»: Das zeige, dass die Technologie wohl funktioniere, so der Experte. «Euphorie ist aber fehl am Platz», sagte Berger weiter.

Sowohl Moderna als auch Pfizer/Biontech hätten erst Zwischenanalysen vorgelegt. «Wir brauchen die wissenschaftlichen Daten, die fertigen Studien, um die Wirkung, den Langzeitschutz und Nebenwirkungen beurteilen zu können», so Berger.

Moderna erklärte am Montag, der Impfstoff habe eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent. Das ist mehr als der Impfstoff von Pfizer und Biontech. Laut Berger hat Modernas Impfstoff zudem den Vorteil, dass er viel einfacher zu lagern sei: Man könne ihn länger und weniger tief gekühlt lagern. 

5.30 Uhr: Mehr als 14’000 neue Fälle in Deutschland

In Deutschland sind innert 24 Stunden 14’419 Corona-Neuinfektionen verzeichnet worden. Das teilte das Robert Koch-Institut (RKI) am Dienstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mit. Am Vortag waren es mehr als 10’000 Neuinfektionen gewesen. Die Zahl der Corona-Toten stieg demnach bundesweit auf 12’814 – dies waren 267 mehr als am Vortag.

Am vergangenen Dienstag hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 15’332 gelegen – und damit erstmals seit September unter dem Wert vom Dienstag zuvor (15’352).

4.45 Uhr: Österreich wieder im Lockdown

Für rund drei Wochen ist Österreich nun wieder im Corona-Lockdown. Seit Mitternacht gelten in dem Neun-Millionen-Einwohner-Land strikte Ausgangsbeschränkungen. Wie zu Beginn der Pandemie im Frühjahr ist das Verlassen von Haus und Wohnung nur aus bestimmten Gründen erlaubt – wie zum Beispiel zum Einkaufen, für Arztbesuche oder auch zum Spaziergehen und Joggen. Fast alle Geschäfte sind zu. Nur die Läden für den täglichen Bedarf wie Supermärkte, Drogerien, Apotheken und Banken sind geöffnet. Die Schulen stellen auf Fernunterricht um. Die Einschränkungen sollen am Nikolaustag enden, dem 6. Dezember.

Der Schritt ist eine Reaktion auf zuletzt dramatisch gestiegene Infektionszahlen. Auch die Zahl der Covid-Kranken, die in Österreich in Krankenhäusern und auf Intensivstationen behandelt werden müssen, hat deutlich zugenommen. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) rechnet damit, dass in der Woche zwischen 20. und 27. November die Auslastung der Kliniken einen Spitzenwert erreichen werde.

Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) machte deutlich, dass künftig Massentests eine besondere Rolle spielen sollen, um das Infektionsgeschehen zu erhellen. Es gehe darum, möglichst schnell Infizierte zu finden und in Quarantäne zu schicken. Anschober zufolge sollen solche Massentests nicht nur für bestimmte Berufsgruppen gemacht werden. Sie könnten auch auf regionaler Ebene organisiert werden.

Am Wochenende und am Montag war die Zahl der täglichen Neuinfektionen gesunken. So wurden zum Wochenstart binnen eines Tages 4'657 Neuinfizierte gezählt – etwa halb so viele wie am Freitag. Rund um das Wochenende sind die Zahlen allerdings weniger aussagekräftig, da eine Reihe von Fällen erst später gemeldet wird. Tendenziell lag die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner binnen sieben Tagen mit rund 550 um ein Mehrfaches über dem deutschen Wert.

Seit Beginn der Pandemie haben sich in Österreich mehr als 200’000 Menschen mit dem Virus infiziert. Mehr als 1'800 sind in Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.

4 Uhr: Bedeutet Trump-Blockade noch mehr Corona-Tote?

Das Coronavirus macht wegen der US-Wahl keine Pause, ganz im Gegenteil. Der gewählte Präsident Joe Biden erhöht nun den Druck auf Amtsinhaber Donald Trump: Wegen dessen Weigerung, die Übergabe der Regierungsgeschäfte einzuleiten, drohen noch mehr Menschen nach einer Corona-Infektion zu sterben, warnte Biden. Sein Team müsse zum Beispiel Zugang zu den Plänen bekommen, aus denen hervorgehe, wie mehr als 300 Millionen US-Amerikaner geimpft werden sollten, sagte er am Montag (Ortszeit) in seiner Heimatstadt Wilmington. «Das ist ein riesiges, riesiges Unterfangen», betonte er.

Der Demokrat und ehemalige Vizepräsident warnte: «Wenn wir uns nicht abstimmen, könnten mehr Menschen sterben.» Wenn sein Team mit der Vorbereitung bis zur Amtseinführung am 20. Januar warten müsse, verzögere dies alles um einen oder um eineinhalb Monate. Deswegen sei es wichtig, dass die Abstimmung jetzt oder «so schnell wie möglich» erfolge. Normalerweise beginnt das Verfahren zur Amtsübergabe in den USA unmittelbar nach der Wahl eines neuen Präsidenten.

Der Republikaner Trump weigert sich jedoch, den Wahlsieg des Demokraten anzuerkennen. Seine Regierung hat daher die gesetzlich vorgesehene geordnete Amtsübergabe («transition») noch nicht eingeleitet. Dadurch bekämen Biden und sein Team schon vor der Amtsübernahme Zugang zu Ministerien, Behörden und vertraulichen Informationen der Regierung und Geheimdienste. Die Übergangszeit von der Wahl bis zur Vereidigung beträgt mehr als zwei Monate.

Das Virus setzt unterdessen seinen Marsch quer durch das Land fort: Im Schnitt wurden zuletzt täglich mehr als 140’000 bestätigte Neuinfektionen und rund 1'000 Todesfälle gemeldet. Nach Daten der Universität Johns Hopkins wurden in dem Land mit 330 Millionen Einwohnern seit Beginn der Pandemie bereits 11,2 Millionen Infektionen und mehr als 247’000 Covid-Todesfälle gemeldet.

3.16 Uhr: Judd Apatow dreht Pandemie-Komödie

Comedy-Spezialist Judd Apatow (52, «The 40-Year-Old Virgin», «Knocked Up», «Trainwreck») will die Corona-Auswirkungen in Hollywood als Komödienstoff inszenieren. Im Auftrag des Streamingdienstes Netflix werde der Regisseur eine noch titellose Ensemble-Komödie drehen, berichteten die US-Branchenblätter «Hollywood Reporter» und «Deadline.com» am Montag. Dabei geht es um eine Gruppe Schauspiel-Kollegen, die während der Corona-Pandemie in einem Hotel festsitzen und einen Film fertigdrehen müssen.

Über die Besetzung wurde noch nichts bekannt, aber den Filmblättern zufolge könnte dieses Projekt eine Star-Riege anlocken. Apatow schreibt auch am Drehbuch mit und produziert den Film. Zuvor arbeitete der Regisseur über viele Jahre hinweg mit dem Studio Universal Pictures zusammen. Im Juli brachte er mit diesem die Tragikomödie «The King of Staten Island» heraus.

2.29 Uhr: Airbnb meldet trotz Pandemie Börsengang an

Die Zimmervermittlungs-Plattform Airbnb drängt trotz negativer Auswirkungen der Pandemie auf ihre Geschäfte an die Börse. Das Unternehmen mit Sitz in San Francisco legte am Montag nach Handelsschluss an der Wall Street seine Emissionsanmeldung bei der Börsenaufsicht SEC offen und dabei auch seine jüngsten Zahlen vor. Demnach sank der Umsatz in den Monaten Januar bis September 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast ein Drittel auf 2,52 Milliarden Dollar. Mit 697 Millionen Dollar fiel der Nettoverlust mehr als doppelt so hoch aus wie in denselben Monaten des Vorjahres. Das Unternehmen erklärte, die Pandemie könne die Erlöse auch noch in Zukunft schmälern.

Insidern zufolge will Airbnb bei dem im Dezember erwarteten Börsengang 3 Milliarden Dollar einsammeln und hofft auf eine Unternehmensbewertung von mehr als 30 Milliarden Dollar. Airbnb musste sich in der Coronakrise praktisch neu erfinden und hat sich von der Untervermietung von Privatwohnungen in Grossstädten auf Ferienwohnungen verlegt. Das Online-Portal leidet wie die Hotelbranche unter den verschärften Beschränkungen in der Pandemie.

Im Frühjahr drosselte Airbnb das Marketing und entliess rund ein Viertel der Beschäftigten. Um durch die Krise zu kommen, bekam das Unternehmen im April eine 2 Milliarden Dollar schwere Kapitalspritze von Investoren wie Silver Lake und Sixth Street Partners. Dabei wurde Airbnb mit 18 Milliarden Dollar bewertet. Vor dem Ausbruch der Pandemie in Amerika hatte die Bewertung mit 26 Milliarden noch deutlich darüber gelegen.

1.14 Uhr: Kalifornien zieht Notbremse

Kalifornien führt wegen steigender Coronazahlen wieder härtere Massnahmen im Kampf gegen die Pandemie ein. Der Staat müsse die Notbremse ziehen, sagte Gouverneur Gavin Newsom am Montag. Vergangene Woche hatte der bevölkerungsreichste Bundesstaat der USA die Schwelle von einer Million bekannten Corona-Infektionen überschritten. In Kalifornien leben 40 Millionen Menschen. Für gut 94 Prozent der Bevölkerung gelten nun wieder strikte Auflagen.

Bars und Fitnesseinrichtungen müssen schliessen, Restaurants können nur im Freien servieren oder ausser Haus verkaufen. Schulen dürfen nur Online-Unterricht geben. Der Staat an der Westküste hatte sehr früh Corona-Beschränkungen erlassen, diese in den vergangenen Monaten aber langsam gelockert. Weiterhin gilt, dass man in der Öffentlichkeit eine Mund-Nasen-Schutzmaske tragen muss.

Seit Ausbruch der Pandemie sind in Kalifornien nach Angaben des Gouverneursbüros mehr als 18’200 Menschen an einer Coronavirus-Infektion gestorben. Auf die Einwohnerzahl bezogen steht der Westküstenstaat aber besser da als viele andere Bundesstaaten.

0.04 Uhr: Hoffnung auf Impfstoff bringt Dow Jones Rekord

Die Hoffnung auf einen weiteren aussichtsreichen Corona-Impfstoff hat dem Dow Jones Industrial am Montag einen Rekord beschert. Der bekannteste US-Aktienindex kletterte im späten Handel bis auf 29'964 Punkte.

Damit liess er seine bisherige, erst eine Woche alte Bestmarke hinter sich. Auf den Sprung über 30'000 Punkte müssen die Anleger aber weiter warten – zum Börsenschluss stand ein Plus von 1,60 Prozent auf 29 950,44 Punkte zu Buche.

Der marktbreite S&P 500 gewann letztlich 1,16 Prozent auf 3626,91 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 schaffte einen Kurszuwachs von 0,63 Prozent auf 12 013,39 Zähler.

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