Militärexperte warnt Schweiz ungenügend vor Raketen und Drohnen geschützt

toko

21.4.2024 - 17:06

Unter anderem Flugabwehrsystem Patriot soll die Schweiz besser vor Angriffen schützen.
Unter anderem Flugabwehrsystem Patriot soll die Schweiz besser vor Angriffen schützen.
Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Nach Ansicht eines Militärexperten ist die Schweiz nur unzureichend vor Drohnen und Raketen geschützt. FDP-Ständerat Dittli stimmt zu und sagt: «Ohne Kooperation mit anderen Ländern geht es nicht.»

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21.4.2024 - 17:06

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Laut Albert A. Stahel, emeritierter Professor für Militärstrategien an der Universität Zürich, ist die Schweiz nur unzureichend gegen Angriffe mit Drohnen und Raketen geschützt.
  • Josef Dittli, FDP-Ständerat und ehemaliger Berufsoffizier, sieht dies ähnlich und fordert neben der Beschaffung neuer Waffensysteme auch einen Beitritt der Schweiz zum European Sky Shield.

Die Schweiz wäre gegen einen Angriff mit Raketen und Drohnen schlecht gewappnet. Dieser Meinung ist Albert A. Stahel, emeritierter Professor für Militärstrategien an der Universität Zürich.

«Einem massiven Angriff mit Drohnen, Marschflugkörpern und Kampfflugzeugen könnten wir nicht lange widerstehen», liess er sich in der «Sonntagszeitung» (kostenpflichtiger Inhalt) zitieren.

Konflikte könnten «plötzlich auch die Schweiz betreffen»

Dieser Ansicht ist auch Josef Dittli, FDP-Ständerat und ehemaliger Berufsoffizier: «Im Moment haben wir ein Problem.» So könnten kriegerische Konflikte wie in der Ukraine und im Nahen Osten eskalieren und «plötzlich auch die Schweiz betreffen».

Besserung ist laut der Zeitung in Sicht, wenn ab 2028 die ersten der bestellten F-35-Kampfjets eintreffen sowie das Patriot-System, das Kurzstreckenraketen abwehren kann. Die Patriot-Einheiten werden aber nur einen Teil des Landes schützen können, rund 15’000 von 41’000 Quadratkilometern.

«Ohne Kooperation mit anderen Ländern geht es nicht»

«Die Beschaffung der Patriot-Lenkwaffen ist der erste Schritt in die richtige Richtung einer umfassenden Fliegerabwehr», sagt Stahel der Zeitung. Allerdings brauche die Schweiz «weitere Systeme wie etwa die Skyranger-Kanonen von Rheinmetall.» Josef Dittli wünscht sich ausserdem einen Beitritt der Schweiz zum European Sky Shield: «Ohne Kooperation mit anderen Ländern geht es nicht.»

Der Bundesrat stufte in einem Bericht vom Februar einen Angriff durch ballistische Lenkwaffen, Marschflugkörper oder Drohnen als «eher wahrscheinlich» ein. Ein umfassender militärischer Angriff wurde als «unwahrscheinlich» taxiert.

Mit Material von sda.

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