Helden der CoronakriseWerden Pflegende zu schlecht bezahlt?
uri
3.6.2020
Mit der Corona-Pandemie wurden sie nicht nur extrem gefordert, sondern ihre Arbeit auch besonders gut sichtbar: Die Angehörigen der Pflegeberufe wurden weltweit von Balkonen aus beklatscht. Aber wird der Beruf – nicht zuletzt finanziell – auch genügend wertgeschätzt?
Mangelnde Schutzausrüstung und Arbeit am Limit. Die Corona-Pandemie machte die gesellschaftliche Bedeutung der Pflegeberufe deutlich – und auch die teils prekären Bedingungen, unter denen ihre Angehörigen zu arbeiten haben. Bekannt wurde etwa die Berliner Krankenpflegerin Nina Magdalena Böhmer, die zum Applaus von der Bevölkerung auf Facebook schrieb: «Euren Applaus könnt ihr euch sonstwohin stecken.»
Auch wenn die Situation der Pflegekräfte in Deutschland und der Schweiz sicher nicht eins zu eins verglichen werden können, meinte eine Zürcher Pflegerin zu «Bluewin», ihre Arbeitsbedingungen seien bereits vor der Pandemie «alles andere als optimal» gewesen. Nun habe sich die Situation «aber nun nochmals verschärft».
Corona-Krise zeigt Schwächen des Systems
Ins gleiche Horn stösst Roland Brunner, Sekretär der Gewerkschaft VPOD, gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Er meint, die Corona-Krise habe auch hierzulande die Schwächen des auf Profit ausgerichteten Gesundheitssystems deutlich gemacht. Vor allem auf den Intensivstationen zeige sich, wie dünn die Personaldecke sei. Hier hätten die Spitäler in der Corona-Krise vor allem qualifiziertes Personal von überallher holen müssen. Zur Arbeitsbelastung sei die Angst vor Ansteckungen gekommen, weil das Schutzmaterial knapp gewesen sei.
Um die Situation der Pflegeberufe zu verbessern, stellt die VPOD in einem offenen Brief Forderungen an die Zürcher Regierung und die Gesundheitsbetriebe. Dazu gehören laut «Tages-Anzeiger» «die sofortige Erhöhung aller Monatslöhne bis 6'000 Franken um zehn Prozent, höhere Zuschläge für Schichtarbeit, 40-Stunden-Woche, Gesamtarbeitsverträge, Übernahme der Kosten für die Kinderbetreuung, ein Corona-Bonus von 1'500 Franken». Verbesserungsbedarf sehen auch SP und Grüne im Zürcher Stadtparlament. Sie haben zwei Motionen eingereicht, in denen neben höheren Löhnen auch mehr Ausbildungsplätze und mehr Mitarbeiter gefordert werden.
Die Lohnzufriedenheitsstudie der Forschungsstelle Sotomo von 2019 hat gezeigt, dass 60 Prozent der befragten Pflegefachkräfte finden, dass sie zu wenig verdienen. Trotzdem meint Spitalverbandspräsident Christian Schär im Gespräch mit der NZZ, «dass die heutige Einstufung des Lohns dem Ausbildungsstand und der Arbeitsbelastung der einzelnen Berufsgruppen durchaus Rechnung trägt». Auch gibt Schär hier zu bedenken: «Wenn man nun sagt, alle sollten mehr bekommen, dann stellt sich die Frage, wer bereit ist, dies zu bezahlen. Denn die höheren Löhne werden sich am Ende auch in höheren Krankenkassenprämien niederschlagen.»
Starres Stufensystem bei den Löhnen
Dass die Löhne in den Pflegeberufen «eher tief» sind, findet hingegen der Präsident des Heimverbandes Curaviva, André Müller. Allerdings lokalisiert er im «Tages-Anzeiger» das grösste Problem woanders: Das starre Stufensystem bei den Pflegeberufen führe dazu, dass gerade langjährige Mitarbeitende weniger verdienten, also solche, die häufig die Stelle wechseln würden und deshalb dann höher einsteigen könnten.
Ähnlich sieht das auch Regina Soder, Geschäftsleiterin vom Berufsverband der Pflegefachleute Zürich (SBK). Sie hält die Löhne inzwischen für angemessen. Man stelle jedoch fest, «dass Pflegende sehr lange in der gleichen Lohneinstufung verbleiben.» Vor allem betreffe das langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, obwohl diese häufig effizienter im Betrieb seien, als die neu Angestellten.
Ausstieg wegen «emotionaler Erschöpfung»
Soder dringt deshalb vor allem auf Änderungen in anderen Bereichen, zumal das Schweizer Gesundheitssystem nicht mehr ohne ausländische Fachkräfte existieren könne. Weil lediglich «rund 43 Prozent des eigentlichen Bedarfs an Pflegefachpersonen» noch in der Schweiz ausgebildet würden, müssten die Löhne der Studierenden angehoben werden, sagte sie dem «Tages-Anzeiger». Um die Quote bei den Berufsaussteigerinnen und Berufsaussteigern zu reduzieren – diese liegt laut Soder bei stattlichen 46 Prozent –, müsse man bei den knappen Stellenplänen, der Schichtarbeit und der zunehmenden Bürokratie Verbesserungen erzielen.
Yvonne Ribi, Geschäftsführerin des SBK, hatte bereits zum Internationalen Tag der Pflege Mitte Mai im Gespräch mit «Bluewin» gefordert, dass sich politisch endlich etwas tun müsse, um langfristig eine qualitativ gute und sichere Pflege zu gewährleisten. Es gelte, das Problem an der Wurzel zu packen, denn für viele Pflegende sei der Grund für ihren Ausstieg aus dem Beruf «eine emotionale Erschöpfung».
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Bild: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Bild: Stefan Jaitner/dpa
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Bild: Keystone/Laurent Gillieron
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
Bild: Cecilia Fabiano/dpa
Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
Bild: Julian Stratenschulte/dpa
Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Bild: Muammar Awad/XinHua/dpa
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Bild: Keystone
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Bild: Aleksander Khitrov/AP/dpa
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Bild: Damian Dovarganes/AP/dpa
Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Bild: KEYSTONE/Laurent Gillieron
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
Bild: Christian Charisius/dpa
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Bild: Noah Berger/AP/dpa
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Bild: John Minchillo/AP/dpa
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Bild: APA/Keystone
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Bild: Keystone
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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