Armee übt den Ernstfall Was du zur Kampfjet-Übung auf der Autobahn wissen musst

tafi

4.6.2024

Ukrainische Jets nutzen Strasse als Piste

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Ein im April 2023 veröffentlichtes Video zeigt, wie eine ukrainische Su-27 und eine Mig-29 von Strassen aus in den Einsatz starten.

11.01.2024

Die Sicherheitslage in Europa ist angespannt. Die Schweizer Armee testet daher am Mittwoch, ob ihre Kampfjets auch auf einer Autobahn starten und landen können. Die wichtigsten Infos zu der Übung findest du hier.

tafi

4.6.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Schweizer Luftwaffe lässt am Mittwoch, 5. Juni, auf der A1 zu Übungszwecken F/A-18-Kampfjets starten und landen.
  • Der Autobahnabschnitt zwischen Avenches VD und Payerne VD wird dafür vom 4. bis zum 6. Juni 2024 für 36 Stunden gesperrt.
  • Besucher vor Ort sind bis auf wenige Ausnahmen nicht erlaubt. Du kannst das Ereignis aber bei blue News mitverfolgen.

Erstmals seit mehr als drei Jahrzehnten landen und starten wieder Kampfjets mitten auf der Autobahn. Die Armee will mit der Übung am 5. Juni auf der A1 zwischen den Waadtländer Orten Payerne und Avenches die Verteidigungsfähigkeit im Ernstfall trainieren. Weil die Luftwaffe nur über die drei Jet-Flugplätze in Payerne, Emmen LU und Meiringen verfügt, gilt sie als anfällig und verwundbar.

Ziel der Übung «Alpha Uno» ist es, die Fähigkeit zur Dezentralisierung zu testen und zu erweitern. Dezentralisierung meint die Fähigkeit, Menschen und deren Material innerhalb von kürzester Zeit im ganzen Land zu verteilen. Letztmals sind Kampfjets der Schweizer Armee 1991 im Tessin auf einer Autobahn gelandet.

Die Antworten zu den wichtigsten Fragen zur spektakulären Militärübung findest du hier.

Wie läuft die Übung am Mittwoch ab?

Auf dem schnurgeraden Autobahnabschnitt sollen am Vormittag und am Nachmittag jeweils vier Kampfjets des Typs F/A-18 starten und landen. Nach der Landung auf der Autobahn werden die F/A-18-Jets wieder für den Abflug vorbereitet. Dazu gehört auch, die Flugzeuge zu betanken.

Wie viele Armeeangehörige daran teilnehmen, gibt die Armee mit Verweis auf die operative Sicherheit nicht bekannt.

Welche Einschränkungen gibt es für den Autoverkehr?

Die Autobahn A1 wird zwischen Avenches und Payerne bereits ab Dienstag, 4. Juni 2024, 21 Uhr voll gesperrt. Die Sperrung dauert bis Donnerstag, 6. Juni, 9 Uhr. Der Verkehr wird in dieser Zeit über das kantonale Strassenverkehrsnetz umgeleitet

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch werden die Leitplanken demontiert und die Strecke für die Kampfjets mit speziellen Markierungen versehen. Nach der Übung wird der Autobahnabschnitt wieder für den Strassenverkehr hergerichtet. Diese Arbeiten übernehmen Armeeangehörige, zivile Angestellte des Bundesamtes für Strassen (Astra) sowie die Kantonspolizeien der betroffenen Kantone Waadt und Freiburg.

Kann ich dem Spektakel vor Ort beiwohnen?

Nein. Es handelt sich bei der Übung nicht um einen Öffentlichkeitsanlass, das Gelände wird grossflächig abgesperrt sein. Planespotterinnen haben demnach keine Chance, die Übung aus der Nähe zu verfolgen.

Zuschauende vor Ort sind bis auf wenige Ausnahmen nicht erlaubt: Die Plätze dafür sind bereits vergeben. Inklusive Medienschaffender sind am Vormittag und Nachmittag jeweils 150 Zuschauende vor Ort zugelassen.

Kann ich die Kampfjet-Übung im Fernsehen oder Internet verfolgen?

Einen Livestream des Ereignisses findest du ab Mittwochvormittag bei blue News. Die Armee stellt Fotos und Videos zur Verfügung. Das Schweizer Radio und Fernsehen SRF berichtet in einer Livesendung.

Warum landen und starten die Kampfjets ausgerechnet auf der A1 bei Payerne?

Der Autobahn-Abschnitt wurde nach Angaben von Armeesprecher Volken schon 1995 beim Bau für Kampfjet-Übungen vorbereitet. Ausserdem eigne er sich auch wegen des Verkehrsaufkommens, der Möglichkeiten, Umfahrungen einzurichten und auch wegen des direkten Anschlusses an den nahegelegenen Militärflugplatz.

Der Luftraum über dem Testgelände wird standardmässig vom Flugverkehrskontrolldienst innerhalb der Kontrollzone des Militärflugplatzes überwacht. Dort Drohnen aufsteigen zu lassen, ist aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt.


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