Blinde Passagiere Australische Behörden schicken Autofrachter mit Teslas zurück — wegen Stinkwanzen

toko

9.1.2024

Die gelbgefleckte Stinkwanze Erthesina fullo.
Die gelbgefleckte Stinkwanze Erthesina fullo.
IMAGO/Zoonar

Ein riesiger Autofrachter sollte eigentlich brandneue Teslas des Model Y nach Australien liefern. Doch daraus wurde nichts — denn an Bord befand sich auch ein in Down Under ungebetener Gast.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Australische Behörden haben einen mit Tesla-Fahrzeugen beladenen Autofrachter wieder zurück geschickt, weil sich an Bord die gelbgefleckte Stinkwanze befand.
  • Das Insekt stellt laut einem Sprecher des australischen Landwirtschaftsministeriums eine erhebliche Gefahr für die australischen Ökosysteme dar.
  • Der Autofrachter Glovis Caravel muss nun im Ausland ausgeräuchert werden und soll im Februar nach Australien zurückkehren.

Eigentlich sollte die Glovis Caravel brandneue Teslas nach Australien bringen — stattdessen schicken die Behörden den Autofrachter wieder zurück nach China und Südkorea geschickt.

Denn an Bord befanden sich nicht nur fabrikneue Fahrzeuge wie die Tesla-Elektro-SUVs des Model Y in unbekannter Anzahl sowie etwa 1000 Kia-Autos, sondern auch unerwünschte blinde Passagiere.

Die Behörden verweigerten die Löschung der Ladung, weil sich an Bord die sogenannte gelbgefleckte Stinkwanze befand. Dies berichtet das australische Automagazin «drive» .

Das Tesla Model Y.
Das Tesla Model Y.
Hannes Breustedt/dpa

Autofrachter muss im Ausland behandelt werden

Einem Sprecher von Kia Australia zufolge sei das Schiff ins Ausland geschickt worden, um die «erforderliche Behandlung» vorzunehmen. Es werde demnach erwartet, dass die Ladung im Laufe des Februars nach Australien zurückkehren wird.»

Die «Behandlung» bezieht sich dem Bericht zufolge auf die Ausräucherung und Reinigung des Schiffes, um gelbgefleckte Stinkwanzen sowie andere lebende Insekten zu beseitigen, die eine Gefahr für die australische Landwirtschaft und Tierwelt darstellen.

Wie es unter Berufung auf Berichte in sozialen Medien heisst, sei dem Frachter zunächst die Einfahrt nach Australien gestattet worden, wo einige Tesla-Fahrzeuge entladen und auf Schädlinge untersucht wurden. Vor der Auslieferung an Autohäuser und schliesslich an die Kunden seien die ungebetenen Gäste dann entdeckt worden.

«Erhebliche Bedrohung»

«Es wurden mehrere Insekten entdeckt, darunter auch der gelb gefleckte Stinkkäfer, der eine erhebliche Bedrohung für die australische Pflanzengesundheit und Umwelt darstellt, weil er landwirtschaftliche Kulturen, Obst- und Zierbäume schädigen kann», sagte ein Sprecher des Ministeriums für Landwirtschaft, Fischerei und Forstwirtschaft dem Magazin.

In einer Nachricht von Tesla Australien an die Käufer des Model Y, die sie in den sozialen Medien veröffentlichten, hiess es: «Wir untersuchen aktiv alle verfügbaren Optionen, um Ihr Fahrzeug so schnell wie möglich zu Ihnen zu bringen.»

Dem Bericht zufolge ist es nicht das erste Mal, dass die Glovis Caravel wegen eines biologischen Risikos abgewiesen wurde.

So sei dem Autotransporter 2018 die Einreise nach Neuseeland verweigert worden, nachdem die Behörden nach dem Transport von Fahrzeugen aus Japan fast 600 Stinkwanzen — 12 davon lebend — an Bord entdeckt hatten.

Eine frühere Lieferung von 10'000 Hyundai- und Kia-Fahrzeugen wurde aufgrund eines Stinkwanzenbefalls im Jahr 2020 zudem verschoben.