Corona-Übersicht Corona-Mutante ist zu 64 Prozent tödlicher als das ursprüngliche Virus

Agenturen/dor

10.3.2021


In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch innerhalb von 24 Stunden 1491 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 14 neue Todesfälle und 41 Spitaleinweisungen.

Am Dienstag waren 1378 neue Ansteckungen gemeldet worden sowie 13 neue Todesfälle und 61 Spitaleinweisungen.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 4,9 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 170,92 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 1,09.

Kaum Luftverkehr

Der Betrieb am Flughafen Zürich hat auch im Februar unter der zweiten Coronawelle gelitten. Konkret flogen im Monat nur 192'558 Passagiere über den Flughafen Zürich, wie die Flughafenbetreiberin am Mittwochabend mitteilte.

Das waren 90,4 Prozent weniger als im Februar vergangenen Jahres. Damals hatte es lediglich erste Anzeichen für die Krise gegeben, die Passagierzahlen waren aber noch auf einem sehr hohem Niveau. Der grosse Einbruch folgte dann im März und vor allem April.

Corona-Hilfspaket von 1'900'000'000'000 Dollar beschlossen

Das von US-Präsident Joe Biden vorgelegte neue gewaltige Konjunkturpaket zur Bewältigung der Corona-Krise ist beschlossene Sache. Nach dem US-Senat stimmte am Mittwoch auch das Repräsentantenhaus dem Vorhaben im Umfang von rund 1,9 Billionen US-Dollar (rund 1,6 Billionen Euro) zu. Das Repräsentantenhaus musste sich erneut mit dem Massnahmenbündel befassen, da es im Senat noch Änderungen gegeben hatte. Der parlamentarische Prozess ist nun abgeschlossen. Die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki, kündigte an, Biden wolle das Gesetzespaket am Freitag unterzeichnen, um es in Kraft zu setzen.

Studie warnt vor erhöhter Gefahr durch Corona-Mutante

Die zuerst in Grossbritannien entdeckte Corona-Mutante B.1.1.7 ist einer neuen Studie zufolge zu 64 Prozent tödlicher als frühere Varianten des Virus. In 4,1 von tausend Fällen führe eine Infektion mit B.1.1.7 zum Tod, heißt es in der am Mittwoch in der Fachzeitschrift BMJ veröffentlichten Studie von Forschern der britischen Universität Exeter. Bei früheren Coronavirus-Varianten liegt die Sterberate bei 2,5 von tausend Fällen.

Für ihre Studie analysierten die Forscher Datenpaare von jeweils knapp 55’000 Studienteilnehmern. Die Menschen waren zwischen Oktober und Januar positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nachdem sie ihr Testergebnis erhielten, wurden sie 28 Tage lang von den Forschern beobachtet.

Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste im Überblick

  • Die britische Corona-Mutante ist laut einer aktuellen Studie zu 64 Prozent tödlicher als frühere Varianten
  • Der Betrieb am Flughafen Zürich hat auch im Februar unter der zweiten Coronawelle gelitten.
  • Italiens Regierung steht nach Medienberichten kurz vor einer weiteren Verschärfung der Corona-Beschränkungen.Das BAG meldet 1491 neue Coronavirus-Ansteckungen und 14 neue Tote. Die Positivitätsrate beträgt 4,9 Prozent.
  • Die Schweiz hat drei Millionen weitere Dosen des Impfstoffs von Pfizer/Biontech gekauft.
  • Schweizer Onlinehändler sind während der Pandemie um 32 Prozent gewachsen.

21.50 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Mittwoch

21.19 Uhr: Bauwirtschaft in Deutschland trotzt Corona – achtes Wachstumsjahr in Folge

Der Boom am Bau in Deutschland setzt sich auch in der Pandemie fort. Im Krisenjahr 2020 ist der Umsatz im Bauhauptgewerbe erneut gestiegen. Das spielt Gewerkschaften in die Hände.

Die deutsche Baubranche hat auch in der Corona-Krise gute Geschäfte gemacht. Mit einem starken Jahresschlussspurt steigerte das Bauhauptgewerbe den Umsatz 2020 um 4,9 Prozent zum Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch berichtete.

Für die Branche war es bereits das achte Jahr mit steigenden Umsätzen in Folge. Im Dezember lagen die Erlöse gar 18 Prozent über dem Vorjahresmonat, zeigten die vorläufigen Zahlen.

Die deutsche Baubranche hat auch in der Corona-Krise gute Geschäfte gemacht.
Die deutsche Baubranche hat auch in der Corona-Krise gute Geschäfte gemacht.
Bild: dpa

20.28 Uhr: Bidens billionenschweres Corona-Konjunkturpaket beschlossen

Das von US-Präsident Joe Biden vorgelegte neue gewaltige Konjunkturpaket zur Bewältigung der Corona-Krise ist beschlossene Sache. Nach dem US-Senat stimmte am Mittwoch auch das Repräsentantenhaus dem Vorhaben im Umfang von rund 1,9 Billionen US-Dollar (rund 1,6 Billionen Euro) zu. Das Repräsentantenhaus musste sich erneut mit dem Massnahmenbündel befassen, da es im Senat noch Änderungen gegeben hatte. Der parlamentarische Prozess ist nun abgeschlossen. Die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki, kündigte an, Biden wolle das Gesetzespaket am Freitag unterzeichnen, um es in Kraft zu setzen.

Der Umfang des Paktes entspricht fast zehn Prozent der jährlichen US-Wirtschaftsleistung. Viele Republikaner hatten sich gegen derart umfangreiche Hilfen gesperrt. Biden will damit die Wirtschaft ankurbeln und Millionen neuer Jobs schaffen. Vorgesehen sind unter anderem Direktzahlungen für die meisten Steuerzahler in Höhe von 1400 Dollar. Zudem soll es Finanzierungshilfen für Coronavirus-Tests, die Impfkampagne, Schulöffnungen sowie zusätzliche Unterstützung für Arbeitslose geben.

19.40 Uhr: Britische Virusvariante setzt sich in Deutschland durch

Die hochansteckende Corona-Mutante aus Grossbritannien hat sich offenbar zur beherrschenden Virusvariante in Deutschland entwickelt: Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch gingen in der vergangenen Woche rund 55 Prozent der in Laboren untersuchten Proben auf die Virus-Variante B.1.1.7 zurück. In der Vorwoche waren es noch 46 Prozent, in der Woche zuvor nur 22 Prozent gewesen. Die Tendenz der Ausbreitung sei weiter steigend, teilte das Institut mit.

Die Daten basieren auf einer Teilmenge der SARS-CoV-2-positiven Proben, die von Laborverbunden untersucht wurden. Das RKI rechnete seit längerem mit einer starken Ausbreitung der Virusvariante. Die oft als britische Corona-Variante bezeichnete Mutante B.1.1.7, die Ende vergangenen Jahres in England entdeckt wurde, ist deutlich ansteckender als die Ursprungsvariante des Coronavirus. Es gibt auch Hinweise, dass sie tödlicher sein könnte.

19.26 Uhr: Eskalation im Impfstreit: London bestellt EU-Diplomatin ein

Der britisch-schwedische Hersteller Astrazeneca liefert weniger Impfstoff als zugesagt an die EU. Das ist der Ausgangspunkt für eine Konfliktspirale zwischen Brüssel und London. Jetzt dreht sie immer schneller.

Nach einer Eskalation im Impfstoff-Streit mit der Europäischen Union hat Grossbritannien die derzeitige EU-Vertreterin in London am Mittwoch ins Aussenministerium einbestellt. Dies gilt im diplomatischen Umgang als scharfe Form des Protests. Hintergrund ist Kritik von EU-Ratspräsident Charles Michel an einer angeblichen Sperre für den Export von Corona-Impfstoffen aus Grossbritannien. London nennt dies eine «Falschbehauptung».

Der britische Premierminister Boris Johnson sagte in London: «Wir haben nicht einmal den Export einer einzigen Covid-19-Impfung blockiert.» Grossbritannien verurteile «Impf-Nationalismus in all seinen Formen». Alle Verweise auf ein Exportverbot oder Einschränkungen für Impfstoffe seien komplett falsch, hiess es zuvor schon von einem Regierungssprecher. Ein gleichlautendes Schreiben schickte Aussenminister Dominic Raab an Michel.

Der Ratspräsident werde mit einem offiziellen Schreiben antworten, teilte die EU-Vertretung in London mit. Die Kritik bei dem Treffen im Londoner Aussenministerium habe sich vor allem auf die Wortwahl des EU-Ratspräsidenten bezogen.

18.48 Uhr: Britische Corona-Mutante laut Studie zu 64 Prozent tödlicher als frühere Varianten

Die zuerst in Grossbritannien entdeckte Corona-Mutante B.1.1.7 ist einer neuen Studie zufolge zu 64 Prozent tödlicher als frühere Varianten des Virus. In 4,1 von tausend Fällen führe eine Infektion mit B.1.1.7 zum Tod, heißt es in der am Mittwoch in der Fachzeitschrift BMJ veröffentlichten Studie von Forschern der britischen Universität Exeter. Bei früheren Coronavirus-Varianten liegt die Sterberate bei 2,5 von tausend Fällen.

Für ihre Studie analysierten die Forscher Datenpaare von jeweils knapp 55’000 Studienteilnehmern. Die Menschen waren zwischen Oktober und Januar positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nachdem sie ihr Testergebnis erhielten, wurden sie 28 Tage lang von den Forschern beobachtet.

Das Augenmerk der Wissenschaftler lag dabei auf Menschen, die in ihrem Wohnumfeld auf das Coronavirus getestet worden waren - und nicht im Krankenhaus. Damit war der Anteil der Risikopatienten niedriger als in Studien, die auf Daten aus Krankenhäusern basieren. Sollten die Studienergebnisse auch auf andere Bevölkerungsgruppen übertragbar sein, bedeute dies, dass B.1.1.7 das Potenzial habe, «eine erhebliche zusätzliche Sterblichkeit im Vergleich zu bereits zirkulierenden Varianten zu verursachen», schreiben die Autoren.

18.38 Uhr: Flughafen Zürich auch im Februar mit sehr tiefen Passagierzahlen

Der Betrieb am Flughafen Zürich hat auch im Februar unter der zweiten Coronawelle gelitten. Konkret flogen im Monat nur 192'558 Passagiere über den Flughafen Zürich, wie die Flughafenbetreiberin am Mittwochabend mitteilte.

Das waren 90,4 Prozent weniger als im Februar vergangenen Jahres. Damals hatte es lediglich erste Anzeichen für die Krise gegeben, die Passagierzahlen waren aber noch auf einem sehr hohem Niveau. Der grosse Einbruch folgte dann im März und vor allem April.

Das waren 90,4 Prozent weniger als im Februar vergangenen Jahres. Damals hatte es lediglich erste Anzeichen für die Krise gegeben, die Passagierzahlen waren aber noch auf einem sehr hohem Niveau. Der grosse Einbruch folgte dann im März und vor allem April.

Im Februar 2021 herrschte sowohl bei den Lokalpassagieren als auch bei den Umsteigepassagieren Flaute. Der Anteil letzterer lag noch bei 15,3 Prozent, vor einem Jahr waren es gegen 30 Prozent gewesen.

Die Anzahl Flugbewegungen lag mit 4'720 Starts oder Landungen um 74,7 Prozent unter dem Vorjahr, womit der Einbruch etwas weniger drastisch ausfiel als bei den Passagierzahlen. Entsprechend sank aber auch die Auslastung der Flugzeuge auf 44,2 Prozent. Durchschnittlich sassen 81 Passagiere in einer ankommenden oder abfliegenden Maschine.

Nach wie vor ist am grössten Flughafen des Landes sehr wenig los. (Archivbild)
Nach wie vor ist am grössten Flughafen des Landes sehr wenig los. (Archivbild)
Bild: Keystone

17.45 Uhr: USA wollen sich weitere 100 Millionen Johnson-Impfdosen sichern

Die USA wollen sich weitere 100 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von Johnson & Johnson sichern. US-Präsident Joe Biden werde die entsprechenden Verantwortlichen seiner Regierung anweisen, die zusätzlichen Dosen zu beschaffen, sagte der ranghohe Corona-Berater im Weissen Haus, Andy Slavitt, am Mittwoch bei einem Briefing.

Biden sollte später am Tag mit den Chefs der Pharmakonzerne Johnson & Johnson und Merck zusammenkommen. Das Weisse Haus hatte vergangene Woche bekannt gegeben, dass die beiden Rivalen bei der Produktion des Corona-Impfstoffs kooperieren. Der Impfstoffhersteller Merck hat bislang keinen eigenen Impfstoff gegen das Coronavirus im Programm.

Johnson & Johnson hat der US-Regierung im Rahmen eines ersten Vertrags die Lieferung von 100 Millionen Dosen des Impfstoffs vor Ende des ersten Halbjahres zugesagt. Der Impfstoff entfaltet seine volle Wirkung schon nach Verabreichung einer Dosis und muss – anders als die übrigen genutzten Impfstoffe – nicht zweimal gespritzt werden. In den USA werden sonst bisher nur die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna gespritzt.

In den USA sind nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC bereits rund 93,7 Millionen Impfstoffdosen verabreicht worden. Mehr als 61 Millionen Menschen erhielten demnach bereits die erste Dosis, mehr als 32,1 Millionen – annähernd 10 Prozent der Gesamtbevölkerung – gelten als voll geimpft.

16.55 Uhr: Italien vor Verschärfungen im Anti-Corona-Kampf

Italiens Regierung steht nach Medienberichten kurz vor einer weiteren Verschärfung der Corona-Beschränkungen. Erwartet werden unter anderem Massnahmen zur stärkeren Einschränkung von Kontakten speziell an Wochenenden.

Ausserdem geht es um neue Regeln für den Erlass Roter Zonen, in denen  die schärfsten Regeln gelten, weil die Infektionszahlen besonders hoch sind. Für Mittwochabend waren Beratungen zwischen Fachleuten und Mitgliedern der Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi in Rom angesetzt, wie die Nachrichtenagentur Ansa schrieb. Donnerstag sollten nach Zeitungsangaben Abstimmungen mit den 20 Regionen folgen.

Rom hatte Corona-Sperren – etwa zu Reisen innerhalb des Landes – erst kürzlich verlängert. Das Dekret war am vergangenen Samstag in Kraft getreten. 

Das Stadtzentrum von Turin – fast vereinsamt. Italien steht Medienberichten zufolge vor einer erneuten Verschärfung der Massnahmen.
Das Stadtzentrum von Turin – fast vereinsamt. Italien steht Medienberichten zufolge vor einer erneuten Verschärfung der Massnahmen.
Bild: Keystone

Die Infektionskurve in dem Mittelmeerland geht seit längerer Zeit wieder hoch. In einigen Regionen schlagen Krankenhäuser Alarm, weil die Intensivstationen ans Limit kommen. Nach offiziellen Zahlen stieg die 7-Tage-Inzidenz Ende Februar auf rund 195 Fälle. Der sogenannte R-Wert, der angibt, wie viele Menschen eine infizierte Person ansteckt, kletterte über die wichtige Marke von 1.

In dem 60-Millionen-Einwohner-Land gilt ohnehin eine nächtliche Ausgangssperre ab 22 Uhr. Das Reisen über Regionalgrenzen hinweg ist bis zum 27. März verboten, von Ausnahmen etwa für den Job abgesehen.

16.20 Uhr: Erste Briten in Westminster Abbey geimpft

In London sind die ersten Briten in der weltweit bekannten Kathedrale Westminster Abbey geimpft worden. «Wir sind daran gewöhnt, dass dieser Ort voller Menschen ist, und es fühlt sich eigenartig und falsch an, wenn er leer ist», sagte der Dekan der viele Tausend Jahre alten Kirche, David Hoyle, am Mittwoch. «Es ist ein grosses Privileg, und wir freuen uns sehr, Teil davon sein zu dürfen, dieses Land wieder sicher und gesund zu machen.»

Die Impfungen in der traditionsreichen Kirche, in der 17 frühere Monarchen des Vereinigten Königreichs begraben sind, finden in der sogenannten «Poet's Corner» statt. Dort ist unter anderem das Grab des britischen Schriftstellers Charles Dickens. Künftig sollen dort bis zu 2000 Impfungen pro Woche erfolgen.

Mittlerweile hat in Grossbritannien mehr als ein Drittel der Bürger eine erste Corona-Impfdosis erhalten. Neben grossen Impfzentren, die unter anderem die Räumlichkeiten von Kirchen, Stadien oder Einkaufszentren nutzen, wird in Hausarztpraxen und Apotheken geimpft. Die 7-Tage-Inzidenz ist zuletzt auf gut 62 Fälle pro 100'000 Einwohner gesunken.

Auch Schauspieler Stephen Fry erhielt seine  Impfung in der Westminster Abbey in London. 
Auch Schauspieler Stephen Fry erhielt seine  Impfung in der Westminster Abbey in London. 
Bild: Keystone/Stefan Rousseau/PA via AP

16.00 Uhr: Frankreich verlegt Patienten wegen angespannter Corona-Situation

Wegen der angespannten Corona-Lage in den Krankenhäusern einiger Regionen verlegt Frankreich Patientinnen und Patienten – zum Beispiel auch nach Belgien.

Die Situation im Grossraum Paris, in der Region Hauts-de-France und im Süden sei «besorgniserregend», sagte Regierungssprecher Gabriel Attal am Mittwoch. In den kommenden Tagen würde daher eine gewisse Zahl von Patientinnen und Patienten verlegt – besonders aus dem Grossraum Paris. In anderen Regionen gebe es derartige Verlegungen bereits.

Die örtliche Gesundheitsbehörde der Region Hauts-de-France im Norden des Landes kündigte eine Verlegung von Intensivpatienten in belgische Krankenhäuser an. Dies sei abhängig von den verfügbaren Kapazitäten, der Eignung der Patienten und der Zustimmung ihrer Familien, hiess es in einer Mitteilung. Zuvor waren auch schon Patienten aus Dunkerque (Dünkirchen) etwa in die Normandie gebracht worden. 

15.55 Uhr: Lockdown liess Gesundheitskosten unter Erwartungen sinken

Die Covid-19-Pandemie hat die Gesundheitskosten in der ersten Welle im Frühjahr 2020 unter die von den Krankenkassen erwarteten Werte sinken lassen. Die Ausgaben sanken im Lockdown und in den vier Wochen danach um 22,4 Prozent.

Die Untersuchung nahm das CSS Institut für empirische Gesundheitsökonomie aufgrund eigener Daten des Krankenversicherers CSS vor. In den Erwartungswerten ist der Kostenanstieg bereits eingerechnet, wie die CSS am Mittwoch bekannt gab.

Darum bedeuten die Daten nicht, dass die Gesundheitskosten gesunken sind. Die Kosten sind aber nicht so stark gestiegen, wie sie es ohne die Pandemie getan hätten.

Gemäss der Untersuchung rechnete die CSS 2020 mit Kosten von 109,5 Millionen Franken pro Woche. Wie die Studie zeigte, gab sie während dem Lockdown vom 17. März 2020 bis zum 24. Mai wöchentlich 24,6 Millionen Franken weniger aus, im Landesmittel ein Rückgang um 22,4 Prozent. Die Differenz war regional unterschiedlich. Am stärksten fiel sie mit 28,3 Prozent im Tessin aus.

Den Hauptgrund für den Unterschied zwischen Erwartungen und Ausgaben vermutet das Institut des Krankenversicherers im bundesrätlich verordneten Lockdown im Frühling 2020. Die Spitäler verzichteten damals auf planbare Eingriffe, um Intensivbetten für Covid-19-Patienten freizuhalten. Zudem gab es Mobilititätsbeschränkungen.

Ausser in wenigen Fällen kam es nachher zu keinen Nachholeffekten. Die Studie schliesst daraus, dass einige übliche Behandlungen «wohl schlichtweg nicht mehr» stattfanden.

14.55 Uhr: Pilger im Irak pfeifen auf Corona-Regeln

Tausende Schiiten sind während einer alljährlichen Pilgerveranstaltung durch die Strassen von Bagdad gezogen. Menschenmengen aus schwarz gekleideten Frauen und Männern missachteten dabei am Mittwoch die Corona-Regeln und weckten Ängste vor einer möglichen Ansteckungswelle. Die Gläubigen gedachten des Todes des Imams Al-Kadhim, einer wichtigen Figur des schiitischen Islams.

Der Irak wird derzeit von einer zweiten Corona-Welle überrollt. Das Gesundheitsministerium vermeldete am Dienstag 6410 neue Infektionen innerhalb von 24 Stunden. Der Höhepunkt der ersten Welle waren 5055 Neuinfektionen am 23. September gewesen.

14.30 Uhr: Vier Pfoten fordert Tierschutz in Pandemieplänen

Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten hat internationale Organisationen und Regierungen in einem offen Brief dazu aufgefordert, den Tier- und Umweltschutz in ihre Pläne zur Pandemieprävention aufzunehmen. Denn 75 Prozent neuer Infektionskrankheiten hätten laut dem Uno-Umweltprogramm (UNDP) ihren Ursprung in Tieren.

Statt sich auf pharmazeutische Probleme zu konzentrieren, sollten die eigentlichen Probleme rund um die Ausbeutung von Tieren angegangen werden, schrieb Vier Pfoten an die Weltgesundheitsorganisation WHO, die Uno-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO sowie an die Weltorganisation für Tiergesundheit OIE.

Es seien nachhaltige Lösungen nötig, angefangen mit dem Verbot von Pelzfarmen, Lebendtiermärkten, dem Wildtierhandel sowie dem Hunde- und Katzenfleischhandel. Lebendtiermärkte seien meist überfüllt und die Tiere würden unter unhygienischen Bedingungen gehalten. Das führe bei Tieren zwangsläufig zu einem geschwächten Immunsystem, zur Übertragung von Krankheitserregern und schlussendlich zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit, dass neue Infektionskrankheiten entstehen.

Die Tierschutzorganisation erinnerte daran, dass Wissenschaftler davon ausgehen, dass das neuartige Coronavirus von Wildtieren stammt und über einen tierischen Zwischenwirt, möglicherweise auf einem Lebendtiermarkt in der chinesischen Stadt Wuhan, auf den Menschen übergesprungen ist.

13.55 Uhr: Intensivstationen stark gefordert

Die Schweizerische Gesellschaft für Intensivmedizin (SGI) teilte am Mittwoch mit, aktuell sei zwar eine leichte Entlastung der schweizweit verfügbaren intensivmedizinischen Kapazitäten feststellbar, dennoch blieben die Intensivstationen und das gesamte Gesundheitswesen stark gefordert. Dies einerseits durch Langzeit-Covid-19-Patientinnen und -Patienten, andererseits durch verschobene Eingriffe und Behandlungen, die nun nachgeholt werden müssten.

Die seit einem Jahr «äusserst stark beanspruchten und entsprechend müden» Behandlungsteams der Intensivstationen stünden also nach wie vor unter hohem Druck, schrieb die SGI. Es gelte die Auswirkungen der Lockerungen sorgfältig zu beobachten und die nationalen und internationalen Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen, um einen erneuten Anstieg an Infektionen schnellstmöglich zu verhindern. Denn dieser würde verzögert zu einer weiteren Zunahme an kritisch kranken Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen führen.

13.40 Uhr: 1491 Neuansteckungen

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch innerhalb von 24 Stunden 1491 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 14 neue Todesfälle und 41 Spitaleinweisungen. Am Dienstag waren 1378 neue Ansteckungen gemeldet worden sowie 13 neue Todesfälle und 61 Spitaleinweisungen.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 4,9 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 170,92 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 1,09.

Insgesamt wurden bis Montagabend 1'218'200 Impfdosen an die Kantone und Liechtenstein ausgeliefert. Davon wurden 951'804 Dosen verabreicht. 332'585 Personen sind bereits vollständig geimpft. Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 5'319'389 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt gab es 567'903 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.

Von den mutierten Varianten des Coronavirus sind in der Schweiz bisher 13'887 Fälle entdeckt worden. 4393 betrafen die britische Variante (B.1.1.7), 178 die südafrikanische (B.1.351) sowie sechs die brasilianische (P.1). 9310 Fälle konnten keiner Variante eindeutig zugewiesen werden.

23'914 Personen mussten bisher wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung belief sich auf 9374. Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung befanden sich laut Angaben des BAG 10'384 Menschen in Isolation und 18'218 Menschen in Quarantäne. Zusätzlich befanden sich 4653 Personen in Quarantäne, die aus einem Risikoland heimgekehrt waren.

Durchführung eines Corona-Tests. (Symbolbild)
Durchführung eines Corona-Tests. (Symbolbild)
Bild: Keystone

12.50 Uhr: St. Gallen will Gebühren erlassen

Den Läden, Gastrobetrieben und Taxiunternehmen aus der Stadt St. Gallen sollen wegen des Lockdowns verschiedene Gebühren erlassen werden. Die Aktion ist abhängig vom Öffnungszeitpunkt. Die Stadt St. Gallen habe entschieden, dass für den Zeitraum der Schliessungen wegen der Corona-Pandemie verschiedene städtische Gebühren erlassen würden, teilte die Direktion Soziales und Sicherheit am Mittwoch mit.

Damit wolle man Läden wie auch Gastrobetriebe und Taxiunternehmen in der schwierigen Zeit unterstützen. Für Läden geht es beispielsweise um die Gebühren für Kundenstopper auf öffentlichem Grund für die Zeit vom 18. Januar bis Ende Februar 2021. Bei den Gastrobetrieben sind es Patentgebühren oder Gebühren zur Nutzung des öffentlichen Raumes, die üblicherweise ab dem Monat März anfallen.

Dort müsse abgewartet werden, wie lange die Schliessung noch dauere, heisst es in der Mitteilung. Der Gebührenerlass für Taxiunternehmen wird ebenfalls vom Öffnungszeitpunkt der Gastrobetriebe abhängig gemacht. Für den entsprechenden Zeitraum sollen die Standplatz-Gebühren der A-Taxis erlassen werden. Aktuell würden keine dieser Gebühren in Rechnung gestellt.

12.20 Uhr: Glarus lanciert Massentests

Der Kanton Glarus lanciert flächendeckende Covid-19-Präventivtests. Die Regierung stellte am Mittwoch ein Konzept vor, das zur Eindämmung der Pandemie beitragen soll. Die Tests basieren auf Freiwilligkeit und sind kostenlos. Die Glarner Regierung will mit den Schnelltests neue Corona-Hotspots verhindern. Die erweiterte Covid-19-Teststrategie des Bundes sieht vor, dass sich auch Personen ohne Symptome im Rahmen von Schutzkonzepten testen lassen können.

Wie die Glarner Regierung am Mittwoch mitteilte, sollen damit lokale Infektionsausbrüche frühzeitig erkannt und eingedämmt werden. Die für den Kanton verfügbaren Kapazitäten betragen in der ersten Phase 2800 Personen pro Woche. Ein Ausbau auf 8800 Personen pro Woche ist in Aussicht gestellt. Das Konzept ist modular aufgebaut. Es umfasst Alters- und Pflegeheime sowie das Kantonsspital, dann die Spitex, die Schulen und die Betriebe.

Laut Regierungsangaben ergeben sich im Maximalausbau etwa 13'200 zu testende Personen. Die Gesamtkosten für drei der vier Module belaufen sich auf 140'000 Franken. Dazu kommen weitere 145'000 Franken für das Modul Betriebe. Die Tests sind freiwillig und bezahlt werden müssen sie nicht, denn der Bund übernimmt die Kosten.

11.35 Uhr: Tessiner Lehrer nach Schulparty entlassen

Der Lehrer, der vergangene Woche an einer illegalen Party in einer Schule in Locarno teilgenommen hat, ist mit sofortiger Wirkung entlassen worden. Dies teilte am Mittwochmorgen das Tessiner Departement für Bildung, Kultur und Sport mit.

Der Lehrer hatte in der Nacht auf vergangenen Freitag mit anderen Personen in einer Locarneser Mittelschule ein illegales Fest gefeiert. An diesem sei auch Alkohol konsumiert worden, wie das Tessiner Bildungsdepartement schreibt. Der Lehrer war am Freitag suspendiert worden.

11.20 Uhr: Wachstumssprung beim Onlinehandel

Die Schweizer Konsumenten haben im Corona-Jahr online geshoppt wie noch nie. Von diesem Boom profitierten insbesondere einheimische Anbieter. Insgesamt nahmen die Einkäufe via Internet um 27,2 Prozent auf 13,1 Milliarden Franken zu, wie eine Gesamtmarkterhebung des Marktforschungsunternehmens GfK in Zusammenarbeit mit dem Handelsverband und der Post ergab.

Laut den Angaben nahmen dabei die Einkäufe bei Schweizer Anbietern (+32%) deutlich stärker zu als jene bei ausländischen (+5%). Die Schweizer Anbieter kommen nun auf einen Anteil von über 80 Prozent am gesamten Onlinehandel. Beliebt ist das Einkaufen via Internet vor allem bei Non-Food-Waren. Laut den Angaben macht hier der Onlineabsatz 18,9 Prozent des Gesamtabsatzes aus, in einigen Bereichen wie der Heimelektronik sind es sogar noch deutlich mehr.

Im Food-Bereich kommen die Onlineeinkäufe hingegen nur auf einen Anteil von 3,5 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr, als der Anteil noch bei 2,8 Prozent gelegen hatte, bedeutet dies jedoch ein Wachstumssprung. Es sei «offensichtlich», dass sich die Präferenzen jedes Jahr weiter in Richtung online verschieben würden, meinen die Studienautoren. Das sei eine Entwicklung, die auch nach Corona anhalten dürfte.

Der Onlinehandel boomt. 
Der Onlinehandel boomt. 
Bild: Keystone

11.03 Uhr: Greenfield-Festival fällt ins Wasser

Das Greenfield in Interlaken, jeweils eines der ersten Festivals der Saison, gibt auf: Angesichts der Unklarheiten, wie es mit Grossveranstaltungen weitergeht, fällt die diesjährige Ausgabe aus. Die diesjährige Ausgabe hätte Anfang Juni über die Bühne gehen sollen.

Das bleibt vorerst die letzte Ausgabe, die durchgeführt werden konnte: Musikfans am Greenfield Open Air 2019. 
Das bleibt vorerst die letzte Ausgabe, die durchgeführt werden konnte: Musikfans am Greenfield Open Air 2019. 
Bild: Keystone/Anthony Anex

«Da wir nicht wissen, ob die Durchführung von Grossveranstaltungen überhaupt erlaubt wird, fehlt uns schlicht die Planungssicherheit», schreiben die Veranstalter auf der Festival-Website.

«Wir wissen nicht, welche Regeln allenfalls eingehalten werden müssen, welche Kapazität erlaubt ist und welche Massnahmen wir integrieren müssten.» Aus diesem Grund werde das Festival auf 2022 verschoben. Bereits die 2020er-Ausgabe des bei Rockfans beliebten Festivals fiel der Pandemie zum Opfer. 

Nachtrag: Auch das Country-Festival Interlaken ist dieses Jahr abgesagt.

10.40 Uhr: Lego klotzt in der Krise

Die Corona-Krise beflügelt den Spielzeughersteller Lego. Zum ersten Mal seit 2017 erreichte das dänische Unternehmen im vergangenen Jahr wieder ein zweistelliges Umsatzwachstum. «Wir stellen fest, dass mehr Familien zu Hause gemeinsam bauen», sagte Vorstandschef Niels B. Christiansen. Corona habe die Trends, die sich in den vergangenen Jahren abzeichneten, noch beschleunigt.

Fleissig: Lego hat im Pandemiejahr 2020 seinen Anteil am Spiele-Weltmarkt nach eigenen Angaben um ein Prozent gesteigert.
Fleissig: Lego hat im Pandemiejahr 2020 seinen Anteil am Spiele-Weltmarkt nach eigenen Angaben um ein Prozent gesteigert.
Symbolbild: KEYSTONE

Die Investitionen des Familienunternehmens, etwa in den Internet-Verkauf und Produkt-Innovationen, seien gerade rechtzeitig für die Pandemie gekommen und hätten sich 2020 ausgezahlt. Lego.com habe mehr als doppelt so viele Besucher registriert. Durch die Schliessung von Schulen und die Einschränkung von Kontakten waren viele Kinder zum Spielen auf die eigenen vier Wände angewiesen, Eltern waren wegen des Trends zum Homeoffice mehr zu Hause.

Der Umsatz von Lego kletterte 2020 um 13 Prozent auf 43,7 Milliarden dänische Kronen (umgerechnet 6,5 Milliarden Franken), der operative Gewinn sogar um 19 Prozent auf 12,9 Milliarden Kronen (1,9 Milliarden Franken), wie das Unternehmen mitteilte. Die Ladengeschäfte sollen trotz zunehmender Digitalisierung nicht zu kurz kommen: 2020 seien 134 neue Läden eröffnet worden, 91 davon in China. Im laufenden Jahr sollen allein in China 80 hinzukommen, weltweit 120.

9.50 Uhr: Die Schweiz kauft weitere drei Millionen Impfdosen

Die Schweiz hat weitere drei Millionen Impfdosen der Hersteller Pfizer/Biontech gekauft. Eine Million davon werde den Kantonen bereits im April, Mai und Juni zur Verfügung stehen, kündigte Gesundheitsminister Alain Berset am Mittwoch auf Twitter an. Mehr dazu hier.

9.25 Uhr: Alarmstufe Rot in Paraguay

Inmitten der Proteste gegen den Umgang der Regierung mit der Corona-Krise hat das paraguayische Gesundheitsministerium angesichts des anhaltenden Anstiegs der Infektionen Alarmstufe Rot erklärt.

«Die Generaldirektion für Gesundheitsüberwachung ist besorgt, dass der hohe Grad an Ansammlungen und die geringe Einhaltung der Hygienemassnahmen sich negativ auf die Gesundheit auswirken können und das Gesundheitssystem zum Kollaps bringen», heisst es in einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums.

Hitzig: Proteste in Asuncion am 9. März.
Hitzig: Proteste in Asuncion am 9. März.
KEYSTONE

In dem südamerikanischen Land kam es am Dienstag den fünften Tag in Folge zu Demonstrationen gegen die Regierung. Das Gesundheitswesen steht vor dem Zusammenbruch. Es fehlt an wichtigen Medikamenten für die Behandlung von Covid-19-Patienten, fast alle Betten auf den Intensivstationen der öffentlichen Krankenhäuser sind belegt. Gesundheitsminister Julio Mazzoleni trat aufgrund des öffentlichen Drucks am Freitag zurück.

Nach Krawallen am Freitagabend forderte Präsident Mario Abdo Benítez alle Kabinettsminister zum Rücktritt auf, woraufhin das Ministerkarussell sich zu drehen begann. Bislang haben sich in Paraguay nachweislich 171 985 Menschen mit dem Coronavirus infiziert.

Die Zahl der Neuinfektionen überstieg zuletzt 1000 am Tag. 3360 Patienten sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Zusammenhang mit der Krankheit Covid-19 gestorben. Paraguay ist etwa so gross wie Deutschland und die Schweiz zusammen, hat aber nur gut sieben Millionen Einwohner. Gerade im ländlichen Raum ist die Gesundheitsversorgung oft schlecht.

8.50 Uhr: Ackermann würde bei Restaurants noch abwarten

Die Fallzahlen seien seit Oktober dreimal halbiert worden, doch dafür betreffen nun 70 Prozent der neuen Fälle Mutationen – Taskforce-Chef Ackermann plädierte deswegen gestern in «10vor10» für «vorsichtige und kleine Schritte» bei etwaigen Lockerungen. Auf Nachfrage, ob das heisst, das nicht alle Restaurants ab dem 22. März öffnen sollten, sagte Ackermann laut «Nau»:  «Genau, das ist ein vorsichtiger Schritt.»

Er sei froh, dass sich die Politik gegen einen Maulkorb für die Taskforce ausgesprochen habe: «Politik und Wissenschaft sind im Kern eigentlich gleich. Es geht um die Debatte und darum, dass nicht alle der gleichen Meinung sind und das ist extrem wichtig.»

Der Experte wehrte sich ausserdem gegen Kritik, die Taskforce habe Alarmismus betrieben. «Wir hatten im Herbst einige Szenarien vorgelegt, und zwar zu einer Zeit, als die Belegung der Intensivstationen schnell zunahm.» Man habe darauf basierend Aussagen getroffen, wann die Kapazitätsgrenze erreicht wäre. «Zum Glück hat man dann eingegriffen und so verhindert, dass sich die Situation noch weiter verschärft.»

8.30 Uhr: Alaska impft nun auch 16-Jährige

Alaska hat als erster US-Staat die staatlichen Vorgaben für Impfberechtigte aufgehoben. Der Staat erlaube jedem von mindestens 16 Jahren, der dort arbeite oder wohne, eine Impfung zu bekommen, teilte der Gouverneur Mike Dunleavy am Dienstag mit.

Das sei eine bedeutende Entwicklung, insbesondere mit Blick auf die bevorstehende Sommer-Tourismussaison. Alaska versuche, seine pandemiegeschädigte Wirtschaft wiederaufzubauen. Dunleavy hatte sich das Coronavirus zugezogen. Er beschrieb das als Unannehmlichkeit. Die Erkrankung betone seinen Wunsch, geimpft zu werden, sagte Dunleavy.

7.45 Uhr: Warum Impfdosen im Abfall landen

In den Impfstoffen steckt mehr als benötigt: Mit geübten Händen und dem richtigen Material lässt sich ein Plus aus ihnen herausholen. Aus einer Pfizer/Biontech-Ampulle können so sieben statt sechs Dosen und aus einer Moderna-Ampulle bis zu zwölf statt zehn Dosen gewonnen werden.

Wie «20 Minuten» berichtet, kosten Ärzte hierzulande die Möglichkeiten aber kaum aus. Angeblich befürchten sie Klagen, wenn sie sich nicht exakt an die Vorgaben des Herstellers halten. «Man kann nicht einfach frei entscheiden, wie viele Impfdosen man aus einem Fläschchen gewinnen will», erklärt der oberste Kantonsarzt Rudolf Hauri.

Der Kanton Bern hält die Fachleute dagegen an, das Maximum aus den Impfstoffen herauszuholen. Ein Vorbild für das ganze Land, findet GLP-Nationalrat Martin Bäumle: «Jede Impfung ist derzeit Gold wert. Gelingt es dem Fachpersonal, mehr Impfungen zu ziehen, ist das sehr erwünscht. Sie sollten diese auch verabreichen.»

5.45 Uhr: Grossveranstalter hoffen auf rasche Entscheide

Veranstalter von Festivals und Konzerten haben vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie einige Hunderttausende, wenn nicht Millionen Tickets verkauft. Bei diesen Tickets kann im Nachhinein keine Impfpflicht als Bedingung für eine Teilnahme eingeführt werden. Die Branche hofft nun auf eine Regelung durch die Behörden. Für bereits verkaufte Tickets könnten die Organisatoren privatrechtlich die Spielregeln nicht einfach ändern, zitiert der «Tages-Anzeiger» Thomas Dürr, Geschäftsführer des auf Grossanlässe spezialisierten Veranstalters ACT Entertainment. Das sei lediglich bei neuen Shows und neu verkauften Tickets möglich.

Dürr sieht die Behörden in der Pflicht, über Rahmenbedingungen wie etwa eine Impfpflicht oder einen Testnachweis zu entscheiden. Denn nur wenn der Zutritt zu Veranstaltungen gesetzlich geregelt sei, könnten die Veranstalter ihre Bedingungen anpassen. Ansonsten seien sie an die Bedingungen zum Zeitpunkt des Ticketkaufs gebunden.

Explizit gegen eine Impfpflicht für Grossveranstaltungen spricht sich der Verband der professionellen Schweizer Konzert-, Show- und Festivalveranstaltungen aus, so deren Geschäftsführer Stefan Breitenmoser. Es bleibe abzuwarten, wie sich der Bundesrat zu den längst fälligen Auflagen für grössere Veranstaltungen äussere.

Unterhaltung ohne Coronavirus, Maske oder Abstand: Fans beim Konzert der amerikanischen Sängerin Lizzo beim 53. Montreux Jazz Festival am 11. Juli 2019.
Unterhaltung ohne Coronavirus, Maske oder Abstand: Fans beim Konzert der amerikanischen Sängerin Lizzo beim 53. Montreux Jazz Festival am 11. Juli 2019.
Bild: Keystone/Laurent Gillieron

Viele Organisatoren hoffen bis spätestens 22. März auf konkrete Weichenstellungen. Denn den Betreibern grosser Festivals läuft die Zeit davon, wie es in dem Bericht weiter heisst. Sie benötigen für die Organisation mehrere Monate Vorlauf. Ansonsten dürften Veranstaltungen 2021 kaum mehr möglich sein.

4.45 Uhr: SNB beobachtet Preisanstieg bei Immobilien

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) verfolgt den kontinuierlichen Preisanstieg bei den Immobilien sehr aufmerksam. Das Bedürfnis der Menschen, mehr Wohnraum zu haben, sei wegen der Corona-Pandemie noch gestiegen, sagte SNB-Vizepräsident Fritz Zurbrügg.

Auch die Preise für Einfamilienhäuser ausserhalb der Zentren zögen wieder an. «Wir beobachten das sehr aufmerksam», sagte Zurbrügg in einem Interview mit dem «Blick». Denn gerade vom Immobilienmarkt könne eine Gefahr für die Finanzstabilität ausgehen. In den letzten Jahren hätten sich Verwundbarkeiten im Hypothekar- und Immobilienmarkt aufgebaut. Derzeit habe die SNB aber keine Anzeichen für eine Korrektur.

Fritz Zurbrügg, Vizepräsident der Schweizerischen Nationalbank. (Archivbild)
Fritz Zurbrügg, Vizepräsident der Schweizerischen Nationalbank. (Archivbild)
Bild: Keystone/Anthony Anex)

4 Uhr: Info zur Kostenentwicklung für Krankenversicherer

Die Krankenkasse CSS stellt an einer Online-Medienkonferenz die Kostenentwicklung für den Krankenversicherer während der ersten Welle der Covid-19-Pandemie vor. Ihren Angaben zufolge ist es die erste derartige Studie. Es zeigt sich, dass die tatsächlichen Kosten in den meisten beobachteten Wochen im Rahmen der erwarteten Ausgaben lagen. Zu Beginn des harten Lockdown im Frühling 2020 lagen sie sogar markant unter den Erwartungen.



3.28 Uhr: Brasilien: Weiterer Tagesrekord an Corona-Toten

Nach der bisher tödlichsten Woche in der Pandemie hat Brasilien einen weiteren Höchstwert bei den an einem Tag erfassten Corona-Toten registriert. 1972 Menschen sind nach Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília vom Dienstagabend (Ortszeit) innerhalb von 24 Stunden gestorben. Der bisherige Höchstwert lag am vergangenen Mittwoch bei 1910 Toten nach 1641 am Dienstag.

Insgesamt sind damit in Brasilien 268'370 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Neu infiziert haben sich 70’764 Menschen, womit die Zahl der Corona-Infizierten in dem grössten Land Lateinamerikas auf mehr als 11,1 Millionen stieg. Nur in den USA und in Indien sind die Zahlen noch höher. Brasilien, das erst im Januar mit Impfungen begann, ist eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder. Die Situation auf den Intensivstationen für Covid-19-Patienten ist extrem kritisch, wie die Nachrichtenagentur «Agência Brasil» unter Berufung auf die Forschungseinrichtung «Fundação Oswaldo Cruz» (Fiocruz) berichtete. In 15 Hauptstädten und 13 Bundesstaaten liege deren Belegung bei über 90 Prozent.

Präsident Jair Bolsonaro, der das Coronavirus von Anfang an verharmlost hatte und mittlerweile auch den Sinn einer Impfung in Zweifel zieht, lehnt Einschränkungen aus wirtschaftlichen Gründen weiter ab. Lokale Politiker haben den Ernst der Lage erkannt und die Massnahmen gegen eine rasante Ausbreitung des Coronavirus verschärft. Nach Angaben der Forschungseinrichtung Fiocruz haben die intensive Zirkulation von Menschen und die zunehmende Ausbreitung von Sars-CoV-2 das Auftreten von «besorgniserregenden Varianten» in Brasilien wie der offenbar im Amazonasgebiet entstandenen neuen P.1-Variante begünstigt.

3 Uhr: Metropolitan Museum zieht Bilanz zu Corona-Krise

Rund ein Jahr nach dem Beginn einer mehrmonatigen Schliessung in der Corona-Krise hat das New Yorker Metropolitan Museum Bilanz gezogen. «Wir dachten damals, das wären ein paar Wochen und danach wäre alles wieder in Ordnung. Aber das war nicht, was passiert ist – es war eine nie dagewesene Zeit in der Geschichte Amerikas und der Welt», sagte Museumspräsident Dan Weiss bei einer Video-Pressekonferenz am Dienstag. Die Corona-Krise und die Diskussionen über Rassismus in den USA hätten das Museum zu Veränderungen gezwungen. «Wir werden da als eine veränderte Institution herauskommen.»

Das berühmte Metropolitan Museum am New Yorker Central Park hatte wegen der Pandemie am 13. März 2020 seine Türen geschlossen und erst Ende August – mit Einschränkungen und Hygiene-Regeln – wieder geöffnet. Rund 150 Millionen Dollar an Einkünften seien dadurch verloren gegangen, sagte Weiss. 56 Ausstellungen hätten verschoben werden müssen, hiess es in einem ebenfalls am Dienstag veröffentlichten Bericht des Museums. Und während in den knapp zehn Monaten vor der Schliessung rund 4,5 Millionen Menschen das Museum und seine Aussenstellen besuchten – etwa die Hälfte davon aus dem Ausland – waren es in den rund sechs Monaten nach der Wiederöffnung nur knapp 600’000. Die benutzten dafür aber pro Woche zusammen mit den Angestellten rund 76 Liter Handdesinfektionsmittel.

2 Uhr: EU-Vertreter in britisches Aussenministerium zitiert

In einer neuen Eskalation des Impfstoff-Streits zwischen Brüssel und London ist am Dienstagabend ein Vertreter der EU ins britische Aussenministerium zitiert worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf Regierungsquellen. Grund soll eine Äusserung von EU-Ratspräsident Charles Michel zu einer angeblichen Sperre für Impfstoff-Exporte des Landes sein. «Die britische Regierung hat nicht einmal den Export einer einzigen Covid-19-Impfung blockiert», teilte ein Downing-Street-Sprecher am Dienstagabend mit. Alle Verweise auf ein britisches Export-Verbot oder jegliche Einschränkungen für Impfstoffe seien komplett falsch.



1.55 Uhr: Änderung des Euro-Stabilitätspaktes gefordert

EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni fordert eine Änderung des Euro-Stabilitätspaktes, um eine höhere Verschuldung der EU-Mitgliedstaaten zugunsten öffentlicher Investitionen zu ermöglichen. «Wir brauchen eine Verständigung über neue gemeinsame Regeln angesichts der neuen Herausforderungen», sagte Gentiloni den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut einem Vorabbericht (Mittwochsausgabe). Die Staatsverschuldung in der Eurozone sei durchschnittlich auf 102 Prozent des Bruttoinlandprodukts gestiegen. Gleichzeitig bestünde ein grosser Investitionsbedarf in der EU, betonte der frühere italienische Ministerpräsident. «Wir können es uns nicht leisten, auch in den nächsten Jahren ohne öffentliche Investitionen zu arbeiten. Damit würden wir hinter andere grosse Wirtschaftsmächte zurückfallen.» Die Sicht auf die Staatsverschuldung sei heute anders als vor zehn Jahren. Zugleich bleibe aber das Risiko einer dauerhaften Ausgabenüberschreitung bestehen.

Gentiloni warnte die EU-Staaten davor, ihre in der Corona-Krise stark gestiegenen Ausgaben zu schnell wieder zurückzufahren. «Wir dürfen die Fehler der Finanzkrise nicht wiederholen.» Damals habe man die staatlichen Ausgaben zu früh wieder zurückgefahren und eine Doppel-Rezession verursacht. «Jetzt gilt: Besser zu spät als zu früh die Budgetunterstützung zurückkurbeln.»

1.22 Uhr: Impfengpässe in armen Ländern beklagt

Hilfsorganisationen haben erneut vor Engpässen bei Corona-Impfungen in Ländern mit niedrigem Einkommen gewarnt. Weltweit habe die Mehrheit der ärmsten Länder noch keine einzige Impfung verabreicht, teilte Oxfam gemeinsam mit einer Allianz anderer Hilfsorganisationen in der Nacht auf  heute mit. Bis Ende 2021 könnten demnach bestenfalls nur gut 20 Prozent der Bewohner in Ländern der Südhalbkugel auf eine Impfung gegen das Coronavirus hoffen.

Die Allianz warnte vor einem Machtmonopol der Pharmaunternehmen. Wirtschaftlich privilegierte Staaten würden den globalen Gesundheitsnotstand verlängern, sagte Gabriela Bucher, Geschäftsführerin von Oxfam International, der Mitteilung zufolge. «Indem sie einer kleinen Gruppe von Pharmaunternehmen erlauben, zu entscheiden, wer lebt und wer stirbt», so Bucher.

In den USA, Frankreich, Deutschland und Grossbritannien sind einer Umfrage zufolge mehr als zwei Drittel der Befragten der Meinung, dass Regierungen dafür sorgen sollen, Impfstoff-Technologien mit anderen Ländern zu teilen. Die Befragung hatte die Allianz im Auftrag des Meinungsforschungsinstituts YouGov Ende Februar durchgeführt.

0 Uhr: Biontech: 2022 bis zu drei Milliarden Impfdosen

Der deutsche Impfstoffhersteller Biontech stellt für den Fall einer entsprechenden Nachfrage eine deutliche Steigerung der Produktion mit seinem US-Partner Pfizer in Aussicht. Im Jahr 2022 könne die Kapazität für drei Milliarden Corona-Impfdosen erreicht werden, sagte Biontech-Chef Ugur Sahin der Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag. Das hänge aber auch von der Nachfrage ab und davon, ob etwa Auffrisch-Impfungen benötigt würden. Drei Milliarden Dosen wären nochmals 50 Prozent mehr als die für 2021 geplanten zwei Milliarden.