Frauenstreik Lea Lu: «Es soll selbstverständlich sein, Jazzmusikerin zu werden»

Von Mara Ittig, Anna Kappeler, Carlotta Henggeler

14.6.2019

Die Zürcherin Lea Lu ist Sängerin und Songwriterin («Donts and Lines», «Colour», «2»).
Die Zürcherin Lea Lu ist Sängerin und Songwriterin («Donts and Lines», «Colour», «2»).
Bild: Keystone

Der Frauenstreik vom 14. Juni treibt viele Frauen auf die Strasse. Wir haben einige Frauen ausgewählt und sie gefragt, wie wichtig ihnen Gleichstellung ist – und was sich diesbezüglich verbessern muss.

Die Gleichstellung von Frau und Mann ist ein Anliegen, das seit dem letzten nationalen Frauenstreik von 1991 nichts an Aktualität eingebüsst hat: Lohngleichheit, bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, mehr Respekt – so lauteten die Forderungen damals, und so lauten sie noch immer.

Lea Lu, nehmen Sie am Frauenstreik teil?

Ich finde es wichtig, dass Menschen aller Geschlechter immer wieder zusammenkommen – sei dies in Form von Streiks, Demonstrationen, Konzerten, Theaterstücken oder Diskussionen, um auf den dringenden Handlungsbedarfs in der Gleichstellung aufmerksam zu machen und die Sensibilisierung zu fördern. Die Diskussion darf nicht aufhören, sie muss selbstverständlich werden. Deshalb werde ich definitiv am Frauenstreik teilnehmen.

Wo sehen Sie den dringendsten Handlungsbedarf beim Thema Gleichstellung?

Chancengleichheit, Lohngleichheit, Diskriminierung und Machtmissbrauch. Und dass sich auch Männer mit dem Thema auseinandersetzen. Sie sind heute noch in der Mehrheit in Entscheidungspositionen und in dieser Bewegung deshalb genauso wichtig wie die Frauen. Über Quoten – wie es zum Beispiel einige Musikfestivals bereits machen – und die daraus resultierende Präsenz von Frauen, kann man ein Bewusstsein dafür schaffen, wie es sein könnte.

«Die Diskussion darf nicht aufhören, sie muss selbstverständlich werden. Deshalb werde ich am Frauenstreik teilnehmen»

Was wünschen Sie sich für die nächste Frauengeneration?

Dass sie sich gegenseitig stärken und unterstützen und sich gemeinsam für die Gleichstellung einsetzen. Dass sie sich ihres Wertes bewusst sind und nicht schweigen, wenn sie diskriminiert werden. Dass es selbstverständlich ist, Jazzmusikerin, Veranstalterin oder Bookerin werden zu wollen und können.

Mehr zum Frauenstreik am TV.

«Dok: Frauen kämpfen um ihr Recht» lief Donnerstag, 13. Juni, um 20.05 Uhr auf SRF1. Mit Swisscom Replay TV können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

«Arena: Will Frau zu viel?» läuft Freitag, 14. Juni, um 22.25 Uhr auf SRF1. Mit Swisscom Replay TV können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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