Lehrermangel Mehr Lohn, offene Stellen: Deutsche Lehrer zieht es in die Schweiz

gbi

20.8.2019

Die Arbeitsbedingungen in der Schweiz sind für deutsche Lehrer attraktiv. (Symbolbild)
Die Arbeitsbedingungen in der Schweiz sind für deutsche Lehrer attraktiv. (Symbolbild)
Bild: Keystone

Attraktive Arbeitsbedingungen locken viele Lehrer aus Deutschland in die Schweiz. Dieser Trend verschärft den Lehrermangel beim nördlichen Nachbarn – und wird auch in der Schweiz mit Skepsis gesehen.

Der Lehrermangel in der Schweiz dürfte sich in den nächsten fünf Jahren dramatisch zuspitzen, warnte Beat Zemp, Präsident des Schweizer Lehrerverbands, bereits im Juni. Die Schulen steuern Zamp zufolge auf einen historischen Höchststand an Schülern zu: 2027 werde es allein an den Primarschulen 14 Prozent mehr Schüler geben als heute. Und: Viele Lehrer aus der Generation der Babyboomer würden demnächst pensioniert.

In die Bresche springen vielerorts deutschen Fachkräfte, wie SRF am Dienstag berichtet: Die Schweiz sei für deutsche Lehrer ein attraktiver Arbeitsort, weil die Bezahlung besser sei aus daheim. Das sagte Udo Beckmann, Vorsitzender des deutschen Verbands Bildung und Erziehung, zu SRF. «Ausserdem sind die Schweizer Schulen teils besser ausgestattet.»



Besonders viele Lehrer würden aus Baden-Württemberg in die Schweiz abwandern, so Beckmann. Das sei für das südliche Bundesland «ein grosses Problem, vor allem in den Grenzregionen, aber auch darüber hinaus». Schon heute leide Deutschland unter einem Lehrermangel.

Ohne Deutsche geht es schon nicht mehr

Die Entwicklung lässt sich anhand des Kantons Basel-Landschaft illustrieren: Dort unterrichten gemäss SRF im neuen Schuljahr 240 Lehrerinnen und Lehrer aus Deutschland – was vier Prozent der Lehrkräfte entspreche. Zahlen dazu aus anderen Kantonen gebe es nicht.

Die Schweizer Lehrer sehen die Abhängigkeit von Kollegen aus Deutschland mit Skepsis: Viele Schulen würden heute ohne die Kollegen aus dem Ausland nicht mehr funktionieren, weil auch die Schweiz zu wenig eigene Lehrpersonen habe, sagt Franziska Peterhans vom Dachverband der Schweizer Lehrkräfte LCH. Sie fordert, dass im Inland mehr Lehrpersonen ausgebildet werden.

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