CoronavirusZehn Schweizer möchten China verlassen – ab in die Quarantäne
red/SDA
31.1.2020
Das BAG informiert über den «logistisch herausfordernden» Rückflug der Schweizer aus Wuhan. In Deutschland soll sich derweil ein Kind infiziert haben. Alles Wichtige zum Coronavirus im News-Ticker.
16:30 Uhr: Zusammenfassung – der neueste Stand in der Schweiz
In der Schweiz gibt es weiterhin keine Person, die positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden ist. Das gab das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag vor den Medien in Bern bekannt. Am Wochenende sollen zehn Schweizer Staatsangehörige aus der stark betroffenen Provinz Hubei ausgeflogen werden. Frankreich sei bereit, die Schweizerinnen und Schweizer in einem zweiten Flug mitzunehmen.
Die Schweizer Botschaft stehe mit allen zehn Personen in Kontakt, sagte Lenz weiter. Es gehe allen den Umständen entsprechend gut, Erkrankungen seien nicht aufgetreten. Die Planung sei aber wegen der Quarantäne komplex, sagte Lenz.
Der Flug soll voraussichtlich in der Nacht auf Sonntag stattfinden. In Frankreich sollen die Evakuierten 14 Tage in Quarantäne verbringen. Das gilt auch für die Piloten und das Personal.
Es seien bislang rund 100 Proben auf das Coronavirus getestet worden, sagte Virgine Masserey von der Sektion Infektionskontrolle – alle Tests seien negativ ausgefallen. Sollte in der Schweiz eine Person positiv auf den neuen Erreger 2019-nCoV getestet werden, würde das BAG informieren, ergänzte Daniel Koch, Leiter der Abteilung übertragbare Krankheiten. Selbst in einem solchen Fall wäre noch keine Rede von einer Epidemie in der Schweiz.
Die Schweiz bereite sich seit Anfang Januar intensiv vor, sagte BAG-Direktor Pascal Strupler. In enger Zusammenarbeit mit den Kantonen seien die nötigen Massnahmen ergriffen worden, um Verdachtsfälle rasch identifizieren und abklären zu können. Auch seien Vorkehrungen getroffen worden, um bei bestätigten Erkrankungen die medizinische Versorgung gewährleisten zu können. In der Zwischenzeit wurde der Schweiz Zugang zum Frühwarn- und Reaktionssystem (EWRS) der Europäischen Union gewährt.
Dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Gesundheitsnotstand ausgerufen hat, begrüsse die Schweiz, sagte Strupler. Dies festige die internationale Zusammenarbeit. Einen unmittelbaren direkten Einfluss auf die Schweiz habe der Entscheid nicht. Es gebe noch keinen Hinweis, dass es auch ausserhalb Chinas zu einer Epidemie komme oder dass die Situation ausser Kontrolle sei, ergänzte Koch. Eine Prognose sei aber unmöglich und alles sei relativ.
15:50 Uhr: Erste Coronavirus-Fälle in Russland bestätigt
Auch Russland hat nun erstmals Coronavirus-Infektionen offiziell bestätigt. Es handle sich um zwei chinesische Staatsbürger, die mit dem Virus infiziert seien, sagte die russische Vize-Regierungschefin Tatjana Golikowa am Freitag der Agentur Interfax zufolge.
Die Patienten seien in Sibirien isoliert worden. Es gebe kein Risiko der weiteren Ausbreitung des Virus, teilten die Behörden in Moskau mit. Die zwei Fälle gab es demnach in der Region Transbaikalien und im Gebiet Tjumen. Russland hatte zuvor einen Teil seiner Grenze mit China geschlossen, um die Gefahr der Ausbreitung einzudämmen.
15:00 Uhr: Wohl erstmals Kind in Deutschland mit Coronavirus infiziert
In Deutschland ist das Coronavirus zum ersten Mal bei einem Kind festgestellt worden. Das teilt das bayerische Gesundheitsministerium mit. Es ist das Kind eines Mannes aus Siegsdorf im Landkreis Traunstein, dessen positiver Befund am Donnerstag bekannt geworden war, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Damit steigt die Anzahl auf sechs Fälle in Deutschland.
14:40 Uhr: Ende der Pressekonferenz
Zum Ende der Konferenz wird noch über den Zugang zum Frühwarnsystem der EU informiert. Man werde sofort informieren, sollte es Infektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz geben.
14:35 Uhr: Destination unklar
Wo genau Frankreich den Flug aus Wuhan landen lässt, weiss EDA-Krisenmanager Hans-Peter Lenz nicht. Der erste Flug sei in Marseille gelandet. Die Planung sei eine grosse logistische Herausforderung gewesen. Wegen der Quarantänebestimmungen gäbe es in Wuhan zahlreiche Checkpoints, die nur mit offiziellen Dokumenten zu passieren sind.
14:33 Uhr: Keine Einreisesperren für Chinesen
Daniel Koch vom BAG sagt, dass es derzeit keine Pläne gibt, Einreisesperren für Chinesen zu verhängen. Wer jetzt einreise, komme nicht aus Quarantäneregionen. Die Schweiz würde damit den WHO-Empfehlungen folgen. «Die können sich aber ändern.» Dass die Weltgesundheitsorganisation den Gesundheitsnotstand ausgerufen hat, begrüsse die Schweiz.
14:30 Uhr: Quarantäne lässt sich nicht vermeiden
Zehn Schweizer Staatsbürger wollen aus der chinesischen Corona-Provinz Hubei ausgeflogen werden. Sie müssen zunächst aber 14 Tage in Quarantäne in Südfrankreich verbringen. Die sei die maximale Inkubationszeit nach derzeitigen Erkenntnissen. Die Quarantäne liesse sich nicht vermeiden, obwohl es bereits Schnelltests zur Erkennung des Virus gibt. Die ausreisewilligen Personen haben die Quarantäne akzeptiert.
14:20 Uhr: Rückflug aus Wuhan wohl am Samstag
«Heute kann man sagen, dass es allen Schweizern und Schweizerinnen in China gut geht», sagt Hans-Peter Lenz vom Krisenmanagement-Zentrum. Der Rückflug mit den Schweizern aus Wuhan soll voraussichtlich am Samstag stattfinden. Aber sicher ist das noch nicht.
Man habe eine Sammelstelle eingerichtet, wo sich die Betroffenen eigenständig melden müssen. Sie würden dann zum französischen Konsulat gebracht. Glücklicherweise habe sich gezeigt, dass Frankreich bereit sei, in einem zweiten Flug Schweizerinnen und Schweizer mitzunehmen. Insgesamt seien zehn Personen interessiert, das Angebot anzunehmen.
14:10 Uhr: Noch keine Infektionen in der Schweiz
In der Schweiz sind noch keine Infektionen mit dem Coronavirus bekannt, bestätigt Virginie Masserey.
14:00 Uhr: Pressekonferenz vom BAG
Das Bundesamt für Gesundheit informiert jetzt vor der Presse in Bern unter anderem über Schweizer in China.
BAG-Chef Pascal Strupler weist zu Beginn der Medienkonferenz des BAG darauf hin, dass die Epidemie nichts an ihrer Dynamik verloren hat. «Über die Dunkelziffer der Infizierten kann nur gemutmasst werden.»
Die Schweiz bereitet sich seit Anfang Januar intensiv auf eine internationale Zusammenarbeit vor. Alle Massnahmen seien getroffen worden, um die Bevölkerung zu schützen.
Fundierte Prognosen über die Ausbreitung des Virus und die Auswirkungen auf die Schweiz seien derzeit nicht möglich.
Was Sie über Viren wissen müssen
Wissenswertes über Viren
Im Vergleich zu Bakterien sind Viren winzig klein. Bakterien haben einen Durchmesser von 0,6 bis 1,0 Mikrometer. Viren kommen gerade einmal auf 22 bis 330 Nanometer. Ein Nanometer entspricht dem Millionstel eines Millimeters.
Bild: iStock
Da sie nicht wie etwa Bakterien über einen eigenen Stoffwechsel verfügen, zählen Viren per Definition nicht zu den Lebewesen. Sie bestehen aus genetischem Material und Proteinen. Vermehren können sie sich nur mithilfe eines Wirts. Ob ein Virus in eine Zelle eindringen kann, hängt von den Oberflächenstrukturen des jeweiligen Virus beziehungsweise von der Beschaffenheit der Körperzellenhülle ab.
Bild: iStock
Unsere Zellen verfügen über einen Zellkern und eine Hülle aus Proteinen, auch Rezeptoren genannt. Das Aussehen der Rezeptoren ist davon abhängig, um welchen Zelltypen es sich handelt.
Bild: iStock
So unterscheiden sich Hautzellen von Zellen im Gehirn oder der Lunge. Passen die Aussenstrukturen des (für uns schädlichen) Virus und der Zelle zueinander, kann das Virus an die Zelle andocken (Adsorptionsphase).
Bild: iStock
Jetzt ist es dem Virus möglich, sein Erbgut in die spezifische Körperzelle einzuschleusen (Injektionsphase). Nun beginnt sich das Virus, vereinfacht ausgedrückt, in der Wirtszelle zu vermehren.
Bild: iStock
Werden zu viele Viren produziert (Latenzphase), platzt die Wirtszelle und die freigesetzten Viren (Lytische Phase) suchen sich neue, passende Wirtszellen.
Bild: iStock
So vielfältig wie die Virenwelt, so unterschiedlich ist ihr Übertragungsweg. Erkältungs- oder Influenzaviren verbreiten sich zum einen über Schmierinfektionen. Das geschieht zum Beispiel, indem sie über das Händeschütteln oder einen gemeinsam genutzten Gebrauchsgegenstand zu einer anderen Person wandern und dann in die Nasen-Rachenschleimhäute gelangen.
Bild: iStock
Zum anderen können sie via Tröpfcheninfektion weitergegeben werden. Das geschieht, indem kleine Speicheltröpfchen, wie sie beim Niesen oder Husten entstehen, an die Raumluft abgegeben und von anderen Personen eingeatmet werden.
Bild: iStock
Damit infektiöse Tröpfchen beim Husten oder Niesen in möglichst geringem Masse herumwirbeln, macht es Sinn, in die (bekleidete) Armbeuge zu Husten oder zu niesen.
Vor einer «echten» Grippe schützt eine Impfung, die jährlich aufgefrischt werden muss. Wer sich darüber hinaus regelmässig gründlich die Hände mit Wasser und Seife wäscht und den Kontakt zu Menschen mit Erkältungssymptomen meidet, hat gute Chancen, gesund durch die Grippe- und «Pfnüselsaison» zu kommen.
Bild: iStock
Andere Viren wie etwa das HI- oder das HBV-Virus (Hepatitis B) werden ausschliesslich über Blut oder Körperflüssigkeiten übertragen.
Bild: iStock
Im Zusammenhang mit kursierenden Viruserkrankungen wie der Grippe (Influenza) oder SARS- beziehungsweise Coronavirus-Infektionen, tauchen die Begriffe Ausbruch, Epidemie oder Pandemie auf.
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Von einem Ausbruch spricht man dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) zufolge, wenn eine Krankheit innerhalb einer begrenzten Gemeinschaft, Region oder Saison vermehrt auftritt. Ein Beispiel dafür ist das Norovirus, das den Magen-Darmtrakt befällt.
Bild: iStock
Tritt eine Infektionskrankheit stark gehäuft, örtlich oder zeitlich begrenzt auf, wie etwa die saisonale Grippe, spricht man von einer Epidemie.
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Ist von einer Pandemie die Rede, so hat sich eine Infektionskrankheit über mehrere Länder beziehungsweise Kontinente verbreitet. Dann besteht (unter gewissen Umständen) Gefahr für einen grossen Teil der Weltbevölkerung.
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Wissenswertes über Viren
Im Vergleich zu Bakterien sind Viren winzig klein. Bakterien haben einen Durchmesser von 0,6 bis 1,0 Mikrometer. Viren kommen gerade einmal auf 22 bis 330 Nanometer. Ein Nanometer entspricht dem Millionstel eines Millimeters.
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Da sie nicht wie etwa Bakterien über einen eigenen Stoffwechsel verfügen, zählen Viren per Definition nicht zu den Lebewesen. Sie bestehen aus genetischem Material und Proteinen. Vermehren können sie sich nur mithilfe eines Wirts. Ob ein Virus in eine Zelle eindringen kann, hängt von den Oberflächenstrukturen des jeweiligen Virus beziehungsweise von der Beschaffenheit der Körperzellenhülle ab.
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Unsere Zellen verfügen über einen Zellkern und eine Hülle aus Proteinen, auch Rezeptoren genannt. Das Aussehen der Rezeptoren ist davon abhängig, um welchen Zelltypen es sich handelt.
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So unterscheiden sich Hautzellen von Zellen im Gehirn oder der Lunge. Passen die Aussenstrukturen des (für uns schädlichen) Virus und der Zelle zueinander, kann das Virus an die Zelle andocken (Adsorptionsphase).
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Jetzt ist es dem Virus möglich, sein Erbgut in die spezifische Körperzelle einzuschleusen (Injektionsphase). Nun beginnt sich das Virus, vereinfacht ausgedrückt, in der Wirtszelle zu vermehren.
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Werden zu viele Viren produziert (Latenzphase), platzt die Wirtszelle und die freigesetzten Viren (Lytische Phase) suchen sich neue, passende Wirtszellen.
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So vielfältig wie die Virenwelt, so unterschiedlich ist ihr Übertragungsweg. Erkältungs- oder Influenzaviren verbreiten sich zum einen über Schmierinfektionen. Das geschieht zum Beispiel, indem sie über das Händeschütteln oder einen gemeinsam genutzten Gebrauchsgegenstand zu einer anderen Person wandern und dann in die Nasen-Rachenschleimhäute gelangen.
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Zum anderen können sie via Tröpfcheninfektion weitergegeben werden. Das geschieht, indem kleine Speicheltröpfchen, wie sie beim Niesen oder Husten entstehen, an die Raumluft abgegeben und von anderen Personen eingeatmet werden.
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Damit infektiöse Tröpfchen beim Husten oder Niesen in möglichst geringem Masse herumwirbeln, macht es Sinn, in die (bekleidete) Armbeuge zu Husten oder zu niesen.
Vor einer «echten» Grippe schützt eine Impfung, die jährlich aufgefrischt werden muss. Wer sich darüber hinaus regelmässig gründlich die Hände mit Wasser und Seife wäscht und den Kontakt zu Menschen mit Erkältungssymptomen meidet, hat gute Chancen, gesund durch die Grippe- und «Pfnüselsaison» zu kommen.
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Andere Viren wie etwa das HI- oder das HBV-Virus (Hepatitis B) werden ausschliesslich über Blut oder Körperflüssigkeiten übertragen.
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Im Zusammenhang mit kursierenden Viruserkrankungen wie der Grippe (Influenza) oder SARS- beziehungsweise Coronavirus-Infektionen, tauchen die Begriffe Ausbruch, Epidemie oder Pandemie auf.
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Von einem Ausbruch spricht man dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) zufolge, wenn eine Krankheit innerhalb einer begrenzten Gemeinschaft, Region oder Saison vermehrt auftritt. Ein Beispiel dafür ist das Norovirus, das den Magen-Darmtrakt befällt.
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Tritt eine Infektionskrankheit stark gehäuft, örtlich oder zeitlich begrenzt auf, wie etwa die saisonale Grippe, spricht man von einer Epidemie.
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Ist von einer Pandemie die Rede, so hat sich eine Infektionskrankheit über mehrere Länder beziehungsweise Kontinente verbreitet. Dann besteht (unter gewissen Umständen) Gefahr für einen grossen Teil der Weltbevölkerung.
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13:50 Uhr: Tokio hält trotz Coronavirus an Olympia-Plänen fest
Die Sorgen wegen des Coronavirus beschäftigen auch die Organisatoren von Olympia in Tokio. Gerüchte um eine Absage der Sommerspiele weisen sie zurück.
Trotz der rasanten Ausbreitung des Coronavirus halten die Olympia-Macher von Tokio an den Sommerspielen fest und stemmen sich gegen Gerüchte um eine mögliche Absage. «Wir haben nie diskutiert, die Spiele abzusagen», teilte das Organisationskomitee in Tokio am Freitag in einer Stellungnahme mit.
Man werde weiterhin mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und relevanten Organisationen kooperieren und, falls nötig, Gegenmassnahmen überprüfen, hiess es weiter. «Vorbereitungen für Tokio 2020 gehen wie geplant weiter», teilte zudem das IOC mit.
Die Sommerspiele sollen am 24. Juli eröffnet werden und bis zum 9. August dauern. Danach folgen vom 25. August bis 6. September die Paralympics in Tokio.
13:08 Uhr: Bevölkerung «wissensdurstig, aber nicht beunruhigt»
Die Bevölkerung in der Schweiz ist wegen des Coronavirus «wissensdurstig, aber nicht beunruhigt». Das sagt Cédric Berset von der Infektionshotline aufgrund der Anzahl Anrufe, die bislang eingegangen sind.
Am Freitagmorgen hätten bis vor dem Mittag rund 170 Personen angerufen, sagte Berset, Kommunikationsleiter des Telemedizin-Anbieters Medgate, gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Das sei eine moderate Zahl im Vergleich zu anderen Infektionshotlines, die in den vergangenen Jahren betrieben worden seien. Bei der Schweinegrippe vor zehn Jahren etwa seien es in der gleichen Zeitspanne etwa dreimal mehr Anrufe gewesen.
Es könne aber gut sein, dass die Zahl noch ansteigen werde. Das sei allerdings schwierig abzuschätzen – es hänge auch von den neuen Erkenntnissen ab, welche bekannt würden.
Erreichbar ist die Hotline für die Bevölkerung unter der Nummer 058 463 00 00. Auch für Fachpersonen (058 462 21 00) sowie für Einreisende in die Schweiz (058 464 44 88) wurde eine Nummer eingerichtet. Die Kosten für die Hotlines werden vom BAG getragen und nach Aufwand verrechnet.
13 Uhr: Schweizer Firmen schützen Mitarbeiter vor Coronavirus
Die Coronavirus-Epidemie stellt für jedes in China tätige Schweizer Unternehmen eine Herausforderung im Personalmanagement dar. Einerseits muss die Fortsetzung der eigenen Aktivitäten trotz Abwesenheit vor Ort gewährleistet werden, andererseits müssen Mitarbeiter geschützt werden, die trotzdem in ein Hochrisikogebiet reisen müssen.
«Die Unternehmen sind nicht völlig unvorbereitet. Sie verfügen über Krisenpläne», erklärt Philippe Guibert, der medizinische Leiter von International SOS. Die Genfer Firma unterstützt Unternehmen sowie internationale Organisationen und NGOs bei Gesundheitskrisen.
Es bestehe kein Grund, in Panik zu verfallen. Man befinde sich in einer Situation, für die es bereits vorbereitete Pläne und Vorgehensweisen gebe. «Wir empfehlen den Unternehmen aber klar, nicht unbedingt notwendige Reisen in die Region Hubei zu vermeiden.» Reisen in andere Regionen Chinas seien auf Anraten der lokalen Behörden ebenfalls eher zu verschieben, sagt er weiter.
Von rechtlicher Seite her sei die Situation in der Schweiz übrigens klar. Die Arbeitgeber hätten die Pflicht, auf die Gesundheit ihrer Arbeitnehmer zu achten und diese mit den notwendigen Massnahmen zu schützen.
12:30 Uhr: Hundert Proben auf Coronavirus in Genf überprüft
Das nationale Referenzzentrum für neu auftretende Virusinfektionen (NAVI) in Genf hat seit Dienstag etwa hundert Proben von Patienten auf das Coronavirus überprüft. Die Tests waren alle negativ.
Bis am Dienstag waren im Zentrum noch weniger als zehn Fälle abgeklärt worden, wie das Genfer Universitätsspital, wo sich das NAVI befindet, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.
Das Zentrum hatte vor rund zehn Tagen einen Test zur Diagnose entwickelt. Dafür genügt ein Nasen-Rachen-Abstrich.
12:10 Uhr: Italien ruft nationalen Notstand aus
Die italienische Regierung hat nach Angaben der Nachrichtenagentur ANSA wegen des Coronavirus den nationalen Notstand ausgerufen. «Angesichts der internationalen Notfallerklärung der WHO haben wir die in unserem Land vorgesehenen vorsorglichen Instrumente aktiviert», erklärte Gesundheitsminister Roberto Speranza.
Dies habe man auch 2003 bei der SARS-Pandemie gemacht. Der nationale Notstand gelte zunächst sechs Monate, heisst es bei ANSA. Die Regierung stelle für «vorsorgliche Massnahmen» fünf Millionen Euro bereit.
12 Uhr: Erste lange Infektionskette in Deutschland
Einer der fünf in Bayern infizierten Menschen soll sich nach «Spiegel»-Informationen nicht bei einer aus China eingereisten Kollegin mit dem neuartigen Coronavirus 2019-nCoV angesteckt haben, sondern bei einem anderen Mitarbeiter, der sich zuvor bei der Chinesin infiziert hatte. Es handele sich dabei um die erste lange Infektionskette ausserhalb von China. Der Fall mache deutlich, schreibt «Der Spiegel», wie leicht das Virus übertragen werden könne.
11:45 Uhr: Deutschland schickt Armeeflugzeug zur Rückholung
Die deutsche Luftwaffe ist zu einem Rückholungsflug in die schwer vom Coronavirus betroffene chinesische Provinz Hubei gestartet. Nachdem die Zustimmung der beteiligten Staaten vorlag, startete das Flugzeug am Vormittag in Köln. «Es liegen jetzt alle Genehmigungen der chinesischen Behörden vor, die wir brauchen, um unsere Landsleute zu evakuieren. Es wird in diesen Minuten eine Maschine der Bundeswehr aufbrechen nach China, um die deutschen Staatsbürger auszufliegen», bestätigte Aussenminister Heiko Maas in einer Medienmitteilung.
Das Flugzeug der Bundeswehr soll am Samstag mit den Rückkehrern an Bord nach Deutschland zurückfliegen. Ganz sicher war das am Freitag aber noch nicht.
11:10 Uhr: Coronavirus erreicht Grossbritannien
In Grossbritannien sind zwei Mitglieder derselben Familie positiv auf das Coronavirus getestet worden, wie die Behörden am Freitagvormittag bestätigten. Die Patienten werden vom National Health Service im Nordwesten Englands behandelt. Gesundheitsbeamte arbeiten daran, alle Personen zu identifizieren, mit denen die Patienten möglicherweise in Kontakt gekommen sind.
BREAKING: Two patients in England, who are members of the same family, have tested positive for coronavirus.
10:50 Uhr: Experte erwartet Coronavirus in der Schweiz
Der Basler Infektiologe Andreas Widmer erwartet, dass das Coronavirus in spätestens zehn Tagen die Schweiz erreicht. In einem Interview mit der NZZ geht er davon aus, «dass die Ausbreitung des Virus wahrscheinlich nicht mehr aufzuhalten ist».
Grund dafür sei, dass Infizierte das Virus bereits weitergeben können, wenn sie selbst noch nicht erkrankt sind. Zudem sei die Ansteckungshäufigkeit (Anzahl der Personen, die ein Infizierter ansteckt) beim neuen Coronavirus (2,5 bis 3,5) höher als bei der saisonalen Grippe (1,2 bis 1,8), erklärt der Experte. Die Todesrate beim neuen Virus sei mit zwei bis drei Prozent etwa zehnmal so hoch als beim Influenzavirus (0,2 bis 0,3 Prozent).
9:20 Uhr: Schweizer werden heimgeflogen
Schweizer, die in der chinesischen Provinz Wuhan festsitzen, sollen in der Nacht auf Samstag heimgeflogen werden. Frankreich habe sich bereit erklärt, die Flüge durchführen, schreibt der «Tages-Anzeiger».
In die Schweiz zurückkehren dürften die Betroffenen jedoch erst nach einer zweiwöchigen Wartezeit. Alle Personen kämen nach der Ankunft in Frankreich zunächst 14 Tage in Quarantäne.
9:00 Uhr: Weitere Todesfälle
Die Zahl der Verstorbenen durch das neuartige Coronavirus in China ist um 42 auf insgesamt mindestens 212 gestiegen. Wie die chinesischen Behörden am Freitag mitteilten, wurden alle neuen Todesfälle in der zentralchinesischen Provinz Hubei verzeichnet, die am stärksten von der Epidemie betroffen ist.
Einen drastischen Anstieg gab es auch bei den Infektionen. Binnen 24 Stunden sei die Zahl der nachgewiesenen Fälle von 7'711 auf nunmehr 9'692 gestiegen, teilten die Behörden mit. Die Zahl der nachweislich Erkrankten steigt in China jetzt jeden Tag um mehr als Tausend. Vor gut zwei Wochen waren erst 40 Fälle gezählt worden.
8:30 Uhr: USA und Deutschland verschärfen Reisewarnungen
Die USA und Deutschland erlassen wegen des Coronavirus Reisewarnungen für China. Das US-Aussenministerium stufte den Reisehinweis auf die höchste von vier Warnstufen hinauf.
Das Auswärtige Amt in Berlin warnte am Freitag zunächst vor Reisen in die am stärksten betroffene Provinz Hubei, empfahl aber in einer Teilreisewarnung, nicht notwendige Reisen nach China «nach Möglichkeit» zu verschieben. In Deutschland sind bisher fünf Infektionen mit dem Virus bekannt.
.@StateDept is increasing the #China Travel Advisory to Level 4 – Do Not Travel. This is due to the spread of the novel #coronavirus throughout China & the @WHO determination that the outbreak constitutes a Public Health Emergency of International Concern. https://t.co/BIIUdavoP0
US-Staatsbürger sollten nicht mehr nach China reisen, hiess es in dem am Donnerstagabend (Ortszeit) verschärften Reisehinweis des State Department in Washington. Amerikaner im Land sollten die Ausreise in Betracht ziehen. Bereits am Mittwoch hatten die USA rund 200 Landsleute aus Wuhan ausgeflogen.
4:50 Uhr: Verdachtsfälle in der Schweiz alle negativ
In der Schweiz gab es bisher mindestens 50 Coronavirus-Verdachtsfälle, die sich als negativ erwiesen. Näheres zu diesen Fällen, etwa aus welchen Kantonen die Getesteten stammten, gibt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) nicht bekannt.
4:01 Uhr: BAG rät von Reisen in Provinz Hubei ab
Das Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) rät von Reisen in die Provinz Hubei ab. Ein Dutzend Schweizer Staatsangehörige in China hofft derweil auf eine rasche Rückkehr in die Schweiz.
0:10 Uhr: Kritik am BAG
Das Agieren des BAG beim Coronavirus sorgt für Kritik. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, gingen Anrufe bei der vom BAG am Vortag eingerichteten Coronavirus-Hotline (Telefonnummer: 058 463 00 00) noch bis kurz vor 14 Uhr ins Leere, obwohl sie bereits ab 12 Uhr mittags offen sein sollte. Der renommierte Epidemiologe Christian Althaus wunderte sich, dass die Behörde hinsichtlich der Infektionsfälle im Ausland einen Informationsrückstand hatte.
Ohne Atemschutzmasken geht in der südchinesischen Metropole Shenzhen derzeit niemand mehr vor die Tür ...
Bild: Keystone
... was natürlich auch für Zöllner an der Grenze zu Hongkong gilt. Das Coronavirus ist schuld.
Bild: Keystone
Zwischen Crystals Heimatstadt Shenzhen im Süden und Wuhan, wo das Virus erstmals auftrat, liegen 1'000 Kilometer.
Bild: Google Maps
Für die Menschen in Shenzhen gelten deshalb vorerst auch nur Empfehlungen, wie eine junge Einheimische zu «Bluewin» sagt. Man solle möglichst zu Hause bleiben. Es habe daher auch weniger Leute auf den Strassen.
Bild: Keystone
Sie sei aber zuversichtlich, dass die Behörden die Epidemie bald in den Griff bekommen würden, sagt die 31-Jährige. Im Bild: eine Forscherin, die in Tianjin an einem Wirkstoff arbeitet.
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