FestivalBerner Musikfestival zelebriert das Rauschen
SDA
27.6.2019 - 09:03
Das 7. Musikfestival Bern stellt das vielfältige Rauschen in den Mittelpunkt seines Programms. Es dauert vom 11. bis 15. September.
Die Musik kann das Rauschen kultivieren und den Kontrollverlust inszenieren, stellen der assoziierte Philosoph Christian Grüny & das Kuratorium auf der Programmwebsite fest. Das soll an dieser Ausgabe des Festivals anhand von rund 30 Produktionen aufgezeigt werden.
So öffnet etwa der Berner Künstler und Musiker Strotter Inst. die Schleusen und lässt die Aare mächtig aufrauschen. Er bedient sich dabei der Schwellen, die unten in den Matten den Verlauf der Aare regulieren. Das Rauschen wird am Flussufer, aber auch auf der Münsterplattform zu hören und zu sehen sein.
Velos und Pflanzen rauschen
Auch das Velo spielt eine rauschende Rolle: in der Arbeit des argentinischen Komponisten Mauricio Kagel, der das Publikum mit Klingeltönen an die Grenze dessen führt, was Musik sein kann.
Zu ihrem Recht kommt aber auch die Pflanzenwelt. Das EnsemBle ba Bel macht deutlich, wie Pflanzen kommunizieren, klingen und rauschen. Es nistet sich im Botanischen Garten ein und sucht dort musikalisch den Kontakt. Und schliesslich führen Klangkünstlerinnen und -künstler auf einem Hörspaziergang durch die rauschende Innenstadt und verändern mit verschiedenen Hilfsmitteln unsere Hörgewohnheiten.
Zwei Künstler ziehen einen roten Faden durch das Programm: Der venezianische Komponist Luigi Nono bringt sein Werk «Das atmende Klarsein» im Berner Münster zur Aufführung. Und als «Rauscher in Residence» ist der Klangkünstler Zimoun am Festival engagiert. In der Dampfzentrale errichtet er eine poetische Installation, ein sich ständig wandelndes Klangfeld.
Vielfältige Vermittlungsangebote
Das Programm des Musikfestivals Bern bewegt sich abseits der gängigen Pfade – «und diese Pfade sind nicht immer leicht zu begehen», betonen die Programmverantwortlichen. Es ist ihnen deshalb ein Anliegen, im Rahmen eines vielfältigen Vermittlungsangebots Zugänge zu ermöglichen. Im Rahmen von Workshops, Kursen, öffentlichen Proben und Gesprächen werden die Bevölkerung und auch Schulklassen aktiv einbezogen und zum Ausprobieren eingeladen.
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