C-Serie A220-Ärger: Piloten müssen in grosser Höhe vom Gas gehen

tsha/SDA

28.10.2019

Die Maschinen vom Typ A220 sorgten zuletzt immer wieder für Probleme.
Die Maschinen vom Typ A220 sorgten zuletzt immer wieder für Probleme.
Bild: Keystone

Die genauen Ursachen für die Triebwerksprobleme des A220 sind noch immer nicht bekannt. Immerhin gibt es nun aber Anweisungen für die Piloten.

Immer wieder Ärger mit dem Pannenflieger A220: Vor wenigen Wochen hatte die Swiss alle ihre 29 Flugzeuge des Typs A220, auch als C-Serie bekannt, zwecks Inspektion der Triebwerke am Boden gelassen. Die Vorsichtsmassnahme hatte den Flugplan erheblich durcheinandergewirbelt. Jetzt gibt es erste Hinweise zur möglichen Ursache.

Demnach dürfen A220-Piloten ab sofort im Reiseflug nicht mehr vollen Schub geben. Das geht aus Handlungsanweisungen des Herstellers Airbus Canada und der kanadischen Flugsicherheitsbehörde hervor. Auf einer Flughöhe von 29'000 Fuss und mehr dürfen die Piloten auf maximal 94 Prozent beschleunigen. Ausserdem muss die automatische Schubkontrolle deaktiviert werden. Der Grund: Laut Airbus könnten Steigflüge bei vollem Schub ab einer gewissen Höhe zum Ausfall eines Triebwerks führen. 



Auch zum Einsatz der Enteisungsanlagen gibt es neue Bestimmungen. Da die Anlagen ab einer Höhe von 35'000 Fuss zu einer Überhitzung der Triebwerke und damit zum Auslösen des Feueralarms führen können, müssen die A220 ab sofort in geringeren Höhen fliegen, sollte die Wetterlage eine Enteisung nötig machen.

Sicherer Betrieb soll gewährleistet sein

Trotz dieser neuen Anweisungen für A220-Piloten ist weiterhin unklar, woher die Triebwerksprobleme genau kommen. Zwar sei ein sicherer Betrieb gewährleistet, so Swiss-Chef Thomas Klühr gegenüber «Blick». Er gibt aber zu bedenken: «Es wäre natürlich ein besseres Gefühl, wenn man die genaue Ursache schon wüsste.»



Die Swiss hat 2016 die ersten Maschinen vom Typ A220 in Dienst gestellt. Derzeit sind 29 Flugzeuge dieses Typs im Einsatz; sie machen knapp die Hälfte der Swiss-Europaflotte aus. Zuletzt machten die Maschinen immer wieder Probleme. Im August etwa verlor ein A220 der Swiss auf dem Weg nach London über Frankreich Triebwerksteile und musste in Paris zwischenlanden.

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