Herzrhythmusstörung Zehnjähriger überlebt Herzfrequenz von 301 Schlägen in der Minute

uri

12.10.2018

Bei seiner Einlieferung ins Spital sprang dem zehnjährigen Jack Searle das Herz förmlich aus der Brust. Der Junge aus England hätte mit seinem rasenden Puls von 301 Schlägen in der Minute eigentlich schon tot sein müssen.

Dieses Drama wird die Familie Searle aus Bar Hill bei Cambridge in Westengland nicht vergessen: «Ich rannte von der Arbeit in wenigen Minuten ins Spital, nachdem mein Mann mich angerufen hatte», erinnert sich Jacks Mutter Laura Searle (37), gegenüber dem «Cambridge Independent» an den Beginn von Jacks Krankengeschichte. «Er war komplett grau».

Nach Jacks Einlieferung habe das medizinische Personal damals nur ungläubig auf die Instrumente geschaut. Die Ärzte konnten sich einfach nicht erklären, dass der Junge mit der unglaublichen Herzfrequenz von 301 Schlägen in der Minute ins Universitätsspital Addenbrooke's in Cambrigde kam und immer noch am Leben war.

Nur eine Operation konnte helfen

Nachdem erste lebensrettende Medikamente verabreicht und Jacks Halsschlagader lange massiert worden war, bekamen die Eltern dann die Diagnose: Jack litt an einer Supraventrikulären Tachykardie, einer extremen Form der Herzrhythmusstörung.

Von Supraventrikulärer Tachykardie wird gesprochen, sobald ein Mensch einen Puls von über 100 Herzschlägen in der Minute aufweist und der Ursprung der Rhythmusstörung oberhalb der Herzkammern liegt. Jacks Herz schlug sogar dreimal so oft, also rund fünf Mal in der Sekunde. Damit hatte es so viele «Beats per Minute» wie Tracks der schnellsten Techno-Variante «Speedcore».

Sehr schnell wurde klar, dass in Jacks Fall nur ein operativer Eingriff Abhilfe schaffen kann – und im Falle des Misslingens ein Herzschrittmacher die letzte Konsequenz für den 10-Jährigen sein müsste. Sein heissgeliebtes Fussballspiel hatte Jack bis zur OP leider komplett aufzugeben. Darüber hinaus musste er Medikamente einnehmen, die ihn extrem müde machten.

Jetzt spielt Jack wieder Fussball

Im Juni endlich konnte die lebenswichtige Operation durchgeführt werden. «Nach dem Tag, an dem Jack erstmals ins Spital eingeliefert wurde, war das der zweitschlimmste», erinnert sich seine Mutter. «Weil man ihm keine Narkose durch eine Kanüle im Arm geben konnte, musste Jack mit Gasen betäubt werden».

Beim Eingriff wurden die Chirurgen zum Glück aber schnell fündig. Sie identifizierten den fehlerhaften Bereich in Jacks Herz und konnten diesen erfolgreich veröden. Das natürlich zur allergrössten Freude von Laura Searl: «Wir sind absolut glücklich, dass Jack das überstanden hat. Ich kann den Ärzten nicht genug danken. Jack hat letzte sogar wieder ein erstes Fussballspiel absolviert».

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