Abo-Falle und E-Banking-Trojaner Fiese Paket-Masche: So nutzen Betrüger die Krise aus

tsha

4.5.2020

In der Schweiz boomt der Online-Handel. Das wissen auch Betrüger. (Symbolfoto)
In der Schweiz boomt der Online-Handel. Das wissen auch Betrüger. (Symbolfoto)
Bild: Keystone

Die Corona-Krise ruft auch Betrüger auf den Plan: Die Fachstelle für Cybersicherheit beim Bund warnt vor einer neuen Masche.

Selten zuvor wurde so viel online bestellt wie in den letzten Wochen. Aufgrund der Corona-Krise hatten viele Geschäfte zu, und auch jetzt, da die Lockerungen langsam wieder aufgehoben werden, bleiben viele Menschen freiwillig noch etwas länger in der Sicherheit der eigenen vier Wände. Wie das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» berichtet, nutzen manche Betrüger diese Situation schamlos aus.

So berichtet «Espresso» von einem Hörer, der ein Paket von einem Baumarkt erwartet habe – statt der Sendung aber zunächst lediglich eine E-Mail erhielt. Sein Paket liege im Verteilzentrum Zürich und werde ihm erst zugestellt, wenn er noch offene Lieferkosten in Höhe von knapp zwei Franken bezahle, so das Schreiben. «Da ich ja eine Lieferung des Baumarktes erwartete, habe ich den Betrag per Kreditkarte bezahlt», sagt der Mann gegenüber SRF. 

Als er seine Kreditkartendaten angegeben habe, sei er plötzlich bei einem Online-Spiel gelandet. Der grosse Schreckensmoment kam mit der Kreditkartenabrechnung: Zusätzlich zu den angeblichen Lieferkosten wurden ihm 70 Franken abgebucht. Man habe ihn «quasi gleich doppelt hereingelegt», so der Geschädigte.

Alte und neue Masche

Die Betrugsmasche sei bereits bekannt, so Pascal Lamia von der Fachstelle für Cybersicherheit beim Bund (Melani) gegenüber SRF. Es sei allerdings sehr schwierig, in einem solchen Fall sein Geld zurückzubekommen, denn: «Im Kleingedruckten steht jeweils, dass es sich um ein Spiele-Abonnement handelt. Nur liest das niemand.» Man solle aber seine Kreditkarte sofort sperren lassen, wenn man Opfer einer Abo-Falle werde, so Lamia.

In der Corona-Krise hätten Kriminelle unterdessen ihre Masche weiterentwickelt, weiss Lamia. Dabei würden Menschen von einer Person angerufen, die in gebrochenem Deutsch erkläre, man wolle ein Paket zustellen, könne dies aber nicht ohne Unterschrift tun. Da aufgrund der Pandemie eine persönliche Unterschrift nicht möglich sei, erhalte man stattdessen eine E-Mail mit einem entsprechenden PDF-Dokument, das man ausfüllen solle. 



Die Betroffenen würden dann tatsächlich eine E-Mail bekommen – allerdings mit einem versteckten E-Banking-Trojaner im Anhang. Dieser könne Zugangsdaten ausspionieren und solle auf keinen Fall geöffnet werden, warnt Lamia. Wer die Datei trotzdem angeklickt habe, solle sich umgehend an seine Bank wenden.

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