Post aus dem SchlafzimmerErst Politik, dann Schule: US-Teenager wird zum Newsletter-Star
von Christina Horsten, dpa
14.2.2018
Während Freunde sich nochmal die Bettdecke über die Ohren ziehen, tippt Gabe Fleisher schon an seinem Politik-Newsletter. Fast 50'000 Abonnenten, darunter mehrere Senatoren, versorgt der 15-Jährige vor der Schule mit News - ausser, es steht ein wichtiger Test an.
Zwei Stunden vor Schulbeginn klingelt der Wecker von Gabe Fleisher. «Dann ist es sechs Uhr, ich wache auf, schnappe mir meinen Laptop und fange direkt an zu schreiben». Mit Mischlingshund Chipper neben sich auf dem Bett tippt der 15-Jährige seinen Newsletter «Wake Up to Politics» fertig, verschickt ihn an rund 50'000 Menschen, darunter wichtige Senatoren, einflussreiche Journalisten und politische Berater, und macht sich auf den Weg zur Schule. «Fürs Frühstück bleibt da keine Zeit, meistens renne ich aus der Tür.»
Danach beginnt für Fleisher ein Tag wie für viele Teenager in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri: Schule, Lieblingsfächer Englisch und Geschichte, Klassenarbeiten, Freunde, Fussballteam, dann der Abend mit Hausaufgaben und den Eltern, Schwester Zoe ist vor kurzem ans College ausgezogen. Zwischen all dem verbringt Fleisher soviel Zeit wie möglich auf seinem Handy, auf Twitter und anderen Apps, und liest und recherchiert für den Newsletter des nächsten Tages. «Die zwei Stunden am Morgen, in denen ich meinen Newsletter schreibe, sind für mich die ruhigsten und stressfreiesten des Tages. Da kann ich das machen, was ich leidenschaftlich gerne mache - und danach beginnt dann der Stress des Tages.»
15-Jähriger mit hohem Anspruch
Der per E-Mail verschickte Newsletter «Wake Up to Politics» (WUTP) behandelt alle wichtigen politischen Themen des Tages in den USA, den Präsidenten, den Kongress, Gerichte und Wahlen, und ist etwa so lang wie dieser Text. «Ich bin Gabe Fleisher und berichte live aus dem Welthauptquartier von WUTP in meinem Schlafzimmer», fängt er jeden Tag an. «In einer Zeit, in der die Menschen mit so vielen Nachrichten bombardiert werden, geht mein Newsletter alles durch und sortiert es ein, damit die Menschen eine Quelle haben, die neutral bleibt und bei der alles stimmt und von mehreren anderen Quellen bestätigt ist.»
Das Interesse an Politik entwickelte Fleisher während der US-Präsidentschaftswahl 2008. Spontan fuhr sein Vater, der ebenso wie seine Mutter nicht in der Politik arbeitet, aber sich dafür interessiert, mit ihm zur Amtseinführungsfeier von Barack Obama nach Washington. «Ich wurde neugierig und begann, so viel zu lesen und zu schreiben wie ich nur konnte.» Das Geschriebene fasste Fleisher dann jeden Tag zusammen und schickte es als E-Mail an seine Mutter. «Sie hat es irgendwann weitergeleitet, an Familie und Freunde, und es wuchs und wuchs. Wahrscheinlich fing dann alles so richtig 2011 an, in einem ähnlichen Format, aber ich hoffe noch mit einem niedrigeren Qualitätslevel - schliesslich war ich da neun.»
Fleisher ist bei 2000 Abonnenten, als im Mai die «New York Times» vorbeischaut und «Wake Up to Politics» in einem Porträt als eine «überraschend anspruchsvolle, gut recherchierte Zusammenfassung der politischen Nachrichten des Tages» beschreibt. Kurz darauf hat Fleisher fast 50'000 Abonnenten. «Das hat mich komplett überfordert.» Täglich bekommt er dutzende E-Mails von Abonnenten, die Fehler korrigieren, ihre Sichtweise der Dinge darlegen oder ihn einfach nur loben.
Zeiten von «Fake News» als Herausforderung
«Viele Kinder interessieren sich leidenschaftlich für Sport, für die Statistiken und die Spieler. Politik sollte nicht als ein Spiel angesehen werden, aber sie hat dieses Element und ist gleichzeitig - zumindest für mich - das wichtigste überhaupt im Leben. Mich faszinieren die verschiedenen Persönlichkeiten, die das alles voranbringen, und die Hochs und Tiefs daran. Ich bin süchtig danach.»
Als 15-Jähriger, der in St. Louis weit weg vom politischen Geschehen der Hauptstadt lebe und noch nicht wählen dürfe, biete er zudem eine einzigartige und aussergewöhnliche Perspektive, sagt Fleisher. Die Wahl von US-Präsident Donald Trump habe seinen Newsletter für ihn noch wichtiger gemacht - und schwieriger. «In einer Zeit, in der der Präsident Nachrichtenorganisationen als Fake News bezeichnet, wird der Job eines jeden Journalisten schwieriger und schärfer kritisiert. Aber ich sehe das als Herausforderung an, besser und besser zu werden.»
Was ihn an der derzeitigen politischen Lage störe, sei der Umgang der Politiker miteinander. «Ich verstehe, warum viele Menschen so frustriert sind von der Politik momentan, denn es ist so selten, dass jemand dem anderen zuhört, da haben wir als Land ein Problem.» Seine Generation sei da anders. «Wir hören einander zu und sind respektvoll, und ich hoffe, dass wenn wir mal nach Washington einziehen, dass wir das dann mitbringen und die Politik kompromissbereiter und weniger wütend machen.»
Fleisher will nach dem College auch nach Washington, allerdings eher als politischer Journalist - der er als Neuntklässler eigentlich längst ist, wenn auch mit Abstrichen. «Manchmal, wenn ich extrem viel Hausaufaufgaben auf habe oder einen wichtigen Test, dann muss ich einen Tag aussetzen mit meinem Newsletter - aber ich glaube, dass meine Leser mir das nachsehen.»
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Bild: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Bild: Stefan Jaitner/dpa
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Bild: Keystone/Laurent Gillieron
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
Bild: Cecilia Fabiano/dpa
Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
Bild: Julian Stratenschulte/dpa
Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
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Bild: Muammar Awad/XinHua/dpa
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Bild: Keystone
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Bild: Aleksander Khitrov/AP/dpa
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Bild: Damian Dovarganes/AP/dpa
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Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Bild: KEYSTONE/Laurent Gillieron
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
Bild: Christian Charisius/dpa
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Bild: Noah Berger/AP/dpa
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Bild: John Minchillo/AP/dpa
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Bild: APA/Keystone
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Bild: Keystone
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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