Corona-ÜbersichtHalbvolle Restaurant-Terrassen und leere Hörsäle
Agenturen/red
19.4.2021
Die Menschen in der Schweiz genossen die neuen Freiheiten in der Coronakrise —wiedereröffnete Restaurant-Terrassen und Fitnesszentren hatten ordentlich Zulauf. Die Hochschulen nehmen sich dagegen Zeit für die Wiedereinführung des Präsenzunterrichts. Die Ereignisse des Tages im Überblick.
19.04.2021, 21:40
Agenturen/red
Mit dem zweiten grossen Öffnungsschritt, den der Bundesrat am vergangenen Mittwoch beschlossen hat, durften am Montag etwa Restaurant-Terrassen, Fitnesscenter, Kinos, Theater oder Sportstadien wieder öffnen, unter strikten Vorgaben.
Nach zögerlichem Start hat die Mittagssonne am ersten Tag der Corona-Lockerungen schliesslich doch zahlreiche Menschen auf die wiedereröffneten Restaurant-Terrassen gelockt. Am Morgen waren vor allem jene Lokale gefragt, die einen Platz an der Sonne anbieten konnten.
Teileweise ungeliebte Maskenpflicht
In der Mittagspause gab es dann vielerorts einen beträchtlichen Zulauf auf die Aussenbereiche von Restaurants und Bars. Viele liessen es sich trotz nur knapp frühlingshafter Temperaturen nicht nehmen, draussen warme Mahlzeiten zu sich zu nehmen.
Nicht immer so genau nahmen es die Kundinnen und Kunden aber mit der Vorschrift, dass die Maske nur zum Essen und Trinken abgestreift werden darf. Etliche Lokale verzichteten am Montag noch auf die Öffnung ihrer Aussenbereiche oder werden dies wohl noch länger bleiben lassen, weil es sich wirtschaftlich für sie nicht rechnet.
Das angekündigte Frühlingswetter mit angenehmen Temperaturen und viel Sonnenschein dürfte jedoch vielen Terrassenbetrieben in Restaurants und Bars in den kommenden Tagen in die Hände spielen.
Vorsichtige Hochschulen
Vorsichtiger ans Werk mit den neuen Freiheiten gehen die Schweizer Hochschulen. Der Präsenzunterricht mit bis zu 50 Personen oder maximal einem Drittel der Raumkapazität ist zwar an Schweizer Hochschulen seit Montagmorgen wieder erlaubt.
Die meisten warten jedoch mindestens noch eine Woche zu oder setzen noch das gesamte Semester auf Online-Unterricht. Das hat eine Umfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA ergeben.
Man wolle damit Stabilität und Sichtbarkeit für die Studierenden gewährleisten, hiess es auf Anfrage bei der Universität Genf. Ausnahmen gebe es nur für kleinere Kurse oder Seminare. Auch Prüfungen werden in Genf vorerst weiter online durchgeführt. Auch die Unis in Basel, Bern, St. Gallen oder im Tessin beginnen frühestens am 26. April teilweise mit Präsenzveranstaltungen.
Die Università della Svizzera italiana (USI) will diese allerdings nur für Vorlesungen anbieten, die von weniger als 50 Personen besucht werden. Auch die Uni Lausanne kämpft mit den Einschränkungen. Die 50-Personen-Grenze erschwere eine grössere Präsenz. Derzeit würden über 400 Angebote von jeweils mehr als 100 Studierenden belegt.
Weniger Neuansteckungen als vor Wochenfrist
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag innerhalb von 72 Stunden 4905 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Das sind 678 weniger als am gleichen Tag vor einer Woche. Gleichzeitig registrierte das BAG 16 neue Todesfälle und 148 Spitaleinweisungen.
Die Spitäler Schaffhausen haben am Montag vor einem Kapazitätsengpass bei der Betreuung von Corona-Patienten gewarnt. Übers Wochenende mussten mehrere Intensiv-Patienten ausserkantonal betreut werden.
Gesamtschweizerisch lag die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern gemäss den neusten BAG-Zahlen bei 68,7 Prozent. 27,1 Prozent der verfügbaren Intensivbetten werden von Covid-19-Patienten belegt.
Die Ereignisse des Tages im Überblick
Das Wichtigste in Kürze:
Das BAG meldet 4905 neue Fälle bei insgesamt 71'805 Tests innert 72 Stunden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 6,8 Prozent. 16 Personen starben an Covid-19, 148 wurden hospitalisiert.
Das Unternehmen Curevac Swiss hat beim Heilmittelinstitut Swissmedic ein Zulassungsgesuch für seinen Impfstoffkandidaten CVnCoV eingereicht.
Der Massen-Spucktest an der Schule in Mönchaltorf nach positiven Tests bei drei Mitarbeiterinnen der Schülerbetreuung KidzClub hat sechs positive Tests auf das Coronavirus ergeben.
Vier Monate nach der ersten Coronavirus-Impfung in den USA haben nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC mehr als die Hälfte aller Erwachsenen dort mindestens eine Impfdosis erhalten.
Innerhalb einer Woche sind laut WHO weltweit so viele neue Coronainfektionen gemeldet worden wie nie zuvor.
Thunberg spendet 110'000 Franken für gerechte Corona-Impfstoffverteilung
Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg spendet 100'000 Euro. (rund 110'000 Franken) aus ihrer Stiftung für eine faire Verteilung der Corona-Impfstoffe. «Die internationale Gemeinschaft muss mehr tun, um die Tragödie der Impfstoff-Ungerechtigkeit zu bekämpfen», sagte die 18-Jährige auf einer Corona-Pressekonferenz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus forderte die Weltgemeinschaft auf, es Thunberg gleich zu tun.
Die Spende von Thunbergs Stiftung fliesst an die internationale Corona-Impfinitiative Covax, die sich für eine faire weltweite Verteilung der Corona-Vakzine einsetzt. «Wir haben die Mittel zur Verfügung, um das grosse Ungleichgewicht zu korrigieren, das heute weltweit im Kampf gegen Covid-19 besteht», erklärte Thunberg. «Genau wie bei der Klimakrise müssen wir zuerst denen helfen, die am meisten gefährdet sind.»
«Ich fordere die Weltgemeinschaft auf, Gretas Beispiel zu folgen und alles in ihrer Macht stehende zu tun, um die am meisten gefährdeten Menschen der Welt vor dieser Pandemie zu schützen», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.
Fast 900 Millionen Corona-Impfdosen wurden bislang laut einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP in mindestens 206 Gebieten weltweit verabreicht. Rund 48 Prozent der Dosen entfielen auf Länder mit hohem Einkommen, nur 0,1 Prozent wurden in den 29 einkommensschwächsten Ländern verabreicht.
20.33 Uhr
Mehrere indigene Gemeinden in Mexiko lehnen Corona-Impfung ab
In Mexiko haben sich 13 Gemeinden gegen die Impfung ihrer Bewohner gegen das Coronavirus entschieden. Es seien ursprünglich 14 gewesen, eine Gemeinde sei aber umgestimmt worden, erklärte Staatspräsident Andrés Manuel López Obrador in seiner täglichen Pressekonferenz in Mexiko-Stadt.
Die meisten der impfunwilligen Ortschaften liegen nach Angaben der Gesundheitsbehörden in den indigen geprägten südlichen Bundesstaaten Oaxaca und Chiapas. Die ablehnende Haltung gegen das Impfen beruht demnach auf kulturellen und religiösen Überzeugungen sowie auf Angst vor möglichen Nebenwirkungen. In indigenen Gemeinschaften werden oft in Versammlungen Entscheidungen getroffen, die für alle Mitglieder gelten. Es gibt in Mexiko insgesamt rund 2500 Gemeinden.
López Obrador kündigte auch an, sich am Dienstag öffentlich impfen zu lassen, um Ängste in der Bevölkerung zu zerstreuen. Der 67-jährige Populist war im Januar an Covid-19 erkrankt. Vor wenigen Wochen hatte er noch erklärt, es sei momentan nicht nötig, dass er sich gegen das Coronavirus impfen lasse, da er nach seiner Infektion genügend Antikörper habe. López Obrador hat die Gefahr durch das Coronavirus seit Ausbruch der Pandemie immer wieder heruntergespielt.
Bisher werden in Mexiko Beschäftigte im öffentlichen Gesundheitswesen, einige Lehrer und Menschen im Alter von mindestens 60 Jahren geimpft. Das nordamerikanische Land hat nach offiziellen Zahlen weltweit die drittmeisten Todesopfer in Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen registriert. Die Impfquote in Mexiko gehört zu den langsamsten der Welt.
20.06 Uhr
Roche lieferte bisher 14 Millionen Selbsttests für zuhause
Der Pharmakonzern Roche hat nach eigenen Angaben bisher 14 Millionen Coronavirus-Selbsttests für zuhause an die Apotheken in der Schweiz ausgeliefert. Derzeit könnten alle Bestellungen ausgeführt werden, teilte Roche auf Anfrage mit.
Roche kann pro Woche über fünf Millionen Tests bereitstellen, wie eine Sprecherin des Unternehmens auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA schrieb. In der vergangenen Woche habe Roche täglich liefern können.
Die Selbsttests für zuhause werden seit dem 7. April angeboten. Pro Person können gegen Vorweisung der Krankenkassenkarte jeden Monat fünf Gratistests in einer Apotheke bezogen werden. Die Tests sollen helfen, Infektionsketten zu unterbrechen.
Wenige Tage nach der Lancierung der Tests war bekannt geworden, dass Roche vorübergehend keine Lieferungen mehr tätigen könne, auf Grund der hohen Nachfrage, wie es damals hiess.
19.55 Uhr
Pieks unterm Wal: New Yorker Naturkundemuseum wird Impfzentrum
Direkt unter der berühmten Nachbildung eines Blauwals im New Yorker Naturkundemuseum sollen künftig Corona-Impfungen möglich sein. In dem Museum am Central Park in Manhattan werde ab Freitag ein Impfzentrum eingerichtet, teilte New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio am Montag mit. Das Museum bleibt aber gleichzeitig — mit Abstands- und Hygieneregeln sowie eingeschränkter Kapazität — geöffnet. Und wer dort geimpft wird, kann es danach kostenlos besuchen.
Das rund 150 Jahre alte American Museum of Natural History (AMNH) gehört zu den grössten und renommiertesten Naturkundemuseen der Welt und zu den beliebtesten Kultureinrichtungen der Millionenmetropole. Es beherbergt mehr als 34 Millionen Ausstellungsstücke unter anderem aus den Bereichen Tiere, Pflanzen, Klimawandel, Entstehung der Erde, Umweltschutz und Weltall - und zog vor der Pandemie rund fünf Millionen Besuchern pro Jahr an. Die fast 30 Meter lange und rund 9,5 Tonnen schwere Blauwal-Nachbildung gehört zu den beliebtesten Ausstellungsstücken — sogar ihre jährliche Reinigung wird per Livestream übertragen.
New York war im vergangenen Frühjahr zum Epizentrum der Pandemie in den USA geworden. Inzwischen hat sich das Infektionsgeschehen in der Metropole stabilisiert, fast die Hälfte aller Bewohner über 18 Jahre haben schon mindestens eine Impfdosis erhalten.
19.24 Uhr
Höchststand an täglichen Todesfällen mit Corona in der Türkei
Die Türkei hat die höchste Zahl an Todesfällen an einem Tag im Zusammenhang mit Covid-19 seit Beginn der Pandemie gemeldet. Das Gesundheitsministerium teilte am Montag mit, 341 Menschen seien innerhalb von 24 Stunden an oder mit Covid-19 gestorben. Damit stieg die Gesamtzahl der Todesopfer auf 36'267. Die Behörden meldeten am Montag zudem rund 55'000 Neuinfektionen an einem Tag, die Gesamtzahl der Infizierten in dem Land mit rund 84 Millionen Einwohnern stieg damit auf rund 4,3 Millionen.
Die Regierung hatte die Corona-Restriktionen Anfang März zunächst gelockert, damals lag die Zahl der Neuinfektionen zeitweise unter 10 000 täglich. In den vergangenen Wochen hat das Infektionsgeschehen aber wieder stark zugenommen und neue Einschränkungen wie verschärfte Ausgangsbeschränkungen wurden erlassen.
Die höchsten Sieben-Tage-Inzidenzen haben zurzeit die westtürkische Provinz Canakkale mit rund 963 Fällen pro 100'000 Einwohnern und die Millionenmetropole Istanbul mit rund 921 Fällen pro 100'000 Einwohnern.
Die Türkei hatte ihre Impfkampagne Mitte Januar begonnen und lässt vor allem Vakzine des chinesischen Herstellers Sinovac spritzen. Inzwischen sind auch 4,5 Millionen Dosen Impfstoff von Biontech/Pfizer verfügbar.
19.00 Uhr
Bulgarien stoppt Impfstoff von Astrazeneca für Frauen unter 60
In Bulgarien soll der Corona-Impfstoff von Astrazeneca nicht mehr Frauen unter 60 mit erhöhtem Thrombosenrisiko verabreicht werden. Die Bulgaren, die nach einer ersten Impfdosis von Astrazeneca keine ernsthaften Nebenwirkungen hätten, könnten auch eine zweite Dosis dieses Vakzins erhalten, wie der geschäftsführende Gesundheitsminister Kostadin Angelow mitteilte.
Sollten Geimpfte mit einer ersten Dosis von Astrazeneca keine zweite Dosis dieses Präparats wollen, könnten sie 84 Tage später als zweite Dosis den Impfstoff von Biontech/Pfizer bekommen. Nur mit einer Dosis geimpfte Menschen würden kein Impf-Zertifikat erhalten, erläuterte der Minister. Bei einer Bevölkerung von 6,9 Millionen wurden in Bulgarien bisher insgesamt fast 640'000 Impfdosen verabreicht.
Bulgarien verzeichnete zum 16. April mit 570 Neuinfektionen pro 100'000 Menschen binnen 14 Tagen einen Rückgang bei den Corona-Neuansteckungen. Das Balkanland belegt damit den elften Platz in der EU. Grösster Hotspot bleibt die Hauptstadt Sofia.
18.27 Uhr
Kanton Glarus reicht Strafanzeige ein wegen gefälschter FFP2-Masken
Im Zusammenhang mit der Beschaffung von 25'000 FFP2-Schutzmasken haben der Kanton Glarus und das Kantonsspital Glarus Strafanzeige gegen eine Handelsfirma und gegen Unbekannt eingereicht. Sie ersuchen um die Eröffnung eines Strafverfahrens wegen Betrug, Wucher, Gefährdung des Lebens sowie Verstoss gegen das Heilmittelgesetz.
Die Strafanzeige wurde am 14. April bei der Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich eingereicht, wie der Kanton Glarus und das Kantonsspital mitteilten.
Aufgrund der bisherigen Abklärungen könne nicht ausgeschlossen werden, dass sich die Beschuldigten der angezeigten Delikte schuldig gemacht hätten, hiess es. Glarus sei deshalb nach kantonalem Recht zu einer Strafanzeige verpflichtet, welcher sich das Kantonsspital anschliesse.
Der Fall geht auf den Beginn der Corona-Pandemie im Frühling 2020 zurück. Auch im Glarnerland mussten damals sehr grosse Mengen FFP2-Masken für den Einsatz im Gesundheitsbereich beschafft werden.
Das Kantonsspital kaufte für den Eigenbedarf ein und zusätzlich im Auftrag des Kantons für weitere Gesundheitseinrichtungen. Die Einkäufe tätigte das Spital über eine Handelsfirma, bei der auch weitere Behörden Schutzmasken bezogen.
18.11 Uhr
EU und Biontech/Pfizer klopfen Lieferung weiterer Impfstoffdosen fest
Die Europäische Union hat mit den Herstellern Biontech und Pfizer die Lieferung von weiteren Corona-Impfstoffdosen fest vereinbart. Damit erhält die EU nun definitiv insgesamt 600 Millionen Impfstoffdosen, wie die Pharmaunternehmen in Mainz (D) mitteilten.
An die EU werden damit fest 100 Millionen zusätzliche Dosen des Corona-Impfstoffs geliefert, erklärten die beiden Partner. Darin enthalten sind die 50 Millionen zusätzlichen Impfdosen, deren Lieferung die EU bereits vergangene Woche angekündigt hatte. Die Europäische Kommission hatte bereits zu Jahresbeginn eine Option auf diesen zusätzlichen Impfstoff vereinbart, die damit nun umgesetzt wird.
«Die zusätzlichen 100 Millionen Impfstoffdosen dieser Option werden die Beschleunigung der Impfkampagnen in der EU unterstützen», erklärte Biontech-Vorstand Sean Marett. Die 600 Million Dosen deckten etwa zwei Drittel der europäischen Bevölkerung ab.
Im zweiten Quartal sollen demnach 250 Millionen Dosen an die Europäische Union geliefert werden. Das sind viermal so viele Dosen wie im ersten Quartal.
17.45 Uhr
Rekordzahl an weltweit gemeldeten Infektionen innerhalb einer Woche
Innerhalb einer Woche sind weltweit so viele neue Coronainfektionen gemeldet worden wie nie zuvor. Es waren 5,2 Millionen neue Fälle, der achte wöchentliche Anstieg in Folge, sagte der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, in Genf.
Die Zahl der gemeldeten Todesfälle stieg auf Wochenbasis zum fünften Mal in Folge. «Es hat neun Monate gedauert, bis wir eine Million Tote erreicht haben, vier Monate, bis es zwei Millionen waren und drei Monate, bis es drei Millionen waren», sagte Tedros.
Die Experten seien besonders besorgt über den Anstieg von Corona-Infektionen und Krankenhauseinweisungen unter 25- bis 59-Jährigen. Das sei womöglich auf die ansteckenderen Varianten zurückzuführen und die Tatsache, dass in diesen Altersgruppen mehr soziale Kontakte stattfänden, so Tedros.
17.32 Uhr
Slowakei öffnet Geschäfte nach vier Monaten Lockdown
Nach vier Monaten hat die Slowakei erstmals wieder die Öffnung der meisten Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe erlaubt. Einen Ansturm von Konsumenten verzeichneten die meisten Geschäftsleute trotzdem nicht, wie der TV-Nachrichtensender TA3 berichtete.
Das lag auch an den strengen Auflagen wie Personenbeschränkung, Mund-Nasen-Schutz und verpflichtenden Corona-Tests für Kunden und Personal. Für manche kleinere Geschäfte lohnte sich das Öffnen nicht, weil nur ein Kunde pro 15 Quadratmeter Verkaufsfläche den Laden betreten darf.
17.15 Uhr
BAG stellt Rückgang von Grundimpfungen 2020 fest
Im vergangenen Jahr ist ein Rückgang bei der Anzahl vertriebener Dosen für verschiedene Basisimpfungen beobachtet worden. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) ruft Eltern und Ärzteschaft auf, die gemäss Impfplan empfohlenen Impfungen in der Covid-19-Pandemie nicht zu verschieben.
Laut Umfragen bei Impfstoffherstellern habe es im letzten Jahr einen Rückgang von vertriebenen Dosen für verschiedene Basisimpfungen gegeben, schrieb das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in seinem «Bulletin».
Bei den Impfstoffen gegen Masern etwa habe die Anzahl vertriebener Dosen rund 10 Prozent abgenommen gegenüber dem Durchschnitt der drei Jahre 2017 bis 2019. Eine ähnliche Tendenz bestehe bei den Impfungen gegen das Humane Papillomavirus (HPV).
Das Europabüro der Weltgesundheitsorganisation WHO wies gemäss BAG Ende 2020 darauf hin, dass es auch während der Coronavirus-Pandemie besonders wichtig sei, die empfohlenen Basisimpfungen zum empfohlenen Zeitpunkt durchzuführen. Deshalb ruft das BAG Eltern und Ärzteschaft dazu auf, Kinder und Jugendliche gemäss Impfplan zu impfen und auch empfohlene Impfungen im Erwachsenenalter nach Möglichkeit nicht zu verschieben.
16.40 Uhr
Über zehn Millionen Menschen in Grossbritannien vollständig geimpft
Mehr als zehn Millionen Menschen haben in Grossbritannien inzwischen zwei Dosen eines Coronavirus-Impfstoffs erhalten. Das teilte der britische Gesundheitsminister Matt Hancock per Twitter mit.
Over 10 million second vaccine doses have been administered across the UK 🇬🇧
This milestone shows how far we've come in our fight against this virus & I want to pay tribute to the whole team involved. pic.twitter.com/mRjjPM6TuW
In dem Land klaffte lange Zeit eine erhebliche Lücke zwischen Erst- und Zweitimpfungen. Hintergrund ist die britische Impfstrategie, nach der so viele Menschen wie möglich schnellstens eine erste Dosis erhalten sollten. Deshalb wurde der Abstand zwischen den beiden Impfdosen auf zwölf Wochen ausgedehnt, sowohl beim Astrazeneca-Impfstoff als auch bei dem von Biontech und Pfizer.
Inzwischen holt Grossbritannien aber auch bei den Zweitimpfungen auf. Insgesamt wurden im Vereinigten Königreich bereits mehr als 32 Millionen Menschen mit einer ersten Dosis geimpft – das ist mehr als die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung.
15.59 Uhr
Kanton Schaffhausen weitet Impfungen aus
Im Kanton Schaffhausen werden seit Montag zwei weitere Personengruppen gegen Covid-19 geimpft. Neu werden Impftermine an alle chronisch Kranken ab 16 Jahren sowie an Gesundheitsfachpersonen vergeben. Weitere Personengruppen sollen bald folgen.
Oberste Priorität haben gemäss einer Mitteilung des Schaffhauser Gesundheitsamts weiterhin Personen über 75 Jahre, Hochrisikopatienten sowie Personen über 65 Jahre. Sie erhalten auch bei nachträglicher Registrierung weiterhin prioritär Termine.
Aufgrund der vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) versprochenen Lieferungen könne davon ausgegangen werden, dass im Kanton Schaffhausen bald weitere Personengruppen geimpft werden können. Es sei deshalb aus organisatorischen Gründen wichtig, dass sich alle impfwilligen Personen frühzeitig auf der dafür vorgesehenen Plattform registrieren würden.
15.15 Uhr
Alle Schaffhauser Covid-Beatmungsplätze belegt
Die Spitäler Schaffhausen haben am Montag vor einem Kapazitätsengpass bei der Betreuung von Corona-Patienten gewarnt. Übers Wochenende mussten mehrere Intensivstations-Patienten ausserkantonal betreut werden.
Am Montag lagen zehn Corona-Patienten auf der Isolationsstation, wie die Spitäler Schaffhausen mitteilten. Auf der Intensivstation liegen sechs Patienten – drei Corona- sowie drei Nicht-Corona-Patienten –, die alle beatmet werden müssen. Damit sind alle Beatmungsplätze belegt.
Die Verlegung von Patientinnen und Patienten in ausserkantonale Spitäler gestaltet sich zudem äusserst schwierig. Andere Institutionen befinden sich in einer ähnlichen Situation.
Die momentane Lage bereite den Spitälern sorge, heisst es in der Mitteilung weiter. So auch die Bilder der rund 1000 Gegnerinnen und Gegner der Corona-Massnahmen, die sich am Samstag auf dem Fronwagplatz versammelt hatten – zumeist ohne Masken und Sicherheitsabstand.
14.49 Uhr
Bern schaltet weitere Impftermine auf
Für kommende Woche hat der Kanton Bern weitere Impftermine für 20'000 Personen freigegeben. Eigentlich hätten es deutlich mehr sein sollen. Wegen Lieferverzögerungen beim Impfstoffhersteller Moderna, sei dies aber nicht möglich, bedauert die bernische Gesundheitsdirektion.
Zur Impfung zugelassen sind momentan noch immer die Impfgruppen A (75 Jahre und älter), B (Personen mit chronischen Krankheiten mit höchstem Risiko ohne Altersbeschränkung) sowie C (65- bis 74-jährig). Weitere Impfgruppen sollen so rasch wie möglich folgen.
In der vergangenen Woche wurden kantonsweit rund 40'000 Dosen verimpft (Vorwoche 30'000). Die Kapazitäten sollen weiter erhöht werden, mit dem Ziel, im Mai 75'000 bis 100'000 Impfungen pro Woche durchführen zu können, teilte die Gesundheitsdirektion am Montag mit.
13.32 Uhr
BAG meldet 4905 neue Fälle innert 72 Stunden
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag 4905 Coronavirus-Ansteckungen bei insgesamt 71‘805 Tests innert 72 Stunden gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 6,8 Prozent. Zudem registrierte das BAG für diesen Zeitraum 16 neue Todesfälle und 148 Spitaleinweisungen.
Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei den PCR-Tests bei 8,9 Prozent, bei den Antigen-Schnelltests bei 5,6 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 322,09 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.
Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag am 9. April bei 1,10. Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zur Zeit 68,7 Prozent. 27,1 Prozent der verfügbaren Intensivbetten Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt.
Insgesamt wurden bis am 14. April 2'427'250 Impfdosen an die Kantone und Liechtenstein ausgeliefert. Davon wurden 1'966'485 Dosen verabreicht. 732'812 Personen sind bereits vollständig geimpft.
In den vergangenen 72 Stunden wurden dem BAG 27'844 neue Corona-Tests gemeldet. Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 6'609'958 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt gab es 637'304 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.
Von den mutierten Varianten des Coronavirus sind in der Schweiz bisher 42'211 Fälle entdeckt worden. 16'580 betrafen die britische Variante (B.1.1.7), 245 die südafrikanische (B.1.351) sowie 13 die brasilianische (P.1). 25'373 Fälle konnten keiner Variante eindeutig zugewiesen werden.
13.15 Uhr
Curevac reicht Zulassungsgesuch für Impfstoff ein
Das Unternehmen Curevac Swiss hat beim Heilmittelinstitut Swissmedic ein Zulassungsgesuch für seinen Impfstoffkandidaten CVnCoV eingereicht. Damit startet in der Schweiz das fünfte Zulassungsverfahren für einen Impfstoff gegen das Sars-CoV-2-Virus. Das teilte die Aufsichtsbehörde am Montag mit. Die Schweiz hat bereits fünf Millionen Impfdosen bei Curevac bestellt.
Swissmedic bewerte die wissenschaftlichen Daten mit der rollenden Begutachtung, sobald sie verfügbar seien und von den Firmen eingereicht würden, hiess es. Curevac könne für ihren Impfstoffkandidaten laufend Unterlagen übermitteln, ohne auf die abschliessenden Ergebnisse der klinischen Studien warten zu müssen.
Swissmedic erhalte so noch vor Abschluss der Zulassungsstudien (Phase-III-Studien) ein erstes Bild zum Nutzen-Risiko-Profil des Impfstoffs, schrieb das Heilmittelinstitut. Mit diesem aus den bisherigen Zulassungen von Corona-Impfstoffen bewährten Verfahren könnten die nötigen Anforderungen an Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität sorgfältig und gleichzeitig sehr schnell geprüft werden.
Die Dauer der rollenden Begutachtung hängt dabei gemäss Swissmedic von der Vollständigkeit der durch Curevac eingereichten Daten und den Resultaten der klinischen Versuche ab. Sie könne deshalb nicht vorausgesagt werden. Bisher wurden in der Schweiz Impfstoffe von Pfizer/Biontech, Moderna und Johnson & Johnson zugelassen. Ein Zulassungsgesuch von Astrazeneca wird derzeit ebenfalls von Swissmedic geprüft.
12.37 Uhr
Luzern hat noch Impfdosen bis am Sonntagabend
Obwohl Moderna weniger Impfdosen ausliefert als erwartet, kann der Kanton Luzern diese Woche die geplanten Corona-Impfungen durchführen. Der kantonale Impfvorrat reiche bis am Sonntagabend, teilte die Staatskanzlei am Montag mit.
Die Schweiz hatte letzte Woche von Moderna 350'000 Impfdosen erwartet, schliesslich aber nur 70'000 erhalten. Von dieser Teillieferung erhielt Luzern keine einzige Ampulle, wie der Mitteilung der Staatskanzlei zu entnehmen ist. Erwartet hatte Luzern letzte Woche von Moderna 16'000 Impfdosen.
Zumindest in dieser Woche habe der Lieferengpass keine Auswirkungen auf das kantonale Impfprogramm, hiess es im Communiqué weiter. Bis am 25. April könnten alle Termine für die erste oder die zweite Impfung unverändert stattfinden. Sollte bis Ende dieser Woche keine Lieferung erfolgen, dann müssten aber für die nächste Woche geplante Impfungen verschoben werden.
12 Uhr
Mehr als 270'000 neue Fälle in Indien an einem Tag
Wegen einer enormen Zahl an Corona-Neuinfektionen und eines Gesundheitssystems am Limit gilt in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi von Montag an eine einwöchige Ausgangssperre.
In dem Land mit mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern wurden nach Angaben aus dem Gesundheitsministerium innerhalb von 24 Stunden insgesamt 274'000 neue Corona-Fällen erfasst – ein Höchstwert. Zudem starben an einem einzigen Tag 1619 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19.
Im Internet suchen Leute verzweifelt nach Krankenhausbetten, medizinischem Sauerstoff und Arzneimitteln. Aus mehreren Gebieten gibt es Berichte, wonach Krematorien überlastet sind. Auch Impfstoff ist knapp, obwohl Indien diesen eigentlich selbst in Massenproduktion herstellt und noch im vergangenen Monat viele Dosen an ärmere Länder verschenkt hatte. Bislang wurden in Indien nach Angaben des Gesundheitsministeriums 123 Millionen Dosen gespritzt.
11.14 Uhr
Corona verzögert Krebsforschung um zwei Jahre
Wegen der Corona-Krise rechnen britische Forscher mit einer jahrelangen Verzögerung bei neuen Krebs-Therapien. Grund seien verschärfte Auflagen für den Zutritt zu Forschungslaboren aufgrund der Corona-Regeln, teilte das Institute of Cancer Research (ICR) in London am Montag mit. Im jüngsten Lockdown sei die Zahl der Wissenschaftler, die Zugang zu Laboren haben, noch einmal um 30 Prozent gefallen – zusätzlich zu bereits bestehenden Auflagen. Die Verzögerung könne bis zu zwei Jahre betragen.
👨🔬👩🔬 Cancer researchers are having to work extremely early in the morning or late into the night to minimise the impact of #Covid19 on their work.
Experts warn advances for patients could be delayed by as much as two years.
«Die Corona-Pandemie ist die grösste Bedrohung der Krebsforschung seit Generationen», sagte ICR-Chef Paul Workman. «Es ist grossartig, dass die Wissenschaft uns dabei geholfen hat, aus dem Lockdown herauszukommen und zur Normalität zurückzukehren, aber leider hat Krebs nicht auf uns gewartet – es bleibt eine so grosse Herausforderung wie immer», sagte Workman der Nachrichtenagentur PA zufolge. In einem Blog-Eintrag kritisierte der Institutsleiter zudem die Finanzierungspolitik der britischen Regierung scharf.
10.32 Uhr
In Schwyz weitet Impfmöglichkeiten aus
Der Kanton Schwyz baut die Impfkapazität weiter aus: Neu können sich Impfwillige in Arztpraxen und Apotheken gegen das Coronavirus impfen lassen. Der Kanton hat 50 Arztpraxen und elf Apotheken mit Impfstoffen versorgt.
Die Anmeldung für einen Impftermin in einer Schwyzer Apotheke könne ab sofort via Homepage des Kantons Schwyz erfolgen, teilte die Staatskanzlei am Montag mit. Die Hausarztpraxen würden Personen der berechtigten Impfgruppen direkt aufbieten.
Neu können sich im Kanton Schwyz nun auch Personen, die enge Kontakte zu besonders gefährdeten Menschen pflegen, für die Covid-19-Impfung anmelden.
Im Kanton Schwyz sind bislang 8,9 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. 12,8 Prozent erhielten eine erste Impfung.
9.45 Uhr
Jeder Dritte arbeitete 2020 im Homeoffice
Über ein Drittel der Beschäftigten haben 2020 als Folge der Covid-19-Pandemie zumindest teilweise von zu Hause aus gearbeitet. Spitzenwerte gab es im zweiten und vierten Quartal. Wer im Homeoffice sass, hing stark von der Branche ab. Am meisten von zuHause aus arbeitete die Branche Information und Kommunikation.
Dort sassen über das ganze Jahr gesehen 76,3 Prozent der Beschäftigten im Heimbüro, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mitteilte. Seine Erhebung basiert auf Daten der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebungen (Sake) 2019 und 2020.
An zweiter Stelle bei der Arbeit zu Hause fand sich 2020 die Finanz- und Versicherungsbranche mit 61,4 Prozent zu Hause geleisteter Arbeit. Auch die Branchen Erziehung und Unterricht, die Freiberuflichen sowie wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen verbrachten mehr als 50 Prozent der Beschäftigten ihre Arbeitszeit zumindest teilweise in Heimarbeit.
8.32 Uhr
Ab heute gilt die neue BAG-Quarantäneliste
Am Freitag hat das Bundesamt für Gesundheit BAG seine Liste der Risikoländer überraschend aktualisiert und ab sofort Kanada dazugenommen. Als Grund gilt die brasilianische Virusvariante P1, die sich in Kanada stark ausbreitet. «Die Virusvariante P1 ist in Kanada stark vertreten und könnte den Schutz der Impfung oder einer früheren Covid-19 Infektion reduzieren», erklärt das BAG dazu auf Twitter. In der Schweiz sei die Variante hingegen noch nicht verbreitet. «Es wird daher alles unternommen, um die Ausbreitung so weit wie möglich zu verhindern.»
Ab heute muss sich zudem neu in Quarantäne begeben, wer aus dem deutschen Bundesland Sachsen, den französischen Regionen Bretagne und Nouvelle-Aquitaine, der italienischen Region Apulien und den Ländern Armenien, Kroatien, Litauen und Türkei in die Schweiz einreist. Zur vollständigen BAG-Risikoliste geht es hier.
In der Schweiz ist die Variante P1 noch nicht verbreitet. Es wird daher alles unternommen, um die Ausbreitung so weit wie möglich zu verhindern.
In Deutschland sind innerhalb eines Tages 11'437 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden zudem 92 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 165,3.
Die Zahl der Neuinfektionen liegt in der Regel am Wochenende und am Montag niedriger als im Wochendurchschnitt, weil an den Wochenenden weniger getestet wird und weniger Testergebnisse übermittelt werden.
Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt nach Angaben des RKI mittlerweile bei 3'153'699. Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg auf 80'006. Die Zahl der von einer Covid-19-Erkrankung Genesenen bezifferte das RKI auf rund 2'787'200.
6.17 Uhr
Entscheidung zur Lösung für Impfzertifikat steht bevor
Nachdem eine vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) eingesetzte Arbeitsgruppe in den vergangenen Wochen verschiedene Lösungen für ein Impfzertifikat beurteilt hat, soll am heutigen Montag die Entscheidung fallen, wer das Zertifikat erstellen darf. An die 50 Anbieter sollen sich gemäss einer Recherche des «Tages-Anzeigers» beim Bund um den Auftrag beworben haben. Dazu sollen der Ärzteverband FMH und der Apothekerverband Pharmasuisse gehören.
Die beiden Verbände starteten dem Bericht zufolge gemeinsam einen Zertifikatsservice, der direkt in die bestehenden Software-Anwendungen integriert wird. Derzeit sind bei Impfzentren, Ärzten, Apotheken und in Spitälern unterschiedliche Systeme im Einsatz. Es muss nun geklärt werden, wie die dort erfassten Informationen in ein «einheitliches, fälschungssicheres und international anerkanntes Zertifikat» umgewandelt werden können, heisst es weiter.
Der Impfpass soll ab dem Sommer zur Verfügung stehen, wie eine BAG-Sprecherin gegenüber der Zeitung bestätigte. Alles deutet darauf hin, dass sich die Schweiz auch an der EU-Lösung, dem Digital Green Certificate oder «Grünen Zertifikat», beteiligt. Dieser Impfpass soll ab 26. Juni einsetzbar sein. Mit diesem Nachweis für Corona-Impfungen würde Schweizer Bürgern die Reise in EU-Länder erleichtert. Über weitere Privilegien für Geimpfte, etwa Besuche von Veranstaltungen, muss noch entschieden werden.
Heute erhält die Schweizer Bevölkerung ein Stück persönliche Freiheit zurück: Mit dem zweiten grossen Öffnungsschritt des Bundesrates dürfen etwa Restaurant-Terrassen, Kinos, Theater oder Fitnesscenter unter strikten Vorgaben wieder öffnen. Wieder zugänglich sind auch die Innenbereiche von Zoos, Botanischen Gärten und anderen Freizeitzentren. Studierende dürfen Vorlesungen an den Hochschulen wieder physisch besuchen. Mehr als 50 Personen dürfen beim Präsenzunterricht allerdings nicht im gleichen Hörsaal sein.
Heute ist Sechseläuten in Zürich und für einmal reist der Böögg in die Schöllenenschlucht in den Kanton Uri. Das Zürcher Sechseläuten kann wegen der Pandemie zum zweiten Mal nicht am gewohnten Ort stattfinden. Der Böögg soll aber trotzdem verbrannt werden. Ohne Zuschauer, aber mit Live-Übertragung im Fernsehen. Für das Zentralkomitee der Zünfte Zürichs, welches das Sechseläuten organisiert, hat die Böögg-Verbrennung historisch viel mit Pandemien zu tun. 1890 wurde damit ausdrücklich die «Influenza» verbrannt, die Russische Grippe, die über einer Million Menschen weltweit das Leben gekostet hatte.
5.30 Uhr
Pandemie verschiebt rassistische Vorfälle in privaten Raum
Pandemie und Lockdowns haben rassistische Vorfälle in den privaten Raum und in die Nachbarschaft verschoben. Dennoch bleibt der Arbeitsplatz der häufigste Ort von Diskriminierung. 572 Fälle stellten Schweizer Beratungsstellen im vergangenen Jahr fest. Fremdenfeindlichkeit war das häufigste Motiv, gefolgt von Rassismus gegen Schwarze und Muslimfeindlichkeit, wie ein Bericht der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (EKR) und des Beratungsnetzes für Rassismusopfer humanrights.ch dokumentiert. Im Vordergrund standen auch rassistische Vorfälle im öffentlichen Raum, bei Kontakten mit der Verwaltung und der Polizei sowie im Internet.
5.05 Uhr
Deutsche Autokonzerne steckten Krise am besten weg
Die grossen deutschen Autohersteller haben die Corona-Krise einer Branchenstudie des Beratungsunternehmens EY zufolge vergangenes Jahr im Ländervergleich am besten weggesteckt. Daimler, Volkswagen und BMW hätten mit einem Umsatzrückgang von 10 Prozent, einem Absatzminus von 14 Prozent und einem Rückgang beim operativen Gewinn von 26 Prozent im Durchschnitt deutlich besser abgeschnitten als grosse Hersteller anderer Nationen, hiess es in der Analyse, die der Deutschen Presse-Agentur am Montag vorlag. Branchenweit sei der Gesamtumsatz der 17 weltweit grössten Hersteller im Vorjahr um 13 Prozent gesunken. Der Pkw-Absatz sei um 16 Prozent nach unten gegangen, der Betriebsgewinn gar um 37 Prozent. Besonders hart getroffen worden seien insbesondere die französischen Hersteller, deren Umsatz laut Studie um 20 Prozent einbrach, während der Absatz um 24 Prozent und der Betriebsgewinn um 84 Prozent sanken. Aber auch Hersteller aus den USA und Japan lagen laut der Studie in allen drei Kategorien hinter den deutschen Konzernen.
Vor allem gute Geschäfte in China retteten bei den deutschen Autobauern die Bilanzen noch halbwegs. Insgesamt sei im Vorjahr fast jeder vierte Neuwagen (39,4 Prozent) von Volkswagen, BMW und Daimler an einen chinesischen Kunden übergeben worden. Im Jahr 2019 habe der Anteil Chinas am Gesamtabsatz der deutschen Unternehmen noch bei 35,3 Prozent gelegen, in den Jahren davor noch niedriger. Betrachtet man alle 17 weltweit grössten Autokonzerne, sank der Gesamtabsatz von Pkw dieser Hersteller in China lediglich um 4 Prozent. In den USA (14 Prozent) und in Westeuropa (25 Prozent) fielen die Rückgänge dagegen wesentlich deutlicher aus.
4.17 Uhr
Quarantänefreie Zone beflügelt zwei Fluggesellschaften
Mit der Öffnung der quarantänefreien Reisezone zwischen Australien und Neuseeland stocken die führenden Airlines der beiden Länder ihre Flugpläne wieder auf. «Zum ersten Mal seit 400 Tagen können Menschen ohne Quarantäne reisen, und wir haben die Hin- und Rückflüge nach Neuseeland um 16 pro Tag erhöht – und sie sind alle ausgebucht», sagte Qantas-Chef Alan Joyce dem staatlichen Sender ABC. Die australische Fluglinie werde die Strecke auf etwa 200 Verbindungen pro Woche weiter ausbauen. Air New Zealand erklärte, das Unternehmen habe die Anzahl der Flüge bereits auf 30 vervierfacht, die Auslastung liege bei 97 Prozent.
Der Flugverkehr war mit dem Ausbruch der Pandemie fast vollständig zum Erliegen gekommen.
0.34 Uhr
USA: Jeder zweite Erwachsene mit mindestens einer Dosis
Vier Monate nach der ersten Coronavirus-Impfung in den USA haben nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC mehr als die Hälfte aller Erwachsenen dort mindestens eine Impfdosis erhalten. 50,4 Prozent der Erwachsenen – rund 130 Millionen Menschen – wurde bis Sonntag mindestens eine Dosis verabreicht, wie aus CDC-Statistiken hervorging. Vollständig geimpft ist demnach bereits fast jeder dritte Erwachsene. In der besonders gefährdeten Altersgruppe ab 65 Jahren haben 81 Prozent eine erste Dosis erhalten, rund zwei Drittel sind vollständig geimpft.
Insgesamt wurden in dem Land mit etwa 330 Millionen Einwohnern bislang fast 210 Millionen Coronavirus-Impfungen verabreicht. Ausgeliefert wurden bislang mehr als 264 Millionen Dosen. Die erste Impfdosis in den USA wurde am 14. Dezember 2020 einer Krankenschwester in New York gespritzt.
Der grösste Teil der Impfungen in den USA erfolgt mit den Wirkstoffen der US-Konzerne Moderna und Pfizer mit seinem deutschen Partner Biontech. Impfungen mit dem Wirkstoff des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson sind derzeit ausgesetzt, nachdem in den USA sechs Fälle von Hirnvenenthrombosen erfasst wurden. Bei dem Impfstoff von Johnson & Johnson ist nur eine Dosis für einen weitgehenden Impfschutz notwendig, bei den beiden anderen Mitteln sind es zwei Dosen.
0 Uhr
Sechs positive Corona-Fälle bei Massentest in Mönchaltorf
Der Massen-Spucktest an der Schule in Mönchaltorf nach positiven Tests bei drei Mitarbeiterinnen der Schülerbetreuung KidzClub hat sechs positive Tests auf das Coronavirus ergeben. Die betroffenen Personen mussten sich unmittelbar in Isolation begeben. Bei den positiv Getesteten handelt es sich um fünf Schülerinnen und Schüler sowie eine Person aus dem Kreis der Mitarbeitenden, wie die Schulbehörde Mönchaltorf am Sonntagabend mitteilte.
Der Schulärztliche Dienst des Kantons Zürich hatte für vergangenen Freitag zusätzlich zur angeordneten Quarantäne einen Massen-Spucktest für sämtliche Schülerinnen und Schüler sowie Mitarbeitende angeordnet. Dies, nachdem drei Mitarbeiterinnen des KidzClub positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Von den rund 470 zum Massentest aufgebotenen Schülern und Lehrpersonen haben sich laut Mitteilung 28 Personen nicht testen lassen. Schüler ohne Testergebnis werden für die nächsten zehn Tage vom Schulbesuch ausgeschlossen. Lehrkräfte ohne Testergebnis müssen während zehn Tagen unbezahlten Urlaub beziehen.
Der Schulbetrieb könne «nach heutigem Wissensstand» am Montagmorgen ohne Einschränkung wieder aufgenommen werden, teilte die Schulbehörde weiter mit. Auch das Betreuungsangebot der Schülerbetreuung KidzClub stehe wie gewohnt zur Verfügung.