Gutachten gibt Entwarnung Das Engadin ist sicher vor weiteren Bergstürzen

sda / tjnj

18.6.2024 - 19:13

Nach dem Bergsturz am Piz Scerscen im Engadin türmt sich im Val Roseg das abgestürzte Gestein meterhoch auf einer Länge von fünf Kilometern. (Archivbild)
Nach dem Bergsturz am Piz Scerscen im Engadin türmt sich im Val Roseg das abgestürzte Gestein meterhoch auf einer Länge von fünf Kilometern. (Archivbild)
Bild: Keystone

Nach dem grossen Bergsturz in der Berninagruppe im Engadin von Mitte April besteht keine Gefahr durch Nachstürze oder Schuttströme. Das geht aus einem aktuellen geologischen Gutachten hervor.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Im vergangenen April ereignete sich im Engadin ein grosser Bergsturz.
  • Auf über fünf Kilometer verteilten sich die Steinmassen.
  • Ein Gutachten gibt nun Entwarnung vor weiteren Nachstössen oder Schuttströmen.
  • In der Schwemmebene des Val Roseg herrscht jedoch die Gefahr von Flutwellen.
  • Die Schwemmebene soll deswegen gemieden werden.

Entwarnung im Engadin nach dem grossen Bergsturz im vergangenen April: Laut der Gemeinde Samedan kommt ein Gutachten zum Schluss, dass keine so grossen Nachstürze zu erwarten sind, dass sie Wanderwege, Tschiervahütte, Schwemmebene oder Hotel und Restaurant Roseg erreichen könnten.

Die Gemeinde hatte die Gutachten im Nachgang des Bergsturzes am Piz Scerscen in Zusammenarbeit mit dem kantonalen Amt für Wald und Naturgefahren in Auftrag gegeben.

Weiter würden die Sturzablagerungen derzeit als gefrorenes Eis-Gestein-Gemisch vorliegen und seien in stabilem Zustand. Ein Schuttstrom wie 2011 im Val Bondasca nach dem Bergsturz von Bondo könne ausgeschlossen werden, «solange kein ausgeprägtes Auftauen stattfindet».

Gefahr von Flutwellen

Hingegen besteht gemäss der Gemeinde in der Schwemmebene des Val Roseg die Gefahr von Flutwellen, sollten sich oberflächliche Wasseransammlungen oder Wasserkörper im Innern der Ablagerungen plötzlich entleeren.

Die Gemeinde empfiehlt daher, die Schwemmebene zu meiden. Von einem Betreten der Sturzablagerungen rät sie dringend ab. Der Wanderweg in der Talebene zum Lej da Vadret bleibt gesperrt.

Beim Bergsturz vom 14. April waren mehrere Millionen Kubikmeter Fels und Eis ins unbewohnte Val Roseg auf 2050 Metern Höhe gestürzt. Die abgestürzte Gesteinsmasse verteilte sich meterhoch auf einer Länge von über fünf Kilometern.