Das Herz von Zebrafischen kann sich nach Schäden regenerieren. Forschende der Uni Bern berichten, dass dabei bestimmte Herzmuskelzellen eine zentrale Rolle spielen. Die Erkenntnisse könnten auch den Weg ebnen, ähnliche Regenerationsprozesse beim Mensch anzustossen.
Das Herz von Zebrafischen kann sich nach einem akuten Herzinfarkt viel besser erholen als das eines Menschen. Beim Mensch sterben Millionen von Herzmuskelzellen ab und eine Narbe bleibt zurück. Beim Zebrafisch können sich die Herzmuskelzellen jedoch teilen und die Narbe durch neue Herzmuskulatur ersetzen. Diesem Phänomen spürt ein Forschungsteam um Nadia Mercader von der Universität Bern seit mehreren Jahren nach.
Nun berichtet das Team im Fachblatt «Cell Reports», dass beim Zebrafisch nicht alle Herzmuskelzellen gleichermassen zur die Regeneration beitragen. Eine spezielle Gruppe sticht dabei hervor, wie die Uni Bern am Mittwoch mitteilte.
Die Herzmuskelzellen dieser Gruppe vermehrt sich in Reaktion auf eine Verletzung deutlich stärker als die übrigen Zellen. Zudem stellten die Forschenden fest, dass die Herzreparatur ohne diese Zellgruppe empfindlich gestört war.
Dieser «Reparatur»-Trupp an Zellen zeichnet sich durch Aktivität eines ganz bestimmten Gens namens «sox10» aus. In einem nächsten Schritt will das Forschungsteam daher die Rolle dieses Gens in dieser Zellgruppe genauer untersuchen.
«Wir möchten herausfinden, ob das Fehlen einer solchen sox10-Zellpopulation bei Säugetieren und auch beim Menschen eine Erklärung dafür sein könnte, warum sich deren Herz schlecht regeneriert», erklärte Mercader gemäss der Mitteilung. Sollte sich diese Hypothese bewahrheiten, könnte dies den Weg ebnen für Ansätze, um den Reparatur-Prozess auch im menschlichen Herzen anzuregen.
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