Flüchtlinge Hilfswerke fordern sichere und legale Zugangswege für 10'000 Flüchtlinge

SDA

5.3.2018 - 10:02

Die Fahrt über das Mittelmeer endet für viele Flüchtlinge mit dem Tod. Hilfswerke fordern deshalb sichere und legale Zugangswege in die Schweiz. (Archiv)
Die Fahrt über das Mittelmeer endet für viele Flüchtlinge mit dem Tod. Hilfswerke fordern deshalb sichere und legale Zugangswege in die Schweiz. (Archiv)
Source: KEYSTONE/EPA MOAS.EU/DPA/DARRIN ZAMMIT LUPI/MOAS.EU / HANDOUT

Die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) hat mit dem Hilfswerk der evangelischen Kirchen Schweiz (Heks) eine Petition lanciert. Sie fordert, dass es sichere und legale Fluchtwege in die Schweiz geben soll. Zudem soll die Schweiz jährlich 10'000 Flüchtlinge aufnehmen.

Wer vor Krieg oder Verfolgung fliehe, habe ein Recht auf Schutz von Leib und Leben, schreiben die beiden Organisationen in einem Communiqué. Dies gelte insbesondere für Frauen mit kleinen Kindern, unbegleitete Minderjährige, Kranke und Betagte.

Ende 2016 seien 65,6 Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg, Gewalt und Verfolgung gewesen. Allein durch den Krieg in Syrien seien 12 Millionen Menschen heimatlos geworden.

"Humanitäre Verpflichtung"

"Die Schweiz mit ihrer langen humanitären Tradition steht besonders in der Verantwortung, mehr Flüchtlingen als bisher Schutz zu gewähren", schreiben SFH und Heks. Für die meisten Schutzsuchenden ende die Flucht heute jedoch spätestens an den abgeriegelten EU-Aussengrenzen.

Aus der Sicht der Hilfswerke ist das inakzeptabel: "Flüchtlingen Schutz zu gewähren, ist eine humanitäre Verpflichtung. Gerade die Schweiz sollte hier eine Vorbildfunktion übernehmen. Denn wir können noch viel mehr tun für Flüchtlinge", lässt sich Heks-Direktor Peter Merz zitieren.

Fokus auf Resettlement

Mit der Petition an den Bundesrat fordern SFH und Heks, dass Menschen mit nachgewiesener Schutzbedürftigkeit direkt in die Schweiz geholt werden. Für SFH-Direktorin Miriam Behrens ist klar: "Die Schweiz braucht eine entschlossene Resettlement-Strategie, an der sich alle Akteure beteiligen."

Im Weiteren sollen Flüchtlinge mittels eines privaten Sponsorship-Programms in Kooperation mit dem UNHCR und zivilgesellschaftlichen Organisationen, über eine erweiterte Familienzusammenführung oder auch im Rahmen von Stipendienprogrammen für junge Studierende aufgenommen werden.

Mehr Bundesgelder für Integration

Darüber hinaus fordern Heks und SFH die Schaffung gesetzlicher Rahmenbedingungen, um zivilgesellschaftliche und kirchliche Initiativen bei der Unterbringung, Alltagsbegleitung und Bildung von Flüchtlingen in der Schweiz vermehrt einzubeziehen. Schliesslich soll der Bund Integrationsprogramme von Kantonen, NGOs und Wirtschaft künftig stärker unterstützen.

Die Petition wird von über dreissig Organisationen unterstützt: beispielsweise von Amnesty international oder Terre des Hommes Schweiz, zahlreichen zivilgesellschaftlichen Gruppierungen und Parteien.

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