Kolumbien Gefürchteter Auftragskiller von Ex-Drogenboss Escobar gestorben

dpa/uri

7.2.2020

Jhon Jairo Velásquez alias «Popeye», früherer Auftragsmörder von Kolumbiens Drogenboss Escobar, am 7. März 2017 in Medellin, Kolumbien.
Jhon Jairo Velásquez alias «Popeye», früherer Auftragsmörder von Kolumbiens Drogenboss Escobar, am 7. März 2017 in Medellin, Kolumbien.
Bild: dpa

250 Morde und 3'000 angeordnete Tötungen: Jhon Jairo Velásquez, der einst berüchtigtste Killer des ehemaligen Drogenbosses Pablo Escobar, ist in Kolumbien gestorben. Das teilte das Nationale Gefängnis- und Haftinstitut INPEC mit.

Demnach starb Jhon Jairo Velásquez, alias «Popeye», am Donnerstag an Magenkrebs. Der 57-Jährige hatte sich den Angaben zufolge bereits seit Ende Dezember im Spital befunden.

Der Kult um Escobar erreichte durch die Netflix-Serie «Narcos» einen neuen Höhepunkt, auch über «Popeye» gibt es eine Serie («Alias J.J.»). In Kolumbien wird die Faszination wegen der verheerenden Gewalt des Medellín-Kartells äusserst kritisch gesehen. Das Land will raus aus Escobars Schatten. Velásquez hatte seine direkte Täterschaft bei 250 Morden und die Anordnung von weiteren 3000 Tötungen des Medellín-Kartells gestanden.



Ende 1989 hatte er den Bombenanschlag auf ein Avianca-Flugzeug mitorganisiert, bei dem 110 Menschen umkamen. Im Auftrag Escobars war er auch wenige Monate zuvor an dem tödlichen Anschlag auf den liberalen Präsidentschaftskandidaten Luis Carlos Galán beteiligt gewesen. 1992 stellte Jhon Jairo Velásquez sich der Polizei.

Nachdem er drei Fünftel seiner Haftstrafe – 23 Jahre – abgesessen hatte, wurde «Popeye» 2014 auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen. Seine Zeugenaussage ermöglichte die Verurteilung des ehemaligen Justizministers Alberto Santofimio, der nach Ansicht des Obersten Gerichts als Anstifter am Attentat gegen Galán mitwirkte. Seit 2018 hatte Velásquez wegen Verbrechen wie Erpressung wieder eingesessen.

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