Corona-Übersicht 300 Clubbesucher in Engelberg müssen in Quarantäne – Rekordzahlen in Israel

Agenturen/red

10.9.2020

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag 405 neue Coronavirus-Ansteckungen innert eines Tages gemeldet worden. Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie 45'711 laborbestätigte Fälle. In einer Medienkonferenz am Nachmittag informierte das BAG über die aktuelle Corona-Lage in der Schweiz. Während die Hospitalitätsrate und die Todesrate stabil seien, stiegen die Fallzahlen weiterhin an, sagte Stefan Kuster. Hotspots seien aktuell in den Kantonen Genf, Waadt und Zürich. Virginie Masserey wies derweil darauf hin, die Ressourcen des Contact Tracing zu schonen.

Wie der «Tages-Anzeiger» berichtete, könnte der Bundesrat Teile Frankreichs zum Corona-Risikogebiet erklären. Dies könnte die Regionen Paris oder Provence-Alpes-Côte-d’Azur betreffen. Das ganze Land wolle man hingegen nicht zum Risikogebiet erklären, obwohl dies aufgrund der hohen Fallzahlen in Frankreich eigentlich angebracht sei. Es solle aber verhindert werden, dass Grenzgänger aus Frankreich in Quarantäne müssten. Dorthin müssen sich 300 Partygänger im Kanton Obwalden begeben. Nach dem Besuch in einem Nachtclub war ein Mann positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Die Schweizer Kinderärzte sehen dem Winter mit Sorge entgegen, denn die Grippewelle wird die Zahl der Kinder, die auf Sars-CoV-2 getestet werden, in die Höhe treiben. Laut «Tages-Anzeiger» fordern sie die Schaffung spezieller Testcenter für Kinder – und klare Vorgaben vom Bundesamt für Gesundheit (BAG), wann Kinder getestet werden sollen. «Es braucht klare Regeln, wann ein Kind im Winter getestet wird. Sonst werden wir völlig überrannt», sagte Katja Berlinger, CEO der Swiss Medi Kids AG.

Die Nachtragskredite für die Bewältigung der Coronakrise sind im Parlament unbestritten. Nach dem Nationalrat hat am Donnerstag auch der Ständerat der Kredittranche von 770 Millionen Franken zugestimmt. Die Schweizer Wirtschaft hat sich nach Ende des Lockdowns rascher erholt als noch im Juni erwartet, stellte die Expertengruppe des Bundes in einer Zwischenschätzung fest.

Im Ausland machen derweil hohe Zahlen von Corona-Neuinfektionen Sorgen. Während in Palma de Mallorca Wohnviertel abgeriegelt wurden, verzeichnete Israel erneut einen Negativrekord. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen hatte erstmals die 4'000er-Marke überschritten.

Das Wichtigste im Überblick

  • Um nicht das ganze Land zum Risikogebiet erklären zu müssen, soll die Regelung nur auf einzelne Regionen Frankreichs Anwendung finden.
  • Das BAG meldet zwei neue Todesfälle und 405 Neuinfektionen bei 16'400 durchgeführten Tests innert 24 Stunden. 
  • Laut einer Zwischenschätzung der Expertengruppe des Bundes entwickelt sich die Schweizer Wirtschaft besser als zuletzt  prognostiziert. 
  • Die Schweizer Kinderärzte fordern im Hinblick auf die Grippewelle klare Vorgaben vom Bundesamt für Gesundheit (BAG), wann Kinder auf das Coronavirus getestet werden sollen – und die Schaffung spezieller Testcenter für Kinder.
  • Mädchen sind einer Studie zufolge stärker von den Auswirkungen der Coronapandemie betroffen als Jungen.

21.54 Uhr: Wir beenden unseren Live-Ticker

21.39 Uhr: Corona-Fälle in Tunesien auf Rekordhoch

Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen ist in Tunesien auf ein Rekordhoch gestiegen. Das Gesundheitsministerium in Tunis meldete am Donnerstag 465 neue Fälle an einem Tag. Drei weitere Menschen seien in Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Die Entwicklung hatte Besorgnis insbesondere mit Blick auf die für nächste Woche geplante Rückkehr der Schüler in die Schulen erregt.

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen war in den vergangenen Wochen in Tunesien stetig gestiegen. Im März hatte das nordafrikanische Land als Massnahme gegen eine Ausbreitung des Coronavirus strikte Ausgangssperren verhängt, die Grenzen geschlossen und internationale Flüge ausgesetzt. Mit der Lockerung der Massnahmen und der Öffnung der Grenzen am 27. Juni nach fast dreimonatiger Schliessung stiegen die Zahlen rapide an. Insgesamt registrierten die Behörden bislang 5'882 Corona-Fälle und 99 Tote in Verbindung mit Covid-19.

Tunesien leidet unter einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise. Die Corona-Pandemie hat die Lage weiter verschärft. Massnahmen wie etwa das Tragen von Schutzmasken in der Öffentlichkeit sind mittlerweile wieder Pflicht, eine Rückkehr zu grossangelegten Sperrungen soll es aber nicht geben.

21.31 Uhr: Französische Regierung berät über verschärfte Corona-Massnahmen

Die französische Regierung berät am Freitag über eine weitere Verschärfung der Corona-Massnahmen. Der wissenschaftliche Beirat drängt die Regierung wegen der seit Wochen steigenden Infektionszahlen zum Handeln. Präsident Emmanuel Macron warnte vor der Sondersitzung aber vor «Panik».

Zuletzt hatte die französische Gesundheitsbehörde mehr als 8'500 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden bestätigt, gut vier Mal so viele wie in Deutschland. Als schärfstes Mittel zur Eindämmung des Virus gelten Ausgangsbeschränkungen, wie sie in Frankreich bereits zwischen März und Mai galten. In Unternehmen und den meisten Schulen des Landes gilt bereits eine Maskenpflicht. In Paris und anderen französischen Grossstädten muss der Mund-Nasen-Schutz zudem auch im Freien getragen werden.

21.08 Uhr: Madrids Ärzte wollen die Arbeit niederlegen

Wegen einer Corona-Überlastung wollen die Ärzte in Madrid die Arbeit niederlegen. Die grösste Mediziner-Gewerkschaft der Region um die spanische Hauptstadt hat zu einem «unbefristeten und kompletten» Streik ab dem 28. September aufgerufen. Der Ausstand sei bereits für die Arbeiter des Bereichs der medizinischen Grundversorgung angemeldet worden, weitere Sektoren würden sich aber in den kommenden Wochen anschliessen, hiess es.

Schon seit Jahren leide man an einem Mangel an personellen und wirtschaftlichen Ressourcen, beklagte die Gewerkschaft in einer am Donnerstagabend veröffentlichten Mitteilung. «Die Pandemie hat in den vergangenen Monaten aber zu einer für uns inakzeptablen Verschlimmerung der Lage geführt.» Die Madrider Regionalpräsidentin Isabel Díaz Ayuso sei der mehrfach geäusserten Bitte um ein Treffen zur Besprechung der Probleme nicht nachgekommen.

Von den vielen Corona-Patienten sind Madrider Krankenhäuser überlastet. Die Ärzte in der spanischen Hauptstadt drohten nun mit einem Streik. (Symbolbild)
Von den vielen Corona-Patienten sind Madrider Krankenhäuser überlastet. Die Ärzte in der spanischen Hauptstadt drohten nun mit einem Streik. (Symbolbild)
Bild: Keystone

Madrid war im Frühjahr von der Pandemie im Corona-Hotspot Spanien besonders schwer getroffen worden – und ist jetzt wieder die von den Neuausbrüchen am stärksten betroffene Region des Landes. Von den 4'137 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden, die das spanische Gesundheitsministerium am Donnerstagabend für ganz Spanien meldete, entfielen 1'509 auf Madrid – das sind mehr als 35 Prozent.

Spanien kommt insgesamt bereits auf mehr als 550'000 Corona-Infektionen, so viele wie kein Land anderes westeuropäisches Land. Daher gelten zahlreiche Einschränkungen im öffentlichen wie im privaten Bereich. So sind in Madrid seit Montag nur noch Treffen von höchstens zehn Personen erlaubt, wenn diese nicht demselben Haushalt angehören. Zudem ist unter anderem die zugelassene Höchstzahl der Teilnehmer an Hochzeiten, Beerdigungen und anderen Veranstaltungen deutlich reduziert worden. Das Nachtleben ist in ganz Spanien stark eingeschränkt. Überall gilt eine Maskenpflicht – auch im Freien.

20.47 Uhr: Corona-Zahlen in Israel auf Rekordhöhe

Israel bekommt die Corona-Pandemie nicht unter Kontrolle: Die Zahl der täglichen Neuinfektionen hat erstmals die 4'000er-Marke überschritten. Das Gesundheitsministerium teilte am Donnerstag mit, dass am Vortag 4'013 neue Fälle registriert worden seien. Den dritten Tag in Folge wurde damit der jeweils höchste Ein-Tages-Wert seit Beginn der Pandemie verzeichnet. Am Dienstag hatte es 3'554 neue Fälle gegeben.

Allerdings ist auch die Zahl der Corona-Tests deutlich höher als zuvor, am Mittwoch waren es 44'969. Durchschnittlich ist jeder elfte Test in Israel positiv. Im Vergleich zu Deutschland hat Israel gegenwärtig doppelt so viele Corona-Neuinfektionen – wobei Deutschland neunmal so viel Einwohner hat.

Das israelische Corona-Kabinett wollte am Donnerstag angesichts der immer weiter in die Höhe schnellenden Zahlen über das weitere Vorgehen entscheiden. Im Raum stehen härtere Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus bis hin zu einem Lockdown über die jüdischen Feiertage. Diese beginnen in gut einer Woche.

In 40 besonders betroffenen Ortschaften gelten seit Dienstagabend bereits nächtliche Ausgangssperren. Nach Medienberichten gibt es jedoch viele Verstösse gegen die Vorschriften. Betroffen von den hohen Corona-Infektionszahlen sind vor allem arabische und strengreligiöse jüdische Wohnorte. Die meisten Corona-Kranken gibt es in Jerusalem.

20.29 Uhr: Iris Berben lobt Zurich Film Festival

Auch wenn Iris Berben beim Zurich Film Festival nicht persönlich zugegen sein kann, fand die Schauspielerin lobende Worte für die Veranstaltung. Die 70-Jährige, die in einer privaten Zeremonie mit dem Golden Eye Award prämiert wurde, sagte gegenüber «Blick»: «Die Durchführung ist mutig und anspruchsvoll, aber auch enorm wichtig, damit unsere Branche den Kontakt zu den Zuschauern nicht verliert.»

Iris Berben schreibt dem Zurich Film Festival eine Signalwirkung für die Filmbranche zu. (Archivbild)
Iris Berben schreibt dem Zurich Film Festival eine Signalwirkung für die Filmbranche zu. (Archivbild)
Bild: Keystone

Der Grund, dass Berben nicht zum Filmfestival anreisen kann, ist ein Dreh, der Ende September in Griechenland startet. Die Schauspielerin, die sich eine «Corona-Spiesserin» nannte, erklärte, die zwölf Tage Quarantäne im Anschluss an die Einreise in die Schweiz hätten sich nicht mit dem Dreh vereinbaren lassen: «Das kann sich kein Filmemacher leisten. Wir halten uns streng an alle Regeln und werden jeden zweiten Tag auf Corona getestet.»

20.02 Uhr: Europas Finanzminister beraten über Finanzierung von Hilfsfonds

Die europäischen Finanzminister kommen am Freitag zu einem zweitägigen Treffen in Berlin zusammen. Den Auftakt machen am Freitagvormittag die Finanzminister der Eurozone (09.00 Uhr). Im Zentrum der Beratungen stehen die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie und der EU-Aufbauplan von 750 Milliarden Euro gegen die Krise. Dabei geht es auch um die Umsetzung von Reformen durch die einzelnen Mitgliedsländer.

Gemeinsam mit ihren EU-Kollegen beraten die Minister dann über die Vollendung der Bankenunion, für die seit Jahren über eine gemeinsame europäische Einlagensicherung für Kundengelder diskutiert wird. Die EU-Finanzminister befassen sich dann ab dem Nachmittag auch mit der Finanzierung des Corona-Wiederaufbaufonds. Für sie sollen neue EU-Steuern- und Abgaben geschaffen werden, darunter eine Plastikabgabe, eine Digitalsteuer und eine Ausweitung des Emissionshandels.

19.22 Uhr: Organisatoren der Pulitzer-Preise ändern Kriterien

Die Organisatoren der renommierten Pulitzer-Preise haben in der Corona-Krise die Teilnahmeregeln für Theater-Autoren geändert. Für die Auszeichnung im kommenden Jahr seien nach wie vor Stücke zulässig, die zwischen Januar und Dezember 2020 aufgeführt wurden, teilten die Organisatoren am Donnerstag in New York mit.

Weil wegen der Pandemie aber ein Grossteil der Bühnen schliessen musste, seien nun auch Stücke zulässig, deren Aufführungen verschoben oder ganz abgesagt werden mussten – oder solche, die nicht in Theatern, sondern beispielsweise unter freiem Himmel oder im Internet aufgeführt wurden.

Die seit mehr als 100 Jahren vergebenen Pulitzer-Preise gehören zu den renommiertesten Auszeichnungen vor allem im Journalismus, aber auch für Literatur, Musik und Theater. Die Preisträger bestimmt eine Jury, die an der New Yorker Columbia-Universität angesiedelt ist.

19.02 Uhr: UN-Chef fordert 35 Milliarden Dollar für Corona-Koordinierungsstelle

UN-Generalsekretär António Guterres hat zu Spenden in Höhe von 35 Milliarden Dollar aufgerufen, um eine neue Koordinierungsstelle für die weltweite Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie aufzubauen. Notwendig sei ein «Quantensprung bei der Finanzierung», sagte Guterres am Donnerstag bei einer Videokonferenz in New York. Drei Milliarden Dollar seien bereits gespendet worden, sagte Guterres. «Aber jetzt brauchen wir noch 35 Milliarden mehr, um vom Start-Up zum grossen Massstab und zu Auswirkungen zu kommen.»

Das Geld werde dringend benötigt, sagte Guterres weiter. «Niemand und kein Land wird sicher sein, bis jeder sicher ist.» Bei der Videokonferenz trafen sich die Gründer des sogenannten Accelerator Facilitation Council (ACT), eine Art Koordinierungsstelle für die weltweite Zusammenarbeit zur Entwicklung von Impfstoffen, Tests und Medikamenten. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus erinnerte daran, dass täglich fast 5'000 Menschen an dem Virus stürben. Zudem gingen dieses Jahr Billionen Dollar an Wirtschaftskraft verloren. Jeder Dollar zum Stopp der Pandemie sei gut investiert.

UN-Generalsekretär António Guterres hat um Spenden für die internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen die Corona-Pandemie geworben. (Archivbild)
UN-Generalsekretär António Guterres hat um Spenden für die internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen die Corona-Pandemie geworben. (Archivbild)
Bild: Keystone

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bekräftigte das Ziel eines «Zugangs zu Coronavirus-Impfstoffen, Tests und Behandlungen für alle, die sie brauchen, egal wo». Die EU werde sich dafür einsetzen, die Welt im Kampf gegen das Coronavirus beieinanderzuhalten, erklärte die EU-Kommissionschefin.

18.43 Uhr: Quarantäne für rund 300 Personen nach Club-Besuch in Engelberg OW

Quarantäne für sämtliche Mitarbeitenden und Besucher des Bar- und Musik-Clubs Gletscherspalte in Engelberg im Kanton Obwalden – das ordnete der Kantonsarzt an. Der Grund: nach dem Besuch dort in der Nacht vom 5. auf den 6. September ist ein Mann positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Quarantäne gilt ab sofort und bis 15. September. Die Covid-19-Fachstelle des Kantons Obwalden habe umgehend reagiert, heisst es in einer Mitteilung des Gesundheitsamtes vom Donnerstagabend.

Der Bar- und Musik-Club verfüge über ein Schutzkonzept, und die Avisierung der Mitarbeitenden und Gäste erfolge soweit möglich aufgrund der erhobenen Kontaktdaten. Die entsprechende Liste des Klubs habe sich jedoch als unvollständig erwiesen, so dass nicht gegenüber allen der rund 300 Gäste aus mindestens 14 Kantonen und dem Ausland die Quarantäne individuell angeordnet werden könne.

Personen, die noch nicht individuell zur Quarantäne aufgefordert wurden, müssten sich zudem mit den zuständigen Stellen ihres Kantons in Verbindung setzen, heisst es weiter.

18.15 Uhr: Flughafen Zürich leidet weiter unter der Corona

Der Betrieb am Flughafen Zürich hat sich auch im Monat August weiter deutlich unter dem Vorjahresniveau bewegt. Gegenüber dem Vormonat legte das Passagieraufkommen immerhin leicht zu. Insgesamt flogen im August 725'337 Passagiere über Zürich, das waren 77 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, wie der Flughafen am Donnerstag mitteilte. Im Vergleich zum Juli dieses Jahres ist das Aufkommen immerhin leicht höher, es nahm um rund fünf Prozent zu.

In den Vormonaten war der Flugbetrieb wegen der Corona-Pandemie praktisch zum Erliegen gekommen. Im Juni lag das Passagieraufkommen bei rund 202'000, im Mai bei 44'000 und im April etwa waren es gerade noch 27'000 Personen.

Wegen der aufgrund des Coronavirus verhängten Reiseverbote war die Zivilluftfahrt in der Schweiz zeitweise fast eingestellt worden. Im Juni dann begannen die Fluggesellschaften rund um den Globus ihren Betrieb wieder vorsichtig hochzufahren. Mit dem Start der Sommerferien war das Passagieraufkommen weiter angestiegen, wenn auch vergleichsweise immer noch auf einem tiefen Niveau. So flogen im Juli immerhin 688'584 Personen über den Flughafen Zürich.

An Normalität ist am Flughafen Zürich noch immer nicht zu denken. (Symbolbild)
An Normalität ist am Flughafen Zürich noch immer nicht zu denken. (Symbolbild)
Bild: Keystone

Betrachtet man die Anzahl der Lokalpassagiere im August, so lag diese mit 599'157 um rund 72 Prozent unter dem Vorjahr. Bei den Umsteigepassagieren betrug das Minus gar 87 Prozent auf 121'464 Personen. Die Umsteigepassagiere machten gerade mal noch knapp 17 Prozent aller Reisenden am Flughafen aus. Das entspricht einem Minus von 13,6 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr, wie der Flughafen in der Meldung schrieb.

Auch die Zahl der Flugbewegungen lag mit 10'852 Starts oder Landungen immer noch um gut 50 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Im Durchschnitt sassen knapp 95 Passagiere in einem Flieger (-31,6%). Die sogenannte Sitzplatzauslastung lag im Berichtsmonat 25 Prozentpunkte unter dem Vorjahr bei gerade einmal 58,5 Prozent.

Insgesamt wurden am Flughafen Zürich im Juli 21'098 Tonnen Fracht abgewickelt. Das entspricht einem Rückgang von gut 40 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

17.34 Uhr: Teile Frankreichs sollen zum Risikogebiet erklärt werden

Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, könnte der Bundesrat Teile Frankreichs zum Corona-Risikogebiet erklären. Dies könnte die Regionen Paris oder Provence-Alpes-Côte-d’Azur betreffen.

Das ganze Land wolle man hingegen nicht zum Risikogebiet erklären, obwohl dies aufgrund der hohen Fallzahlen in Frankreich eigentlich angebracht sei. Es solle aber verhindert werden, dass Grenzgänger aus Frankreich in Quarantäne müssten.

Deshalb sollen, so ein Vorschlag von Alain Berset, die Regionen an der Grenze zur Schweiz, aber auch bei Urlaubern beliebte Gegenden wie das Elsass oder Savoyen, wo die Infektionszahlen derzeit niedrig sind, nicht in die entsprechende Liste aufgenommen werden.

Die Schweiz hat zur Defintion eines Risikogebiets eine Grenze von mehr als 60 Corona-Infektionen pro 100’000 Einwohner in den letzten 14 Tagen festgelegt. In Frankreich liegt dieser Wert akutell bei 139, also deutlich darüber.

Bersets Vorschlag, der auch auf Regionen in Deutschland, Italien und Österreich Anwendung finden könnte, wird laut «Tages-Anzeiger» von mehreren Kantonen unterstützt. Es gebe aber auch Kritik: Es sei praktisch nicht möglich, zu überpürfen, in welcher Region sich jemand, der in die Schweiz einreise, zuvor aufgehalten habe. Ausserdem gebe es sowieso viele unkontrollierte Grenzübergänge.

Der Grenzübergang zu Frankreich in der Hegenheimerstrasse in Basel.
Der Grenzübergang zu Frankreich in der Hegenheimerstrasse in Basel.
Bild: Keystone

15.30 Uhr: Zürcher Filmfestival unter Pandemie-Bedingungen

Trotz Corona-Pandemie startet am 24. September das Zurich Film Festival (ZFF) programmgemäss. Allerdings gibt es coronabedingt einige Einschränkungen. Die Teilnehmerzahl an den Greencarpets ist streng limitiert und auch in den Kinosälen beträgt die Kapazität maximal 60 Prozent. Für Christian Jungen, dem neuen künstlerischen Leiter, war es aber wichtig, gerade in dieser Zeit ein Zeichen für die Kultur und die Filmkunst zu setzen, wie er am Donnersrtag vor den Medien in Zürich erklärte.



15.15 Uhr: Singapore Airlines streicht mehr als 4'000 Stellen

Die Singapore-Airlines-Gruppe (SIA) streicht wegen der Corona-Krise 4'300 Stellen. Im Geschäftsjahr 2020/21 werde der Konzern weniger als 50 Prozent seiner ursprünglichen, vor der Pandemie geplanten Kapazität anbieten können, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Zudem gebe es Prognosen, wonach der Passagierverkehr erst 2024 auf das frühere Niveau zurückkehren werde.

Massnahmen wie ein Einstellungsstopp, die Nichtbesetzung offener Stellen, ein Vorruhestandsprogramm sowie ein freiwilliges Ausstiegssystem hätten es ermöglicht, bereits rund 1'900 Stellen zu streichen. Im gesamten Konzern in Singapur und an den SIA-Stationen in Übersee müssten nun noch 2'400 Arbeitsplätze eingespart werden.

Singapore Airlines sei im Vergleich zu anderen grossen Gesellschaften in einer anfälligen Position, «da es keinen Inlandsmarkt gibt, auf dem sich zuerst eine Erholung abzeichnet», hiess es in der Mitteilung. In ganz Südostasien sind seit dem Frühjahr die Grenzen für den internationalen Reiseverkehr geschlossen. Einige Länder, wie Indonesien und die Philippinen, sind besonders schwer vom Virus betroffen. Der Flughafen des Stadtstaates Singapur galt bisher als Drehkreuz für den Luftverkehr zwischen Europa, Südostasien und Ozeanien.

Sinagapore Airlines hat einen Kahlschlag beim Personal eingeleitet. (Symbolbild)
Sinagapore Airlines hat einen Kahlschlag beim Personal eingeleitet. (Symbolbild)
Bild: Keystone

15 Uhr: EZB prognostiziert geringeren Wirtschaftseinbruch

Die Europäische Zentralbank (EZB) rechnet in der Corona-Krise mit einem etwas weniger starken Wirtschaftseinbruch im Euroraum in diesem Jahr als zunächst befürchtet. Die Notenbank geht in ihrem Basisszenario aktuell von einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 8,0 Prozent aus und damit von einer beispiellosen Rezession.

Im Juni hatten die Währungshüter noch einen Einbruch von 8,7 Prozent prognostiziert. 2021 wird die Wirtschaft nach der neuesten Vorhersage der Notenbank vom Donnerstag um 5,0 Prozent zulegen (Juni-Prognose: 5,2 Prozent). Im Jahr 2022 erwartet die EZB ein Wachstum von 3,2 (3,3 Prozent).

Die EZB in Frankfurt am Main schaut in ihrer Prognose für den Euroraum etwas weniger pessimistisch in die Zukunft. (Symbolbild)
Die EZB in Frankfurt am Main schaut in ihrer Prognose für den Euroraum etwas weniger pessimistisch in die Zukunft. (Symbolbild)
Bild: dpa

14.45 Uhr: Angespannte Lage im Spital Freiburg

Das Aufflammen eines Coronaherds im Altersheim von Siviriez FR führt im Spital Freiburg zu einer angespannten Lage. Die Kapazitäten sind fast erreicht, wie die Spitalleitung am Donnerstag betonte.

Anders als während des Lockdowns, wo extra nicht notwendige Behandlungen verschoben wurden, um genügend freie Betten zu haben, herrscht derzeit im Spital Freiburg (HFR) auch ohne Corona Hochbetrieb. Viele verschobene Termine werden nun diesen Herbst nachgeholt.

Von Mittwoch auf Donnerstag wurden neun Bewohner des Alters- und Pflegeheims von Siviriez am HFR-Standort in Riaz aufgenommen. Dafür wurden die Abteilungen für Chirurgie und Orthopädie kurzfristig umorganisiert.

Die Einweisung der neun Heimbewohner ins Spital erfolgte nicht aus medizinischen Gründen. Sie hat zur Folge, dass das Spital in Riaz nun voll belegt ist. Patienten müssen nach Freiburg umgeleitet werden. Und auch dort, im Mutterhaus, gibt es derzeit nur noch wenige freie Betten.

Das Kantonsspital betonte in seiner Mitteilung, dass die Aufnahme von Patienten ohne ärztliche Indikation nicht zu seinem Hauptauftrag gehöre. Und solche kurzfristigen Verlegungen alter, gebrechlicher Menschen, seien nicht das Beste für sie. Es wäre daher wünschenswert, wenn man sie in ihrer vertrauten Umgebung belassen könnte.

Im Alters- und Pflegeheim in Siviriez haben sich über 50 Bewohner und Angestellte mit dem Coronavirus angesteckt. Sieben Personen verstarben an der durch das Virus verursachten Krankheit Covid-19, wie am Mittwoch bekannt wurde. Das Kantonsarztamt verlangte umgehend, dass Heimbewohner ins Spital eingewiesen werden.

Haupteingang der Notaufnahme des Kantonsspitals Freiburg (HFR) in Freiburg. (Symbolbild)
Haupteingang der Notaufnahme des Kantonsspitals Freiburg (HFR) in Freiburg. (Symbolbild)
Bild: Keystone

13.50 Uhr: Medienkonferenz ist beendet 

Nach 20 Minuten endet die Medienorientierung für diese Woche. 

13.48 Uhr: Schwankende Hospitalisationszahlen

Auf die Frage eines Medienschaffenden antwortet Kuster, es sei korrekt, dass die Hospitalisationszahlen leicht schwanken würden. Dies sei aber normal und habe keine Aussagekraft. Richtig sei hingegen, dass sich eine Tendenz hin zu älteren Erkrankten feststellen lasse. 

13.47 Uhr: Starker Anstieg im Kanton Waadt

Auf die unterschiedliche Situation in den Kantonen – auch in den einzelnen Hotspots – angesprochen, erklärt Kuster, der Kanton Zürich weise mittlerweile wieder stabile Zahlen auf, im Kanton Waadt wird hingegen ein starker Anstieg an Corona-Fällen registriert. Er sei sich sicher, dass man sich im Kanton zahlreiche Gedanken dazu mache und die notwendigen Massnahmen treffe.

13.45 Uhr: Grippeimpfung gegen das Virus?

Nützt eine Grippeimpfung auch gegen das Coronavirus? Auf keinen Fall, erklärt Masserey. Eine Grippeimpfung nütze nur gegen Influenzaviren und habe daher keinen Effekt auf das Coronavirus.

13.44 Uhr: Müssen Kinder dann dauernd in Quarantäne?

Gerade Kinder leiden im Winter häufig einmal an einem Schnupfen oder Husten. Wie geht man hier vor? Das BAG sei momentan dabei, mit Kinderärztinnen und Kinderärzten eine Lösung für Schulkinder und Kleinkinder zu suchen. So sagt Masserey, auch Kinder hätten ein Recht auf ein Sozialleben und könnten nicht andauernd unter Quarantäne gestellt werden. Das würde zudem auch für die Eltern Konsequenzen haben, da diese dann der Arbeit fern bleiben müssten. Kinder bei Symptomen zu testen, hält Masserey aber für einen wichtigen Schritt. 

Eine Lösung wird für Mitte Oktober in Aussicht gestellt. Bis dann will das BAG die Empfehlungen für Kinder überarbeitet haben.

13.40 Uhr: Fragerunde ist eröffnet

Nun können die Journalisten ihre Fragen stellen. Zuerst geht es um die Situation im benachbarten Ausland, die vor allem für Grenzkantone von Bedeutung ist. Dabei geht es um die Frage der Quarantäne für Grenzgänger. Kuster erklärt, dass man die Entwicklung im Auge habe und der Bundesrat in den nächsten Tagen einen Entscheid fällen werde. 

Stefan Kuster und Virginie Masserey stehen den Medien Rede und Antwort.
Stefan Kuster und Virginie Masserey stehen den Medien Rede und Antwort.
Screenshot

13.35 Uhr: Ressourcen des Contact Tracing sparen

Virginie Masserey spricht das Contact Tracing an. Es sei wichtig, die Ressourcen des Contact Tracing zu schonen. Dazu müssten alle Bevölkerungsmitglieder ihre Verantwortung ernst nehmen und die Distanz- und Hygienemassnahmen des BAG einhalten. Doch auch die Unternehmen seien gefordert, ihre Schutzkonzepte umzusetzen. Laut Masserey geht es vor allem um Prävention. In diesem Zusammenhang sei auch das Tragen einer Maske unter gewissen Umständen sinnvoll. 

Masserey spricht die verschiedenen Ausbrüche in Altersheimen an. Diese würden zeigen, dass das Virus für ältere Menschen immer noch gefährlich sei, so sei es wieder zu Todesfällen gekommen. Diese gelte es in Zukunft zu verhindern. 

13.33 Uhr: «Ziel ist nicht mehr weit»

Laut Kuster ist das Ziel der nächsten Wochen, dass sich die Fallzahlen wieder stabilisierten oder gar zurückgingen. Man sei nicht weit davon entfernt, dieses Ziel auch zu erreichen, sagt der BAG-Experte. Entscheidend sei nach wie vor die Einhaltung der Schutzmassnahmen. Das Contact Tracing sei zwar eine gute Massnahme, die Epidemie einzudämmen, jedoch wäre es besser, neue Fälle von Anfang an durch Prävention zu verhindern.

13.30 Uhr: Medienkonferenz beginnt

Stefan Kuster vom BAG eröffnet die Medienkonferenz. Es werde langsam Herbst, sagt er. Dementsprechend zeigten mehr Personen Erkältungssymptome, was gleichzeitig zu mehr Corona-Tests führe. Die Positivitätsrate sei aber stabil und liegt gemäss Kuster bei ungefähr 3,1. 

Während die Hospitalitätsrate und die Todesrate stabil seien, stiegen die Fallzahlen weiterhin an, sagt Kuster. Nach wie vor befänden sich sehr viele Leute in Quarantäne, was für die Contact Tracer der Kantone nach wie vor eine grosse Herausforderung darstelle. 

Laut Kuster finden mehr als die Hälfte der Fälle in den Kantonen Genf, Waadt und Zürich statt – den sogenannten «Hotspots». Doch auch im Kanton Bern und in Freiburg gebe es viele Fälle. Die Hälfte der Personen, die sich anstecken, sei unter 31 Jahre alt. Doch laut Kuster gibt es eine Tendenz dazu, dass sich immer mehr ältere Personen ansteckten.

13.05 Uhr: BAG informiert ab 13.30 Uhr

Für Donnerstagnachmittag ist ein weiteres Mal eine BAG-Medienkonferenz zur aktuellen Corona-Situation in der Schweiz angekündigt. Ab 13.30 Uhr informieren Stefan Kuster, Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten und Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle, über die neuesten Entwicklungen. Bluewin berichtet live. 

12.25 Uhr: 405 Neuinfektionen und zwei Todesfälle

n der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag 405 neue Coronavirus-Ansteckungen innert eines Tages gemeldet worden. Am Mittwoch waren es 469 und am Dienstag 245 Es gab zwei neue Todesfälle und acht neue Spital-Einweisungen.

Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie 45'711 laborbestätigte Fälle, wie das BAG am Donnerstag mitteilte. Seit Anfang der Pandemie mussten 4'625 Personen wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stieg auf 1'737.

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden bisher 1'145'949 Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, durchgeführt. Innerhalb eines Tages wurden dem BAG 16'400 neue Tests gemeldet.

Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung steckten am Donnerstag nach Angaben des BAG 2'098 Personen in Isolation und 5'278 Menschen standen unter Quarantäne. Zusätzlich sassen 10'090 Heimkehrerinnen und Heimkehrer aus Risikoländern in Quarantäne.

In der Schweiz wurden innerhalb von 24 Stunden 16'400 Corona-Tests durchgeführt – 405 davon fielen laut dem BAG positiv aus. (Symbolbild)
In der Schweiz wurden innerhalb von 24 Stunden 16'400 Corona-Tests durchgeführt – 405 davon fielen laut dem BAG positiv aus. (Symbolbild)
Bild: Keystone

11.25 Uhr: Wirtschaft entwickelt sich besser als erwartet

Die Schweizer Wirtschaft hat sich nach Ende des Lockdowns rascher erholt als noch im Juni erwartet, stellt die Expertengruppe des Bundes in einer Zwischenschätzung fest. Nach dem stärksten Einbruch der Wirtschaftsleistung seit Jahrzehnten in Folge der Corona-Pandemie, sei «die Schweiz im internationalen Vergleich bislang relativ „glimpflich“ durch die Krise gekommen», heisst es in einer aktuellen Medienmitteilung des Bundesrats.

Mit der vergleichsweise frühen Lockerung der gesundheitspolitischen Massnahmen habe sich die Wirtschaft gemäss der Zwischenschätzung bereits wieder ab Ende April spürbar erholen können. Die verfügbaren Indikatoren wiesen nun darauf hin, dass die Erholung der Wirtschaft zügiger ausfalle als noch im Juni prognostiziert, auch wenn das Vorkrisenniveau in vielerlei Hinsicht noch nicht wieder erreicht worden sind.

Positiv seien die Zahlen etwa bei den Detailhandelsumsätzen und den Kartenzahlungen. Das deute darauf hin, dass sich der private Konsum seit Wiederöffnung der Geschäfte schneller erhole, als noch im Juni erwartet wurde. Ebenfalls sei es am Arbeitsmarkt im bisherigen Jahresverlauf zu einer geringeren Ausschöpfung der Kurzarbeit gekommen als gedacht.

Würde sich die positive Entwicklung fortsetzen, «dürfte das BIP 2020 weniger stark zurückgehen als im Juni prognostiziert (– 6,2 Prozent)»,  heisst es weiter. Der BIP-Rückgang dürfe dann bei einer Grössenordnung von etwa – 5 Prozent zu liegen kommen, was in etwa dem vom SECO veröffentlichten Positivszenario für 2020 entspräche. Bei der jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote könne man dann mit unter 3,5 Prozent rechnen. Das sei etwas weniger als noch in der Juni-Prognose dargelegt. Damals ging man von Arbeitslosenquote von 3,8 Prozent aus.

Eine wichtige Voraussetzung für diese Entwicklungen sei jedoch, «dass eine weitere massive Verbreitung des Coronavirus sowie stark einschränkende Eindämmungsmassnahmen im Inland wie bei wichtigen Handelspartnern ausbleiben», heisst es in der Mitteilung.

Kunden in einem Baumarkt: Die Schweizer Wirtschaft erholt sich derzeit schneller, als noch im Juni prognostiziert. (Symbolbild)
Kunden in einem Baumarkt: Die Schweizer Wirtschaft erholt sich derzeit schneller, als noch im Juni prognostiziert. (Symbolbild)
Bild: Keystone

11.21 Uhr: Reisebranche blickt in «rabenschwarze» Zukunft

Die Folgen der Corona-Pandemie für die Schweizer Reisebranche sind verheerend. Die unmittelbaren Zukunftsaussichten werden von der Branche denn auch wenig überraschend als «rabenschwarz» bezeichnet.

«Dazu dürfte auch beitragen, dass sich die Politik bisher noch zu keinen effektiven Überbrückungshilfen für die Härtefall-Branche durchringen konnte,» heisst es in einem Communiqué des Schweizer Reise-Verbands (SRV) und der Universität St.Gallen zur Medienkonferenz «Reisebranche - Quo vadis?».

Die vor der Pandemie gesunde Branche sei nun «grundlegend gefährdet», erklärte der Verband vom Donnerstag. Die Zukunftsaussichten «schlechter denn je».

Das zeige auch eine Umfrage von Juni: Branchen-Vertreter hätten für das zweite Halbjahr 2020 einen Umsatzrückgang von 70 Prozent gestellt und ein unverändert hohes Niveau an Kurzarbeit. Bis zum Ende des Sommers dürften die Werte noch gestiegen sein, denkt der Verband.

Entsprechend sei das Konkursrisiko in der Branche «enorm hoch» und die Arbeitsplätze seien «massiv» bedroht. Laut SRV droht der Branche ein Umsatzverlust von 2,9 Milliarden Franken und rund 3'000 Jobs könnten verloren gehen.

10.15 Uhr: Wohnviertel in Palma de Mallorca abgeriegelt

Wegen hoher Corona-Zahlen hat die Regionalregierung der Balearen die Abriegelung eines Wohnviertels der Stadt Palma angeordnet. Die etwa 23'000 betroffenen Menschen im Arbeiterviertel Son Gotleu und in einigen angrenzenden Strassenzügen dürften ihr Wohnviertel ab Freitag nur noch verlassen, um zur Arbeit, zu einem Arzt oder einem Krankenhaus sowie zur Schule oder einer anderen Bildungseinrichtung zu gehen oder um sich um Pflegebedürftige zu kümmern, berichtete die deutschsprachige «Mallorca Zeitung» am Donnerstag. Geschäfte und Cafés dürften mit der halben Zahl der üblichen Plätze weiter geöffnet bleiben. Bars müssen spätestens um 22.00 Uhr schliessen. Die Einschränkungen gelten zunächst für zwei Wochen.

9.30 Uhr: SBB fahren herbe Verluste ein

Die Coronakrise schlägt sich stark auf das Halbjahresergebnis der SBB nieder: Im ersten Halbjahr weist das Konzernergebnis ein Minus von 479 Millionen Franken aus, im Vorjahr hatten die SBB noch ein positives Ergebnis von 279 Millionen erzielt.

Nach einem guten Start ins neue Jahr sorgte das Coronavirus für einen starken Passagierrückgang, wie es am Donnerstag an der Medienkonferenz der SBB in Bern hiess. Ab März seien täglich durchschnittlich 810'000 Passagiere befördert worden - mehr als ein Drittel weniger als im Vorjahr (1,29 Millionen).

Die Erträge seien stark eingebrochen, gleichzeitig hätten die Kosten wegen des weiter geführten Grundangebots während des Lockdowns nur leicht gedämpft werden können. Die SBB rechnen im zweiten Halbjahr mit einer schrittweisen Steigerung der Nachfrage, wie es weiter hiess. Man erwarte jedoch wegen Corona mittelfristig Auswirkungen auf das Mobilitätsverhalten.

Das Coronavirus hat sich stark auf das Halbjahresergebnis der SBB ausgewirkt. (Archiv)
Das Coronavirus hat sich stark auf das Halbjahresergebnis der SBB ausgewirkt. (Archiv)
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9.25 Uhr: Parlament genehmigt Kredite von 770 Millionen

Die Nachtragskredite für die Bewältigung der Coronakrise sind im Parlament unbestritten. Nach dem Nationalrat hat am Donnerstag auch der Ständerat der Kredittranche von 770 Millionen Franken zugestimmt.

Der Ständerat stimmte dem Nachtrag einstimmig zu. Damit ist dieser unter Dach und Fach. Die grosse Mehrheit der Kredite – 476 Millionen Franken – wurde als ausserordentlicher Zahlungsbedarf bewilligt, weil es sich um nicht voraussehbare Ausgaben handelt, wie Peter Hegglin (CVP/ZG), Sprecher der Finanzkommission, ausführte.

Fast die Hälfte der Kredite wird durch bereits genehmigte, aber noch nicht verwendete Beiträge kompensiert. So etwa die 288,5 Millionen Franken, welche für die Corona-Tests aufgewendet werden. Dieser Beitrag wird aus dem bereits gesprochenen Kreditrahmen für Sanitätsmaterial kompensiert.

Ein weiterer grosser Posten sind die 221,3 Millionen Franken für eine zusätzliche Einlage in den Bahninfrastrukturfonds. Zudem stimmte das Parlament einem Verpflichtungskredit von 5,82 Millionen Franken für die Lagerhaltung von 6'000 Tonnen Ethanol zu. Dieses wird verwendet für die Herstellung von Desinfektionsmittel.

Das Parlament hat in der Herbstsession die Nachtragskredite für die Bewältigung der Coronakrise in Höhe von 770 Millionen Franken gutgeheissen.
Das Parlament hat in der Herbstsession die Nachtragskredite für die Bewältigung der Coronakrise in Höhe von 770 Millionen Franken gutgeheissen.
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9.20 Uhr: Die am stärksten betroffenen Länder

Die absolut am stärksten betroffenen Länder – unterteilt nach Infizierten (inkl. Genesenen) und Toten; sowie Fälle je 100'000 Einwohner.
Die absolut am stärksten betroffenen Länder – unterteilt nach Infizierten (inkl. Genesenen) und Toten; sowie Fälle je 100'000 Einwohner.
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8.21 Uhr: Wohl viel mehr Amerikaner hatten Covid-19

In den USA haben sich einer Hochrechnung zufolge zu Beginn der Coronapandemie wohl rund neunmal so viele Menschen mit dem Virus infiziert als nach den offiziellen Statistiken bekannt. Im Zeitraum von etwa Mitte Januar bis Mitte April habe es im Land womöglich bereits rund sechseinhalb Millionen Fälle gegeben, schreiben die Wissenschaftler um Jade Benjamin-Chung und Sean Wu von der University of California in Berkeley im Fachjournal «Nature Communications». Offizielle Statistiken geben für diesen Zeitraum 721'245 Fälle an. In den USA leben rund 330 Millionen Menschen.

Die Differenz liege in den USA unter anderem in der geringen Zahl von Tests begründet, so die Forscher. Zu Beginn der Ausbreitung in den USA seien in Krankenhäusern nur Patienten mit gemässigten bis starken Symptomen getestet worden – viele Infizierte haben jedoch nur milde oder überhaupt keine Symptome. Zudem hätten nicht alle Tests akkurate Ergebnisse geliefert.

Die Forscher analysierten die Zahlen für alle US-Bundesstaaten. Die meisten Infektionen gab es demzufolge im Nordosten, dem Mittleren Westen und Louisiana im Süden. Insgesamt kommen sie für den Zeitraum von etwa Mitte Januar bis Mitte April auf rund sechseinhalb Millionen Infektionen – das wären 19 von 1'000 Menschen und rund neunmal mehr als nach den offiziellen Angaben.

In einem Krankenhaus in Phoenix (US-Bundesstaat Arizona) werden Corona-Tests verarbeitet.
In einem Krankenhaus in Phoenix (US-Bundesstaat Arizona) werden Corona-Tests verarbeitet.
dpa

7.32 Uhr: Fallzahlen in Israel auf Rekordhöhe

Israel bekommt die Coronapandemie nicht unter Kontrolle: Die Anzahl der Neuinfektionen ist erneut sprunghaft gestiegen. Das Gesundheitsministerium teilte am Donnerstag mit, am Vortag seien 3'904 neue Fälle registriert worden. Den dritten Tag in Folge wurde damit der jeweils höchste Ein-Tages-Wert seit Beginn der Pandemie verzeichnet. Am Dienstag hatte es 3'554 neue Fälle gegeben.

Allerdings ist auch die Zahl der Corona-Tests deutlich höher als zuvor, am Mittwoch waren es 44'717. Durchschnittlich ist jeder elfte Test in Israel positiv. Im Vergleich zu Deutschland hat Israel gegenwärtig doppelt so viele Corona-Neuinfektionen – wobei Deutschland neunmal so viel Einwohner hat.

Das israelische Corona-Kabinett wollte am Donnerstag angesichts der immer weiter in die Höhe schnellenden Zahlen über das weitere Vorgehen entscheiden. Im Raum stehen härtere Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus bis hin zu einem Lockdown über die jüdischen Feiertage. Diese beginnen in gut einer Woche.

Ein israelischer Grenzpolizist errichtet in der ultra-orthodoxen jüdischen Stadt Bnei Brak vor einer nächtlichen Ausgangssperre auf einer Hauptstrasse eine Absperrung. 
Ein israelischer Grenzpolizist errichtet in der ultra-orthodoxen jüdischen Stadt Bnei Brak vor einer nächtlichen Ausgangssperre auf einer Hauptstrasse eine Absperrung. 
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6.50 Uhr: Ärzte fordern einheitliche Test-Strategie für Kinder 

Die Schweizer Kinderärzte sehen dem Winter mit Sorge entgegen, denn die Grippewelle wird die Zahl der Kinder, die auf Sars-CoV-2 getestet werden, in die Höhe treiben. Der Trend bei den Tests an Kindern zeigt seit den Sommerferien ohnehin schon nach oben. Die Kinderärzte befürchten deshalb, dass ihre Praxen und die Kinderspitäler in den kälteren Monaten überrannt werden. Nun wehren sie sich dem «Tages-Anzeiger» zufolge in einer Stellungnahme gegen das vermehrte Testen. Zudem fordern sie die Schaffung spezieller Testcenter für Kinder – und klare Vorgaben vom Bundesamt für Gesundheit (BAG), wann Kinder getestet werden sollen.

«Es braucht klare Regeln, wann ein Kind im Winter getestet wird. Sonst werden wir völlig überrannt», sagte Katja Berlinger, CEO der Swiss Medi Kids AG, die in Zürich, Winterthur, Luzern und Wil das Konzept Kinder Permanence betreibt, mit dem überfüllte Kinderspitäler entlastet werden. Diese Entwicklung könne dazu führen, dass der ohnehin schon knappe Platz in den Kinderspitälern und bei Kinderärzten noch knapper werde.

Die Leiterin der Permanence sieht zwei Möglichkeiten: Entweder müssten wie schon in Neuenburg oder Lausanne nur auf Kinder ausgerichtete Testcenter geschaffen. Oder man teste Kinder unter zehn Jahren nur noch sehr zurückhaltend – und übernehme die Verantwortung dafür. Das aber wage niemand zu fordern, da noch nicht zweifelsfrei geklärt sei, ob Kinder das Virus weitergeben oder nicht. Die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich plant keine Testcenter für Kinder, hiess es auf Anfrage der Zeitung.

Auch Christoph Aebi, Kinderinfektiologe an der Universitätsklinik für Kinderheilkunde des Inselspitals Bern, warnt vor einer Überlastung der Testinfrastruktur in den Wintermonaten – vermutlich würden in der Zeit auch mehr Erwachsene sich testen lassen wollen. In der Schweiz leben dem Kinderarzt zufolge 400’000 Kinder unter 5 Jahren. Jedes habe durchschnittlich drei Atemwegserkrankungen pro Winter, bei Kindern im Primarschulalter seien es zwei. Alleine für die Unter-5-Jährigen würde das 1,2 Millionen Tests bedeuten. Jedes Kind mit einer akuten Atemwegsinfektion auf das Coronavirus zu testen, sei deshalb nicht sinnvoll. Man könne mit dem Testen ohnehin nicht alle infizierten Kinder entdecken, weil längst nicht alle Symptome zeigten. Die Ärzte würden deshalb für eine klare Teststrategie für Kinder mit Fieber und starkem Husten plädieren.

Die Schweizer Kinderärzte fordern vom BAG eine einheitliche Strategie für die ganze Schweiz, damit die Situation für Eltern und Lehrer einfacher wird. Empfehlungen würden nicht reichen, sagte Aebi. Das BAG überarbeitet derzeit die Empfehlungen für Kinder unter 12 Jahren. Noch sei nicht ganz klar, wann diese Empfehlungen umgesetzt werden. Sie wurden für Mitte Oktober angekündigt, der Dringlichkeit wegen könnten sie aber auch früher kommen.

Mehr Kinder tragen Maske – und auch mehr Kinder werden auf das Coronavirus getestet.
Mehr Kinder tragen Maske – und auch mehr Kinder werden auf das Coronavirus getestet.
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6.30 Uhr: Moria: Unbegleitete Minderjährige zum Festland

Die ersten Massnahmen zur Unterbringung von Menschen nach dem Grossbrand im Migrantenlager von Moria sind angelaufen. 165 unbegleitete Minderjährige wurden an Bord eines Flugzeugs von Lesbos zur griechischen Hafenstadt Thessaloniki gebracht. Weitere 240 Minderjährige sollten noch am Donnerstag folgen, berichtete der staatliche Rundfunk (ERT).

Die Feuerwehr konnte in der Nacht zum Donnerstag mehrere kleinere neue Brände löschen. Die Feuer hätten übrig gebliebene unbeschädigte Zelte und andere provisorische Unterkünfte von Moria zerstört, berichtete das Staatsfernsehen.

Tausende Menschen verbrachten die erste Nacht nach dem Grossbrand auf den Strassen rund um das Lager Moria. Die Polizei stoppte unter Einsatz von Tränengas einige jugendliche Migranten, die versuchten, in die Hauptstadt der Insel zu kommen, wie das Staatsfernsehen berichtete. Zuvor hatten einige Migranten die Polizei mit Steinen angegriffen.

Zu gross ist die Angst eines unkontrollierbaren Ausbruchs der Corona-Epidemie. 35 Migranten waren positiv auf das Virus getestet worden. Sie sind im Gefolge des Grossbrandes untergetaucht und könnten Tausende andere Menschen anstecken. Die Polizei habe nur acht von ihnen aufgreifen können, teilte die Regierung mit.

Eine Fähre, die «Blue Star Chios», wurde am Donnerstagvormittag in einem Hafen im Westen der Insel erwartet. Dieses Schiff soll rund 1'000 Migranten aufnehmen. Andere Migranten sollen in den nächsten Tagen von zwei Schiffen der griechischen Kriegsmarine aufgenommen werden.

Nach wie vor gibt es keine offiziellen Angaben zur genauen Anzahl der Menschen, die durch den Brand obdachlos geworden sind. Zuletzt lebten in und um das Camp von Moria rund 12'500 Menschen.



6 Uhr: Biden: Trumps Verhalten in Krise «beinahe kriminell»

Der Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten, Joe Biden, hat Präsident Donald Trump ein «beinahe kriminelles» Verhalten in der Coronakrise vorgeworfen. Hintergrund ist das Eingeständnis des Republikaners, er habe das Coronavirus-Risiko bewusst heruntergespielt. Biden sagte dem Sender CNN in einem am Mittwochabend (Ortszeit) vorab in Auszügen veröffentlichten Interview, Trumps Verhalten sei «abscheulich». Während der Präsident um die wahre Gefahr durch das Virus gewusst habe, habe er selbst keine Maske aufgesetzt. «Es ist beinahe kriminell», sagte Biden weiter.

Biden sagte mit Blick auf Trumps Verhalten: «Es ging darum sicherzustellen, dass der Aktienmarkt nicht heruntergeht, dass seine reichen Freunde kein Geld verlieren.» Belege dafür legte Biden nicht vor. Weiter sagte er, Trump habe vor dem Virus kapituliert. «Er hat überhaupt nichts getan.» Das Verhalten des Präsidenten sei der Grund, «warum wir kein Vertrauen in seine Führung haben».

Auch auf Twitter kritisierte Biden Trumps Verhalten scharf: «Es war ein Verrat am amerikanischen Volk auf Leben und Tod.»

Trump verteidigte sein Verhalten am Mittwochabend im Sender Fox News erneut damit, dass er keine Panik habe verbreiten wollen. «Ich bin ein Cheerleader für dieses Land, und ich will keine Panik sehen», sagte der Präsident. Er betonte, er habe frühzeitig einen Einreisestopp für Reisende aus China und der EU erlassen, der etliche Menschenleben gerettet habe. Trump lobte das Krisenmanagement seiner Regierung. «Wir haben unglaubliche Arbeit geleistet.»

Trumps umstrittene Äusserungen waren am Mittwoch in Mitschnitten aus Interviews mit dem Star-Journalisten Bob Woodward öffentlich geworden. In einem Mitschnitt vom 19. März ist zu hören, wie Trump über die Coronavirus-Situation sagt: «Ich wollte es immer herunterspielen. Ich spiele es auch immer noch gern herunter, weil ich keine Panik erzeugen will.» In einem Gespräch am 7. Februar sagte Trump den Aufnahmen zufolge über das Virus: «Das ist tödliches Zeug.» Die Krankheit sei auch «tödlicher» als eine schwere Grippe, die pro Jahr 25'000 bis 30'000 Amerikaner das Leben koste. Inzwischen hat die Zahl der Corona-Toten in den USA mit Stand vom Mittwoch die Marke von 190'000 überstiegen.

Für sein neues Buch «Rage» (etwa: Wut) führte Woodward nach eigenen Angaben 18 Interviews mit Trump. Der Repbulikaner (74) bewirbt sich am 3. November um eine zweite Amtszeit und tritt bei der Wahl gegen den ehemaligen Vizepräsidenten Biden (77) an.

 5.57 Uhr: Ausbruch im zürcherischen Elgg

Im Kanton Zürich, der im nationalen Vergleich als Corona-Hotspot auffällt, unterscheiden sich die Fallzahlen je nach Stadt und Gemeinde stark. Laut dem aktuellen Lagebericht über die Corona-Ansteckungen gibt es derzeit in der Gemeinde Elgg in der Nähe von Winterthur eine überdurchschnittlich hohe Zahl von Ansteckungen, berichtet der «Tages-Anzeiger». So sollen sich in den vergangenen sieben Tagen 25 bis 27 Personen infiziert haben, heisse es auf dem Portal der Zürcher Gesundheitsdirektion. Das entspreche 594 Krankheitsfällen pro 100’000 Personen – für Zürich ein absoluter Spitzenwert.

Betroffen ist ein Pflegeheim in der Gemeinde mit 4'900 Einwohnern. Zwölf Bewohnerinnen und Bewohner und 18 Mitarbeitende seien laut Gesundheitsdirektion in einer Abteilung des Pflegezentrums positiv auf Corona getestet worden, heisst es in dem Bericht weiter. In einer anderen Abteilung seien zwei weitere Personen positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Insgesamt also noch mehr als von der Gesundheitsdirektion zunächst ausgewiesen. Die Resultate würden «nach umfangreichen Tests» seit Dienstag vorliegen.

5.51 Uhr: Flügel für jedermann muntert Japaner in Krise auf

Nach fünfmonatiger Corona-Stille erklingt in einem Bahnhof in Japan wieder fröhliche Klaviermusik. Auf dem im Bahnhof Hamamatsu in der Provinz Shizuoka aufgestellten Flügel des Instrumentenbauers Kawai dürfe jetzt wieder jedermann nach Lust und Laune spielen, teilte eine Sprecherin des Unternehmens der Deutschen Presse-Agentur in Tokio am Donnerstag mit. Der Flügel hatte sich seit Sommer vergangenen Jahres grosser Beliebtheit bei Passanten erfreut. Doch wegen der rasanten Verbreitung des Coronavirus standen die Tasten seit April still. Jetzt können Hobby-Pianisten wieder loslegen, natürlich mit Mundschutzmaske. Desinfektionsmittel steht auch bereit.

5.04 Uhr: Studie: Pandemie trifft Mädchen stärker

Mädchen sind einer Studie zufolge stärker von den Auswirkungen der Coronapandemie betroffen als Jungen. Das ist ein Ergebnis einer am Donnerstag in London veröffentlichten Umfrage, für die die Kinderrechtsorganisation Save the Children insgesamt 25'000 Kinder und Erwachsene in 37 Ländern der Welt befragt hat, viele davon in Asien und Afrika. Demnach lernten Mädchen in dieser Zeit weniger in der Schule und mussten sich stärker im Haushalt engagieren als Jungen. Kinder aus ärmeren Familien sind den Autoren zufolge zudem stärker betroffen als solche aus wohlhabenderen Familien.

In den meisten Staaten waren die Schulen etliche Wochen lang komplett geschlossen, der Unterricht fand, wenn überhaupt, online statt. Jedes fünfte befragte Mädchen gab an, in dieser Zeit nichts gelernt zu haben. Bei den Jungen war es nur jeder Zehnte. Vor allem in ärmeren Familien lag dies vor allem am fehlenden Zugang zum Internet: Weniger als ein Prozent der Haushalte, die sich selbst als arm einstuften, konnten den notwendigen Zugang zum Netz gewährleisten. Bei besser gestellten Haushalten hatte immerhin jede fünfte befragte Familie Zugang zum Internet. Auch die Beschaffung von Lernmaterialien war bei den ärmeren Haushalten vielfach ein Problem.

Knapp zwei Drittel der befragten Mädchen sagten, sie hätten während der Pandemie häufiger als zuvor im Haushalt mitarbeiten müssen, bei den Jungen war das nicht einmal bei der Hälfte der Befragten der Fall. Auch bei der Betreuung von Geschwistern waren die Mädchen stärker gefragt.

«Covid-19 hat bestehende Ungleichheiten vergrössert, mit dramatischen Folgen für die Kinder», sagte die Chefin von Save the Children in Deutschland, Susanne Krüger. «Um eine ganze Generation vor dem Verlust ihrer Zukunft zu schützen, müssen einkommensschwache Länder und fragile Staaten dabei unterstützt werden, in ihre Kinder zu investieren», forderte die Kinderrechtlerin.

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