Craft Beer boomtIPA, Stout und Porter: Wie man in der Bierflut nicht untergeht
Von Gil Bieler
19.7.2019
Der Craft-Beer-Trend stellt Biertrinker vor die Qual der Wahl. Es gibt heute unzählige Sorten. Wie soll man den Überblick bewahren? Und ist das gute alte Lager völlig out? Bier-Sommelier Jörn Schumacher weiss Rat.
Seit der Craft-Beer-Boom vor ein paar Jahren aus den USA in die Schweiz übergeschwappt ist, schiessen die Brauereien hierzulande nur so aus dem Boden. 1'078 Betriebe sind beim Schweizer Brauerei-Verband bereits gemeldet – und das sind nur jene, die mehr als 400 Liter pro Jahr produzieren, ohne all die Kleinstbrauereien.
Entsprechend ist die Auswahl an Bieren regelrecht explodiert: Wer Lust auf Neues hat, der findet heute in jeder Beiz, die etwas auf sich hält, auch IPAs, Stouts oder Porters.
Oder man geht in spezialisierte Getränkeläden wie den Intercomestibles in Zürich, wo Flaschen und Büchsen in allen Formen, Grössen, Farben und Preisklassen an den Wänden aufgereiht sind. Jörn Schumacher hilft dabei, durch das Sortiment zu navigieren – der Verkäufer ist auch zertifizierter Bier-Sommelier und damit stets am Puls des brauerischen Geschehens.
New England Style IPA: Schon probiert?
Wenn Schumacher von Craft Beer spricht, verwendet er gerne die Formulierung «Bier mit Geschmack». Er selbst sei in Australien erstmals damit in Berührung gekommen und habe das wie eine Erleuchtung erlebt. «Ich dachte nur: Wow, es gibt ja tatsächlich Bier, das ganz anders schmeckt als das Lager daheim.» Seither hat Craft Beer den Winterthurer nicht mehr losgelassen.
Zu den Biertrends des Sommers zählt Schumacher New England Style IPA. Der Hopfen werde dieser Sorte erst nach dem Kochen beigefügt, was zu einem Bier führe, das fruchtig und nicht zu bitter sei. Ansonsten seien auch die Brut IPA sehr gefragt: «Nach Vorbild des Champagners versucht man hierbei, ein möglichst trockenes Bier zu machen.»
Saure Biere seien ebenfalls spannend. Zum einen gebe es die schwere Variante, die ähnlich wie Wein behandelt und oft fassgelagert werde. Und zum anderen seien da die leicht zitrussauren, erfrischenden Biere. «Das ist natürlich im Sommer perfekt.» Doch anfänglich braucht es etwas Überwindung: Zunächst denke man vielleicht, dass das schlecht geworden wäre. «Dabei ist diese Säure ja gewollt.»
Eines der bekanntesten Sauerbiere der Welt stammt übrigens aus der Schweiz: L'Abbaye de Saint Bon-Chien von der Brauerei BFM im jurassischen Saignelégier. Ein Gastrokritiker in New York habe dieses einmal als das Mass aller Dinge definiert, erklärt Schumacher. Heute habe jede bessere Beiz in Übersee das jurassische Gebräu im Angebot. Es wird in Weinfässern gelagert, und hat – genau wie Wein – Jahrgänge, aber kein Ablaufdatum. Bei elf Prozent Alkoholgehalt auch nicht verwunderlich.
Ist Lagerbier ein No-Go?
Und das gute alte Lagerbier, ist das nur noch für Ewiggestrige? Aber nein, auch der Sommelier trinkt das gerne einmal. «Es kommt halt immer auf die Situation an», erklärt er. «Du musst mir kein Lager auftischen, wenn ich ein feines Essen oder einen schönen Abend auf dem Balkon geniessen will. Aber wenn ich mit Freunden an einen Fussballmatch oder ein Konzert gehe und eher fünf statt ein Bier am Abend trinke, dann ist Lager völlig okay. Da brauchst du etwas, womit du länger durchhältst.»
Schumacher greift sich eine beliebige Büchse aus dem Sortiment und liest vom Etikett ab: 8,6 Prozent. «Das ist zu deftig. Diesen Fehler habe ich anfangs auch gemacht, aber daraus lernt man rasch», erzählt er mit einem Schmunzeln. «Da geht man schnell ins Bett.»
Wo genau die Trennlinie zwischen Lager und Craft Beer verläuft, ist auch für den Experten schwierig zu sagen. Ursprünglich entstand Craft Beer in den USA als Gegenbewegung zu den Industriebieren. «Die Leute hatten genug von Bud und Miller. Die haben dann die alten englischen Biersorten wiederentdeckt und revolutioniert, mit Hopfen und anderen Zutaten experimentiert.»
Doch heute wird auch das alternative Gebräu in industriellen Dimensionen hergestellt: Die Brauerei Sierra Nevada aus Kalifornien mache offiziell zwar Craft Beer, habe aber einen grösseren Ausstoss als alle Schweizer Brauereien zusammen. «Das ist natürlich ein Witz.»
Craft-Beer-Fans, ab nach Skandinavien
Die USA sind übrigens nicht das einzige Traumdestination für Craft-Beer-Fans, um ihrer Leidenschaft zu frönen: Auch Skandinavien sei Weltklasse. Vor allem Kopenhagen habe sich als die Craft-Beer-Hauptstadt Europas einen Namen gemacht, sagt Schumacher. Ein Bier, das er absolut empfehlen könne, stammt denn auch aus Dänemark: Todd The Axe Man von der Brauerei Amager Bryghus. «Das macht wirklich immer gute Laune.»
Obwohl: Auch viele Schweizer Brauer könnten sich im internationalen Vergleich sehen lassen. Und das dürfte noch eine Weile so bleiben: Schumacher erwartet jedenfalls nicht, dass der Craft-Beer-Trend demnächst wieder abflacht. «Da stossen ja auch wieder Junge dazu. Und wer einmal dabei ist, der gibt das nicht so schnell wieder auf.»
Eine Frau betrachtet bei Märjela die Eismassen des Aletschgletschers aus der Nähe. Der mächtigste Gletscher der Alpen ist Unesco-Weltkultuerbe – womöglich aber nicht mehr allzu lange. Wissenschaftler der ETH Zürich haben kürzlich simuliert, dass aufgrund der Klimaerwärmung zu Ende des Jahrhunderts wohl nur noch ein paar kleine Eisfelder von dem derzeit über 80 Quadratkilometer grossen Gletscher übrig sind.
Bild: Keystone
Im Kiental wurden rund 150 Alpaka-Tiere beim «Alpabzug» zurück ins Tal getrieben. Touristen in einem Bus fühlten sie wie in den südamerikanischen Anden.
Bild: Keystone
Ein Kalb hat auf der traditionellen Viehschau in Schwellbrunn wenig Lust auf aktive Teilnahme.
Bild: Keystone
Ob diese Rinder auf der Schwyzer Viehausstellung ganz besonders gut dastehen, erschliesst sich aus dieser Perspektive wohl nur dem Profi.
Bild: Keystone
Am Wochenende hat im freiburgischen Charmey das traditionelle Heuwagenrennen für Stimmung gesorgt. Der Anlass in dem Greyerzer Dorf findet seit 1972 jährlich zum Chilbi-Fest statt. Dazu werden alte Heukarren geschmückt und von verschiedenen Teams so schnell wie möglich durch das Dorf gezogen.
Bild: Keystone
Die BMX-Bande ist zurück und will an den Europameisterschaften in Cadenazzo TI hoch hinaus.
Bild: Keystone
Berufswunsch Nationalrätin? Ein Mädchen führt im Bundeshaus zumindest schonmal eine Sitzprobe durch. Am Samstag veranstaltete das Bundeshaus einen Tag der offenen Tür.
Bild: Keystone/Peter Schneider
Hoch hinauf geht es bei der Einweihung der neuen Kletterrouten am Sambuco-Staudamm bei Fusio am Ende des Val Lavizzara. Nun stehen Sportklettern insgesamt vier Routen zur Verfügung.
Bild: Keystone
Ein Lamborghini Veneno Roadster as dem Jahr 2014 war die grösste Attraktion bei der Versteigerung von zwei Dutzend Luxusautos, die von Genfer Behörden 2016 beschlagnahmt worden ewaren: Sie hatten dem Diktatorensohn Teodorín Obiang aus Äquatorialguinea gehört, dem Geldwäsche und Missmanagement öffentlicher Vermögen vorgeworfen worden war.
Bild: Keystone
Eine junge Frau geleitet mit einer Herde von Kühen während der 50. Ausgabe der Desalpe de Charmey im Kanton Freiburg ins Tal. Tausende Zuschauer wohnten dem Spektakel bei.
Bild: Keystone
Wahlplakate stehen in der Bundesgasse, am Donnerstag, 26. September 2019, in Bern. Am 20. Oktober 2019 finden die Parlamentswahlen statt.
Bild: Keystone
Klimastreik in Zürich am Freitag, 27. September 2019.
Bild: Keystone
In Saint-Maurice VS haben Archäologen im Zuge von Bauarbeiten einen Friedhof aus dem Hochmittelalter freigelegt, in dem bis zu 250 Menschen bestattet wurden.
Bild: Keystone
Auf der Kantonsstrasse T 332 bei Hemishofen ist der Anhängerzug eines Schaustellers ausser Kontrolle geraten. Ein mitgeführter Latrinenwagen kollidierte dabei mit einem Signalisationsmasten. Der Aufbau wurde bei der Kollision auseinandergerissen und zerschellte auf der Fahrbahn. Verletzt wurde niemand.
Bild: Handout Schaffhauser Polizei
Rund 100 Umweltaktivisten haben einen Trauermarsch zum geschmolzenen Pizol-Gletscher im Kanton St. Gallen gemacht. Mit der Aktion wollten sie auf die Bedrohung des Klimawandels aufmerksam machen.
Bild: Keystone
Bei der Kunstinstallation «Mirage Gstaad» werden die Besucher schon seit Längerem mit surreal anmutenden Bildern konfrontiert. Der Grund: Der US-Künstler Doug Aitken hat eine spiegelnde Gebäudeskulptur errichtet. Auch im Spätsommer ist das Werk ein visuell aussergewöhnliches Erlebnis.
Bild: KEYSTONE/Anthony Anex
In Lugano ist die «wopart – Work on Paper Fair» gestartet. Eine Kunstausstellung, die sich mit der Arbeit auf Papier beschäftigt.
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Pablo Gianinazzi
Jäger Peter Marugg (links) und Sohn Men beobachten Gamswild vor der Kulisse des «Chessler», aufgenommen in der zweiten Woche der Bündner Hochjagd.
Bild: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
Mit Humor auf der Suche nach Spendern: Vor Bechern am Bahnhofplatz in Bern zeigen Schilder, was sich eine kanadische Bettlerin wünscht: «New Socks», «Ferrari» und «Food».
Bild: Keystone/dpa
Auf der Autobahn A7 bei Frauenfeld ist eine 26-Jährige mit ihrem Fahrzeug mit einem Signalisationsanhänger kollidiert. Die verletzte Frau musste mit dem Rettungswagen ins Sputal gebracht werden. Die Kantonspolizei Thurgau sucht Zeugen.
Bild: Kapo TG
Detailaufnahme vom Füdli des Asiatischen Elefantenbullen «Maxi» im Zürcher. Das Tier feiert irgendwann diese Tage – ganz genau kennt man das Datum nicht – seinen 50. Geburtstag und ist damit ältester «Mitarbeiter» des Zoos.
Bild: Keystone
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Bild: Keystone
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