Corona-Übersicht Ärzte und Apotheker wollen eigenes Zertifikat +++ Hotelbranche macht Druck auf Bundesrat

Agenturen/toko

2.5.2021

Ärzte und Apotheker wollen gemeinsam ein nationales Covid-19-Zertifikat lancieren. Unterdessen macht die Hotelbranche mit neuen Forderungen Druck auf den Bundesrat. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Agenturen/toko

2.5.2021

Der Ärzteverband FMH und der Apothekerverband Pharmasuisse haben dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) eine Gesamtlösung zur Ausstellung von Covid-Zertifikaten angeboten, wie sie zu einem Bericht der «NZZ am Sonntag» mitteilten.

Beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) hiess dazu auf Anfrage, die Bemühungen jeder Partei, eine Lösung zu finden, seien zu begrüssen. Der Bund bleibe «mit diesen beiden wichtigen Partnern des Schweizer Gesundheitswesens in Kontakt». Ihre Expertise sowie jene weiterer Akteure werde weiterhin in das noch laufende Verfahren des Bundes integriert und berücksichtigt.

Sicher und rasch umsetzbar

Ärzteverband und Pharmasuisse betonen in der Mitteilung, ihre Lösung sei sicher, alltagstauglich und rasch umsetzbar, weil sie auf bestehenden Software-Lösungen aufbaue, welche Impfzentren, Spitäler, Arztpraxen und Apotheken bereits nutzten. Somit könne sie innert Monatsfrist umgesetzt werden, heisst es.

Die Bundeszertifikate stünden voraussichtlich frühestens ab Ende Juni zur Verfügung. Die Verordnung zu den Grossveranstaltungen trete aber bereits am 27. Mai 2021 in Kraft. Spätestens dann sei die Bevölkerung auf nationale Zertifikate angewiesen.

Arztpraxen, Apotheken, Spitäler und Impfzentren seien die zentralen Anlaufstellen für Covid-Impfungen und Tests sowie in Zukunft auch für Covid-Zertifikate. Es sei naheliegend und zweckmässig, dass diese Leistungserbringer auch Covid-Zertifikate herausgäben.

Technisch sei sichergestellt, dass die FMH-Pharmasuisse-Lösung die Vorgaben der WHO und der EU rasch erfüllen könne. Nicht zuletzt habe die Lösung der FMH und Pharmasuisse den Vorteil, dass sie kostengünstig sei, weil keine neue Infrastruktur gebaut werden und keine neuen Software-Applikationen entwickelt werden müssen und es somit auch keine Schulungen für die Anwendung brauche.

Bund prüft derzeit zwei Lösungen

Der Bund hatte am vergangenen 22. April einen ersten Entscheid zum Covid-Zertifikat getroffen: Eine Lösung des Bundesamts für Informatik (BIT) und ein Vorschlag des Lausanner IT-Dienstleisters SICPA in Zusammenarbeit mit der Lausanner ELCA Informatik sollen demnach bis Mitte Mai weiter geprüft werden. Insgesamt 50 Bewerber hatten beim BAG einen Vorschlag für eine technische Lösung für das Covid-Zertifikat eingereicht.

Die Kantone, die Ärztevereinigung FMH und der Schweizerische Apothekenverband Pharmasuisse sollen in die Projektarbeiten einbezogen worden, teilte das BAG weiter mit. Ziel sei eine «praxistaugliche» und «anwenderfreundliche» Lösung.

Hotelbranche macht Druck auf den Bundesrat

Die Hotelbranche macht mit neuen Forderungen Druck auf den Bundesrat. So sollen per 26. Mai sämtliche Restaurants und Innenräume freigegeben werden, wie aus einem Forderungskatalog hervorgeht, den der Verband Hotelleriesuisse erstellt hat und aus dem die «NZZ am Sonntag» berichtet. «Wir wollen dem Bundesrat klarmachen, dass unser Geschäftsmodell nicht nur aus Übernachtung und Zmorge besteht», sagt Andreas Züllig, Präsident von Hotelleriesuisse und Hotelbetreiber in der Lenzerheide in der Zeitung.

So sind etwa Events, Kongresse oder Hochzeiten mit externen Besuchern bislang nicht möglich. Der Forderungskatalog umfasst weitere Punkte. So soll die Maskentragepflicht auf den Restaurantterrassen gekippt und die Härtefallhilfen für Hoteliers bis Ende Jahr verlängert werden. Am kommenden Mittwoch beim sogenannten Tourismusgipfel werden die Forderungen dem Bundesrat präsentiert.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Ärzteverband FMH und der Apothekerverband Pharmasuisse wollen ein eigenes Covid-Zertifikat für Geimpfte, Genesene, Getestete lancieren.
  • Die Hotelbranche macht mit neuen Forderungen Druck auf den Bundesrat.
  • Die Schweiz beteiligt sich nicht an den Investitionen zum Ausbau der Produktion von Impfstoffen bei Lonza in Visp.
  • Bundesrätin Simonetta Sommaruga hat sich gegen das Coronavirus impfen lassen.
  • Experten erwarten wegen der Impfungen eine Normalisierung der Situation in der Schweiz
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  • 17.41 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Sonntag

  • 17.17 Uhr

    BAG über Vorstoss für Zertifikat: «Bemühungen sind zu begrüssen»

    Nach dem Vorstoss vom FMH und Pharmasuisse für ein eigenes Impfzertifikat hat sich das BAG auf Anfrage von Radio SRF geäussert. Demnach seien die Bemühungen zu begrüssen, eine Lösung zu finden.

    Der Bund bleibe «mit den beiden wichtigen Partnern des Schweizer Gesundheitswesens in Kontakt». Zuvor hatte die «NZZ am Sonntag» berichtet, dass der Ärzteverband FMH und der Apothekerverband Pharmasuisse ein eigenes Covid-Zertifikat für Geimpfte, Genesene, Getestete lancieren wollen.

  • 16.54 Uhr

    Deutsche Krankenhausgesellschaft sieht leichte Entlastung in Spitälern

    In deutschen Spitälern entspannt sich die Belastung durch Corona-Patienten leicht. «Die Kliniken in Deutschland spüren ganz überwiegend eine erste, leichte Entlastung», sagte der Vorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gass, laut einer Vorabmeldung  der «Bild»-Zeitung.

    «Wir haben nun über etwa zwei Wochen relativ konstante Zahlen bei den Neuinfektionen, das gibt uns die Zuversicht, dass wir auch beim Zuwachs der Intensivpatienten bis auf weiteres keinen exponentiellen Anstieg befürchten müssen», sagte Gass weiter.

    Laut den Daten des Divi-Intensivregisters wurden am Sonntag 5029 Corona-Intensivpatienten in deutschen Spitälern behandelt. DKG-Chef Gass warnte vor diesem Hintergrund, die Belastung in den Kliniken und bei den Beschäftigten bleibe «auf einem sehr hohen Niveau». Ziel müsse sein, den Trend fortzusetzen und die Infektionszahlen weiter zu senken.

  • 16.13 Uhr

    Fälschungssicheres Bündner Testsystem offenbar einsatzbereit

    Im Kanton Graubünden ist das fälschungssichere Testsystem Covent offenbar einsatzbereit. Dies berichtet «Blick». Demnach solle dieses vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) in «den kommenden Tagen» validiert werden.

    Die Grundidee des Systems ist, dass Corona-Testresultate einerseits sehr schnell bereit zu stellen. Andererseits sollen sie fälschungssicher an die Identität der Getesteten gekoppelt werden.

    Potentielle Veranstaltungsbesucher müssen sich zuerst mit Identitätskarte oder Pass auf der Covent-Plattform registrieren. Danach absolvieren sie einen Antigen-Schnelltest in einer Covent-Station. Diese Teststationen sollen in Apotheken stehen aber auch temporär am Veranstaltungsort selber.

  • 15.40 Uhr

    Erstmals seit Pandemiebeginn kein Corona-Fall mehr in Israels Armee

    Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie in Israel gibt es in der Armee des Landes keinen einzigen Infektionsfall mehr. Das Militär teilte bei Twitter mit, es seien null neue Fälle gemeldet worden. Die ganz überwiegende Mehrheit der israelischen Soldaten ist bereits gegen das Coronavirus geimpft. Die genaue Zahl seiner Soldaten hält Israel geheim. Sie wird auf rund 170'000 aktive Soldaten und 465'000 Reservisten geschätzt.

    Auch in der allgemeinen Bevölkerung sind die Infektionszahlen auf ein Minimum gesunken. Das Gesundheitsministerium teilte mit, binnen 24 Stunden seien 13 neue Fälle gemeldet worden. Nur 0,1 Prozent von mehr als 9200 Tests fielen demnach positiv aus. Auch die Zahl der Schwerkranken fiel weiter — auf 102. Ende Januar gab es noch rund 1200 schwerkranke Corona-Patienten in Israel.

    Angesichts der niedrigen Infektionszahlen sind die meisten Corona-Beschränkungen in Israel inzwischen wieder aufgehoben worden. In öffentlichen Innenräumen gilt allerdings weiterhin eine Maskenpflicht.

    Bisher haben mehr als 5,4 Millionen der rund neun Millionen Israelis eine Erstimpfung mit dem Präparat von Biontech/Pfizer erhalten. Das sind fast 60 Prozent der Bevölkerung. Fast 5,1 Millionen Einwohner sind vollständig geimpft.

  • 15.03 Uhr

    Zehntausende demonstrieren in Montreal gegen Corona-Beschränkungen

    Im kanadischen Montreal sind zehntausende Menschen gegen die Corona-Beschränkungen der Regierung auf die Strasse gegangen. Kanadische Medien sprachen von etwa 30'000 Teilnehmern am Samstag (Ortszeit). Die Demonstranten protestierten gegen das Tragen von Masken, die Ausgangssperre sowie Gesundheitspässe.

    Die Kundgebung blieb zumeist friedlich. Einige Demonstranten wurden jedoch zu Beginn des Marsches am Olympiastadion festgenommen, wie ein AFP-Reporter berichtete. Das Olympiastadion in Montreal ist eines der grössten Impfzentren des Landes. Er musste am Samstag wegen der Demonstration geschlossen werden.

    Die Demonstranten waren grösstenteils ohne Masken unterwegs und verstiessen gegen die Abstandsregeln. Sie bezeichneten die von der Regierung der Provinz Quebec auferlegten Regeln als «ungerechtfertigt».

    Kanada hat mehr als 1,2 Millionen Infektionsfälle des Coronavirus verzeichnet. Rund 24'200 Menschen starben an der Viruserkrankung — mehr als die Hälfte davon in den Provinzen Ontario und Quebec.

  • 14.22 Uhr

    EU-Kommission: Virenlast soll mithilfe von Abwasseranalysen erkannt werden

    Die EU-Kommission fordert im Kampf gegen die Corona-Pandemie alle Mitgliedstaaten auf, künftig regelmässig das Abwasser auf Coronaviren zu untersuchen. «Es ist entscheidend, dass die EU-Länder schnellstmöglich effektive Abwasser-Überwachungssysteme einrichten und sicherstellen, dass die relevanten Daten den zuständigen Gesundheitsbehörden umgehend zur Verfügung gestellt werden», sagte EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevicius der «Welt am Sonntag». Es müssten «alle verfügbaren Möglichkeiten» genutzt werden, um das Virus und seine Mutanten zu entdecken.

    «Die Überwachung von Abwasser kann eine kostengünstige, schnelle und verlässliche Quelle für Informationen sein über die Verbreitung des Virus und seinen Varianten in der Bevölkerung», betonte Sinkevicius. Ein solches Abwasser-Überwachungssystem lasse sich innerhalb von maximal sechs Monaten aufbauen.

    Es handele sich um ein zusätzliches Hilfsmittel, um Entwicklungen zu verfolgen und den Entscheidungsprozess der öffentlichen Gesundheitsbehörden zu unterstützen, sagte der EU-Kommissar aus Litauen. Auch einen Fahrplan legte Sinkevicius vor: In Städten und grösseren Gemeinden «sollen möglichst zwei Stichproben wöchentlich» genommen werden. Diese sollten dann regelmässig analysiert werden, «vorzugsweise zweimal im Monat». Würde das Virus nicht im Abwasser nachgewiesen werden, könne das «ein Hinweis darauf sein, dass die untersuchten Gebiete als mit geringem Risiko behaftet angesehen werden können», sagte Sinkevicius.

    Die Untersuchung von Abwasser sei «ein bewährtes Konzept bei der öffentlichen Gesundheitsüberwachung». So nutzen beispielsweise mehrere europäische Metropolen wie Barcelona Stichproben von Abwasser, um Erkenntnisse über die Menge und die Art des Drogenkonsums zu gewinnen.

  • 13.39 Uhr

    Hotelbranche macht Druck auf den Bundesrat

    Die Hotelbranche macht mit neuen Forderungen Druck auf den Bundesrat. So sollen per 26. Mai sämtliche Restaurants und Innenräume frei gegeben werden, wie aus einem Forderungskatalog hervor geht, den der Verband Hotelleriesuisse erstellt hat und aus dem die «NZZ am Sonntag» berichtet. «Wir wollen dem Bundesrat klarmachen, dass unser Geschäftsmodell nicht nur aus Übernachtung und Zmorge besteht», sagt Andreas Züllig, Präsident von Hotelleriesuisse und Hotelbetreiber in der Lenzerheide in der Zeitung.

    Die Hotellerie in der Schweiz leidet in der Coronakrise, vor allem weil die ausländischen Gäste fehlen. Im Bild das Hotel Badrutt's Palace in St. Moritz. 
    Die Hotellerie in der Schweiz leidet in der Coronakrise, vor allem weil die ausländischen Gäste fehlen. Im Bild das Hotel Badrutt's Palace in St. Moritz. 
    KEYSTONE/GIANCARLO CATTANEO (Symbolbild)

    So sind etwa Events, Kongresse oder Hochzeiten mit externen Besuchern bislang nicht möglich. Der Forderungskatalog umfasst weitere Punkte. So soll die Maskentragepflicht auf den Restaurantterrassen gekippt und die Härtefallhilfen für Hoteliers bis Ende Jahr verlängert werden. Am kommenden Mittwoch beim so genannten Tourismusgipfel werden die Forderungen dem Bundesrat präsentiert.

  • 13.12 Uhr

    Reederei Costa nimmt nach vier Monaten Kreuzfahrten wieder auf

    Nach mehr als viermonatiger Zwangspause wegen der Corona-Pandemie hat die italienische Reederei Costa ihre Kreuzfahrten wieder aufgenommen. Am Samstagabend stach das Flaggschiff «Costa Smeralda» von Ligurien aus in See. Das Schiff verliess den Hafen von Savona mit nur 1500 Passagieren an Bord — einem Viertel seiner eigentlichen Kapazität. Sämtliche Besatzungsmitglieder und Gäste mussten einen Corona-Test machen, bevor sie auf das Schiff durften. Zudem ist an Bord das Maskentragen Pflicht.

    Die erste Kreuzfahrt führt entlang der italienischen Küste mit geplanten Stopps in La Spezia, Civitavecchia, Neapel, Messina und Cagliari. «Es ist ein grossartiges Gefühl, ich bin zu Tränen gerührt, wieder eine Kreuzfahrt machen zu können», sagte die 60-jährige Roberta Cappelletti vor der Abfahrt. Sie sei aus dem nordöstlichen Predappio angereist, um an der Fahrt teilzunehmen.

    «Diese Kreuzfahrt hat Symbolcharakter für die Erholung des italienischen Tourismussektors, da musste ich unbedingt dabei sein», sagte der 35-jährige Bankangestellte Enrico Bergamini. Der Wunsch vieler Kunden, wieder zu einer Reise aufzubrechen, sei gross, sagte auch der Frankreich-Chef von Costa Kreuzfahrten, Raffaele d'Ambrosio. «Wir erhalten jeden Tag mehrere hundert Buchungen, für jeden Monat bis Ende 2022.»

  • 12.28 Uhr

    Bericht: Geplanter EU-Impfnachweis ist nicht fälschungssicher

    Der geplante europäische Corona-Impfnachweis lässt sich einem Medienbericht zufolge problemlos fälschen. Nach Planungen des deutschen Gesundheitsministeriums sollen die im gelben Impfpass eingetragenen Impfnachweise umstandslos in Arztpraxen, Impfzentren oder in Apotheken auf den neuen EU-Impfausweis übertragen werden können, wie die «Welt am Sonntag» berichtet. Da dieser Nachweis im gelben Impfpass leicht zu fälschen sei, sei auch das darauf aufbauende neue EU-Zertifikat entsprechend anfällig für Betrug.

    Das Ministerium räumte gegenüber der Zeitung die Sicherheitslücke ein. Bei der Prüfung der analogen Impfpässe sei «besondere Vorsicht geboten». Das gelte auch, wenn «die Informationen in einen digitalen Impfpass übertragen werden», erklärte das Ministerium.

    Die Hackervereinigung Chaos Computer Club (CCC) sieht die Verantwortung für die offene Sicherheitslücke beim Gesundheitsministerium. Beim Eintrag in den gelben Ausweis fehle die Absicherung gegen Fälscher komplett, sagte Sprecher Matthias Marx. «Das hätte man auch besser lösen können — mit Hologrammaufklebern etwa, mit geprägtem Papier, mit Materialien, die sich nicht jeder auf Amazon zusammenklicken kann.»

    Ein EU-Kommissionssprecher erklärte dagegen, der EU-Impfnachweis sei sicher. Entscheidend sei, dass der Eingabeprozess im jeweiligen Land sicher sei. Dabei hätten es diejenigen Länder leichter, in denen das nationale Gesundheitssystem bereits vollständig digitalisiert sei. «Die Umschreibung von Papiernachweisen auf digitale grüne Zertifikate über Apotheken wäre eine rein deutsche Lösung, kein Vorschlag der Europäischen Kommission», betonte der Sprecher.

  • 12.03 Uhr

    Mehr als 16'000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

    In Deutschland sind innerhalb eines Tages 16'290 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden zudem 110 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuartigen Erreger gemeldet. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sank den Angaben zufolge den sechsten Tag infolge. Sie liegt nun bei 146,5. Am Samstag war der Inzidenzwert mit 148,6 angegeben worden.

    Vor einer Woche lag die Zahl der Neuansteckungen noch bei 18'773, also über 2000 mehr als diesen Sonntag. An Wochenenden liegt die Zahl der Neuinfektionen in der Regel niedriger als im Wochendurchschnitt, weil an den Wochenenden weniger getestet wird und weniger Testergebnisse übermittelt werden.

    Die Sieben-Tage-Inzidenz ist ein wesentlicher Massstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Laut der bundesweiten Corona-Notbremse müssen Städte und Landkreise, in denen der Inzidenzwert an drei aufeinanderfolgenden Tagen bei 165 oder höher liegt, ihre Schulen schliessen.

    Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt nach Angaben des RKI mittlerweile bei 3'416'822. Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg auf 83'192. Die Zahl der von einer Covid-19-Erkrankung Genesenen bezifferte das RKI auf mehr als drei Millionen.

  • 11.36 Uhr

    Millionen Menschen in Russland geimpft

    Die Impfungen gegen das Coronavirus in Russland gehen weiter nur schleppend voran. Bislang seien rund neun Millionen Menschen mit den beiden notwendigen Spritzen versorgt worden, berichtete das Staatsfernsehen. Das sind etwa sechs Prozent der Bevölkerung des flächenmässig grössten Landes der Welt. 13 Millionen Menschen haben demnach die erste Komponente eines Impfstoffes erhalten. Täglich gebe es bis zu 300'000 Impfungen, sagte Vize-Regierungschefin Tatjana Golikowa. Russische Wissenschaftler haben bislang drei Vakzine gegen das Virus entwickelt. Der Impfstoff Sputnik V ist seit fast neun Monaten auf dem russischen Markt.

    Umfragen zufolge wollen sich die meisten Russen nicht impfen lassen. Viele zögern, weil sie skeptisch sind, ob die russischen Vakzine sicher sind. Immer wieder gibt es aber auch Berichte, dass nicht in allen Regionen Impfstoffe verfügbar sind. Um eine Herdenimmunität in der russischen Bevölkerung zu erreichen, müssen fast 70 Millionen Menschen geimpft werden. Kürzlich hatte sich auch Kremlchef Wladimir Putin spritzen lassen — unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

  • 10.55 Uhr

    Ausbau bei Lonza bekommt keine Unterstützung vom Bund

    Die Schweiz beteiligt sich nicht an den Investitionen zum Ausbau der Produktion von Impfstoffen beim Basler Pharmazulieferer Lonza in Visp. «Nein, es gibt keine Beteiligung der Schweiz am Ausbau der Produktion bei Lonza», lässt sich ein Sprecher des Innendepartements EDI in der «Sonntagszeitung» (kostenpflichtiger Inhalt) zitieren.

    Lonza und der Bund seien aber weiterhin im Gespräch. Am Donnerstag wurde bekannt gegeben, dass Moderna und Lonza einen Vertrag zur Verdoppelung der Produktion in Visp unterzeichnet haben. Die Schweiz lehnte es bereits vor einem Jahr ab, in Zusammenhang mit der Impfstoffherstellung bei Lonza zu investieren.

    Der Fall sorgte für eine wochenlange öffentliche Kontroverse um den Sinn und Zweck einer staatlichen Beteiligung an der Impfstoffherstellung. Der Bund unterstützt Lonza aber bei der Suche nach Personal. Zurzeit sucht das Unternehmen für den Standort Visp rund 100 Biotech-Spezialisten wie etwa Mikrobiologen. Fehlendes Personal verlangsamte zuletzt die Produktion.

    Der Ausbau zur Impfstoffproduktion am Lonza-Standort in Visp bekommt keine Unterstützung vom Bund.
    Der Ausbau zur Impfstoffproduktion am Lonza-Standort in Visp bekommt keine Unterstützung vom Bund.
    KEYSTONE/Jean-Christophe Bott
  • 10.16 Uhr

    Indien meldet Tagesrekord an Corona-Toten

    In Indien sind an einem Tag noch nie so viele Menschen in Verbindung mit dem Coronavirus gestorben. 3689 Todesfälle wurden nach Daten des Gesundheitsministeriums registriert. Erst am Samstag hatte Indien mit seinen über 1,3 Milliarden Einwohnern als erstes Land weltweit an einem Tag mehr als 400'000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus erfasst. Das Gesundheitssystem ist überfordert, Krankenhäuser und Krematorien sind überfüllt, es mangelt an medizinischem Sauerstoff, Medikamenten und Impfdosen.

    Seit Beginn der Pandemie haben sich in Indien rund 19,5 Millionen Menschen angesteckt, insgesamt 215'542 starben. Mehrere Länder, darunter Deutschland, die USA, Grossbritannien und Japan, haben Indien Unterstützung zugesagt. Am Samstagabend erreichte eine Maschine der Luftwaffe die Hauptstadt Neu Delhi mit 120 Beatmungsgeräten.

  • 9.57 Uhr

    Bundesrätin Simonetta Sommaruga hat sich gegen Corona impfen lassen

    Bundesrätin Simonetta Sommaruga hat sich gegen das Coronavirus impfen lassen. Der Impfstoff wurde dem 60-jährigen Mitglied der Landesregierung gemäss dem Verkehrsdepartement «kürzlich» verabreicht.

    Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen entsprechenden Bericht der «SonntagsZeitung».

    Die Bundesrätin habe Wert darauf gelegt, dass zunächst die Risikogruppen die Möglichkeit hätten, sich impfen zu lassen, hiess es beim Uvek. Das sei in ihrem Kanton inzwischen der Fall, wo die Termine nun breiter vergeben würden. Sommaruga habe schon im Dezember klargemacht, dass sie sich impfen lassen werde.

    Sommaruga ist nicht das erste Mitglied der Landesregierung, das sich gegen das Coronavirus impfen liess. Die Impfaktion der Bundesrätinnen und Bundesräte hatte bereits Mitte Januar begonnen.

    Laut der Bundeskanzlei (BK) lassen sich nach und nach alle Mitglieder des Gremiums impfen. Es sei Sache der einzelnen Mitglieder des Bundesrates, über den Stand ihrer Impfung zu informieren, hiess es. Laut «SonntagsZeitung» dürften inzwischen alle Mitglieder des Bundesrats geimpft worden sein.

  • 9.08 Uhr

    «Sommer wie in Israel» — Experten erwarten Normalisierung 

    Schweizer Covid-Experten erwarten dank der Impfung eine deutliche Normalisierung der Situation im Sommer. «Wenn 50 Prozent der Bevölkerung zweimal geimpft sind, gibt es in der Schweiz einen Sommer wie in Israel», Steve Pascolo, Immunologe an der Uni Zürich, zum «SonntagsBlick». In Israel, wo über 50 Prozent der Bevölkerung geimpft sind, sind die Fallzahlen drastisch gesunken.

    Durch die Impfungen erwarten Schweizer Experten eine deutliche Normalisierung der Lage  im Sommer
    Durch die Impfungen erwarten Schweizer Experten eine deutliche Normalisierung der Lage  im Sommer
    KEYSTONE/MARTIAL TREZZINI (Symbolbild)

    Die Schweiz hat auf dieselben Impfstoffe gesetzt. ETH-Immunologe Sai Reddy stimmt zu: «Die mRNA-Vakzine wirken eindeutig besser gegen die Mutationen. Es wird ein sehr guter Sommer.» Auch Rudolf Hauri (61), Präsident der Kantonsärzte, ist überzeugt: «Wir werden eine deutliche Normalisierung erleben, wenn die Hälfte der Bevölkerung geimpft ist.» Pfizer und Moderna planen eine zusätzliche Impfung im Herbst, der die neusten Mutationen berücksichtigt. «Auch die Schweiz sollte sich um diesen Booster bemühen», sagt Reddy. «Dann werden wir auch frohe Weihnachten haben.»

  • 08.56 Uhr

    FMH und Pharmasuisse wollen eigenes Zertifikat

    Der Ärzteverband FMH und der Apothekerverband Pharmasuisse lancieren ein eigenes Covid-Zertifikat für Geimpfte, Genesene, Getestete. Sie wollen nicht auf das vom Bund in Aussicht gestellte Covid-Zertifikat warten, berichtet die «NZZ am Sonntag». «Auf den Bund zu warten, wird unter Umständen sehr teuer für alle», lässt sich Pharmasuisse-Präsidentin Martine Ruggli in der Zeitung zitieren.

    «Spätestens in einem Monat sind wir bereit», sagt Ruggli. Der Bundesrat kündigte an, dass es ab Juni Privilegien für Geimpfte, Genesene, Getestete geben soll. Die beiden Verbände befürchten aber Verzögerungen beim Projekt des Bundes. Bei ihrem Zertifikat sollen die Daten lokal gespeichert werden. Das Zertifikat werde einzig auf die Handys der Kundschaft gespeichert oder auf Papier ausgedruckt.