Mehr Toiletten für Frauen Amsterdam beugt sich Pinkelprotesten

dpa

15.4.2024 - 20:38

Künftig wird es in Amsterdam mehr öffentliche Toilettenangebote für Frauen geben.
Künftig wird es in Amsterdam mehr öffentliche Toilettenangebote für Frauen geben.
dpa

Nach vielen Protestaktionen von Frauen wird Amsterdam mehr öffentliche Toiletten für Frauen errichten. Die Stadt investiert vier Millionen Euro.

15.4.2024 - 20:38

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Jahrelang setzten sich Frauen in Amsterdam dafür ein, dass mehr öffentliche Toiletten gebaut werden.
  • Bislang waren von 35 öffentlichen Toiletten nur zwei für Frauen geeignet.
  • Nach zahllosen Protesten lenkt man bei der Stadt nun ein. Noch in diesem Jahr werden neue Sanitäranlagen gebaut, insgesamt investiert Amsterdam vier Millionen Euro.

Nach jahrelangem Kampf und einem Protestpinkeln von Frauen werden in Amsterdam mehr öffentliche Toiletten geschaffen, die nicht bloss aus Pissoirs für Männer bestehen.

Die Stadt investiere dazu vier Millionen Euro und die ersten der neuen Toiletten sollten noch in diesem Jahr errichtet werden, berichtete der öffentlich-rechtliche Sender NOS unter Verweis auf einen städtischen Beschluss. Auslöser des Kampfs von Frauen in Amsterdam für mehr öffentliche Toiletten war die Verurteilung der Studentin Geerte Piening 2015 wegen Wildpinkelns.

Studentin wird für Wildpinkeln mit 90 Euro belangt

Weil keine Toilette in der Nähe war, hatte Piening sich aus der Not heraus neben ein Gebäude gehockt. Dafür bekam sie eine Strafe von 90 Euro. Auch ein Gericht hielt nach einer Beschwerde der Studentin die Strafe aufrecht.

Diese hatte vor Gericht gesagt, dass es in Amsterdam zwar 35 öffentliche Toiletten gebe, von denen aber nur zwei für Frauen geeignet seien. Es folgten Protestaktionen, bei denen Frauen demonstrativ in Pissoirs oder auf den Gehweg pinkelten.

Piening findet die Investition in neue Toiletten prima. «Das hat recht lange gedauert, aber dass das nun geschieht, ist sehr gut», sagte sie dem Sender NH. In der Zwischenzeit nämlich, das räumte Piening gegenüber dem Sender ein, sei sie erneut zum «Wildplassen» gezwungen gewesen – so nennen die Niederländer das Wildpinkeln.

dpa