Coronavirus – SchweizGrenzzaun in Kreuzlingen wird abgebaut
SDA
15.5.2020 - 21:54
Der gemeinsame Appell von Kreuzlingen und Konstanz zeigt Wirkung: Der Grenzzaun verschwindet. Mit dem Rückbau ist am Freitagabend begonnen worden. Das haben deutsche und schweizerische Behörden entschieden.
Um 20.30 Uhr durchtrennten Vertreter beider Seiten gleichzeitig die Kabelbinder zwischen einzelnen Zaunelementen und trafen sich in der Mitte zwischen dem doppelten Zaun.
Unter viel Applaus, Bravo- und «die Mauer muss weg»-Rufen der Zuschauer wurden die Metallelemente zur Seite geräumt. Der Kreuzlinger Stadtpräsident Thomas Niederberger und der Konstanzer Oberbürgermeister Uli Burchardt hatten jeweils eine Flasche Kreuzlinger und Konstanzer Wein mitgebracht, um anzustossen, wie sie es sich bei der Grenzschliessung versprochen hatten.
Dass die beiden zusammengewachsenen Städte jetzt nicht mehr getrennt sind, sei «ein super gutes Gefühl», sagte Niederberger. «Die Situation, die wir jetzt hatten, lässt uns noch mehr schätzen, was wir hier haben.»
Paare wieder vereint
Ab Samstag wird das Grenzregime zwischen der Schweiz, Deutschland und Österreich gelockert. Wer in einer grenzüberschreitenden Beziehung lebt, wer Verwandte besuchen will und wer im anderen Land eine Zweitwohnung hat, kann die Grenzen zwischen den Ländern passieren.
Der Beschluss gilt auch für Besitzer von Schrebergärten sowie von Landwirtschafts-, Jagd- oder Forstflächen. Ebenso dürfen Personen einreisen, die Tiere versorgen müssen. Diese Lockerung an den Landesgrenzen tritt um Mitternacht in Kraft. Es besteht dann keine Verpflichtung zur Nutzung der zugelassenen Grenzübergänge mehr. Die Grenze kann an jeder Stelle überschritten werden, wie die deutsche Bundespolizei auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte.
Doppelzaun im Zweimeter-Abstand
Deutschland hatte die Grenze zwischen Konstanz und Kreuzlingen am 16. März geschlossen und auf dem Parkareal am Bodensee einen Zaun hochgezogen. Dort trafen sich in der Folge viele Menschen. Am 3. April installierten die Schweizer Behörden auf dem 350 Meter langen Grenzabschnitt einen zweiten Zaun im Abstand von zwei Metern.
Es hätten sich zu viele Personen an der Grenze versammelt, der Gesundheitsschutz sei ungenügend, begründete der Regionale Führungsstab Kreuzlingen den doppelten Zaun. Stabschef Simon Hofmann sprach von «herzzerreissenden Szenen»: Liebespaare, getrennte Familien, Freunde und Kollegen trafen sich am Zaun. Es wurde geküsst, Händchen gehalten und Kaffee getrunken.
Gemeinsamer Appell für Öffnung
Der Kreuzlinger Stadtpräsident und der Konstanzer Oberbürgermeister hatten am vergangenen Montag die schnellstmögliche Öffnung der Grenze gefordert. Angesichts der schrittweisen Lockerung der Pandemie-Massnahmen sei es «an der Zeit, der Bevölkerung eine Perspektive aufzuzeigen», erklärten die beiden Stadtoberhäupter in einem gemeinsamen Appell an die Bundesregierungen in Bern und Berlin.
Armeechef Süssli: «Wir können alle Rechnungen bezahlen»
Wegen des langsameren Anstiegs des Bundesbudgets fehlen der Armee insgesamt 11,7 Milliarden Franken. Das sagte Armeechef Thomas Süssli am Donnerstag in Bern vor den Medien. Er äusserte sich zu Berichten über ein Milliardenloch im Armeebudget.
01.02.2024
Gegen Rechtsextremismus: Zehntausende Menschen bei Demo in Hannover
Bundesweit demonstrieren Menschen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie. Allein in Hannover sind am Samstag Zehntausende Menschen auf die Strasse gegangen.
20.01.2024
Rund 350 Demonstrierende fordern Ende des WEF
Rund 350 Demonstrierende haben am Sonntag auf dem Postplatz in Davos Klimagerechtigkeit und das Ende des Weltwirtschaftsforums (WEF) gefordert. Die Demonstrantinnen und Demonstranten forderten das Ende des WEF, Klimagerechtigkeit und einen Stopp der Macht von Grosskonzernen. Juso Schweiz Präsident Nicola Siegrist gab in seiner Rede den «Reichen und Mächtigen» ausserdem die Schuld an dem letztjährigen wärmsten Jahr seit Messbeginn. Die Klimaproblematik geriet aber kurzerhand in den Hintergrund als Siegrist im Nahost-Konflikt klar Stellung bezog und die Protestierenden zu «Free-Palästina»- Rufen aufforderte. Nicht alle riefen mit.
14.01.2024
Armeechef Süssli: «Wir können alle Rechnungen bezahlen»
Gegen Rechtsextremismus: Zehntausende Menschen bei Demo in Hannover