Neun Tage in 1000 Metern Tiefe US-Forscher nach neun Tagen aus Höhle gerettet

AP

12.9.2023 - 05:27

Verletzter Höhlenforscher meldet sich aus 1000 Metern Tiefe

Verletzter Höhlenforscher meldet sich aus 1000 Metern Tiefe

Im Taurusgebirge in der Türkei dauert die Rettung eines verletzten Höhlenforschers an. Der 40-jährige Mark Dickey befand sich auf einer internationalen Erkundungsmission in der Morca-Höhle, als er in einer Tiefe von etwa 1.000 Metern Magen-Darm-Blutungen erlitt. Internationale Rettungsteams sind zu dem Amerikaner vorgedrungen und haben ihn medizinisch versorgt.

11.09.2023

Mehr als eine Woche lang sass Mark Dickey in 1000 Metern Tiefe in einer türkischen Höhle fest – weil er in der Tiefe erkrankt war, kam er aus eigener Kraft nicht mehr heraus. Nun haben Retter ihn zurück ans Tageslicht geholt.

DPA, AP

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  • Nach neun Tagen ist ein auf einer Expedition in der Türkei schwer erkrankter amerikanischer Höhlenforscher aus mehr als 1000 Metern Tiefe gerettet worden.
  • Mark Dickey sei um kurz nach Mitternacht am Dienstag (Ortszeit) aus der Höhle geholt und zu einem Zelt für medizinische Hilfe gebracht worden, twitterte der türkische Verband der Höhlenforscher.
  • Medienberichten zufolge geht es Dickey den Umständen entsprechend gut.

Helfer haben am Montag einen US-Forscher gerettet, der mehr als eine Woche in einer türkischen Höhle festgesessen hatte. «Mark Dickey ist nicht mehr in der Morca-Höhle. Es geht ihm gut und er wird von den Rettungssanitätern im Lager oberhalb der Höhle versorgt», hiess es am Montag in einer Erklärung des Höhlenforscherverbands der Türkei. Der Mann hatte 1000 Meter unter der Erdoberfläche festgesessen.

Seine Eltern Debbie und Andy Dickey bestätigten die Rettung. Ihr Sohn sei «in stabilem Zustand» aus der Höhle gebracht worden. Das sei für sie «unbeschreiblich erleichternd und erfüllt uns mit unglaublicher Freude».

Mediziner kümmern sich in der Morca-Höhle um den erkrankten Höhlenforscher Mark Dickey. (9. September 2023)
Mediziner kümmern sich in der Morca-Höhle um den erkrankten Höhlenforscher Mark Dickey. (9. September 2023)
Bild: Keystone/Marton Kovacs/Hungarian Cave Rescue Service via AP

Expertenteams aus ganz Europa waren zur Morca-Höhle im südtürkischen Taurusgebirge geeilt, um Mark Dickey zurück ans Tageslicht zu holen. Der 40-jährige erfahrene Forscher befand sich auf einer Expedition zur Kartierung der Höhle, als er am 2. September in der Tiefe plötzlich eine Blutung im Magen-Darm-Trakt erlitt. Dickey konnte aus eigener Kraft nicht mehr aus der Morca-Höhle – der dritttiefsten des Landes – herausklettern.

Von grossen Herausforderungen begleitete Aktion

Der aus dem Bundesstaat New York stammmende Amerikaner wurde zunächst in der Höhle von einem ungarischen Arzt behandelt, der am 3. September zu ihm hinabstieg. Nun gelang es Rettern, ihn auf einer Trage an die Oberfläche zu bringen. Die Aktion wurde von grossen Herausforderungen begleitet. So gab es auf dem Weg nach oben steile vertikale Abschnitte, und in den horizontalen Abschnitten mussten sie bei niedrigen Temperaturen durch Schlamm und Wasser waten. Hinzu kam die psychologische Schwierigkeut, sich tagelang in einer dunklen, feuchten Höhle aufzuhalten. Auf dem Weg legten sie häufig Zwischenstopps in provisorischen Lagern ein.

Rund 190 Experten aus Bulgarien, Kroatien, Ungarn, Italien, Polen und der Türkei waren an der Rettungsaktion beteiligt, darunter Ärzte, Sanitäter und erfahrene Höhlenforscher. Die ganze Zeit über blieben sich abwechselnde Teams, bestehend aus einem Arzt und drei bis vier weiteren Rettungskräften, an Dickeys Seite. Bevor die Evakuierung beginnen konnte, mussten die Retter zunächst einige der engen Höhlengänge erweitern, Seile anbringen, um ihn auf seiner Trage durch vertikale Schächte ziehen zu können, und unterwegs die provisorischen Lager errichten.