Alkoholengpass auf SansibarEin Inselparadies sitzt auf dem Trockenen
gbi
10.2.2024
«Es gibt kein Bier auf Hawaii», sang Paul Kuhn einst mit Augenzwinkern. Auf der ostafrikanischen Ferieninsel Sansibar droht dieses Szenario tatsächlich. Der Alkohol wird knapp – und damit zum Politikum.
gbi
10.02.2024, 21:32
gbi
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Auf Sansibar wird der Alkohol knapp.
Grund ist eine umstrittene Vergabe der Alkoholimport-Lizenzen.
Restaurant- und Barbetreiber*innen auf der ostafrikanischen Insel warnen, dass dies Tourist*innen die Laune verderben könnte.
Die Affäre hat auch die höchste Regierungsebene erreicht: Der Rücktritt des Tourismusministers wird mit dem Alkoholnotstand in Verbindung gebracht.
Sansibar, das «Ferienparadies vor der Küste Tansanias», voll von «feinen, weissen, puderzuckerartigen Stränden»: So blumig bewerben Schweizer Reiseveranstalter die ostafrikanische Insel, die politisch zu Tansania gehört.
Doch die Tourismusbranche von Sansibar wird gerade ordentlich durchgeschüttelt, die Krise hat mutmasslich sogar den Tourismusminister das Amt gekostet. Denn: Es herrscht akuter Alkoholmangel.
«In meiner Bar wird das Bier knapp, und ich habe nur einen Vorrat an Softdrinks», klagt ein Wirt, der im bei Tourist*innen beliebten Strandort Matemwa arbeitet, der britischen BBC. «Die Regierung muss handeln. Jetzt ist Hochsaison, es ist sehr heiss und die Touristen brauchen Freude, sie brauchen kaltes Bier an diesen Stränden.»
Das Inselidyll sitzt auf dem Trockenen. Wie konnte es dazu kommen?
Verzwickte Situation mit dem Alkoholimport
Auf Sansibar – dessen Bevölkerung vorwiegend muslimisch ist – ist die Herstellung alkoholischer Getränke verboten. Bier und Spirituosen werden importiert, mehrheitlich aus dem Festland in Tansania und zu einem kleinen Teil aus Südafrika, wie die BBC schreibt.
Während der vergangenen rund 20 Jahre hätten jeweils die gleichen drei Unternehmen eine Lizenz zum Alkoholimport erhalten. Doch Anfang des Jahres seien diese nicht verlängert worden – aus ungeklärten Gründen. Stattdessen seien drei neue Unternehmen zum Zug gekommen, heisst es im Bericht weiter. Doch Hotel-, Restaurant- und Barbetreiber*innen würden bis heute auf ihre Lieferungen warten.
Die Situation scheint verzwickt: Die drei neuen Lieferantenfirmen sind laut BBC in langwierige Prüfungsprozesse verwickelt, da auch Auswärtige an der Leitung beteiligt seien. Und gemäss Gesetz dürften nur Einheimische auf Sansibar mit Alkohol handeln. Weiter verkompliziert werde die Situation, weil die drei unterlegenen Konzerne die Lizenzvergabe anfechten.
Für jene Inselbewohner*innen, die vom Tourismus leben, ist diese Pattsituation belastend. Und diese Branche macht den grössten Teil der Einnahmen aus. Wo es noch Bier zu kaufen gibt, wurde der Preis verdoppelt. Manche Getränkesorten seien komplett vergriffen.
Stolperte der Tourismusminister über die Alkoholkrise?
Laut BBC wird auch der Rücktritt von Tourismusminister Simai Mohammed Said von vergangener Woche mit dem Alkoholmangel in Verbindung gebracht. Offiziell nannte er zwar erschwerte Arbeitsbedingungen als Beweggrund zu diesem Schritt. Doch lokale Medien erinnern daran, dass er erst kürzlich öffentlich Kritik an der für die Alkohollizenzen zuständigen Behörde ZLCB geäussert hatte. «Wenn wir nicht planen, auch nicht mit einem ausreichenden Vorrat an alkoholischen Getränken, verärgern wir unsere Besucher», sagte er dabei laut BBC.
Womöglich stand der Minister aber auch in einem Interessenkonflikt: Er soll verwandtschaftlich mit einer Firma verbunden sein, deren Alkoholimportlizenz nicht verlängert wurden. Das jedenfalls erklärte Präsident Hussein Mwinyi bei der Vereidigung des neuen Tourismusministers. Barbesitzer*innen riet er, mit ihren Gästen ganz offen mit der Situation umzugehen und den Alkoholmangel so zu erklären.
Wie diese unerwartete – und vertrackte – Trockenperiode ausgehen wird, muss sich zeigen. Zu reden gibt sie auf Sansibar aber sicherlich zur Genüge.
Sansibar – dort, wo der Pfeffer wächst
Die schönsten Inseln Tansanias hält das Sansibar-Archipel bereit: Die meisten Touristen zieht es auf die Hauptinsel Unguja mit ihren paradiesischen Stränden.
Bild: Vanessa Büchel
Der grösste Teil der Insel ist von starken Gezeiten betroffen. Es lohnt sich, vorher einen Gezeitenkalender zu studieren.
Bild: Vanessa Büchel
In Jambiani im Südosten der Insel gibt die Ebbe interessante Einblicke in das Leben der Einheimischen. Auf den vielen Seetang-Farmen nutzen Frauen die Zeit, in der das Wasser sich zurückzieht, um abzuernten.
Bild: Vanessa Büchel
Der geerntete Seetang wird im Anschluss meist zu Pulver verarbeitet und unter anderem in Kosmetikartikel, aber auch im Essen verwendet.
Bild: Vanessa Büchel
Hauptreligion auf Sansibar ist der Islam. Die Frauen, die auf den Seetang-Farmen arbeiten, tragen bunte Gewänder.
Bild: Vanessa Büchel
Ebbe ist die beste Zeit für Ausflüge oder ausgedehnte Spaziergänge.
Bild: Vanessa Büchel
Alle paar Stunden legt die Ebbe den Meeresboden mit eindrucksvollen Korallenriffen und Felsformationen frei. Wer auf Entdeckungstour geht, sollte am besten Wasserschuhe tragen, um sich nicht an Seeigeln oder anderem zu verletzen.
Bild: Vanessa Büchel
Bei Flut zeigt sich das Meer auf Sansibar von seiner schönsten Seite.
Bild: Vanessa Büchel
Bei Strandspaziergängen begegnet man immer wieder Massais, ein ursprünglich nomadisch lebendes Hirtenvolk Ostafrikas.
Bild: Vanessa Büchel
Der Norden Sansibars ist nur wenig von den Gezeiten betroffen. Dort lässt es sich den ganzen Tag über angenehm baden.
Bild: Vanessa Büchel
Die Strände erinnern an das Paradies.
Bild: Vanessa Büchel
Wer genau hinschaut, dem offenbart das Meer Einblicke in sein Reich.
Bild: Vanessa Büchel
Am Kendwa Beach lässt es sich wunderbar entspannen – und auch den Sonnenuntergang geniessen.
Bild: Vanessa Büchel
Guide Shaban im Jozani Forest im Inselinnern.
Bild: Vanessa Büchel
Shaban ist Freiwilliger im Nationalpark und erklärt, dass rund 3000 Affen im Wald leben.
Bild: Vanessa Büchel
Darunter auch der ausschliesslich auf der tansanischen Insel lebende Sansibar-Stummelaffe.
Bild: Vanessa Büchel
Auch ein Mangrovenwald gibt es zu entdecken.
Bild: Vanessa Büchel
Das Hinterland von Sansibar ist saftig grün – klar, dass hier alles mögliche gedeiht.
Bild: Vanessa Büchel
Gewürze lieben die Insel. Von Pfeffer über Ingwer bis hin zu Nelken wächst hier alles. Auf Farmen kann man mehr über den Anbau von Gewürzen erfahren. Empfehlenswert ist eine Tour auf der KV Spice Farm.
Bild: Vanessa Büchel
Suleiman (links) und Mundhir (rechts) führen uns übers Gelände.
Bild: Vanessa Büchel
Dazwischen eröffnen sich immer wieder atemberaubende Einblicke: Der Wald präsentiert sich in allen möglichen Grüntönen.
Bild: Vanessa Büchel
Dabei sehen wir, wie unter anderem Ingwer …
Bild: Vanessa Büchel
… Pfeffer, …
Bild: Vanessa Büchel
… Ananas …
Bild: Vanessa Büchel
… und Jackfruit wachsen.
Bild: Vanessa Büchel
Und abends schmeckt das Maharage – ein sehr leckeres Kidneybohnen-Kokos-Curry – ganz anders, wenn man weiss, woher die Gewürze dafür kommen.
Bild: Vanessa Büchel
Der Gewürzhandel wird immer noch von einzelnen Grossproduzenten beherrscht, was dazu führt, dass die lokalen Gewürzbauern nicht das bekommen, was ihnen zusteht. 1001 Organic setzt sich seit Jahren für faire Bedingungen für die Bauern ein. Rahel Wäfler (rechts) ist Head of Retail beim Gewürzunternehmen.
Bild: Vanessa Büchel
Die Schweizerin lebt seit drei Monaten inmitten von Stone Town.
Bild: Vanessa Büchel
In den drei Shops in Sansibars Altstadt gibt es Gewürze zu kaufen, die direkt und erntefrisch vom Bauern kommen und nach europäischen Standards zertifiziert sind.
Bild: Vanessa Büchel
Eines der beliebtesten Mitbringsel: Schwarzer Pfeffer.
Bild: Vanessa Büchel
Hibiskuspulver ist Wäflers heimlicher Liebling. Sie gibt es gern in Tees oder Smoothies.
Bild: Vanessa Büchel
Wäfler hat sich auf der ostafrikanischen Insel gut eingelebt und kann sich nach anfänglichen Schwierigkeiten ein Leben hier vorstellen. Vorerst hat sie einen Zweijahresvertrag bei 1001 Organic.
Bild: Vanessa Büchel
Stone Town ist die Altstadt von Sansibar, der Hauptstadt der Inselgruppe. In den engen Gassen begegnet man Menschen, die Bao spielen, …
Bild: Vanessa Büchel
… Gemüse und Früchte anbieten …
Bild: Vanessa Büchel
… und ihre Kunst verkaufen.
Bild: Vanessa Büchel
Die alten Gassen sind ein Wirrwarr, das man besser mit einem Guide erkundet.
Bild: Vanessa Büchel
Die vielen Holztüren erinnern an 1001 Nacht und an den Schmelztiegel aus Kulturen, der die Insel innehat.
Bild: Vanessa Büchel
Mein persönliches Highlight auf Sansibar: der Mtende Beach.
Bild: Vanessa Büchel
Mtende ist ein Strand, der während der Flut nahezu komplett überspült ist und bei Ebbe ragen vielen Steine aus dem Wasser. Der beste Zeitpunkt, um den Strand zu besuchen: Rund zwei Stunden nach Ebbe oder Flut.
Bild: Vanessa Büchel
Mit Edelweiss fliegt man von der Schweiz aus mit einem kurzen Stopover in Kilimanjaro nach Sansibar.
Bild: Vanessa Büchel
Sansibar – dort, wo der Pfeffer wächst
Die schönsten Inseln Tansanias hält das Sansibar-Archipel bereit: Die meisten Touristen zieht es auf die Hauptinsel Unguja mit ihren paradiesischen Stränden.
Bild: Vanessa Büchel
Der grösste Teil der Insel ist von starken Gezeiten betroffen. Es lohnt sich, vorher einen Gezeitenkalender zu studieren.
Bild: Vanessa Büchel
In Jambiani im Südosten der Insel gibt die Ebbe interessante Einblicke in das Leben der Einheimischen. Auf den vielen Seetang-Farmen nutzen Frauen die Zeit, in der das Wasser sich zurückzieht, um abzuernten.
Bild: Vanessa Büchel
Der geerntete Seetang wird im Anschluss meist zu Pulver verarbeitet und unter anderem in Kosmetikartikel, aber auch im Essen verwendet.
Bild: Vanessa Büchel
Hauptreligion auf Sansibar ist der Islam. Die Frauen, die auf den Seetang-Farmen arbeiten, tragen bunte Gewänder.
Bild: Vanessa Büchel
Ebbe ist die beste Zeit für Ausflüge oder ausgedehnte Spaziergänge.
Bild: Vanessa Büchel
Alle paar Stunden legt die Ebbe den Meeresboden mit eindrucksvollen Korallenriffen und Felsformationen frei. Wer auf Entdeckungstour geht, sollte am besten Wasserschuhe tragen, um sich nicht an Seeigeln oder anderem zu verletzen.
Bild: Vanessa Büchel
Bei Flut zeigt sich das Meer auf Sansibar von seiner schönsten Seite.
Bild: Vanessa Büchel
Bei Strandspaziergängen begegnet man immer wieder Massais, ein ursprünglich nomadisch lebendes Hirtenvolk Ostafrikas.
Bild: Vanessa Büchel
Der Norden Sansibars ist nur wenig von den Gezeiten betroffen. Dort lässt es sich den ganzen Tag über angenehm baden.
Bild: Vanessa Büchel
Die Strände erinnern an das Paradies.
Bild: Vanessa Büchel
Wer genau hinschaut, dem offenbart das Meer Einblicke in sein Reich.
Bild: Vanessa Büchel
Am Kendwa Beach lässt es sich wunderbar entspannen – und auch den Sonnenuntergang geniessen.
Bild: Vanessa Büchel
Guide Shaban im Jozani Forest im Inselinnern.
Bild: Vanessa Büchel
Shaban ist Freiwilliger im Nationalpark und erklärt, dass rund 3000 Affen im Wald leben.
Bild: Vanessa Büchel
Darunter auch der ausschliesslich auf der tansanischen Insel lebende Sansibar-Stummelaffe.
Bild: Vanessa Büchel
Auch ein Mangrovenwald gibt es zu entdecken.
Bild: Vanessa Büchel
Das Hinterland von Sansibar ist saftig grün – klar, dass hier alles mögliche gedeiht.
Bild: Vanessa Büchel
Gewürze lieben die Insel. Von Pfeffer über Ingwer bis hin zu Nelken wächst hier alles. Auf Farmen kann man mehr über den Anbau von Gewürzen erfahren. Empfehlenswert ist eine Tour auf der KV Spice Farm.
Bild: Vanessa Büchel
Suleiman (links) und Mundhir (rechts) führen uns übers Gelände.
Bild: Vanessa Büchel
Dazwischen eröffnen sich immer wieder atemberaubende Einblicke: Der Wald präsentiert sich in allen möglichen Grüntönen.
Bild: Vanessa Büchel
Dabei sehen wir, wie unter anderem Ingwer …
Bild: Vanessa Büchel
… Pfeffer, …
Bild: Vanessa Büchel
… Ananas …
Bild: Vanessa Büchel
… und Jackfruit wachsen.
Bild: Vanessa Büchel
Und abends schmeckt das Maharage – ein sehr leckeres Kidneybohnen-Kokos-Curry – ganz anders, wenn man weiss, woher die Gewürze dafür kommen.
Bild: Vanessa Büchel
Der Gewürzhandel wird immer noch von einzelnen Grossproduzenten beherrscht, was dazu führt, dass die lokalen Gewürzbauern nicht das bekommen, was ihnen zusteht. 1001 Organic setzt sich seit Jahren für faire Bedingungen für die Bauern ein. Rahel Wäfler (rechts) ist Head of Retail beim Gewürzunternehmen.
Bild: Vanessa Büchel
Die Schweizerin lebt seit drei Monaten inmitten von Stone Town.
Bild: Vanessa Büchel
In den drei Shops in Sansibars Altstadt gibt es Gewürze zu kaufen, die direkt und erntefrisch vom Bauern kommen und nach europäischen Standards zertifiziert sind.
Bild: Vanessa Büchel
Eines der beliebtesten Mitbringsel: Schwarzer Pfeffer.
Bild: Vanessa Büchel
Hibiskuspulver ist Wäflers heimlicher Liebling. Sie gibt es gern in Tees oder Smoothies.
Bild: Vanessa Büchel
Wäfler hat sich auf der ostafrikanischen Insel gut eingelebt und kann sich nach anfänglichen Schwierigkeiten ein Leben hier vorstellen. Vorerst hat sie einen Zweijahresvertrag bei 1001 Organic.
Bild: Vanessa Büchel
Stone Town ist die Altstadt von Sansibar, der Hauptstadt der Inselgruppe. In den engen Gassen begegnet man Menschen, die Bao spielen, …
Bild: Vanessa Büchel
… Gemüse und Früchte anbieten …
Bild: Vanessa Büchel
… und ihre Kunst verkaufen.
Bild: Vanessa Büchel
Die alten Gassen sind ein Wirrwarr, das man besser mit einem Guide erkundet.
Bild: Vanessa Büchel
Die vielen Holztüren erinnern an 1001 Nacht und an den Schmelztiegel aus Kulturen, der die Insel innehat.
Bild: Vanessa Büchel
Mein persönliches Highlight auf Sansibar: der Mtende Beach.
Bild: Vanessa Büchel
Mtende ist ein Strand, der während der Flut nahezu komplett überspült ist und bei Ebbe ragen vielen Steine aus dem Wasser. Der beste Zeitpunkt, um den Strand zu besuchen: Rund zwei Stunden nach Ebbe oder Flut.
Bild: Vanessa Büchel
Mit Edelweiss fliegt man von der Schweiz aus mit einem kurzen Stopover in Kilimanjaro nach Sansibar.