Zurück zur Normalität Kantone fordern Lockerung der Corona-Massnahmen

Von Alex Rudolf

8.2.2022

Kommende Woche entscheidet der Bundesrat, wie es in Sachen Corona weitergeht. Unter anderem könnte die Maskentragepflicht im öffentlichen Verkehr fallen.
Kommende Woche entscheidet der Bundesrat, wie es in Sachen Corona weitergeht. Unter anderem könnte die Maskentragepflicht im öffentlichen Verkehr fallen.
Bild: Keystone / Michael Buholzer

Fallen alle Massnahmen auf einen Schlag? Oder gelangen wir schrittweise zurück in die Normalität? Noch bis Mittwoch haben die Kantone Gelegenheit, Stellung zu den Plänen des Bundesrates zu nehmen.

Von Alex Rudolf

8.2.2022

Lässt die Schweiz die Corona-Pandemie bald hinter sich? Noch bis morgen können die Kantone beim Bundesrat Stellung zu dessen Corona-Plänen beziehen. Obwohl die Fallzahlen Rekordwerte aufweisen, schlägt dieser Lockerungen vor.

Denn die Lage in den Spitälern sei aus Sicht der Regierung entspannt. Zwei Varianten legt sie den Kantonen vor, wie die Corona-Massnahmen gelockert werden sollen.

Die Lockerungen gehen bei den beiden Varianten unterschiedlich weit. Entscheidet sich der Bundesrat kommende Woche für Variante eins, werden die Massnahmen in einem einzigen Schritt am 17. Februar aufgehoben. Im Restaurant bräuchte es beispielsweise kein Zertifikat mehr, und in Bus und Tram wären Masken nicht mehr obligatorisch.

Die Variante zwei sieht eine schrittweise Öffnung vor, da so die Gefahr einer Erhöhung der Fallzahlen verringert wird.

Es kommt auf die Fallzahlen an

Die Mehrheit der Kantone, deren Haltung bisher bekannt ist, bevorzugen die sofortige Aufhebung der Massnahmen, verweist aber auch darauf, dass man flexibel bleiben müsse.

Wenn die Gesundheitssituation weiterhin günstig verlaufe, sollen alle Massnahmen auf einmal fallen, lässt die Freiburger Kantonsregierung verlauten. Stiegen jedoch die Fallzahlen, sei man für eine Lockerung in zwei Schritten.

Ebenfalls für die erste Variante sprachen sich bislang die Kantone Zug, Uri, Glarus, Nidwalden, Basel-Landschaft und Bern aus. Eine schrittweise Öffnung sei für die Bevölkerung zu kompliziert und wenig nachvollziehbar, schreibt etwa der Glarner Regierungsrat.

Einige Kantone sind dafür, dass besonders gefährdete Personen weiterhin gut geschützt werden, indem die Arbeit im Home Office sowie das Maskentragen weiterhin empfohlen werde, schreibt etwa der Freiburger Regierungsrat.

«Zertifikat leistet keinen relevanten Beitrag»

Auch sprechen sich einige Kantone dafür aus, dass im öffentlichen Verkehr die Maskenpflicht fortbestehen soll. Bern schlägt eine Verlängerung von drei bis vier Wochen vor.

Anderer Auffassung ist der Kanton Zug. Dort plädiert man dafür, dass es lediglich noch in Gesundheitseinrichtung eine Maskentragepflicht braucht.

Generell hat die Zertifikatspflicht bei den Kantonen einen schweren Stand. So verlangt etwa der Berner Regierungsrat, dass falls die Maskenpflicht fällt, anstelle der 2G+-Regel auf die 3G-Regel gesetzt wird. Denn: «Aus unserer Sicht ist es offensichtlich, dass das Zertifikat in der aktuellen Phase keinen relevanten Beitrag an die Eindämmung der Virusausbreitung leistet.»

Basel-Stadt hingegen ist skeptisch. Angesichts der noch immer hohen Belastungen der Spitäler halte man die Aufhebung sämtlicher Massnahmen für verfrüht, heisst es. Eine schrittweise Aufhebung scheint der Regierung als sinnvoller.

Bislang sprachen sich alle Kantone für die Erleichterung bei Einreisen aus dem Ausland aus. So soll es künftig weder ein 3G-Zertifikat noch ein Einreiseformular brauchen. Am Mittwochabend endet die vom Bundesrat gesetzte Frist. Bis dann können noch immer Stellungnahmen eingereicht werden. Entscheiden wird der Bundesrat in seiner Sitzung vom kommenden Mittwoch.

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