Projekt LP24 Nach heftiger Kritik – Luftpolizei nun 16 Stunden am Tag einsatzbereit

uri

28.12.2018

Zwei F/A-18C Hornet der Schweizer Luftwaffe am «World Economic Forum WEF» im Jahr 2009.
Zwei F/A-18C Hornet der Schweizer Luftwaffe am «World Economic Forum WEF» im Jahr 2009.
Bild: Keystone

Ab 1. Januar weitet die die Schweizer Luftpolizei ihre Einsatzzeiten aus. Zwei bewaffnete Flugzeuge sind dann ganzjährig 16 Stunden am Tag startklar für den Ernstfall.

Im Jahr 2014 sorgten die Einsatzzeiten der Luftpolizei für Kopfschütteln. Damals war die Schweizer Luftwaffe nicht in der Lage, ein entführtes Flugzeug aus Äthiopien zu begleiten, dass gegen 5:30 Uhr auf die Schweiz zuflog.



Projekt «LP24» kommt schrittweise

Der Grund: Der Luftpolizeidienst konnte nur an Wochentagen zwischen 8 und 12 Uhr, beziehungsweise zwischen 13:30 Uhr und 17 Uhr gewährleistet werden. Durchgängig bereitgestellt wurde er lediglich auf Anordnung zu besonderen Anlässen, etwa dem Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos.

Alt Ständerat Hans Hess (FDP/OW) hatte bereits im Jahr 2009  in einer Motion die erhöhte Bereitschaft im Luftpolizeidienst auch ausserhalb der normalen Arbeitszeiten gefordert. Seit 2016 werden die Einsatzzeiten im Projekt «Luftpolizeidienst 24 (LP24)» schrittweise ausgeweitet. 2017 war der Dienst erstmals an 365 Tagen parat, allerdings nur zwischen 8 und 18 Uhr. 

Über 90 Prozent des Flugverkehrs werden abgedeckt

Ab Januar 2019 sollen die Jets nun von 6 bis 22 Uhr bereit sein und so über 90 Prozent des Flugverkehrs über der Schweiz abdecken können, wie das VBS mitteilt. Durchgängig startklar – also 24 Stunden am Tag an 365 Tagen – soll die Luftpolizei dann ab Ende 2020 sein.

Die beiden hauptsächlich auf dem Militärflugplatz Payerne stationierten Maschinen werden für sogenannte «Hot Missions» und «Live Missions» eingesetzt. Bei ersteren handelt es sich «um Einsätze wegen Luftfahrzeugen, die die Lufthoheit der Schweiz oder die Luftverkehrsregeln in schwerwiegender Weise verletzen», so das VBS in seiner Mitteilung.

Bei «Live Missions» handelt es sich dagegen um «stichprobenweise Kontrollen von ausländischen Staatsluftfahrzeugen, welche für das Überfliegen der Schweiz eine diplomatische Freigabe (Diplomatic Clearance)» benötigen.

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