«Es war ein Hinterhalt» Schweizer überlebt Kopfschuss nach Überfall – jetzt spricht er

Sven Ziegler

15.8.2024

Der Täter wurde bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet. (Symbolbild)
Der Täter wurde bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet. (Symbolbild)
IMAGO/TheNews2

Ein Schweizer Professor ist in Brasilien angeschossen worden. Er wurde dabei schwer verletzt.

Sven Ziegler

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ein Schweizer Professor ist in Brasilien angeschossen worden.
  • Der Mann erlitt einen Kopfschuss.
  • Er wurde dabei schwer verletzt.

Ein Schweizer Professor aus Lausanne wurde am vergangenen Donnerstag in der brasilianischen Stadt Salvador (Bahia) bei einem versuchten Raubüberfall schwer verletzt.

Der Angreifer schoss dem Professor in den Kopf, als dieser zusammen mit seiner Frau in einem Auto nahe einem Strand unterwegs war, berichtet das Nachrichtenportal «G1». Die Tat ereignete sich am letzten Tag ihrer Ferien.

Jetzt spricht der Professor bei «24 heures». Er sagt, dass der Angriff nach einem Restaurantbesuch passiert sei. «Es gab keinen Grund, uns anzugreifen. Unser Auto war nicht luxuriös, sondern nur ein gewöhnlicher Mietwagen. Ich habe auch keine Uhr am Handgelenk getragen. Es gab nichts zu stehlen.»

Der Überfall habe nur wenige Sekunden gedauert. «Ein Auto blieb vor unserem stehen. Es war ein Hinterhalt. Ein Mann ist ausgestiegen. Er hat viermal auf uns geschossen.»

Nur mit viel Glück überlebte der Professor den Überfall. «Mein Glück war, dass die Kugel im Innenraum abprallte. Dadurch verlor sie an Geschwindigkeit, bevor sie den Hinterkopf erreichte. Dort ist der Knochen härter. Sonst wäre ich nicht hier.»

Der Mann wurde sofort in ein privates Spital gebracht und dort auf der Intensivstation behandelt. Glücklicherweise konnte er diese inzwischen verlassen, obwohl die Verletzungen schwer waren. Seine Frau, eine Brasilianerin, blieb bei dem Überfall unverletzt.

Der Professor muss jetzt noch für mehrere Wochen in Brasilien bleiben, sagt er. Erst in rund drei Wochen sei er vermutlich gesund genug, um in die Schweiz zurückzukehren. An seiner Liebe zu Brasilien ändere sich jedoch nichts. «Ich möchte meinen Angriff nicht zu etwas Dramatischem und Sensationellem machen. Brasilien ist ein Land, das ich liebe. Das wird sich nicht ändern»

Schusswaffe und Messer sichergestellt

Der Täter, ein 27-jähriger Mann, hatte kurz vor dem Angriff auf das Ehepaar bereits eine Apotheke überfallen. Nach diesem Überfall versuchte er zu fliehen, wurde jedoch durch Überwachungsaufnahmen und Zeugenaussagen identifiziert und von der Polizei aufgespürt.

Bei der versuchten Festnahme kam es zu einem Schusswechsel, bei dem der Räuber schwer verletzt wurde. Er wurde in ein Spital gebracht, wo er kurz darauf verstarb.

Bei dem Täter wurden eine Schusswaffe und zwei Messer sichergestellt. Er trug eine elektronische Fussfessel, was darauf hinweist, dass er bereits wegen einer Straftat verurteilt worden war. Die genauen Umstände seiner vorherigen Strafe sind jedoch nicht bekannt.