Begrenzungsinitative und Co.Hohe Stimmbeteiligung zeichnet sich ab
SDA/jka
24.9.2020 - 16:36
Der Rücklauf der brieflichen Abstimmungskuverts ist in verschiedenen Städten überdurchschnittlich hoch. Die Themen der Riesen-Abstimmung interessieren.
Die Riesen-Abstimmung vom kommenden Sonntag scheint die Schweizer Bevölkerung an die Urne zu locken – wenn auch nicht wortwörtlich. Wenige Tage vor dem Abstimmungstermin verzeichnen die Städte Zürich, Basel, Bern, Luzern, St. Gallen und Lausanne eine klar höhere Stimmbeteiligung als bei früheren vergleichbaren Abstimmungen, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA zeigt.
Die Stadt St. Gallen beispielsweise kommt bis Mittwoch auf eine briefliche Stimmbeteiligung von 40 Prozent. Das sei überdurchschnittlich hoch, teilt Stephan Wenger vom St. Galler Stimmbüro mit. Zum Vergleich: Bei den Abstimmungen vom September 2016, ebenfalls mit eidgenössischen Vorlagen und städtischen Wahlen, habe die Stimmbeteiligung zum gleichen Zeitpunkt nur rund 29 Prozent betragen.
Bern rechnet mit bis zu 60 Prozent Stimmbeteiligung
Auch in Basel lag die Stimmbeteiligung bei den letzten Abstimmungen tiefer als zum vergleichbaren Zeitpunkt der bevorstehenden Abstimmung. Im November 2019 betrug die Beteiligung 27 Prozent, im Februar dieses Jahres 33 Prozent, nun liegt sie bei rund 40 Prozent, wie die Stadtbehörden auf Anfrage bekannt geben.
Auch die Städte Zürich, Bern und Luzern vermelden «deutlich mehr» Rücklauf als bei den letzten Urnengängen. Luzern rechnet bis Sonntag mit einer Stimmbeteiligung von insgesamt 56 Prozent, Bern gar mit bis zu 60 Prozent.
Auch in der Stadt Lausanne wurde eine ähnliche Entwicklung festgestellt. Bei der Stadtbevölkerung lag die Stimmbeteiligung Mitte Woche bei rund 36 Prozent, wie Catherine Philipona, Verantwortliche für das Stimmregister, sagt. Im Vergleich zur Abstimmung vom 19. Mai 2019 sei die Tendenz der Stimmbeteiligung klar steigend.
Abstimmungsthemen interessieren
«Die Abstimmung umfasst fünf Vorlagen, alles Themen, die die Leute interessieren», kommentiert Philipona die möglichen Gründe. Auch Thomas Zumbühl, Leiter Wahlen und Abstimmungen der Stadt Luzern, begründet die hohe Stimmbeteiligung mit den Themen der Abstimmung. Diese interessierten viele Bürgerinnen und Bürger.
Ein Grossteil der städtischen Bevölkerung stimmt in der Regel brieflich ab. In St. Gallen liegt der Anteil der brieflichen Stimmabgabe erfahrungsgemäss etwa zwischen 98 und 99 Prozent, in Luzern gar über 99 Prozent. Viele Städte haben zudem den Stimmberechtigten empfohlen, wegen der Coronapandemie brieflich abzustimmen.