Spezielle Einsatzmittel Vom «Eagle» bis zum «Segway»: So rüsten Schweizer Polizeikorps auf

gusi

4.6.2018

In Zeiten der zunehmenden Terrorgefahr rüsten die Polizeikorps in der Schweiz auf. Besonders in grossen Städten und an Flughäfen wird für den Schutz der Bevölkerung viel Geld ausgegeben. «Bluewin» zeigt, mit welchen Einsatzmitteln Polizisten in der Luft und an Land Jagd auf Verbrecher machen. 

Polizeihelikopter

Es ist das exklusivste Arbeitsgerät für Schweizer Polizisten, denn einen Polizeihelikopter gibt es hierzulande gerade einmal. Seit 2015 ist die Kantonspolizei Zürich im Besitz eines eigenen Helis. Die Anschaffungskosten lagen bei 2,1 Millionen Franken. Er ist unter anderem mit einem 3D-Oberflächen-Scanner und einer Wärmebildkamera ausgestattet. Sechs weitere Polizeikorps nutzen den Helikopter gegen eine Kostenbeteiligung, darunter die Stadtpolizei Zürich und die Aargauer Kantonspolizei. Der Heli wird für die Verfolgung von flüchtigen Verdächtigen aber auch für die Suche nach vermissten Personen eingesetzt.

Panzerwagen

Der «New Eagle IV» ist seit 2011 der Stolz der Zürcher Kantonspolizei. Der Panzerwagen ist auf dem Flughafen Zürich stationiert und kostete bei der Anschaffung rund eine Million Franken. Er ist 5,40 Meter lang, 2,4 Meter hoch und 8,4 Tonnen schwer. Hergestellt hat ihn die Kreuzlinger Firma Mowag. Zum Schutz vor der zunehmenden Terrorgefahr wollen jetzt auch die Kantone Basel Stadt und St. Gallen ein solches Fahrzeug anschaffen. 

Wasserwerfer

Rund 2 Millionen Franken kostet die Anschaffung eines neuen Wasserwerfers. Das häufigste Modell ist der WAWE 9. Es wird bei den Polizeikorps der grösseren Schweizer Städte vor allem bei Demonstrationen oder bei Ausschreitungen rund um Sportanlässe eingesetzt. In der Doppelkabine haben fünf Personen Platz. Der Wagenführer, der Wasserwerferkommandant, der Beobachter und zwei Rohrführer. Die Wasserpumpe hat eine Leistung von 3'000 Liter/Minute bei 15 bar und eine Wurfweite von maximal 65 Meter.

Drohnen

Zehn Polizeikorps haben in den vergangenen Jahren solche Fluggeräte angeschafft. Weitere Kantone wollen folgen. Die grösste Drohnen-Flotte besitzt die Kantonspolizei Zürich. Zehn Quadrokopter – sie sind zwischen 26 Gramm und 3 Kilo schwer – stehen hier im Einsatz. Da es sich um eine neue Technologie handelt, haben noch nicht alle Drohnenpiloten die Ausbildung bereits abgeschlossen.

Tesla

Die Basler Stadtpolizei setzt auf Elektroautos. Sie hat sieben Tesla (Modell X-100D) geordert und ersetzt damit ihre Diesel-Fahrzeuge. Die Elektroautos seien unter dem Strich ökonomisch und ökologisch und damit die bessere Wahl, heisst es bei der Behörde.

Der Tesla X kostet samt polizeilichem Ausbau rund 140'000 Franken pro Stück. Damit ist er fast 50'000 Franken teurer als ein vergleichbares Dieselauto. Bei den gesamten Betriebs- und Unterhaltskosten sei er aber günstiger, wie die Kantonspolzei Basel-Stadt mitteilt. Ein Alarmpikettfarzeug lege in Basel pro Tag rund 200 Kilometer zurück. Mit der Reichweite von 500 Kilometern pro Stromladung sei der Tesla deshalb für Basel das perfekte Einsatzmittel. 

Segway

Im Hollywood-Blockbuster «Kaufhaus-Cop» flitzte Hauptdarsteller Kevin James mit dem Segway durch die Einkaufshallen. Tatsächlich sind diese zweirädrigen Fahrzeuge auch in der Schweiz im Einsatz. Vor zwei Jahren hat die Kantonspolizei Solothurn zwei Segways angeschafft. Kostenpunkt: 11'000 Franken pro Stück. Die Geräte sind derzeit in der Stadt Olten im Einsatz.

Die Armee hilft aus

Aus Kostengründen legen sich nicht alle Polizeikorps neue Einsatzmittel zu. Sie wollen 16 Panzerwagen bei der Armee mieten. Die Konferenz der kantonalen Polizeikommandanten (KKPKS), das Verteidigungsdepartement und die Logistikbasis der Armee arbeiten an einer entsprechenden Leistungsvereinbarung. Demnächst soll der Vertrag unterschrieben werden.

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