Gegen Rassismus und SexismusBasler Fasnacht führt neue Verhaltensregeln ein
aru
29.1.2024
Bald ist es wieder so weit: Fasnachtscliquen mit Laternen ziehen durch die Strassen am Morgestraich in Basel am Montag, 27. Februar 2023.
Quelle:KEYSTONE/Georgios Kefalas/Archivbild
Umstrittene Sujets sorgten an der Basler Fasnacht in der Vergangenheit für Kopfschütteln. Dies soll sich nun ändern. Mit neuen Verhaltensregeln gibt das Fasnachts-Comité nun Richtlinien vor.
aru
29.01.2024, 10:27
30.01.2024, 09:38
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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
In der Vergangenheit sorgte die Basler Fasnacht für Negativschlagzeilen, weil einige Cliquen unter Rassismus-Verdacht gerieten.
Dies soll sich nun ändern. Das Fasnachts-Comité hat Verhaltensregeln veröffentlicht, die für ein respektvolles Miteinander sorgen sollen.
Darin heisst es etwa, dass jedes Thema angesprochen werden darf – auch religiöse Themen. Religiöse Gefühle sollten aber nicht verletzt werden.
In drei Wochen finden in Basel wieder die «drey scheenschte Dääg» statt. Gerne werden von den Cliquen auf den Laternen oder bei den Schnitzelbänken heikle Themen verhandelt.
In der Vergangenheit wurde dabei oft auch der Ton nicht ganz getroffen und es gab mehrere Rassismus-Vorwürfe.
Dieses Jahr will das Fasnachts-Comité dem nun vorgreifen und veröffentlichte auf seiner Website Verhaltensregeln. Demnach solle die Fasnacht eine Zeit der Freude und des Feierns sein.
«Rassismus, Ausländerfeindlichkeit, Sexismus, Beschimpfungen und Beleidigungen, Herabwürdigung Andersdenkender und Andersfühlender sowie alle anderen Formen von diskriminierendem Verhalten entsprechen nicht dem Geist der Basler Fasnacht – sich anständig und gesetzeskonform zu verhalten, hingegen schon», heisst es etwa in den Verhaltensregeln.
Fast alle Formen der Kreativität seien erwünscht
Wer sich an ein umstrittenes Thema heranwage, soll dies fasnächtlich umsetzen. Sprich, es solle humoristisch sein. Fast alle Formen von Kreativität seien erwünscht und geduldet, solange sie die Verhaltensregeln respektieren.
Man sei der Meinung, dass jedes Thema angesprochen und ausgespielt werden kann. Auch religiöse Themen. «Bei religiösen Handlungen ist allerdings eine Grenze zu ziehen, religiöse Gefühle sollten nicht verletzt werden.»
Daniel Hanimann, Mediensprecher des Fasnachts-Comités, sagt zum SRF, dass man sich um aktuelle politische Trends kümmere und diese auch hinterfrage. «Die Zeit war reif, Stellung zu beziehen.»
Man verstehe sich aber nicht als Zensurbehörde. Im Gegenteil. «Das Fasnachts-Comité selbst kann nicht befehlen, sondern einzig empfehlen. Es kann höchstens bei der Subventionierung nachträglich Einfluss nehmen.»
Kritisierte Guggen behielten ihre umstrittenen Namen
Laute Kritik wurde 2018 publik, als die Guggenmusik «Negro-Rhygass» mit ihrem Logo bei der Fasnacht auftrat. Das Logo war eine schwarze Figur mit dicken Lippen, grossen Ohrringen, einem Knochen im Haar und Baströckchen.
Eine breite Diskussion wurde losgetreten, die Clique fühlte sich falsch verstanden. Schliesslich entschied man sich, auf das Logo zu verzichten, den Namen aber zu behalten.
Auch die «Mohrekopf»-Guggemusik geriet in die Kritik, behielt ihren Namen aber in der Folge.
Darum hat Basel die beste Fasnacht der Welt
Die «drey schenste Dääg» lassen das Herz von Martina Stadelmann aus dem blue Newsroom höher schlagen. Im Video erklärt sie, was es an der Basler Fasnacht zu beachten gibt.