Neues Service-Konzept bei der Swiss Meuterei in der Kabine

tgab

29.10.2021

Das Kabinenpersonal wehrte sich gegen ein neues Service-Konzept: Dieses brachte so viel Mehrarbeit mit sich, dass das Kabinenpersonal protestierte – erfolgreich. (Symbolbild)
Das Kabinenpersonal wehrte sich gegen ein neues Service-Konzept: Dieses brachte so viel Mehrarbeit mit sich, dass das Kabinenpersonal protestierte – erfolgreich. (Symbolbild)
Bild: Keystone

Ein neues Service-Konzept mit individueller Betreuung brachte das Kabinenpersonal der Swiss an den Rand eines kollektiven Nervenzusammenbruchs. Nun rudert die Airline zurück.

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Anstatt das Wohlbefinden der Businessgäste an Bord zu erhöhen, führte ein neues Service-Konzept der Swiss mit individueller Betreuung der Passagiere erst zu Stress und Tränen beim Kabinenpersonal und schliesslich zu einem regelrechten Aufstand.

Nach dem Vorbild von Airlines aus Katar oder Singapur sollte der Service in der Businessclass mit einer ständigen Rundumbetreuung der Fluggäste persönlicher gestaltet werden. Doch weil die Swiss das Personal in der Luft aufgrund von Corona reduziert hatte, ging das Konzept gehörig nach hinten los. Der Mehraufwand an Arbeit und Zeit überforderte das Personal. Tausende Angestellte protestierten dagegen bei ihren Vorgesetzten.



In einem internen Schreiben räumt die Führungsspitze nach sieben Wochen missglücktem Feldversuch ein, dass das neue Service-Konzept zu «Unsicherheit, Stress, Unzufriedenheit und Frustration» geführt habe, wie «20 Minuten» berichtet. «So soll und darf es nicht weitergehen», schreiben die Swiss-Manager.

«Es war viel zu aufwändig, zu kompliziert und sehr belastend für die Crew», bestätigt Nikolic-Fuss, Präsidentin der Gewerkschaft des Kabinenpersonals Kapers, gegenüber 20 Minuten. 



Nun wurde das Konzept in Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft des Kabinenpersonals abgespeckt. Derzeit finden Testflüge mit dem angepassten Konzept statt. Die gekürzten Stellen an Bord sollen aber nicht wieder aufgestockt werden.