Protest statt Pausenhof Schweizweite Aktion – Schüler demonstrieren für mehr Umweltschutz

Nicolai Morawitz

21.12.2018

Die jungen Umweltdemonstranten zogen lautstark durch die Berner Innenstadt.
Die jungen Umweltdemonstranten zogen lautstark durch die Berner Innenstadt.
Bluewin/mn

Ihr Vorbild ist die erst 15-jährige schwedische Klima-Aktivistin Greta Thunberg – am Freitag sind in mehreren Schweizer Städten Schüler auf die Strasse gegangen, um ihrem Ärger über mangelnden Umweltschutz Luft zu machen.

Allein in Bern haben sich rund 1000 Menschen dem Demonstrationszug angeschlossen, wie die Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete. «Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut». Dieser Slogan der jungen Demonstranten kam nicht einstudiert daher, sondern zeugte von echter Wut. Viele der Schülerinnen und Schüler, die an diesem Tag nicht die Schulbank drückten, hatten aufwendig gestaltete Transparente bei sich sowie Rasseln und Pfeifen. 

«Es ist alles dezentral organisiert worden», sagt Nico Heinimann. Er ist Schüler in Bern und hat sich über WhatsApp-Chats mit seinen Altersgenossen vernetzt. Erst vor einer Woche habe man damit begonnen, die Demonstration zu organisieren und sei dabei auch im Austausch mit Gruppen in anderen Schweizer Städten gewesen. Der 18-Jährige dokumentiert die Demo in Bern mit der Kamera. Warum die anderen Teilnehmer am Freitag den Weg auf den Berner Bahnhofsplatz gesucht haben, zeigt die «Bluewin»-Reportage:

Vorbild  Greta Thunberg

Die 15-jährige Schwedin konnte vor den Augen der Welt beim Klimagipfel in Kattowitz eine Rede zum Klimaschutz halten. Diese wurde inzwischen vom Tagesspiegel auf Deutsch übersetzt.

Ist wütend, dass sich in Sachen Klimaschutz nur so wenig ändert: Greta Thunberg
Ist wütend, dass sich in Sachen Klimaschutz nur so wenig ändert: Greta Thunberg
Keystone

Thunberg rief am Klimagipfel ausserdem zu einem weltweiten Schulstreik am Freitag auf. In ihren Augen hat es trotz zweiwöchiger Verhandlungen in Kattowitz keine wesentlichen Verbesserungen beim Klimaschutz gegeben.

Die junge Schwedin hatte bereits vor ihrem Auftritt an der COP24 in Kattowitz in ihrer Heimatstadt Stockholm vor dem Parlament protestiert. Sie setzte sich jeden Freitag für einen besseren Umweltschutz ein – und blieb in dieser Zeit der Schule fern. Dies diente nun auch Schülern in anderen europäischen Ländern als Vorbild. In Deutschland riefen zum Beispiel in Potsdam Schüler zu einem Schulstreik für das Klima auf.

Bilder des Tages

Zurück zur Startseite