Im Grundwasser des Mittellandes überschreiten die Konzentrationen mehrerer Chlorothalonil-Abbauprodukte den Grenzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter grossflächig. Sie führen somit zu einer erheblichen Verunreinigung, wie das Bundesamt für Umwelt am Dienstag mitteilte.
Der Pflanzenschutzmittel-Wirkstoff Chlorothalonil wurde seit den 1970er-Jahren in der Schweizer Landwirtschaft eingesetzt. Der Bund hat Chlorothalonil neu als «wahrscheinlich krebserregend» bezeichnet und die Anwendung per Anfang 2020 verboten.
Im Dezember 2019 hatte das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) alle Abbauprodukte (Metaboliten) von Chlorothalonil als Trinkwasser-relevant eingestuft. Für diese Stoffe gilt somit ein Höchstwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter für Trinkwasser, der in diesem Fall auch für das Grundwasser als Grenzwert gültig ist.
Grosse Bedeutung für das Trinkwasser
Nun hat das Bundesamt für Umwelt (Bafu) eine erste landesweite Einschätzung der Belastung im Grundwasser vorgenommen. Dem Zustand des Grundwassers komme hinsichtlich dieser Stoffe eine grosse Bedeutung zu, schreibt das Bafu. Denn 80 Prozent des Trinkwassers in der Schweiz würden aus Grundwasser gewonnen, und diese Stoffe könnten nur mit sehr grossem Aufwand bei der Aufbereitung wieder entfernt werden.
Da sich Grundwasser relativ langsam erneuere und die Metaboliten von Chlorothalonil ausgesprochen langlebig seien, sei davon auszugehen, dass diese Verunreinigungen die Grundwasserqualität noch während Jahren in grösserem Ausmass beeinträchtigen werden.
Fast die Hälfte der Kantone betroffen
Untersuchungen von 2017 und 2018 erlauben eine erste landesweite Einschätzung der Belastung des Grundwassers. Diesen Ergebnissen zufolge verunreinigen mehrere Chlorothalonil-Metaboliten das Grundwasser in vielen landwirtschaftlich genutzten Gebieten des Mittellandes grossflächig.
Werte von über 0,1 Mikrogramm pro Liter finden sich in den Kantonen Aargau, Bern, Freiburg, Genf, Luzern, Schaffhausen, Solothurn, Thurgau, Tessin, Waadt, Zug und Zürich. Kantonale Fachstellen und Wasserversorger führen zurzeit umfangreiche eigene Analysen an potenziell betroffenen Wasserfassungen durch.
Für detaillierte Informationen zur Grundwasserqualität vor Ort respektive in einzelnen Gemeinden sind die kantonalen Fachstellen zuständig. Über die Trinkwasserqualität informieren die Wasserversorger die Konsumenten.
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