Solothurner ignoriert Unterhaltspflicht Vater schuldet 100'000 Franken Alimente und eine happige Busse

tafi

19.9.2024

Bisher muss beispielsweise eine alleinerziehende Mutter bis zu 25 Prozent ihres Einkommens aus Ausbildung oder anderen Tätigkeiten an das Jugendamt abgeben.
Bisher muss beispielsweise eine alleinerziehende Mutter bis zu 25 Prozent ihres Einkommens aus Ausbildung oder anderen Tätigkeiten an das Jugendamt abgeben.
Marcel Kusch/dpa

Weil ein Vater 17 Jahre lang keine Alimente für seinen Sohn bezahlte, wurde er nun per Strafbefehl verurteilt. Zu den Unterhaltsschulden kommt nun eine hohe unbedingte Geldbusse dazu.

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  • Ein Vater hat für seinen 17 Jahre alten Sohn nie auch nur einen Rappen Unterhalt bezahlt: Er schuldet insgesamt mehr als 100'000 Franken Alimente.
  • Nachdem ihn die Kindsmutter anzeigte, muss er nun auch eine Geldbusse zahlen.
  • Kein Einzelfall: Allein im Kanton Zürich beträgt die Summe der geschuldeten Unterhaltsbeiträge um die 50 Millionen Franken.

Mehr als 100’000 Franken sind im Laufe der Jahre zusammengekommen: Ein 59-jähriger Schweizer aus dem Kanton Solothurn hat für seinen mittlerweile 17-jährigen Sohn, der im Raum Winterthur wohnt, nicht einen Rappen Unterhaltsbeiträge gezahlt. Das geht aus einem rechtskräftigen Strafbefehl der Staatsanwaltschaft Winterthur/Unterland hervor, über den der «Landbote» berichtet

Dabei wäre der Vater gemäss mehrerer Gerichtsurteile zur Zahlung der Alimente verpflichtet gewesen. So habe das Bezirksgericht Winterthur 2009 entscheiden, dass der Mann monatlich zunächst 260 und später 440 Franken zahlen müsse. 2022 sei der Betrag nach einem neuen Urteil dann auf 1200 Franken monatlich gestiegen. In Summe kamen 105’000 Franken zusammen, die der Mann nicht zahlte.

Gerichtliche Verfügungen ignoriert

Ein Einzelfall ist die Vernachlässigung der Unterhaltspflichten nicht. Allein im Kanton Zürich, so schreibt der «Landbote», schuldeten im Jahr 2023 rund 5400 Personen Alimente. Kantonsweit beträgt die Summe der geschuldeten Unterhaltsbeiträge seit Jahren um die 50 Millionen Franken.

Der Solothurner Vater hatte gerichtliche Verfügungen bislang ignoriert – bis ihn die Kindesmutter anzeigte. Die Staatsanwaltschaft befand nach Prüfung des Falles, dass der Mann bei einem Einkommen zwischen 4000 und 5000 Franken pro Monat die Unterhaltszahlungen zumindest teilweise hätte leisten können.

Er wurde wegen Vernachlässigung der Unterhaltspflichten nun zu einer unbedingten Geldstrafe verurteilt und muss 180 Tagessätze à 80 Franken zahlen, insgesamt also 14’400 Franken. Darin eingerechnet sind mehrere Vorstrafen im Kanton Solothurn, die mit dem Unterhaltsfall nicht in Zusammenhang stehen.