Aktuelle Karte veröffentlichtSo schlecht steht es um die Brücken in der Schweiz
tmxh
25.2.2019
Nach der tödlichen Katastrophe von Genua rückte die Brückensicherheit überall in den Fokus. Eine Karte zeigt nun: In der Schweiz sind 62 Brücken in schlechtem Zustand.
Sechs Monate nach der Katastrophe von Genua, bei der 43 Menschen ums Leben kamen, ist die Frage der Brückensicherheit ein Thema in ganz Europa. Eine Karte des Senders RTS zeigt nun auf, dass 62 Brücken in der Schweiz in einem schlechten Zustand sind. Die Karte basiert auf RTS vorliegenden, detaillierten Listen jener Schweizer Brücken und Viadukte, deren Zustand fragwürdig ist.
Ein Grossteil dieser Brücken ist Teil der Autobahn A1 zwischen Genf und Lausanne. Die meisten davon wurden in den 1950er-Jahren entworfen und 1963 errichtet, als der erste Abschnitt der Autobahn für die Lausanner Landesausstellung gebaut wurde.
Aber auch in der Deutschschweiz finden sich Brücken, Vidadukte und Tunnel, die in der Statistik als «schlecht» bewertet werden, darunter allein vier Autobahnbrücken auf der A2 zwischen Basel und dem Autobahnkreuz A1/A2. Auch auf der A4 zwischen Immensee und Goldau gibt es demnach mit der Boli-, Mettlen- und Lindenbrücke gleich drei Brücken in schlechtem Zustand hintereinander.
Bei Zürich befinden sich ebenfalls mehrere Brückenbauwerke, die Schäden aufweisen, etwa am Brüttiseller Kreuz sowie auf der A1 die Überfahrten am Echrainweg und an der Bärenbohlstrasse. Auch auf der A1 um Bern schaut es nicht besser aus: Hier fallen der Neufeldtunnel und die Brücke an der Worblaufenstrasse auf.
«Offensichtlich wurden die Nationalstrassen nicht so dimensioniert, dass sie den heutigen Verkehr aufnehmen können», erklärt Olivier Floc'hic, Sprecher des Bundesamts für Strassen (ASTRA) gegenüber RTS. Damals sei die Lebensdauer von Brücken auf 60 bis 80 Jahre geschätzt worden. Jedoch hätten die Zunahme von 40-Tonnen-Lastern sowie das jahrelange Ausstreuen von Salz diese Strukturen stark beeinträchtigt.
Um zu wissen, wo und wann man eingreifen muss, wird jede Brücke alle fünf Jahre vom ASTRA gründlich geprüft. Wenn eine Struktur in die Kategorie 4 «Schlechter Zustand» fällt, wird die Überwachung verstärkt: «Eine Brückenstruktur ist wie ein menschlicher Körper: Wenn man 20 Jahre alt ist, ist man in Form, man geht nie zum Arzt und je älter man wird, desto regelmässiger werden die Arztbesuche. Das ist genau das, was wir machen», so Floc'hic.
Nach Angaben des ASTRA haben Brücken der Kategorie 4 «erhebliche Schäden, die die Bau- und Verkehrssicherheit nicht beeinträchtigen». Eine dieser Brücken musste jedoch Ende Januar in der Gemeinde Bursins im Kanton Waadt dringend geschlossen werden. Gewarnt hatten Beamte des nahegelegenen Wartungszentrums, weil der Beton bröckelte: «Regelmässig mussten wir spülen, um die absturzgefährdeten Betonstücke zu entfernen. Es geht hier nicht um grosse Betonblöcke, sondern um kleinen Kies. Aber bei 120 km/h kann der viel Schaden anrichten», so Floc'hic.
Warnzeichen vor dem Einsturz
Für Philippe Menétrey, einen auf die Inspektion von Tiefbauwerken spezialisierten Bauingenieur, ist der plötzliche Ausfall einer Brücke äusserst selten. Es gäbe immer Zeichen, die vor dem Einsturz zu beobachten sind: «Es kann Risse geben, Betonbruch und Korrosion. Das sind Warnzeichen, dass etwas getan werden muss».
Die Sicherheit hat in der Schweiz nach wie vor oberste Priorität. Floc'hic versichert: «Alle Bauwerke, die als 4 klassifiziert sind, unterliegen Massnahmen. Da müssen wir eingreifen, um die Struktur zu verstärken, oder sogar, wenn nötig, ihren Abbruch in Betracht ziehen». Gemäss dem letzten Bericht des ASTRA «verschlechterte sich der durchschnittliche Zustand der Tiefbauwerke in der Schweiz zwischen 2008 und 2016 langsam», trotz der jährlich vom Bund investierten 800 Millionen Franken.
In der Schweiz erhält jede Struktur je nach Zustand und Verschlechterung ein Rating von 1 bis 5. Nach dem letzten Bericht des ASTRA wird keine Brücke als 5, das heisst als «alarmierend» eingestuft, und nur ein Prozent der Ingenieurbauwerke befinden sich in einem schlechten Zustand.
Höher, länger, gefährlicher: Das sind die verrücktesten Brücken der Welt
Die längste Fussgänger-Hängebrücke der Welt befindet sich in den Schweizer Alpen: Die 494 Meter lange Charles-Kuonen-Hängebrücke im Oberwallis verbindet Zermatt und Grächen.
Bild: Keystone
Ein Schweizer Wagnis für Wanderer: 2009 eröffnete im Berner Oberland die aus Holz und Stahl bestehende Triftbrücke. Sie ist mit 170 Metern Länge und 100 Metern tiefe die längste Fussgänger-Hängeseilbrücke der Alpen.
Bild: Keystone
Mit einer Hängebrücke über das Sementina-Tal im Tessin verbunden sind seit 2015 auch Monte Carasso und Sementina.
Bild: Keystone
Auch die höchstgelegene Hängebrücke Europas findet sich in der Schweiz: Auf 3041 Metern Höhe spannt der Titlis Cliff Walk über einen 500 Meter tiefen Abgrund.
Bild: Keystone
Nicht ohne ist auch der vorherige Rekordhalter: Die Salbit-Brücke befindet sich auf 2400 Metern Höhe oberhalb von Göschenen.
Bild: Keystone
Unser Nachbarland Österreich hat mit der 2015 eröffneten highline179 in Tirol die eine der längsten Fussgängerhängebrücken der Welt zu bieten. Auf 406 Meter Länge verbindet sie die Ruine Ehrenberg mit dem Fort Claudia.
Bild: Keystone
Die zweitlängste Fussgängerhängebrücke der Welt ist die Skybridge im russischen Sotschi, die anlässlich der Olympischen Spiele 2014 eröffnet wurde. Die Brücke, die aus 740 Tonnen Metall und 2000 Kubikmetern Beton besteht, überquert das Krasnaja-Poljana-Tal auf 440 Metern Länge.
Bild: Getty Images
Gilt als einer der gefährlichsten Fusswege der Welt: Der Caminito del Rey im südspanischen Malaga schmiegt sich in vier Kilometern Länge an steile Felsen über dem Fluss Guadalhorce. Vor der Renovierung 2015 waren Kletterer sogar 200 Meter tief in den Tod gestürzt.
Bild: Getty Images
Noch mehr stabilisiert werden musste auch die Brücke Carrick-a-Rede in Nordirland: Zwar überquert sie nur 20 Meter Breite zwischen der Insel Carrick und dem Festland, schwankt aber bei Wind so ungemein, dass sich einige Touristen früher nicht wieder zurücktrauten.
Bild: Keystone
290 Meter Abgrund unter Glas: Die Zhangjiajie Grand Canyon Glass Bridge in China erlaubt einen atemberaubenden Blick in die Tiefe. Wer noch mutiger ist, wagt sich an die Bungeejumping-Station.
Bild: Keystone
Spektakulär zeigt sich die Langkawi Sky-Bridge in Malaysia mit einer Höhe von über 100 Metern. Die 125 Meter lange Schrägseilbrücke für Fussgänger besitzt nur einen tragenden Pfeiler. Der Ausblick auf Berge und Andamanensee entschädigt für das Wagnis.
Bild: Keystone
Um einiges wackeliger gestaltet sich die Erfahrung auf dem Canopy Walkway inmitten des ghanaischen Regenwaldes. In bis zu 45 Metern Höhe verläuft die Seilbrücke von Baum zu Baum mitten durch eines der weltweit faszinierendsten Flecken Natur.
Bild: Keystone
Wunderschöne Aussicht und Lebensgefahr vereinigt die wohl gefährlichste Brücke der Welt: Nahe der Kleinstadt Hussaini in Pakistan überquert sie den Borit-See im Hunza-Tal. Das aus Brettern und Seilen gefertigte Bauwerk ist der einzige Übergang weit und breit.
Bild: Keystone
In Sachen Natur ebenso atemberaubend, dafür umso ungefährlicher ist Brücke Pont de Mouli in Neukaledonien, die zu der kleinen Insel Ouvéa führt. Hier lassen sich Rochen und Schildkröten im Wasser beobachten.
Bild: Valentin Coutaz/NCTPS
Erst kürzlich eröffnet wurde die längste Meeresbrücke der Welt: 55 Kilometer ist die Rekordbrücke zwischen Hongkong und Chinas Südküste. Acht Jahre lang wurde an der Hong Kong-Zhuhai-Macao-Brücke gebaut.
Bild: Liang Xu/XinHua/Archiv
Mit der Beipanjiang-Brücke befindet sich auch die höchste Brücke der Welt in China. In 565 Meter Höhe überspannt sie ein Tal in Chinas Provinz Guizhou. Die grösste Brücke ist sie damit aber nicht ...
Bild: Keystone
Denn die befindet sich in Europa: Das 2004 eröffnete Viaduc de Millau, eine Autobahnbrücke in Südfrankreich, besitzt Masten von bis zu 343 Metern Höhe und überragt damit sogar den Eiffelturm.
Bild: Keystone
Manch andere Brücken faszinieren vor allem durch ihre Ingenieurskunst. So etwa die 2600 Meter lange Brücke namens Queensferry Crossing, die über den Meeresarm Firth of Forth in Schottland führt.
Hoch- und wieder runter: Kurz vor dem Liegeplatz im französischen Bordeaux versperrt eigentlich die Brücke Jacques Chaban-Delmas die Weiterfahrt. Doch ihr Mittelteil kann angehoben werden und auch grosse Schiffe können passieren.
Bild: Michael Zehender/dpa-tmn/Archiv
Bisweilen sorgen auch die politischen Umstände dafür, dass eine Brücke in den Fokus gerät: Die 19 Kilometer lange Brücke zwischen Russland und der annektierten Krim überspannt die Meerenge von Kertsch.
Bild: Foto: Sergei Bobylev/TASS/Archiv
Andere aussergewöhnliche Brücken bestehen nur in den Köpfen der Architekten. So bleibt wohl auch die Gartenbrücke über die Themse in London nur ein Entwurf.
Eine Frau betrachtet bei Märjela die Eismassen des Aletschgletschers aus der Nähe. Der mächtigste Gletscher der Alpen ist Unesco-Weltkultuerbe – womöglich aber nicht mehr allzu lange. Wissenschaftler der ETH Zürich haben kürzlich simuliert, dass aufgrund der Klimaerwärmung zu Ende des Jahrhunderts wohl nur noch ein paar kleine Eisfelder von dem derzeit über 80 Quadratkilometer grossen Gletscher übrig sind.
Bild: Keystone
Im Kiental wurden rund 150 Alpaka-Tiere beim «Alpabzug» zurück ins Tal getrieben. Touristen in einem Bus fühlten sie wie in den südamerikanischen Anden.
Bild: Keystone
Ein Kalb hat auf der traditionellen Viehschau in Schwellbrunn wenig Lust auf aktive Teilnahme.
Bild: Keystone
Ob diese Rinder auf der Schwyzer Viehausstellung ganz besonders gut dastehen, erschliesst sich aus dieser Perspektive wohl nur dem Profi.
Bild: Keystone
Am Wochenende hat im freiburgischen Charmey das traditionelle Heuwagenrennen für Stimmung gesorgt. Der Anlass in dem Greyerzer Dorf findet seit 1972 jährlich zum Chilbi-Fest statt. Dazu werden alte Heukarren geschmückt und von verschiedenen Teams so schnell wie möglich durch das Dorf gezogen.
Bild: Keystone
Die BMX-Bande ist zurück und will an den Europameisterschaften in Cadenazzo TI hoch hinaus.
Bild: Keystone
Berufswunsch Nationalrätin? Ein Mädchen führt im Bundeshaus zumindest schonmal eine Sitzprobe durch. Am Samstag veranstaltete das Bundeshaus einen Tag der offenen Tür.
Bild: Keystone/Peter Schneider
Hoch hinauf geht es bei der Einweihung der neuen Kletterrouten am Sambuco-Staudamm bei Fusio am Ende des Val Lavizzara. Nun stehen Sportklettern insgesamt vier Routen zur Verfügung.
Bild: Keystone
Ein Lamborghini Veneno Roadster as dem Jahr 2014 war die grösste Attraktion bei der Versteigerung von zwei Dutzend Luxusautos, die von Genfer Behörden 2016 beschlagnahmt worden ewaren: Sie hatten dem Diktatorensohn Teodorín Obiang aus Äquatorialguinea gehört, dem Geldwäsche und Missmanagement öffentlicher Vermögen vorgeworfen worden war.
Bild: Keystone
Eine junge Frau geleitet mit einer Herde von Kühen während der 50. Ausgabe der Desalpe de Charmey im Kanton Freiburg ins Tal. Tausende Zuschauer wohnten dem Spektakel bei.
Bild: Keystone
Wahlplakate stehen in der Bundesgasse, am Donnerstag, 26. September 2019, in Bern. Am 20. Oktober 2019 finden die Parlamentswahlen statt.
Bild: Keystone
Klimastreik in Zürich am Freitag, 27. September 2019.
Bild: Keystone
In Saint-Maurice VS haben Archäologen im Zuge von Bauarbeiten einen Friedhof aus dem Hochmittelalter freigelegt, in dem bis zu 250 Menschen bestattet wurden.
Bild: Keystone
Auf der Kantonsstrasse T 332 bei Hemishofen ist der Anhängerzug eines Schaustellers ausser Kontrolle geraten. Ein mitgeführter Latrinenwagen kollidierte dabei mit einem Signalisationsmasten. Der Aufbau wurde bei der Kollision auseinandergerissen und zerschellte auf der Fahrbahn. Verletzt wurde niemand.
Bild: Handout Schaffhauser Polizei
Rund 100 Umweltaktivisten haben einen Trauermarsch zum geschmolzenen Pizol-Gletscher im Kanton St. Gallen gemacht. Mit der Aktion wollten sie auf die Bedrohung des Klimawandels aufmerksam machen.
Bild: Keystone
Bei der Kunstinstallation «Mirage Gstaad» werden die Besucher schon seit Längerem mit surreal anmutenden Bildern konfrontiert. Der Grund: Der US-Künstler Doug Aitken hat eine spiegelnde Gebäudeskulptur errichtet. Auch im Spätsommer ist das Werk ein visuell aussergewöhnliches Erlebnis.
Bild: KEYSTONE/Anthony Anex
In Lugano ist die «wopart – Work on Paper Fair» gestartet. Eine Kunstausstellung, die sich mit der Arbeit auf Papier beschäftigt.
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Pablo Gianinazzi
Jäger Peter Marugg (links) und Sohn Men beobachten Gamswild vor der Kulisse des «Chessler», aufgenommen in der zweiten Woche der Bündner Hochjagd.
Bild: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
Mit Humor auf der Suche nach Spendern: Vor Bechern am Bahnhofplatz in Bern zeigen Schilder, was sich eine kanadische Bettlerin wünscht: «New Socks», «Ferrari» und «Food».
Bild: Keystone/dpa
Auf der Autobahn A7 bei Frauenfeld ist eine 26-Jährige mit ihrem Fahrzeug mit einem Signalisationsanhänger kollidiert. Die verletzte Frau musste mit dem Rettungswagen ins Sputal gebracht werden. Die Kantonspolizei Thurgau sucht Zeugen.
Bild: Kapo TG
Detailaufnahme vom Füdli des Asiatischen Elefantenbullen «Maxi» im Zürcher. Das Tier feiert irgendwann diese Tage – ganz genau kennt man das Datum nicht – seinen 50. Geburtstag und ist damit ältester «Mitarbeiter» des Zoos.
Bild: Keystone
Wollgras in der herbstlichen Abendsonne in Vals.
Bild: Keystone
Ein Mann liegt auf einem riesigen Landartgemälde des französisch-schweizerischen Künstlers Saype im «Parc de la Grange» in Genf. Die 165 Meter lange und 30 Meter breite, biologisch abbaubare Malerei aus Pigmenten von Holzkohle, Kreide, Wasser und Milcheiweiss entstand auf einer Gesamtfläche von 5'000 Quadratmetern. Die Kunstinstallation ist Bestand des «Beyond Walls Project» und soll menschliche Werte wie Zusammengehörigkeit, Freundlichkeit und Weltoffenheit fördern.
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