Tödlicher Sog im Luganersee Zwei Hunde retten ab sofort Schwimmer vor dem Ertrinken

toko

9.6.2023

Die kräftigen und ausdauernden Neufundländer eignen sich auch durch ihr wasserabweisendes Fell besonders gut als Rettungsschwimmer. 
Die kräftigen und ausdauernden Neufundländer eignen sich auch durch ihr wasserabweisendes Fell besonders gut als Rettungsschwimmer. 
PantherMedia / Lubo Ivanko (Symbolbild)

Für die Sicherheit der Badegäste am Luganersee sind nun auch zwei vierbeinige Helfer im Einsatz. Naira und Enea werden an der Mündung des Cassarate arbeiten — und stellen ihr Können gleich unter Beweis.

toko

9.6.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Neuheit am Luganersee: Die Rettungsstaffeln an der Mündung des Cassarate werden ab diesem Sommer durch zwei Wasserrettungshunde verstärkt. 
  • Die beiden Neufundländer Enea und Naira sind fünf Jahre alt und wurden speziell für die Wasserrettung ausgebildet.
  • Die Patrouillenboote sind vom 1. Juli bis 31. August jedes Wochenende, an Feiertagen und am Vortag von Feiertagen von 14 bis 19 Uhr vor Ort.

Freundliche Vollprofis: Seit diesem Sommer gibt es an der Foce des Cassarate am Luganersee zwei neue Helfer. Die zwei speziell ausgebildeten Wasserrettungshunde sind topfit und motiviert, dem Vernehmen nach freundlich und haben nichts gegen eine Streicheleinheit zwischendurch einzuwenden.

Enea und Naira verrichten seit kurzem ihren Dienst in Lugano. Als Teil eines Pilotprojekts sollen sie zum Ziel für 2023 beitragen: Wie letztes Jahr die Zahl der Ertrinkungsfälle an der Mündung des Cassarate auf Null zu begrenzen. Bei Flussmündungen in Seen können wegen des starken Temperaturunterschieds des Fluss- und des Seewassers starke Sogwirkungen entstehen, die ungeübte Schwimmer unter Wasser ziehen.

«Sie haben im Ausland studiert»

Die beiden Neufundländer sind nun Teil der Sektion Lugano der Schweizerischen Lebensrettungsgesellschaft und zusammen mit ihren Führer*innen die Hauptneuheit der Präventions- und Sensibilisierungskampagne 2023 der Stadt Lugano. Bei der Vorstellung zum Start wurden auch die beiden kräftigen Neuankömmlinge der Öffentlichkeit präsentiert.

«Sie haben im Ausland studiert», scherzt der Leiter für Beratung und Management Tiziano Galeazzi bei der Vorstellung. Damit meint er die Idroscalo in Mailand, eine renommierte Hundeschule. In der Schweiz gibt es keine Ausbildungsstätte für Wasserrettungshunde. 

Das will man in Lugano ändern, sagt Lorenzo Gentile, Vizepräsident der Sektion Lugano der SLRG: «Vor allem möchten wir hier in Lugano eine Schule für Rettungshunde mit internationaler Anerkennung haben, daran arbeiten wir», sagte er im Rahmen der Vorstellung.

Badefreuden an der Mündung des Cassarate am Ufer des Luganersees.
Badefreuden an der Mündung des Cassarate am Ufer des Luganersees.
KEYSTONE/Ti-Press/ Massimo Piccoli/KEYSTONE

Naira stellt ihr Können unter Beweis

Im Rahmen der Vorstellung liess sich Galeazzi selbst von der Hündin Naira im offenen Wasser retten. Sie und der Rüde Enea sind fünf Jahre alt, topfit und Teil der Verstärkung der Rettungsstaffeln.

Gerät ein Badegast in Schwierigkeiten, gehen Rettungsschwimmer und Hund gemeinsam ins Wasser. Der Hundeführer beurteilt schliesslich die Situation und fordert den Badegast wenn nötig auf, sich am Hund festzuhalten. Der Vierbeiner ist hierfür mit einem speziellen Geschirr ausgestattet, das vor dem Einsatz angelegt wird. 

«Ihre Anwesenheit ist ein Mehrwert: Sie verfügen über ganz besondere Fähigkeiten im Wasser», schwärmt der Vizepräsident und erklärt: «Es ist ein anspruchsvolles Training, es werden verschiedene Situationen geübt, sogar Eingriffe aus dem Helikopter, aber immer mit Respekt vor dem Tier, das nicht gezwungen wird», erklärt Gentile. 

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14.07.2021

Jedes Wochenende im Einsatz

Die Patrouillenboote sind vom 1. Juli bis 31. August jedes Wochenende, an Feiertagen und am Vortag von Feiertagen von 14 bis 19 Uhr vor Ort. Bei grossem Andrang können die Einsatzzeiten auch angepasst werden. 

Das nun auch von Enea und Naira betreute Gebiet gehört zu den schwierigsten im ganzen Kanton, nicht nur wegen der hohen Zahl an Badegästen und Touristen. 2021 trauerte die Stadt um zwei Ertrunkene, zwischen 2006 und 2017 hatte es drei Todesopfer gegeben.